![]()
|
||||||
RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Raptorshriek •

Ich nahm dankbar das Moos entgegen und drückte es vor mir platt, um später meinen Kopf darauflegen zu können. "Das Rudel ist so ähnlich aufgebaut wie die Clans. Anstatt einen Heiler, haben wir einen Shamanen" murmelte ich. "Stellvertreter ist bei uns der Beta und der Anführer unser Alpha" erklärte ich die Rangordnung. "Die Ausbildung zum Kämpfer ist bei uns etwas früher als bei euch, mit vier Monden" ich machte eine kurze Pause. "Das Training ist härter und gnadenlos, wer nicht mithalten kann, stirbt" sagte ich ihr ehrlich und sah dabei kurz in ihre Augen. "Man kämpft um den Rang im Rudel. Je besser du kämpfen kannst, desto höher ist deine Stellung, so wird man auch Beta und Alpha. Bei den beiden Rangordnungen kämpft man um den Tod, alles andere wäre eine Schande für das Rudel und zufällig war damals meine Mutter die Alpha und mein Vater unser Beta. Unsere Mutter Domina starb durch einen Rattenangriff und meine ältere Schwester Cretaceouspaw hätte daraufhin den Rang als Alpha bekommen, da das älteste Junge der Alpha Vorrang vor dem Beta hat." ich betrachtete meine Vorderpfoten und sprach dann weiter. Das Rudel wollte keine weitere Kätzin als Alpha sehen und in den Unruhen starb Rex, der Beta und unser Vater... da er besonders beliebt unter dem Rudel war, spaltete sich das Rudel in zwei. Die Katzen, die Cretaceouspaw unterstützten und die, die sie nicht als Alpha wollten. In der darauffolgenden Nacht kam der Shamane und berichtete unserer Schwester, dass die Rebellen vorhaben uns hinrichten zu lassen. Also meine Geschwister Snappaw, Triaspfote, Reptilienpfote und eben mich." sagte ich und entschied mich erstmal eine Pause zu machen. Ich sah zum Himmel hinauf und betrachtete die Sterne. "Unsere ältere Schwester entschied sich dazu mit uns wegzulaufen. Sie gab ihren Rang und das Rudel auf.... Das ist bei uns die größte Schande, normalerweise hätte sie um den Rang kämpfen müssen und wäre wenigstens einen ehrenvollen Tod gestorben. So gab sie alles für ihre Familie, für uns auf. Wir waren auf einer langen Reise und hatten zuvor etwa einen Mond Ausbildung.. sie brachte uns den Rest bei, bis wir auf den Clan stießen. Jetzt sind wir unser eigenes kleines Rudel, das selbst auch eine Rangordnung genießt, sie ist unsere Anführerin" murmelte ich dann leiser und legte meinen Kopf auf das Moos. "Sie wollen weiterziehen... Ich will bleiben..." Sagte ich dann.
@Silberpfote
Zitat von Raptorshriek
"Fear the five Musketeers"
"We are the warriors, who learned to love the pain
We come from different places but have the same name
'Cause we were born for this
We are the broken ones, who chose to spark a flame
Watch as our fire rages, our hearts are never tame"
-The Raptor-Squad

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Raptorshriek
Ich schwieg, während Raptorshriek mir seine Geschichte und die seiner Familie zu erzählen begann. Und was er da erzählte... Dabei kamen mir meine eigene Vergangenheit und die Probleme, die ich momentan durchmachte, vollkommen nichtig vor. Alleine der Mut, den seine Schwester bewiesen haben musste, als sie ihre Brüder aus dem Rudel fortschaffte, war unglaublich. Besonders gut darin, Reaktionen zu verbergen war ich nicht, so musste der Krieger mir meine Gefühle an den Augen ablesen können, falls er hinsah, aber das war vielleicht auch nicht schlecht. So sah er vielleicht die Anteilnahme bei der Erwähnung seines Verlustes und den Respekt für seine Schwester darin.
"Ein Wunder, dass ihr noch lebt", rutschte es mir dann doch heraus und ein Funken Bewunderung für diese Stärke leuchtete in meinen Augen auf. "Ich glaube, es ist gut, dass ihr euer Rudel verlassen habt. Was hätte es euch denn schließlich gebracht, wenn Cretaceouspaw für euch gestorben wäre?" Ich schüttelte rasch den Kopf und machte es mir auf dem Moos bequem. Während der Kater erzählt hatte, hatte ich völlig vergessen, mich hinzulegen.
"Handelte dein Streit mit Snappaw davon?" hakte ich dann vorsichtig nach und legte leicht den Kopf schief, spielte damit auf seinen letzten Satz an.


