Protestierend öffnete ich das Maul, ließ allerdings nur ein wenig begeistertes Fiepsen vernehmen.
"Ach komm schon, Kupfer! Da drin ist es total langweilig - und du solltest mal sehen, was hier alles rumliegt! Keine Sorge, ich beschütze dich auch", miaute ich lautstark, damit meine Schwester mich auch ja hörte. Ich vermisste Mama - aber warum sollten die großen, felllosen Wesen uns erst wegbringen und dann wieder zurück? Ich bezweifelte, dass das passieren würde, und ich wollte ohnehin unbedingt mehr über diese spannende Welt hier draußen wissen.

Langweilig? Entrüstet schnaubte ich, legte die Ohren an und starrte hinauf zu der Öffnung der Box. Wären wir zuhause und allgemein in einer anderen Situation, hätte ich ihr gezeigt, dass ich sehr wohl auch Spaß haben konnte. Selbst in einer Box. Aber dort draußen war es gefährlich und es war mir unbegreiflich, wie Silber alles so gelassen sehen konnte. "Gleich beißt dich noch etwas", maunzte ich und grub meine Krallen in den nachgebbaren Boden. Trotzdem war dieser fest genug, als dass ich ihn kaputt machen konnte. "Pass auf dich auf, aber ich werde mich sicherlich nicht einfach ins Unbekannte stürzen. Das ist gefährlich!", schimpfte ich.

'Ha' miaute der Kater als er einen Vogel er legte. Hmmm... Vogel.. Der Wind fegte ihm ins Gesicht und sofort stellten sich seine Ohren auf. Da war etwas. Nicht in der Nähe, aber da war etwas. Schnell nahm der gefleckte Kater die Fährte auf und lief auf den unbekannten Geruch zu. Ab und zu hielt er an, um sich zu vergewissern nicht gesehen zu werden. War das ein Streuner? Ein Hauskätzchen? Doch nicht wieder die Mörder? Birkenfleck legte die Ohren an, lief aber entschlossen weiter

"Dann beiß ich zurück", schnurrte ich amüsiert, legte dann allerdings die Ohren an und trat wieder nah an die Box heran. Ich konnte meine Schwester nicht sehen, und das beunruhigte mich - genau wie der ängstliche Tonfall in ihrer Stimme.
"Komm schon", maunzte ich schließlich und streckte die Vorderpfote aus, grub die Krallen in die Wand und kratzte ein wenig betrübt daran herum. "Ohne dich ist das viel langweiliger. Wir kommen schon klar, uns tut bestimmt niemand was", versuchte ich sie weiter zu überzeugen und schabte erneut mit den Krallen an dem Material.

Verstand Silber denn nicht? Ich würde mich nicht aus dieser Box bewegen, aber trotzdem plagte mich das schlechte Gewissen. Wenn ihr dort draußen etwas passierte, war ich schuld, wenn ich sie nicht beschützen konnte. Aber die Zweibeiner hatten uns dich bestimmt nicht ohne Grund in diese Box reingesteckt. Frustriert pluserte ich mein Fell auf. "Hör zu: Entweder du kommst in die Box oder ich komme hinaus. Und letzteres wird nicht passieren!"

Birkenfleck kauerte in einer kuhle und beobachtete das Spiel, was sich vor ihm bot. Ein junges.. Nein.. Zwei? In einem Stein? Komisch.. Der Krieger blieb geduckt so so unerkannt. Schnell kroch er weiter ran bis er in Hör weite war. Worüber sprachen sie? Wo kamen sie her? Naja zumindest kein Mörder...

Wieso war sie denn so stur? Unwillig zuckte mein flauschiger Schweif ein wenig umher und ich senkte die Pfote, diskutierte allerdings nicht weiter. Stattdessen senkte ich den Kopf und tretelte unruhig auf dem weichen Boden.
"Aber ich kann nicht wieder rein", murmelte ich schließlich. Mir taten noch vom rausklettern die Pfoten weh und die Ballen waren ein wenig wund, ganz zu schweigen von meinem Krallenbett. Allerdings hob ich dann auch schon wieder entschlossen den Kopf. Wenn Kupfer nicht herauskommen wollte, würde ich wohl erstmal hier draußen bleiben und sie von hier aus beschützen, bis es meinen Pfoten wieder gut ging und ich zu ihr kommen konnte. "Na gut." Für sie gab ich sogar das Entdecken und Erkunden auf. "Warte noch ein bisschen, dann komme ich."

