Caprica mit @Tiefsee

Ich musterte ihn, während er seinen Bissen hinunterschluckte und gegen das offensichtliche Unwohlsein ankämpfte. „Meine Geschichte ist nicht für leere Mägen gedacht“, entgegnete ich kühl, doch mit einem Hauch von Verständnis in meiner Stimme. Ich erkannte die Anstrengung, die es ihn kostete, diese kleine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Es war ein vertrautes Bild, wenn auch aus anderen Gründen.
„Du hast recht, hier gibt es viele Fremde“, fuhr ich fort, meine grauen Augen wanderten kurz über das Lager, bevor sie wieder auf ihn zurückfielen. „Ich kam aus dem Nebelstamm.“ Ich hielt inne, ließ die Worte im Raum stehen. „Mein Stamm wurde von Streunern ausgelöscht.“ Meine Stimme blieb neutral, doch die Schatten meiner Erinnerungen lagen schwer in der Luft. „Was meine Geschichte betrifft… sie ist lang und nicht angenehm. Es gibt viel zu erzählen, mehr als man bei einem einzelnen Bissen Maus verdauen kann.“
Ich beobachtete seine Reaktion. Ob er die Andeutung verstehen würde, dass mein Misstrauen und meine Trauer nicht einfach beiseitegeschoben werden konnten. Die Wahrheit war, dass ich nicht bereit war, meine tiefsten Wunden so schnell zu offenbaren.

Mit sanften Pfoten trat der schwarze Kater aus dem Kriegerbau und streckte sich genüsslich. Es schien ein warmer Tag zu werden und sein Pelz würde sich sicherlich in der Sonne aufwärmen. Doch so sehr er auch das Sonnenbaden liebte, es gab da jemanden, mit dem er gerne etwas mehr Zeit verbringen würde.
Mit seinen grünen Augen begann sich der dunkle Kater nach seiner Gefährtin @Kupferglück umzusehen. Ob sie bereits unterwegs war? Wenn ihn seine Augen nicht getäuscht hatten, war sie nicht mehr im Kriegerbau gewesen.

Hikari mit @Tiefsee
Hikari zögerte noch, doch dann nickte sie schließlich. "Ich muss", bestätigte sie knapp. Unruhig zuckte ihre Schweifspitze hin und her, setzte ein wenig Staub in Bewegung. Nur widerwillig rückte sie mit den Informationen heraus. "Lizardbite und Frostpaw haben haben gesagt, dass sie nach Kage suchen, wenn ich mit ihnen hierher komme. Und Dämmerstern hat gemeint, er schickt eine eine Pat... eine Patroll... Katzen los, um sie zu retten."
Automatisch wanderte ihr Blick wieder zum Lagerausgang, doch jetzt noch rauszukommen, konnte sie so was von vergessen. Beleidigt legte sie die Ohren an. "Es ist nichts passiert! Kage ist nicht da!", stieß sie trotzig hervor.

< @Dämmerstern (@Tanukikit, @Rosenjunges & @Seelenjunges) >
Hng, was ist denn jetzt schon wieder? Wilddornjunges setzte sich auf und öffnete die Augen, die wie von selbst wieder zufallen wollten. Sie hatte in letzter Zeit kaum Schlaf gefunden. Jedes Mal, wenn sie es versuchte, schien es, als würde etwas in ihr protestieren. Als hätte sich eine seltsame, unangenehme Schwere auf ihre Brust gelegt. Heute schien es endlich etwas erträglicher, auch wenn ihr immer mal wieder eine große, zusammengesackte Gestalt vor dem inneren Auge aufblitzte, umringt von einer Traube an Katzen, die ihr, außerhalb von Tiefsee, nicht bekannt waren. Der Anblick war ihr ebenso fremd. An so eine Szene würde sie sich defintiv erinnern und doch… hmpf. Vielleicht war es ein Traum, an den sie sich nicht mehr erinnern konnte, der aber irgendwie wichtig war? Naja, eigentlich auch egal.
Sie schob den Gedanken von sich und konzentrierte sich stattdessen auf die Stimme, die nach ihr und ihren Geschwistern rief. Bis auf Dahlienjunges. Seltsam. Eine Familienrunde ohne ihre nervige Schwester, die genauso an Dämmer hing, wie sie selbst? Nah. Da war was faul.