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Raptorshriek •

"Ja, das haben wir alles Cretaceouspaw zu verdanken" murmelte ich. "Da unsere Eltern nie Zeit für uns hatten, hat sie sich um uns gekümmert, als wir jünger waren" sagte ich leise und sah dann wieder zu Silberpfote. Wenn unsere Schwester gestorben wäre... wären wir direkt als nächstes dran gewesen. Vier Katzen die im Alter von fünf Monden waren und sich kaum verteidigen konnten... Das wäre unser Tod gewesen.
Ich nickte sachte "Ja in dem Streit ging es genau darum. Im Rudel, also auch bei meinen Geschwistern, musst du immer Stärke zeigen, was anderes habe ich nicht gelernt. Wenn du erschöpft bist, oder mit den Nerven vollkommen am Ende bist, darfst du es nicht zeigen... Somit zeigst du Schwäche und Schwäche bringt dich und deine Familie in Gefahr und kann den Tod bedeuten - das habe ich gelernt. Wir waren immer am Reisen und habe uns nie lange irgendwo aufgehalten" sagte ich. "Meine Schwester hat mich aufgezogen, dass der Clan mich verweichlicht und im Kampf gegen sie, hätte sie mich fast getötet. Sie hat mich halb sterbend noch aufgezogen und ich laufe davon, wenn ich meinen Bruder lebensgefährlich verletzte, ich bin der Beta in unserem kleinen Rudel" erklärte ich ihr. "Ich verhalte mich jedoch, als wäre ich kein Teil mehr davon und ich bin ehrlich, ich liebe es, mich überlegen zu fühlen und ich liebe es zu kämpfen, ich mache das was ich will.. aber im Clan fühle ich mich das erste Mal Zuhause" ich sah die Schülerin ruhig an. Das ich ihr all das erzählte verstand ich selbst nicht, aber ich konnte ja sonst mit niemanden reden und sie schien Verständnis dafür zu haben. "Das mit Zornpfote wollte ich nie, ich töte nicht aus Lust und Laune. Ich bin kein Richter, der über das Leben anderer entscheidet. Ich töte, um meine Familie zu schützen und dann zögere ich auch nicht davor und ich bereue es auch nicht" sagte ich mit tiefer Stimme. "Ich zeige den Katzen direkt, mit wem sie es zutun haben und wenn sie sich nicht zurückziehen, dann ist es ihre Schuld... Ich kenne es eben nicht anders, ich bin nicht so aufgewachsen wie die Clankatzen, aber ich versuche mich anzupassen und für Snappaw ist der Clan meine neue Familie und für ihn ist mir der Clan auch wichtiger als das Rudel - das hat mich wütend gemacht, weil ich selbst nicht weiß, was ich genau möchte und weil er ja... Recht hat... Er hat Recht und ich wollte es nicht wahrhaben"
@Silberpfote (Sou muss Off. Nachti, antworte morgenfrüh direkt :3)
Zitat von Raptorshriek
"Fear the five Musketeers"
"We are the warriors, who learned to love the pain
We come from different places but have the same name
'Cause we were born for this
We are the broken ones, who chose to spark a flame
Watch as our fire rages, our hearts are never tame"
-The Raptor-Squad