Auf ihre Worte, dass sie nicht wieder herein käme, hätte ich fast angefangen ungläubig zu schnauben. Natürlich kam sie wieder hinein! Immerhin war sie auch hinaus gekommen, da war das doch wohl ein Klacks! Erwartungsvoll saß ich da, wartete sehnsüchtig auf den Anblick meiner Schwester - sei es ihre Ohrenspitzen oder ihre Pfoten. Doch dann meinte sie, ich solle warten. Wenigstens hatte sie sich dazu entschlossen, wieder hinein zu kommen. Zugegebenermaßen war es schon ziemlich kalt und ich vermisste die Wärme von Mama. Wenigstens würde ich das mit Silbers Wärme ein wenig überbrücken können. "Okay, aber geh nicht weg." Angst sprach aus meiner Stimme, immerhin konnte ich nicht überprüfen, wohin sie ging. Ich konnte es nur hören und sich alleine darauf zu beschränken war beängstigend.

Birke entschied sich sich zu zeigen. 'Hallo ihr' miaute der gefleckte Kater und kam aus seinem versteck. Wahrscheinlich konnte er nicht anders, als dem einen jungen Angst zu machen. Ein riesiger Kater.. Na mal schauen. Birke trat zu dem komischen aussehenden Stein und blickte aus seinen leuchtend grünen Augen auf das kleine Kätzchen hinab

"Keine Sorge", miaute ich noch zu Kupfer und seufzte leise, als auch schon ein Schatten auf mich fiel. Gleich kribbelte mein Pelz aufgeregt und ich hob den Kopf. Beim Anblick des riesigen Katers wurden meine Augen groß und ich war hin- und hergerissen - einerseits stellte ich mich sofort schützend zwischen die Box, in der Kupfer saß, und dem Fremden, und andererseits leuchtete kein Funken Angst in meinen Augen. Eher Aufregung schwang in meinem Blick mit und ich stellte den Schwanz auf, sträubte leicht das Fell und tatzte mit eingezogenen Krallen nach seinem Bein. "Wer bist du? Was willst du? Wo kommst du her? Warum bist du allein? Hast du keine Familie? Warum bist du so groß? Komm meiner Schwester ja nicht zu nah", bombadierte ich ihn mit Fragen und drohte ihm gleichzeitig, ohne wirklich bedrohlich zu klingen. Eher Aufregung und Spannung lag in meiner Stimme.

Ich entdeckte erst Ohrenspitzen und sofort sprang ich auf, wollte schon erfreut meinen Schweif in die Höhe stellen, als ich diese großen grünen Augen sah. Erstarrt vor Schreck riss ich die Augen auf, ehe ich fauchend zurück wich und mich gegen die Wand hinter mir presste. Meine kleinen Krallen waren ausgefahren und mein zerzaustes Fell hatte sich gesträubt. Warnend knurrte ich. Mama hatte das eigentlich nie gerne gesehen, aber ich kannte diesen Kater nicht! Und herrje er war so groß! Würde er mich fressen? Oh Herrje! Er würde Silber fressen! Sie war dort draußen genau wie dieses Ungeheuer. Zwar hörte ich ihre Stimme, doch ich registrierte nicht genau, was sie sagte. "Silber, lauf!", rief ich und funkelte den Kater weiterhin warnend an. Wenn er meiner Schwester nur ein Haar krümmte, konnte er was erleben!

Birkes Ohr zuckte amüsiert. 'Ich werde euch garnichts tun.' antwortet der Kater dann und setzte sich bereitwillig auf seinen Hintern. Als er dann das zweite Junge hörte hob er eine Tatze und drehte den Stein so, dass die Öffnung nun an der Seite war. 'Wer seit ihr?' wollte er dann wissen

Erst das verängstigte Knurren meiner Schwester riss mich aus meiner Faszination, mit der ich den Kater gemustert hatte. Gleich stellte sich all mein Fell auf und ich buckelte instinktiv. Aber der riesige Braune setzte sich einfach hin, und er drehte sogar die Box so leicht herum! Gleich stellte ich mich schützend vor Kupfer, hatte meinen Blick auf den Kater gerichtet und strich ihr mit dem Schweif über die Flanke. "Bist du okay?", fragte ich sie leise und drehte kurz den Kopf, um an ihrem Ohr zu knabbern. Dann erst wandte ich mich wieder ihm zu. "Ich bin Silber! Und wie heißt du?"