Ohne, dass sie es wirklich bemerkte, hatten sich ihre Augen zusammengekniffen, was bei der Schläfrigkeit nicht wirklich von Vorteil war und sie schob sich etwas näher an den großen Weißen heran. Sein Anblick ließ sie jedoch stocken. Waren das … Tränen in seinen Augen? Ungewohnt für sie unterbrach sie ihn nicht, als er weiter sprach und machte auch sonst keinen Laut, während sich jenes beklemmende Gefühl erneut in ihrer Brust zusammenbraute, noch viel intensiver als zuvor. Vom ‘SternenClan gerufen’? ‘Schläft nun für immer’? Sollte das ein schlechter Scherz sein?
Wilddornjunges schüttelte den Kopf, als ihr Papa plötzlich von Abschied sprach. Was für Abschied? Wo war ihre nervige andere Hälfte hin verschwunden? Wieso sollten sie sich von ihr verabschieden? Abschied bedeutete doch kein Wiedersehen?
“Was soll das?”, flüsterte sie, ihre Stimme belegt. Wieso wandte er sich zum Gehen? Sie verstand es nicht. Wollte nichts von der merkwürdigen Vorahnung wissen, die sich durch sie hindurchschlängelte, ihre Adern gefrieren ließ. “Was hat das zu bedeuten?”, erhob sie erneut, mit einer Prise ihres üblichen Feuers, die ihre Stimme lauter werden ließ. Nur befand sich diesmal keinerlei Überheblichkeit darin, lediglich die Forderung nach einer Erklärung.

Rosenjunges hatte gerade noch gespielt. Sie hatte ein paar Blütenreste im Moos sortiert. Als sie die Stimme ihres Vaters hörte, hob sie den Kopf. Etwas an ihr klang… komisch. Nicht wie sonst. Kein Lächeln in der Stimme. Langsam tappte Rosenjunges heran, ihre kleinen Pfoten kaum hörbar im Moos. Sie drängte sich an @Wilddornjunges, ein Auge immer auf @Dämmerstern gerichtet. Dann fiel der Name. Dahlienjunges. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Die Worte wollten nicht in ihren Kopf, wollten sich nicht zusammensetzen zu dem, was sie wohl bedeuteten. Der SternenClan hatte sie gerufen. Warum? „Aber wenn man einschläft, wacht man doch wieder auf... vielleicht müssen wir nur warten.“, flüsterte Rosenjunges, ihre Stimme kaum hörbar, ein Zittern darin, das sie selbst nicht verstand. Ihr Blick war leer, in ihren Augen spiegelte sich die Kinderstube – aber sie sah nichts mehr davon. Nur Dahlienjunges. Rosenjunges trat einen Schritt zurück, ihr kleiner Körper bebte, aber sie weinte nicht. Noch nicht. Sie verstand nicht genug, um zu weinen. Aber sie verstand genug, um zu wissen, dass Dahlienjunges nicht mehr wiederkommen wird. Langsam senkte sie den Kopf und trat an Dämmersterns Seite. Ihre kleine Stimme war fast schon entschuldigend, als sie flüsterte „Ich möchte mich nicht verabschieden...“, die Stille, die folgte, zerriss in ihr etwas.

Dahlienjunges' Tod
Ich blieb stehen, als ich die fragenden Stimmen meiner Töchter hörte. Langsam drehte ich mich zu ihnen um und sah in verwirrte Gesichter. Mein Blick blieb etwas länger an @Wilddornjunges um, die mich genauso konfus ansah wie ihre ältere Schwester. Hatten wir nicht vor einigen Tagen erst über den Tod gesprochen? Doch ihr Unverständnis schien real, als würde sie sich nicht daran erinnern... Für weitere Gedanken fühlte ich mich zu kraftlos und das sah man auch in meinen Augen, als ich mich an die beiden wandte.
"Dahlienjunges hat verdorbene Beute gefressen. Ihr Körper konnte nicht damit umgehen und hat deswegen aufgehört zu funktionieren. Eure Schwester lebt nun nicht mehr, sie ist gestorben", erklärte ich mich schwacher Stimme und ohne jede Spur von Aufmunterungswillen. Mein Kopf sackte etwas ab, doch ich straffte den Nacken und zog meine Jungen mit dem Schweif an mich in mein flauschiges Fell. Vielleicht würde das die Situation weniger unangenehm für sie machen.
"Wenn eine Katze stirbt, wird sie am nächsten Tag in der Erde begraben. Deswegen könnt ihr Dahlienjunges jetzt ein letztes Mal sehen."
Großer SternenClan, wie sollte ich diesen kleinen Wesen den Tod erklären? Meine Worte kamen mir hart vor, doch sie sollten verstehen, was gerade vor sich ging.