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Raptorshriek (Nachti :3)
Eigentlich konnte ich diese Lebenseinstellung sehr gut verstehen. Ich selbst zeigte auch niemandem Schwäche, wenn es sich verhindern ließ - einzig bei Tigerfrost war ich vor einiger Zeit zusammengebrochen, allerdings war das wohl auch eher dem Fluss geschuldet und der Panikattacke bei dessen Anblick. Aber andererseits... So junge Katzen sollten nicht so stark sein müssen, schoss es mir durch den Kopf und ich legte nachdenklich das Kinn auf meinen Pfoten ab, ohne Raptorshriek aus den Augen zu lassen. Es war interessant, dass er mir in dieser Hinsicht ähnlich zu sein schien. Auch ich würde nicht zögern, für meine Familie alle Gefahren mit Zähnen und Krallen aus dem Weg zu schaffen, ich hatte nur noch nicht die Kraft, das auch zu tun. Erst nachdem er geendet hatte, erhob ich das Wort.
"Wer hat nicht gerne das Gefühl, der Stärkere zu sein? Und Kämpfen macht schließlich auch Spaß, ist doch in Ordnung. Ihr habt so viel durchgemacht... Aber ist es nicht auch ein Zeichen von Stärke, wenn man hin und wieder Schwäche zeigt? Man kann doch von keiner Katze verlangen, immer nur aufrecht zu stehen, das hält doch niemand durch." Ich hielt einen Moment inne und musste das Gefühl abschütteln, dass etwas in meinem Kopf 'Klick' machte - im Moment wollte ich mich auf Raptorshriek konzentrieren und nicht auf Kupferpfote.
"Außerdem kann man mehrere Familien haben. Sich deshalb zu streiten ist doch Unsinn. Ich habe in Kupferpfote's und meinem alten Zweibeinernest auch eine Familie, die ich vermisse und wiedersehen möchte, aber der Clan gehört eben jetzt auch zu mir. Das macht aber noch lange niemanden zu einem schlechten Familienmitglied", redete ich weiter und merkte gar nicht, dass ich anfing wie ein Wasserfall zu quasseln. "Im Gegenteil, das ist doch völlig normal. Vor allem, wenn ihr die ganze Zeit herumgereist seid ist es doch logisch, dass du ein Zuhause haben willst. Ich für meinen Teil finde, dass du beides haben kannst, ohne dir Vorwürfe machen zu müssen. Immerhin seid ihr ja jetzt schon ziemlich lange hier und meiner Meinung nach bist du längst ein Teil des Clans, aber das schwächt deine Verbindung zu deinen Geschwistern doch nicht! Sie gehören doch schließlich auch zu uns, genau wie du zu ihnen und uns gehörst!" Ich redete mich gerade richtig in Rage und peitschte unwillkürlich mit dem Schweif. "Und wer was anderes behauptet, hat keine Ahnung. Stärke hat eben viele Gesichter, nicht nur eines, und was auch immer da mit Zornpfote war, du hast doch nur das Territorium verteidigt. 'In einem Streit ist nie nur einer Schuld'", zitierte ich mich dann auch noch Freischnauze selbst und musste einmal kurz durchatmen, um das leidenschaftlich wütende Funkeln aus meinen Augen zu vertreiben. Irgendwie war ich von Thema zu Thema gesprungen und ich war mir auch nicht sicher, ob ich mich wirklich richtig hatte ausdrücken können, aber jetzt war es zu spät und ich würde meine 'Rede' auch nicht zurücknehmen.


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Raptorshriek •

Ich hörte ihr ausgiebig zu und nickte zwischendurch, sie hatte ja Recht. Als sie endete, sah ich sie ruhig an. "Danke" murmelte ich dann, mir ging es schon um einiges besser, auch wenn meine Vorderpfoten schmerzten und ich am liebsten nach Snappaw geschaut hätte. Plötzlich musste ich an Kupferpfote, ihre Schwester denken. Hatten sie sich wieder vertragen?
"Wie sieht es bei dir und Kupferpfote aus?" Fragte ich sie direkt, um das Thema zu wechseln und um somit auf sie eingehen zu können.
@Silberpfote
Zitat von Raptorshriek
"Fear the five Musketeers"
"We are the warriors, who learned to love the pain
We come from different places but have the same name
'Cause we were born for this
We are the broken ones, who chose to spark a flame
Watch as our fire rages, our hearts are never tame"
-The Raptor-Squad

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Raptorshriek
Puh, was für ein Ausbruch. Ich hatte gar nicht erwartet, dass ich bei diesem Thema so emotional reagierte - aber bei Raptorshriek schien es nicht schlecht anzukommen, wenn ich seinem gemurmelten Dank Glauben schenken durfte. Und ich war nicht der Typ Katze, der so etwas bei anderen anzweifelte. Froh, wenigstens ein wenig helfen zu können, schenkte ich dem Kater ein Lächeln und wollte mich gerade einer Frage widmen, als er mich mit seiner kalt erwischte. Ob wir uns versöhnt hatten? Den Themenwechsel hatte ich nicht erwartet und für einen Moment entgleisten mir die Gesichtszüge ein wenig, bevor mein Blick ausdruckslos wurde.
"Hat sich nichts geändert", brummte ich und war versucht, das Thema jetzt zu beenden, ließ es allerdings bleiben. Raptorshriek hatte sich mir ziemlich geöffnet und daher war es sein gutes Recht, dasselbe auch von mir zu erwarten. "Sie schaut mich seit Monden schon nicht mehr mit dem Hintern an. Aber wenn's ihr damit gut geht, was soll's."