Plötzlich verlor ich den Halt und der Boden wurde mir wortwörtlich unter den Pfoten weggezogen. Ich maunzte leise auf, purzelte halb aus der Box heraus, sodass ich auf dem Bauch liegend neben Silber zum stehen kam. Meine ganze Welt drehte sich für den Moment, dann rappelte ich mich auf und bemerkte erleichtert, dass es Silber gut ging. Ihr war nichts passiert! Dann jedoch erblickte ich den riesigen Kater vor uns, der sich mittlerweile hingesetzt hat. Hatte er einfach so die Box umgeworfen? Erst war ich fasziniert, dann jedoch gewann das Misstrauen und ich musterte unser Gegenüber einmal von oben bis unten. Auf das Knabbern an meinem Ohr schnurrte ich zufrieden und ich nickte Silber beruhigend zu. Aber dann warf ich meiner Schwester einen verwirrten Blick zu, als sie bereitwillig und enthusiastisch ihren Namen preis gab. Hatte sie denn nicht im Kopf, dass dieser Kater potentiell gefährlich war? Doch anhand des Verhaltens meiner Schwester schob ich mein Misstrauen zur Seite. Ich wollte so sein wie Silber. "Ich bin Kupfer", miaute ich neugierig.

'Birkenfleck' stellte sich der Kater vor und legte den Kopf schief. 'Und wo kommt ihr beiden her, wenn man fragen darf? Ganz alleine in so einem komischen Ding....' er betrachtete den Stein noch einmal etwas irritiert

"Die Zweibeiner haben uns hier hingebracht", gab ich bereitwillig Auskunft und stellte die Ohren wieder auf, die ich angelegt hatte. Auch mein Fell sträubte sich wieder zurück und ich setzte mich hin - nur mein Schweif klopfte noch aufgeregt gegen meine Pfoten, meine Augen leuchteten und ich saß noch immer zwischen ihm und Kupfer. "Und du? Woher kommst du? Bist du etwa ganz alleine?"

Ich raffte mich mach dem getümmel auf dem Boden auf und atmete schwer, ehe ich schon seine Krallen auf mich zuflogen sah. Schnell schaffte ich den ersten Schlag abzuwehren, auch den zweiten und dritten, bis er mich an der Schulter trag und Blut durch die Luft spritzte. Schnell duckte ich meinen Kopf weg und wollte unter seinen Bauch durchtauchen. Ich fuhr meine Krallen ein, da ich nicht darauf aus war, ihn lebensgefährlich zu verletzten. Er kämpfte gut, die einzige Chance die ich hatte war ein Ausdauerkampf, was seine Kraft und Koordination anging, war er mir überlegen.

@Tigerfrost

Tatsächlich verriet Silber auch, was passiert war und ein wenig skeptisch legte ich ein wenig die Ohren an. Vielleicht sah ich das alles aber auch aus dem falschen Blickwinkel. Vielleicht...konnte dieser Kater uns helfen. Doch wobei sollte er uns helfen? Immerhin wusste er sicherlich nicht, woher wir kamen und konnte und somit nicht nach Hause helfen. "Wo sind wir eigentlich?", fragte ich leise, eher zu mir selbst als zu dem Fremdling.

@Birkenfleck
@Silberjunges

Birke blickte von Silber zu Kupfer und wieder zurück. 'Ich bin Krieger im Himmelsclan' berichtete er dann. 'Momentan hier bin ich alleine, aber im Lager sind alle anderen Katzen... Wir befinden uns auf Himmelclan Territorium..' miaute er dann zu Kupfer und setzte ein freundliches Lächeln auf.
@Silberjunges @Kupferjunges

"HimmelClan?", fragte ich und mein Blick flog aufgeregt zwischen Kupfer und Birkenfleck hin und her. Die Neugierde brachte mich fast um! Letztendlich schaffte ich es nicht mehr, ruhig sitzen zu bleiben, und sprang auf die kribbelnden Pfoten. Dass sie auch immer noch wehtaten, fiel mir nicht einmal auf. Mein Schweif stand steil in der Luft und so viele Fragen standen in meinen Augen, dass ich beinahe zu platzen schien.
"Kupfer, das müssen wir uns näher ansehen", raunte ich meiner Schwester zu und tretelte erneut auf dem Boden.