(@Tanukikit, @Seelenjunges)

Hikari mit @Tiefsee
Hikaris Ohrenspitzen sanken noch ein wenig tiefer, wenn das denn überhaupt möglich war. "Aber sie haben sie nicht gefunden", erwiderte sie, wobei die unsichtbare Tatze, die sich um ihre Kehle zu schließen schien, ihre Stimme hohl und brüchig klingen ließ. Das Seufzen ihres Gegenübers klang nicht gut... Sie selbst musste schlucken. Doch egal wie schnell oder stark diese Zweibeiner auch waren, wenn Kage da draußen irgendwo war und das musste sie sein, dann würde sie nicht aufhören, bis sie sie gefunden hatte. Das schwor sie sich!
"Kage ist größer als ich, aber ihr Fell ist nicht so dick... und puschelig wie meins", widerstrebend fuhr sie sich selbst durch das helle Brustfell und blieb beinahe darin stecken. Sie seufzte gereizt. Was hätte sie nur für so ein schönes, dünnes und vor allem unkompliziertes Fell wie das ihrer Schwester gegeben.
"Ihre Brust, ihr Bauch und ihr Schweif haben die gleiche Farbe wie mein Fell... aber der Schweif nur unten.
Ihre Pfoten sind so dunkel wie meine. Aber das meiste von ihrem Fell ist braun... sie hat eine Tigermusterung."
In gewisser Weise ähnelte sie sogar diesem Kater vor ihr.
Doch der Gedanke daran schmerzte, also vergrub sie ihn mit ihren Krallen in ihrem Untergrund und fuhr deutlich angespannter fort: "Ihre Augen sind dunkler als meine... so wie die Felle von diesen Müllzweibeinern, nur dunkler."

@ Briesenpfote

Ihre Stimme war leise, aber klar. Nicht ausweichend. Kein Mitleid. Nur ehrliches Verständnis.
Ich hatte nicht damit gerechnet – nicht wirklich. Vielleicht hatte ich gehofft, dass sie einfach nicken und es dabei belassen würde. Aber sie… sie sagte, sie verstehe mich. Und irgendwie traf mich das härter als alles andere.

Ich blinzelte. Mein Blick blieb an ihr hängen – an den feinen Zügen, dem unsicheren Blinzeln, der Art, wie sie noch immer ein wenig verkrampft auf ihrer Maus herumkaute, obwohl sie längst keinen Appetit hatte.

„Du bist nicht anders“, murmelte ich schließlich. Meine Stimme war tiefer, fast rau. Nicht weil ich wütend war – sondern weil es mir schwerfiel, das Richtige zu sagen.
„Du bist… du erinnerst nur an Dinge, die wehtun. Das ist alles.“

Ich wusste nicht, ob ich das ihr sagen musste oder mir selbst.

Ich senkte den Blick, sah auf den Boden vor mir. Der trockene Staub des Lagers, festgetreten von unzähligen Pfoten. Ich fragte mich, wie viele davon auch Geister trugen.

„Es ist nicht fair, weißt du? Dass du dich fragen musst, was mit dir nicht stimmt, nur weil wir…“, ich stockte, schnaubte leise, „…nicht wissen, wie wir mit uns selbst umgehen sollen.“

Meine Schultern sackten leicht ab, ein müdes Lächeln huschte über mein Gesicht, kaum sichtbar. „Aber danke, Briesenpfote. Wirklich.“
Ich hob den Blick wieder. „Dass du’s nicht persönlich nimmst. Und dass du mich trotzdem siehst.“

In mir war es noch immer ein Chaos. Aber für einen Moment… fühlte es sich weniger laut an.