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer @Silberpfote
Ich trabte zügig voran. "Ja, mein Sohn, Waterstep. So weit ich weiß, ist er dein Mentor", erwiderte ich und sprang über einen kleinen Felsen. "Seelenfeuer, man nennt mich Seelenfeuer", beantwortete ich ihre zweite Frage und hob kurz die Nase in den Wind, und als ich Wasser roch, änderte ich die Richtung zum Fluss hin, wenn auch sehr subtil. Ich sah zu ihr. "Kupferpfote ist deine Schwester nicht wahr?", miaute ich dann, um noch mal sicherzugehen, dass ich sie richtig einordnete

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer
Waterstep's Vater! Aufgeregt richtete sich mein Schweif auf und meine Augen begannen, interessiert zu glänzen, während ich dem Kater durch das Territorium folgte. Im Territorium fühlte ich mich größtenteils sicher, solange nicht ein gewisser Fluss in meiner Nähe war, weshalb ich relativ entspannt neben Seelenfeuer herlief.
"Ja... Ist sie", bestätigte ich dem Krieger mit einem Nicken und spitzte neugierig die Ohren. "Kennst du sie?" Sie erzählt mir ja nichts mehr.
Ohne dass ich es richtig realisierte, wurden meine Schritte ein wenig unregelmäßig und langsamer, während meine Ohren nervös schnippten.


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer @Silberpfote
Mir entging nicht, dass ihr die Richtung unterbwusst auffiel, in die wir uns bewegten, doch ich schwieg dazu. "Ja, ich kenne Kupferpfote, ich habe sie ein paar mal beim Training gesehen, wenn ich mit meinen Schülern in der Trainingskuhle war, und wir waren einmal zusammen auf Patrouille", antwortete ich freundlich und trabte unverändert zügig in Richtung Fluss. Ich konnte mir denken, wie mein Sohn mit ihrer Angst umging, er würde den Auslöser vorerst meiden, doch wusste ich allzu gut, dass es sie nur noch schlimmer machte. "Wie lange seid ihr beiden denn schon Schüler? Und was hast du bisher gelernt?", fragte ich dann, um sie weiter abzulenken

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer
Davon hatte ich nichts gewusst. Der schmerzhafte, inzwischen traurigerweise wohlbekannte Stich durchzuckte meine Brust und ich wandte den Blick kurz von Seelenfeuer ab. Sie findet wohl überall Freunde. Im Grunde freute es mich ja - oder das würde es zumindest, wenn sie wenigstens mit mir sprechen würde. Wenn ich meine Schwester wiederhätte. Jetzt, wo ich den schwarzen Krieger nicht mehr ansah, wurde mir die Richtung immer bewusster, in die wir tatsächlich liefen. Unwohlsein breitete sich in meinem Magen aus und ich zog unwillkürlich die Lippen ein wenig zurück.
"Seit etwa drei Monden", beantwortete ich halbherzig seine Frage und sah mich immer wieder um. "Waterstep hatte noch nicht allzu viel Zeit... Ich kann jagen und kenne schon das ganze Territorium." Kampftraining hatte ich noch keines gehabt, ebensowenig klettern... Oder schwimmen. Und für Letzteres war ich wirklich dankbar. "Sag mal... Wo gehen wir eigentlich hin?"


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer
Ich nickte langsam und beobachtete sie aufmerksam aus dem Augenwinkel. Sie wurde merklich nervöser. "Zum Kiesstrand", erwiderte ich nur gelassen. "Das stimmt, Waterstep ist mit seinen Gedanken momentan überall nur nicht bei seinen Pflichten hab ich das Gefühl.", ich sah mich kurz um, lief jedoch unbeirrt weiter zum Fluss. "Müsst ihr noch die vergangenen Anführer und Heiler auswendig lernen oder ist das inzwischen aus dem Lernprogramm gestrichen?", fragte ich halb amüsiert.

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer (magst du mich verlinken? Dann seh ich das schneller, mach nebenbei noch was :3)
Der... Kiesstrand? Meine Ohren legten sich unwillkürlich an und ich zuckte unruhig mit dem Schweif, wurde langsamer und blieb schließlich stehen. Ich wollte nicht ans Wasser - das hatte schon bei Tigerfrost zu einer Panikattacke geführt und das Gefühl aus meinem Traum war mir noch sehr präsent.
"Bisher noch nicht", miaute ich unbewusst knapp und sträubte leicht mein Fell. "Ähm... Hör mal... Können wir nicht woanders hingehen?" Meine Stimme klang ein wenig nervös und ich mied den Blickkontakt zu Seelenfeuer, weil es mir unangenehm war. Ich konnte ja nicht wissen, dass er das mit voller Absicht machte und von meinem Problem wusste.


