Gewitter mit @Steinfell
"Wirklich? Manchmal... Es scheint mir manchmal so, als würden Andere das Kämpfen toll finden... Mir... Mir gefällt der Gedanke nicht Andere zu verletzen, nur weil es einen dummen Grund dafür gibt. Ich... Ich würde meine Geschwister verteidigen wollen können, aber ansonsten macht mir der Gedanke Kämpfen zu müssen nur Bauchschmerzen", die Stimme des braunen Tigerkaters war leise, voller Unsicherheit und Zögern. Es zeigte seinem Mentor wohl, wie wenig er für das Dasein eines Kriegers gemacht war. Dabei hatte er noch nicht einmal erwähnt, das er nicht einmal Beute machen wollte. Auch die Beute hatte Familie, oder? Er wollte niemanden verletzen, wollte nicht das jemand wegen ihm Schmerzen litt. Wobei, entschied er dann, Beute für seinen Mentor oder seine Geschwister zu machen würde er hinkriegen, auch wenn er wohl ein schlechtes Gewissen haben würde. Er wusste nicht einmal, ob er für sich selbst Beute machen wollte. Fressen tat er ohnehin nur so wenig wie nötig war, weswegen schon jetzt kein Jungenfett mehr an ihm zu finden war.
Überrascht zuckte Gewitter mit den Ohren. Seine hellen honiggoldenen Augen schließend schnurrte er kurz und leise auf, als Steinfell ihm über den Kopf leckte. "Aber was... Was wenn sie mich dadurch nur noch weniger wollen? Werden sie denken, das ich schwach bin, weil ich den Schmerz nicht ertrage?" Angst stand in den klaren Augen des Katers, die langsam wieder durch seine Emotionen getrübt wurden. Unsicherheit. Angst. Schmerz. Furcht. Mutlosigkeit. Sehnsucht. Hoffnung. Verlangen. Flehen. So viel das seine Seele für endlose Herzschläge zu zerreißen drohte, ihn würgte und atemlos zurückließ.
Zögernd begann er sehr langsam ein wenig den dunklen Pelz seines Mentors zu pflegen, die feuchten Stellen - entstanden durch seine Tränen - zu trocknen und den Pelz wieder zu glätten. Wobei der Schüler immer so wirkte, als würde er jederzeit erwarten verjagt zu werden. Aber er entspannte und beruhigte sich immer mehr durch die Ruhe und Nähe zu seinem Mentor, begann sich ihm zu öffnen und sein Vertrauen in ihn zu legen. Seine Pflege stoppte, als ihm der dunkle Kater eröffnete, das auch er Schmerzen erlitten hatte. "Das... tut mir leid... Ich wollte dich nicht daran erinnern...", murmelte Gewitter leise und glättet eine weitere Stelle in dem dunklen Pelz, empfand dadurch eine unglaubliche Erleichterung - wenigstens dort kriegte er es hin und nicht wie bei sich, "Wie... Wie kannst du jetzt so stark sein? Hat es... Hast du lange gebraucht, um mit dem Schmerz leben zu lernen?" Er sprach nicht laut, wurde nicht aufdringlich. Jede kleinste Geste von Zurückweisung würde ihn dazu bringen zu stoppen, wohl nie wieder zu fragen. So aber - mit dem sich beginnendem, tiefem Vertrauen - wagte er es Fragen zu stellen.