@Echoruf
Der Kriegerbau roch vertraut und fremd zugleich. Moos, trockene Blätter… und ein Hauch von Nachtkälte. Mein Nest war weich, vielleicht zu weich. Ich hatte daran mitgearbeitet, aber jetzt fühlte es sich an, als würde ich nicht ganz hineinpassen. Wie ein Schüler, der in eine Haut geschlüpft war, die noch zu groß für ihn war.

Echoruf lag nicht weit von mir entfernt, halb in seinem Nest, halb auf der Seite, wie immer, wenn er nicht wusste, ob er gleich reden oder schlafen wollte. Seine Blick war fragend als wolle er sagen „Wie geht’s dir, Waldbrand?“

Ich zuckte kaum merklich mit den Schultern, starrte weiter auf die Wand aus zusammengeflochtenen Zweigen.
„Ist halt… anders“, murmelte ich schließlich.

Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen. Doch das Schweigen danach war irgendwie zu viel. Also schob ich, fast widerwillig, noch etwas nach:
„Ruhiger als im Schülerbau. Leerer vielleicht.“

Es war keine Einladung zum Reden. Kein Ruf nach Trost. Nur ein Gedanke, der sich irgendwie herausgeschlichen hatte. Ich drehte mich leicht, sodass ich Echoruf nicht mehr direkt sehen musste.

„Muss mich wohl dran gewöhnen“, fügte ich leise hinzu.
Dann, nach einem Moment:
„Aber danke fürs Nest.“

Ich sagte es nicht oft. Aber bei Echo fiel es mir nicht ganz so schwer.

„Schlaf gut.“
Das war’s. Keine weiteren Fragen. Keine Geschichten. Nur meine Gedanken, die ich in der Dunkelheit mit mir herumtrug – wie immer.

@Brisenpfote

Caprica mit @Tiefsee

„Es tut mir leid zu hören, dass es deinen Stamm nicht mehr gibt“, miaute Tiefsee. Er respektierte meinen Wunsch, nicht weiter über die Vergangenheit zu sprechen, was ich registrierte. „Ich hoffe, dass dir der Clan ein Zuhause sein kann…“ Als Angebot schob er seine Maus zu mir herüber, wobei ich spürte, dass er die Bürde des Essens weitergeben wollte.
Ich blickte auf die Maus, die er mir zugeschoben hatte. Eine Geste, die in ihrer Einfachheit eine gewisse Güte verriet – oder vielleicht eine Verzweiflung, die er zu verbergen suchte. Ich schob die Maus nicht zurück, nahm sie aber auch nicht an mich. Sie blieb zwischen uns liegen, ein stummer Zeuge dieser Begegnung.
„Die Erinnerung bleibt, egal wo man ist“, erwiderte ich, meine Stimme war leise, fast ein Murmeln, das im Rauschen der Blätter unterging. Es war eine Seltenheit, dass ich mich zu solch persönlichen Äußerungen hinreißen ließ. „Ein Zuhause…“ Ich wiederholte das Wort, testete es auf meiner Zunge. Es war ein Konzept, das mit dem Nebelstamm untergegangen war. Doch hier, im geordneten Chaos des Clans, sah ich eine Möglichkeit. Nicht als emotionales Refugium, sondern als eine neue Struktur, in der ich meinen Platz finden konnte, fern ab aller, die ich kannte.
Ich wandte meinen Blick von der Maus ab und sah Tiefsee direkt an. „Ein Zuhause muss man sich schaffen. Und eine Ordnung aufrechterhalten.“ Ich nickte leicht in Richtung der Maus. „Aber danke für das Angebot. Ich habe heute Morgen schon gejagt.“ Eine klarea blehnung, die jedoch keine Feindseligkeit barg.