Ich verstand nicht so recht, was der Kater mit HimmelClan meinte. Allgemein verstand ich gar nichts mehr. Meine Schwester packte erneut die Neugierde und aufgeregt fing sie an loszuplappern. Uns das näher ansehen. Laut Birkenfleck waren dort mehrere Katzen. Was war, wenn die uns etwas böses wollten? Mama hatte uns immer vor fremden Katzen gewarnt! Natürlich war ich auch neugierig, aber sollten wir wirklich einfach so blind loslaufen? Wobei... Mein Blick glitt wieder zu dem Kater vor uns. Wenn die Zweibeiner tatsächlich nicht mehr zurück kamen, hatten wir sowieso niemanden mehr. Grummelnd warf ich Silber einen kurzen Seitenblick zu. "Na gut", murmelte ich leise vor mich hin.

'So einfach ist das leider nicht' merkte der fluffige Kater an und lächelte. 'Ihr könnt teil des Clans werden, allerdings kann ich euch nicht einfach mitnehmen.. Allerdings könnt ihr mich alles darüber fragen, wenn ihr wollt. ' Der Kater gähnte kurz und legte sich dann mit einem dumpfen Geräusch auf die Erde. Er würde erstmal bei den jungen bleiben, falls sie Mutter wieder käme

Überrascht und erfreut über Kupfer's Antwort quietschte ich leise und hüpfte sogar einmal in die Luft - allerdings dämpften Birkenfleck's Worte mich auch gleich wieder. Zumindest ein wenig. Während ich überlegte, welche der Massen an Fragen in meinem Kopf ich zuerst stellen wollte, trabte ich aufgeregt näher und beschnupperte sein flauschiges Fell gründlich und ohne Scheu, grub meine Nase regelrecht hinein. Und schon platzte es auch aus mir heraus.
"Du riechst ganz komisch! Warum riechst du so? Wo sind deine Zweibeiner? Und was ist ein Clan? Was ist das für grünes Zeug unter uns? Wo ist dein Halsband? Mama hatte immer ein Halsband! Oder hast du es verloren? Was für andere Katzen sind das in diesem Clan? Was macht man da?" Ich sprang von einem Thema zum Nächsten und wieder zurück, konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, weiterzuplappern. Auch meine Pfoten schienen ein Eigenleben entwickelt zu haben und berührten abwechselnd den Boden und sein Fell, während mein Blick wie festgeklebt an ihm hing. Es tat weh, dass Mama nicht bei uns war, aber ich wollte nach vorne sehen und positiv bleiben, auch wenn es mir selbst noch nicht bewusst war. Und dieses ganze Abenteuer übertrumpfte alles, was ich bisher Aufregendes in dem Zweibeinernest erlebt hatte!

Er konnte uns nicht mitnehmen? "Kriegst du sonst Ärger?", fragte ich und legte meinen Kopf schief. "Wir haben auch immer Ärger bekommen, wenn wir Käfer von draußen nach Hause mitgenommen haben." Mama hatte immer gesagt, dass Käfer widerlich und unsauber waren und somit nichts Zuhause zu suchen hatten. Waren Silber und ich also auch unsauber? Während Silber anfing tausende von Fragen zu stellen, näherte ich mich dem Kater langsam und hob eine Pfote, drückte sich in seine Flanke und machte große Augen. "Woah! Dein Fell ist ja richtig weich!", rief ich aus und zog meine Pfote kurz zurück, nur um sie im nächsten Moment wieder in sein Fell zu drücken.

'Danke?' kicherte Birke bei dem Kompliment. 'Also erstmal rieche ich nach Himmelclan. Ein Clan ist eine Gruppe von Katzen, die zusammen leben. Wir leben ohne Zweibeiner, haben dem entsprechend auch keine Halsbänder.. Ich selber bin Krieger im Clan. Es gibt verschiedene.. Rollen? Die Jungen sind halt Junge und werden versorgt.. wenn sie dann alt genug sind, werden sie zu Schülern, sprich sie werden von Kriegern wie mir ausgebildet.. Und das mit dem mitnehmen.. Ich kann euch schon mitnehmen, allerdings nur, wenn ihr euch dem Clan anschließt. Einfach mal schauen geht leider nicht.. Ah, und das hier ist Gras!' fügte der Krieger dann noch schnurrend hinzu