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer @Silberpfote (hoppla, vergessen)
Ich blieb ebenfalls stehen und drehte mich zu ihr um. "Nein.", miaute ich, bestimmt, aber sanft. Ich machte einige Schritte auf sie zu, und legte den Schweif unter ihr Kinn um ihren Kopf zu heben. "Silberpfote ich weiß dass du Angst vor dem Wasser hast. Ich weiß was am Fluss passiert ist. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, welche Albträume dich nachts heimsuchen. Ich weiß, dass du dich davor fürchtest zum Fluss zu gehen. Ich weiß, dass du Angst hast, keine gute Kriegerin werden zu können, weil du glaubst, dass deine Angst dich lähmt", miaute ich. Meine Stimme war ruhig, doch schwang in ihr sanftes Verständnis. "Aber was dir im Weg steht ist nicht deine Angst. Sondern dass du vor ihr wegläufst. Ich weiß, dass du mutig sein willst, dass du stark sein willst, und dass du glaubst, dass deine Angst dich schwach macht. Aber Silberpfote, unsere Stärken sind nicht das, an dem wir wachsen. Wirklich stärker werden wir nur dann, wenn wir uns unseren Ängsten stellen, denn es erfordert zehnmal mehr Mut sich seiner mit seinen Ängsten zu konfrontieren, als gegen Feinde in den Kampf zu ziehen. Denn letzten Endes, sind wir uns selbst der größte Feind.", miaute ich und blickte ihr unverwandt in die Himmelblauen Augen.
"Mir ist bewusst, dass du keine Hilfe von den Heilern möchtest, weil du es als Schwäche ansiehst, und noch ist es in Ordnung, wenn du so denkst du bist jung, und ehrgeizig, mit starkem Willen und hervorragenden Talenten. Doch wenn du keine Hilfe möchtest, musst du dir selbst helfen, und das kannst du nicht, wenn du vor dir selbst wegläufst.", miaute ich

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer
Nervös leckte ich mir über die Lippen und knetete ein wenig den Boden, hielt meinen Blick weiterhin zur Seite gerichtet - zumindest, bis mich Seelenfeuer's Schweif sachte unter meinem Kinn berührte und meinen Kopf wieder in seine Richtung drehte. Mit aufgerissenen Augen lauschte ich seinen Worten. Die Frage, woher der Krieger das alles wusste, ging vollkommen unter im Sturm der Emotionen, die sich auch deutlich in meinem Blick abzeichnen dürften. Unglaube, Zweifel und auch ein wenig Angst - aber alles in allem war ich einfach nur sprachlos. Ich... War mir nicht einmal wirklich bewusst, dass er mit seinen Worten Recht hatte und dass ich tatsächlich einfach nur eine urtümliche Angst vor dem Versagen hatte. Aber... Ich war so verwirrt, dass ich gar nicht wusste, was ich erwidern sollte. So hatte noch keiner mit mir gesprochen.
"M...meinst du? Woher... Weißt du das?" Meine Stimme war ein wenig höher und ich stockte hin und wieder vor Verunsicherung, während Seelenfeuer mich unbeirrt mit dem Blick festhielt. Meine Ohren waren angelegt, mein Fell kribbelte unangenehm... Eindeutig, der Krieger hatte mich völlig überrumpelt. "Aber wie... Komm ich denn dagegen an?" Das hatte mir niemand beigebracht. Ich verdrängte sie schließlich immer zum Wohle meiner Schwester.


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer @Silberpfote
Ich sah sie ernst an, Ruhe und väterliche Gelassenheit sprachen aus meinem Blick, während ich geduldig wartete, bis sie meine Worte verarbeitet hatte. "Silberpfote, du vergisst, dass auch ich einmal in deinem Alter war. Wir alle haben etwas, vor dem wir uns fürchten. Etwas, das uns so sehr verstört, dass es uns vor Angst lähmt, diese Angst die Nachts wie Kälte in dein Nest schleicht, dich einhüllt und festhält, sodass du fürchtest daran zu ersticken.", mein Blick war unverwandt und ernst. "Und jeder muss mit sich selbst und seinen Ängsten kämpfen.", mein Blick wurde weicher. "Ich weiß das, weil ich selbst so, so viele Ängste hatte, denen ich mich im Laufe meines Lebens stellen musste, und bis heute habe ich sie noch nicht alle besiegt. Aber das muss man auch gar nicht. Du musst sie nur anerkennen, sie dir eingestehen. Denn das ist wahre Stärke: seine Schwächen zu kennen und diese dann von anderen ausgleichen zu lassen. Dafür sind Freunde da. Dafür ist Familie da. Dafür ist der Clan da. Um uns gegenseitig zu helfen, aufzubauen und die Schwächen der anderen mit den eigenen Stärken auszugleichen.", erwiderte, ein sanftes Lächeln zeigte sich wieder in meinem Gesicht.
Dann nickte ich entschieden. "Ja, du kommst dagegen an. Weil du stark, klug und ehrgeizig bist.", erwiderte ich fest. "Hör zu, wir laufen jetzt weiter, ganz langsam, Schritt für Schritt, bis zum Kieselstrand, okay? Du musst nicht bis zum Wasser laufen. Du musst das Wasser nicht anfassen, du musst nicht durch. Du kannst oben am Hang laufen, weit genug weg vom Wasser. Wenn du dich wohler fühlst, kannst du etwas näher kommen. Wenn du dich unwohler fühlst, gehst du wieder ein Stück weiter weg.
Es geht nicht darum Kopf voran in seine Angst zu springen, sondern sich langsam heranzutasten, seine Angst kennenzulernen, zu verstehen und dann zu akzeptieren. Wenn du das geschafft hast, kannst du gegen sie ankämpfen. Es ist ein langer, und anstrengender Prozess, mit Sicherheit, aber dieser Kampf zahlt sich aus, das kannst du mir glauben. Aber alles Schritt für Schritt, denn es ist wichtig, dass du dich nicht überlastest, lerne deine Grenzen zu sehen und zu akzeptieren, nur dann kannst du wirklich über dich hinauswachsen. Denn stärker werden, ist etwas, dass sehr, sehr lange dauert und immer Stück für Stück für Stück von statten geht."