Caprica mit @Tiefsee

Zuhause. Ein flüchtiger Begriff, seit der Nebelstamm ausgelöscht worden war. Ich nickte leicht. „Die Theorie verstehe ich. Die Praxis wird sich zeigen.“
„Anfreunden? Eine ungewohnte Idee“, erwiderte ich, meine Stimme war neutral. „Ich bin erst einen Tag hier. Meine Priorität ist es, das System zu verstehen. Es hat gewisse Ähnlichkeiten mit den des Stammes...“ Meine grauen Augen scannten die Bewegungen im Lager. „Ich habe das Lager beobachtet, ja. Seine Strukturen, seine Gewohnheiten. Und ich habe mir einen ersten Überblick über das Territorium verschafft.“
Ich sah zu ihm. „Es scheint… geordnet. Das ist für mich das Wichtigste. Das Chaos der Streunerzeit mag ich nicht. Ich suche nach Stabilität, das scheint es hier zu geben. Nicht nach emotionalen Bindungen. Diese sind eine Last, die ich nicht erneut tragen will.“ Meine Worte waren direkt, wie immer, doch in ihrer Ehrlichkeit lag eine seltene Offenheit über meine inneren Bewegungen.
„Und du, Tiefsee?“ Ich lenkte die Frage zurück zu ihm. „Du bist froh, hier zu sein, sagtest du. Was hat dich hergeführt? Und warum fällt es dir schwer, diese Maus zu essen?“ Ich vermutete, dass er wahrscheinlich genauso wenig hier geboren ist, wie ich selber.

Ich hatte seit Tagen nichts mehr gefressen, nur das Nötigste getrunken, mein Fell war komplett verfilzt. Nachdem mir berichtet wurde, dass Wolfspfote vermisst wurde, hatte ich mich auf die Suche nach ihm gemacht. Vergeblich... Ich schritt mit hängenden Schweif durch den Lagereingang und sah meinen Vater aus müden, eingefallenen Augen an. Ich hatte wenig geredet, weshalb meine Stimme leise und kratzig war, meine letzten Tage hatte ich komplett im Kriegerbau verbracht. "Ich habe ihn gesucht, habe sein Geruch gefunden. Er hat das Territorium verlassen, vor Tagen" ich mied seinen Blick. Ich war einfach nur enttäuscht... mein eigener Bruder ließ uns zurück. Wieso? Regenseele ist gestorben, Wolfspfote verschwindet. Was würde noch passieren? Ich atmete schwer aus und nahm meinen eigenen Geruch von Hunger war. Ich wollte jedoch nichts fressen, ich konnte nicht. Ich lief an meinem Vater vorbei, ohne ein weiteres Wort zu sagen, in Richtung des Kriegerbaus. Ich wollte alleine sein, irgendwie verstehen wieso all dies geschah...
@Tiefsee
(Ich habe Hawk gerade gefragt ob Wolf verschwunden ist. Kann sein, dass ich den Beitrag mit einem neuen nochmal überschreibe)

Hikari mit @Tiefsee
(Der aktuelle Stand ist, dass Klettenjunges kurz nach ihrer Schülerernennung loszieht und ihre Schwester schließlich findet. Dann gibt's vermutlich ein wenig Geschwisterdrama, in dessen Rahmen Kage von der Bildfläche verschwindet :3)

Die Worte des gestreiften Kriegers überzeugten Hikari nicht wirklich und ihr Magen grummelte vor Wut, als ihr Blick trotzig zu Boden fiel. Sie würde dem Kater wohl erst glauben, wenn Kage vor ihr stand, wenn sie ihre Schwester wieder an ihrer Seite wusste.
Erwachsene reden viel Stuss. Ihr Blick verdunkelte sich unweigerlich und sie spürte das Blut in ihren eigenen Ohren rauschen. Was... wenn sie Kage nie wieder sehen würde?
Sie zuckte zusammen, als die große Pfote des Katers ihr Kinn berührte. Was sollte das denn werden?!
Doch der Blick des Katers war weich, keine Strenge lag darin, was sie unfreiwillig bemerkte: Es war schwierig einem Blick auszuweichen, dessen Ursprung ihrem direkt gegenüberlag.
"Okay...", murmelte sie murrend. Fürs erste gab sie sich geschlagen. Was aber nicht bedeutete, dass der Kater etwa gewonnen hatte! Nein - diskutieren war nur sinnlos.
Es hatte auch überhaupt nichts zu bedeuten, dass sie langsam näher rückte, einen vorsichtigen Schritt in seine Richtung trat, ehe sie sich wieder niederließ.
Es gab keinen Grund, die Flucht zu ergreifen. Und es gab ja auch nicht viel besseres hier zu tun, im Lager. Hier, in der Gefangenschaft.
"Wann... darf ich gehen?"

