Sternenpfote mit Schneepfote
Eine Unruhe hatte die junge Kätzin aus dem Lager getrieben, die sie bisher nie in ihrem Körper verspürt hatte. Wild stürmten ihre Pfoten über den weichen Boden, während die grauen Wolken sich über ihrem Kopf verdunkelten. Sie wusste nicht, was sie tat, aber es fühlte sich falsch an stehen zu bleiben.
Erschöpft von ihrem Sprint, noch immer war sie nicht kräftig genug für andauernde Läufe, stoppten ihre Pfoten und der sanfte Geruch einer ihr bekannten Katze stieg in ihre Nase. Schneepfote!, entsetzten legte sich auf ihre Züge, während erste Tropfen auf ihr Fell kamen. Dicht drückte die Schülerin ihre Nase auf den Boden, folgte dem Geruch ihres Freundes. Vor den Grenz zum freien Land stoppte sie. Er hatte diese Grenzen übertreten, es hatte aber keinen Kampf gegeben, keinen ihr erkennbaren Grund, warum er gegangen war.
Vielleicht kam er gleich zurück, sicher hatte Schneepfote gute Gründe gehabt, um das Gebiet des SturmClans zu verlassen. Vielleicht jagte er grade einen Streuner oder er musste einer Beute hinterher jagen! Hoffnungsvoll spähten ihre blauen Augen über die Landschaft; der Regen wurde stärker, ihr Pelz wurde feucht und klebte triefend an dem sanften Köper, der noch immer in seiner Entwicklung war. Leicht fröstelte die Kätzin, doch wollte Sternenpfote ihren zukünftigen zweiten Anführer nicht einfach aufgeben. Sie waren doch ein Team! Sternenpfote hatte sich auf den Kater verlassen, sie hatte in ihm eine Persönlichkeit entdeckt, die sie förmlich anzog.
Langsam schloss die Kätzin ihre Augen, ihr Herz schmerzte und ihre Ohren lagen eng an ihrem Kopf. Er hat mich verlassen... Nie hatte ihr junger Geist eine Katze verloren, an der die Schülerin hing. Hasenfuß war ein betrüblicher Verlust gewesen, aber die beiden hatten nie eine wirklich enge Beziehung geführt. Sie lebten miteinander, aber ohne jegliche Abhängigkeit. Der ehemalige Anführer war ihr Vater, mehr nicht. Ihre Mutter liebte sie aus tiefstem Herzen, ihren Vater dagegen brachte sie den Respekt entgegen, der sich für eine zukünftige Anführerin gegenüber ihren Kriegern schickte. Mehr war da nicht, mehr wollte sie auch nicht.
Ein leichtes Schwindelgefühl überkam die Schülerin und das loderne Feuer war aus dem Blau ihrer Augen gewichen. Dann sollte er doch weg bleiben, dann sollte er doch seinen eigenen Weg gehen. Sternenpfote brauchte ihn nicht, sie hatte immer noch sich selbst.
"Ich hoffe du kommst nie wieder... Fuchsherz!", verließ es leise ihren Mund und sie stand langsam wieder auf, er würde nicht wieder kommen, dass wusste die Kätzin. Und wenn, dann würde sie nichts mehr mit ihm zutun haben wollen. Ihre Augen suchten noch einmal die Umgebung ab, nichts. Trotz des Regens stürmte sie wieder zum Lager, fest entschlossen, einem Verräter nicht nachzutrauern. Er hatte nicht nur Sternenpfote im Stich gelassen, sondern den ganzen Clan! Er hatte Sprenkerose verraten und das Misstrauen der Katzen vergeudet, die ihm gemocht und geliebt hatten. Sowas brauchte der SturmClan nicht.