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer
Seelenfeuer und Angst? Ich kannte den Kater noch nicht lange, aber ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass dem riesigen Krieger irgendetwas Angst einjagen konnte. Ich nickte leicht, noch ein wenig zu benommen, um tatsächlich ein Wort herauszubekommen. Ich sollte stark, klug und ehrgeizig sein? Mein Verstand sagte mir, dass er Recht hatte und dass ich um meine eigenen Stärken wusste, doch in meinem Herzen hatten sich feste Zweifel eingenistet, die es mir erschwerten, seinen Worten Glauben zu schenken. Zweifel, die Kupferpfote erst aus ihrem Gefängnis befreit hatte.
"Ich bin aber allein", murmelte ich leise und senkte den Kopf, trat unwillkürlich einen Schritt vor, bis meine Stirn gegen Seelenfeuer's Brustfell stieß. Kupferpfote redete schon seit Monden nicht mit mir und seit wir uns mit Birkenfleck gestritten hatten, hatte ich auch mit ihm kein Wort mehr gewechselt. Und obwohl er schon seit unserer Ankunft unser Ziehvater war... War es bei Seelenfeuer irgendwie anders. Wärmer und weiser, auch wenn ich mir das kaum hatte vorstellen können. "Wie soll ich das alleine schaffen? Ich will meine Angst ja besiegen... Aber das letzte Mal, als ich am Fluss war, konnte ich nicht einmal mehr atmen."


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer @Silberpfote
Aufmerksam lauschte ich ihren leisen Worten, während ich geduldig beobachtete, wie sie innerlich mit sich rang. Als sie vortrat senkte ich meine Nase, bis ich sanft ihren Kopf berührte. Ich kannte dieses Gefühl sehr gut, nachdem Donnerstern sich von Vater abgewandt hatte und Blutflamme so sehr wurde wie Vater, hatte ich alleine dagestanden, hin und hergerissen zwischen meiner wachsenden Loyalität dem Clan gegenüber, und den Drohungen und Befehlen meines Vaters. Ich war damals kein halbes Jahr alt gewesen, als Vater begonnen hatte uns zu Mördern, zu Sklaven, zu Kämpfern zu machen, und stets war ich auf mich alleine gestellt gewesen, gezwungen mein Geheimnis vor meinen Clankameraden zu verbergen. Langsam leckte ich Silberpfote über das weiche Kopffell. "Ich weiß, dass es jetzt so aussieht, als wäre es unmöglich deine Angst zu überwinden. Das ist das boshafte an Angst. Sie türmt sich vor einem auf wie ein riesiger Berg, so hoch, dass die Spitze in den Wolken verschwindet, unerklimmbar, unüberwindbar. Doch wenn man erst einmal darüber hinweg ist, und zurück blickt, ist es nur ein Stein zwischen den Kieseln unseres Lebensweges.", miaute ich leise. Ich raunte meine Worte nur noch, sanft und warm wie die leisen Brisen des Frühlings.
"Und auch wenn du dich jetzt alleine fühlst, wird es immer jemanden geben, der dich ein Stück weit begleitet. Gewiss, wird es nicht ein jemand sein, der jeden Schritt mit dir tut, bis du über die Berge deiner Angst geklettert bist, aber alleine bist du nie. Manchmal musst du dich nur etwas umschauen, bis du denjenigen findest, der den nächsten Abschnitt mit dir geht.
Vielleicht fühlst du dich alleine, weil du gehofft hast, dass ein ganz bestimmter jemand mit dir anfängt diesen Weg zu gehen, ein ganz bestimmter jemand, von dem du wolltest, dass er dich versteht, dir hilft und dich unterstützt. Und ich kann mir vorstellen dass es enttäuschend, oder frustrierend, oder sogar beängstigend ist, wenn dieser jemand nicht bei dir ist. Schließlich gibt es Katzen, die uns ganz besonders nahe stehen, und die wir liebend gerne bei jedem unserer Schritte bei uns haben wollen. Aber leider, leider wird das nicht gehen. Und dann, musst du deinen Blick von deinen Pfoten nehmen, dich umsehen, und dann wirst du jemand anderen finden, der bereit ist, dich ein Stück zu begleiten.", erklärte ich sanft und leckte ihr beruhigend übers Ohr. Silberpfote würde sich nicht einfach irgendeiner Angst stellen, sie würde sich mit etwas konfrontiert sehen, dass sie beinahe das Leben gekostet hatte.
"Deine Angst vor Wasser ist nichts unbegründetes. Du hast dort etwas schlimmes, schreckliches erlebt, hast dort eine Angst erfahren, die vielen Kriegern dieses Clans noch fremd ist. Die Angst vor dem Sterben, die Angst davor, dass alles vorbei ist, und man nichts dagegen tun kann. Diese Hilflosigkeit, ist eines der schrecklichsten Gefühle, zu dem wir fähig sind Silberpfote, und genau deshalb musst du dich nicht für diese Angst schämen. Die meisten Krieger unseres Clans waren noch nie in so einer schrecklichen Situation, ich kann dir sicher sagen, dass jeder einzelne von ihnen, die gleiche Angst hätte wie du. Denn es ist normal um sein Leben zu fürchten.", erklärte ich liebevoll.