Caprica mit @Tiefsee

Ich hörte ihm aufmerksam zu, registrierte jedes Detail, jede Pause, die er machte. Seine Geschichte war ein Spiegelbild meiner eigenen Verluste, auch wenn die Umstände andere waren. Er kannte den Schmerz, den Verlust, die Leere, die eine tote Gefährtin und das Gewicht der Verantwortung hinterlassen konnten. Und er kannte den Kampf, sich weiterzufressen, selbst wenn der Appetit fehlte. Seine Worte über Ordnung und Lebensmittelpunkt griffen meine eigenen Gedanken auf.
„Der Verlust prägt uns“, sagte ich, meine Stimme war leise, nicht die übliche Kühle, sondern ein Hauch von Resonanz. Es war eine seltene Geste meinerseits, solch eine Offenheit zu zeigen, aber seine Geschichte hatte etwas in mir berührt. „Meine Gefährtin, Basket, fiel im Krieg. Einer meiner Söhne, Zak, wurde ebenfalls getötet. Der Nebelstamm, mein Zuhause, ist ausgelöscht. Die Erinnerungen… sie sind immer da.“
Ich nickte leicht, als er von seiner Rolle als Stellvertreter sprach. „Du verstehst also die Bürde der Verantwortung. Die Notwendigkeit, dass es ‚weitergehen muss‘.“ Es war ein pragmatischer Blick auf das Leben, den ich teilte. „Ein Lebensmittelpunkt, ja. Das ist es, was ich suche. Eine neue Struktur, die Bestand hat. Nicht unbedingt emotional, aber stabil. Für mich und für Evening, meinen Sohn, er will vielleicht auch beitreten.“
Mein Blick fiel auf die Maus zwischen uns, die er nun tapfer zu essen versuchte. „Deine Beschreibung des Clans und deines Weges hierher… Sie ist aufschlussreich“, fuhr ich fort. „Die Möglichkeit, sich ‚neu zu entdecken‘… .“ Es war keine Zustimmung zu seinen emotionalen Ansichten, aber eine Anerkennung des praktischen Nutzens, den ein Clan bieten konnte.
„Du scheinst hier einen starken Anker gefunden zu haben, Tiefsee“, bemerkte ich abschließend. Es war keine Frage, eher eine Feststellung. Ich respektierte seine Ehrlichkeit, und ich sah einen Wert in dem, was er hier aufgebaut hatte, selbst wenn ich diesen Weg für mich noch nicht vollständig erkennen konnte.

< @Dämmerstern & @Rosenjunges >
Sie war nicht so unaufmerksam, wie es auf den ersten Blick erschien, bei ihrer typisch überheblichen, vorschnellen Art. Wilddornjunges merkte, dass ihr Papa sie länger ansah als ihre ältere Schwester, die sich zu ihnen gesellt hatte. Aus irgendeinem Grund gefiel ihr der Ausdruck nicht, diese ungeteilte Aufmerksamkeit, für die sie sonst lebte. Stattdessen rief es in ihr Verbitterung hervor, begleitet von einer Welle solcher Animosität, dass es ihr einen Augenblick lang den Atem verschlug. Ihr Herz pochte für diese wenigen Sekunden wild in ihrer Brust, als wäre sie einen Marathon durch das Lager gerannt. Doch dann verschwand der fremdartige Eindruck, als wäre er nie da gewesen, und ihr Herz beruhigte sich. Sie erinnerte sich merkwürdigerweise an die Worte, die sie mit Tiefsee gewechselt hatte, obwohl sie nicht an den Kater gedacht hatte. Ganz so, als wollte sie etwas — oder jemand — von der eben erlebten Erfahrung ablenken.
“Warum hat der SternenClan sie nicht geheilt?”, fragte sie tonlos, die Augen vor sich auf den Boden gerichtet. “Sind wir nicht die Zukunft des Clans? Haben sie nicht die Macht dazu?” All diese Macht, in den Pfoten ihrer verstorbenen Ahnen und für was? Dahlienjunges war eine Prinzessin gewesen, die Tochter des Anführers. In Wilddornjunges’ jungen Augen, machte sie das zu einer Anwärterin auf jenen Felsen, auf dem die Anführer seit Generationen thronten. Es war nicht fair.
Sie ließ sich gegen ihren Papa sacken, als dieser sie und Rosenjunges näher zu sich heranzog, hörte, wie durch rauschendes Wasser, dass ihre Schwester es ablehnte, sich zu verabschieden. Wie auch nicht? Man wollte sie im Dreck verbuddeln. Als wäre sie nicht mehr wert, als gefangene Beutetiere, die man verstaute, so dass sie nicht abhandenkamen. Wilddornjunges wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.