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Raptorshriek •

Ich sah die Schülerin ruhig an und auch die Reizung meiner Augen wurde wieder besser, weshalb sie langsam wieder orange-gelblich wurden. Ich bemerkte direkt, das ihr das Thema unangenehm war, aber das war mir ehrlich gesagt egal. Ich wollte wissen was los war, das bin ich ihr schuldig und vielleicht fande man ja auch eine Lösung. "Sie liebt dich immer noch, sie will nicht wahrhaben, dass sie nicht ewig auf dich aufpassen kann. Ich schätze das wenn sie jederzeit an dich denkt, sie immer diese Angst verspürt, dass sie nicht die Macht dazu hat allen Schaden vor dir zu bewahren" erklärte ich ihr. "Du hast nichts falsches getan, man kann nicht ewig den Schutzengel spielen, so ist unsere Welt nicht konzeptiert. Du musst lernen mit Gefahren umgehen zu können das ist ganz natürlich" murmelte ich dazu und machte eine kurze Pause. "Irgendwann wird sie wieder zu ihr kommen, da bin ich mir sicher"
@Silberpfote
Zitat von Raptorshriek
"Fear the five Musketeers"
"We are the warriors, who learned to love the pain
We come from different places but have the same name
'Cause we were born for this
We are the broken ones, who chose to spark a flame
Watch as our fire rages, our hearts are never tame"
-The Raptor-Squad

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer
Meine Schnurrhaare bebten und ich schloss die Augen, als Seelenfeuer's raue Zunge über meinen Kopf strich. Diese Geste war beruhigend und fühlte sich verboten gut an, während ich der leisen Stimme des Katers lauschte, die meinen Geist mit Wärme erfüllte. Aber ich will Kupferpfote bei mir haben, jammerte es in mir, leise, aber doch präsent wie zuvor. Ein wimmernder Laut entkam meiner Kehle und ich drückte mich ein wenig fester an Seelenfeuer, merkte allerdings trotzdem, dass seine Worte Wirkung zeigten. Er hat Recht... Wenn sie nicht bei mir ist, bin ich einsam, aber... So komme ich nicht voran. Ich will stark sein. Ich will Kupferpfote beschützen, auch wenn sie mich nicht an ihrer Seite haben will. Und ich will meinen Clan beschützen - und wenn ich dafür alleine diesen Berg bezwingen muss, dann werde ich das tun. Schritt für Schritt.
Und vielleicht, nur vielleicht, würde ich jemanden finden, der bei mir blieb, auch wenn meine Schwester nicht ersetzt werden konnte. Wie schaffte es Seelenfeuer nur, meinen Kopf mit so vielen Gedanken zu füllen, obwohl ich ihn kaum kannte?
"Es macht mir schreckliche Angst", gestand ich leise und schniefte kurz. "Das Wasser, die Panik, das Gefühl zu ertrinken... Die Einsamkeit... Aber ich will nicht, dass jemand stirbt, ich will meine Familie, meine Schwester beschützen, egal ob ich alleine bin. Ich will... Ich will das schaffen", miaute ich mit zitternder Stimme, die von meiner sonst üblichen Fröhlichkeit kaum noch etwas zeigte. "Ich wollte nie zeigen, wie viel Angst ich habe... Und dass ich bezweifle, dass ich das schaffe, was auch immer es in dem Moment immer war. Meine Schwester brauchte mich schließlich. Aber jetzt braucht sie mich nicht mehr und das tut weh..."
@Raptorshriek
Ich musste bei seinen Worten schlucken und senkte den Blick zu Boden. Ich hatte nicht unbedingt den Eindruck, dass Kupferpfote sich noch großartig um mich scherte - wenn man jemanden liebte, dann tat man einem doch nicht so etwas an. Ließ ihn nicht mondelang leiden, nur weil er vielleicht einen Fehler gemacht hatte.
"Warum redet sie dann nicht mit mir?" fragte ich mehr unwillkürlich und hob den Blick wieder, ließ einen Funken wütenden Feuers in meinen Augen tanzen. "Dafür sind wir doch immerhin Schwestern. Wir sind eine Familie, wir sollten miteinander reden, oder nicht? Aber nein, stattdessen frisst sie das alles einfach so lange in sich hinein, lässt es mit einem Mal platzen, reißt mich dafür in Fetzen und spricht lieber gar nicht mehr mit mir, als mich überhaupt noch anzusehen. Das ist doch kein Verhalten, das man der Schwester entgegenbringt!"