(@Tanukikit & @Seelenjunges)

Hikari mit @Tiefsee
Hikaris Ohren sanken noch ein wenig tiefer und ihr Herz gleich mit. Sechs Monde... sie war doch erst 3 Monde alt... vielleicht auch schon vier? Die Wartezeit klang jedenfalls noch wie eine halbe Ewigkeit, was mochten die Zweibeiner in dieser Zeit alles mit Kage anstellen? Angespannt knabberte die kleine Kätzin an ihrer Unterlippe. Daran mochte sie gar nicht denken.
Die ganzen fremden Worte brachten ihre Ohren zum ringen, auch wenn sie einige davon schon von ihren Finderinnen gehört hatte. Vielleicht reichte es auch deshalb, um grob zu verstehen, was der Tigerkater ihr da mitteilen wollte. Und das klang leider logisch, was sie zähneknirschend feststellen musste.
"Zeigt mein 'Mentor' mir auch, wie man kämpft...? Und wie man Zweibeiner besiegt?", fragend, doch noch immer kritisch, neigte sie den Kopf - der Krieger konnte nichts für ihre düstere Miene, denn Hikari war immerhin voll in ihrer Planung. Bisher hatte sie nur ihr Ziel gesehen: Kage retten. Doch den Weg dahin, hatte sie vergessen.

Caprica mit @Tiefsee

"Eure Patrouillen habe ich bereits von Weitem beobachtet", erwiderte ich, meine Stimme war neutral, aber nicht abweisend. "Sie scheinen effizient zu sein. Ein guter Weg, das Territorium und die Arbeitsweise des Clans zu verstehen. In meinen alten Clan hatten wir etwas Ähnliches, um das Gebiet nach Raubtieren zu abzusuchen." Meine grauen Augen trafen seine. "Ich werde mich demnächst einer Patrouille anschließen."
Ich schätzte seine Vorsicht, meinen Wunsch zu respektieren, aber ich sah keinen Grund zum Zögern. Die Trauer saß tief, doch ich war nicht hier, um in ihr zu verweilen. Ich war hier, um die Ordnung wiederherzustellen, die ich in meinem Leben vermisste. Und dafür musste ich wohl oder übel aktiv werden.
"Danke für das Angebot", fügte ich hinzu. Es war eine seltene Geste meinerseits, doch Tiefsees Offenheit und sein Verständnis für meinen Schmerz hatten eine gewisse Resonanz in mir gefunden. Es war kein Versprechen von Freundschaft, aber eine Anerkennung seiner Hilfe.

@Naturgesang

(Alles gut - bloß kein Stress. Bin ja selber nicht besser ^^)
Bei der Nachfrage nickte Juniper kräftig. "ja, eine richtig große!", sagte sie dann. Ihrer Mutter konnte sie sowas ja mit Stolz erzählen, ohne das sie sich Gedanken um ein überhebliches Verhalten machen musste. "Es ist jetzt schon nichts mehr sicher, aber ich muss trotzdem besser werden", schnurrte sie dann voller Eifer. "Wir können ja auch mal zusammen jagen gehen, was sagst du?", fragte Juniper nach als ihr spontan die Idee dazu kam.