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer @Silberpfote
Ich legte sanft meine Vorderpfote um sie und hörte ihr aufmerksam zu bevor ich den Kopf hob um sie anzusehen. "Ich weiß, und alles was du denkst und fühlst ist gerechtfertigt, auf die eine oder andere Weise. Noch fürchtest du dich vor der Angst selbst. Du fürchtest, was die Angst anrichtet, dass sie dich schwach und nutzlos macht. Deshalb kannst du genau da anfangen, die Angst vor deiner Angst zu besiegen, das ist der erste Schritt, die erste Steige auf dem Weg zur Bergspitze.", miaute ich ruhig und legte sanft lächelnd den Kopf schief. "Und das ist oft der schwerste Schritt. Überhaupt loszulaufen, denn es kostet viel Überwindung sich den eigenen Ängsten zu stellen, so viel Überwindung, dass viele Krieger, Anführer und Ahnen es oftmals nicht wagten. Aber du hast das, was du brauchst um diesen ersten Schritt zutun: den Willen. Und das reicht für jetzt völlig aus.", miaute ich überzeugt und leckte ihr nochmals aufmunternd über den Nasenrücken. "Lass uns weitergehen, du kannst dicht bei mir bleiben. Wenn du dich unwohl fühlst, können wir stehen bleiben, eine Pause machen und reden, bis du dich etwas sicherer fühlst. Und wenn es dir doch zu viel wird, gehen wir einfach woanders hin, in Ordung?", schlug ich sanft vor

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer
Langsam hob ich den Blick und bannte ein wenig mühsam das Zittern von meinen Schnurrhaaren, um dem von Seelenfeuer standhalten zu können.
"Ich wusste nicht, dass man Angst vor der Angst haben kann", meinte ich mit einem halben, zwar etwas schwachen, aber nicht weniger ehrlichen Lächeln und kniff kurz die Augen zusammen, als mir der Krieger über den Nasenrücken leckte. Eine beruhigende, schon fast väterliche Geste, die ich ziemlich genoss. Und wenn ich eines habe, dann einen Sturkopf, der mir sicher dabei hilft. Langsam beruhigte ich mich wieder etwas, der Sturm meiner Gedanken legte sich ein Stück und das hatte ich Seelenfeuer zu verdanken. Tief atmete ich noch einmal durch, behielt meine Augen einen Moment lang geschlossen, dann öffnete ich sie wieder und nickte fest.
"In Ordnung", miaute ich, klang dabei allerdings nur halb so stark, wie ich es mir gewünscht hätte. Was soll's, ich stehe noch ganz am Anfang. "Dann... Lass uns gehen... Aber bitte geh nicht weg." Auch wenn er schon gesagt hatte, dass er dabei bei mir bleiben würde, ich konnte vielleicht nicht unbedingt rational nachdenken, was meine Ängste betraf.


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer @Silberpfote
Ich lächelte, es war beinahe schon ein Lächeln voll väterlichen Stolzes und ich nickte zufrieden. "Sehr gut. Es braucht viel Mut diese Entscheidung zu treffen Silberpfote, behalte dir das immer im Kopf", miaute ich dann etwas ernster und erhob mich langsam. Ich berührte nochmal sacht ihren Kopf und nickte dann. "Ich bleibe die ganze Zeit bei dir, egal wo du hin läufst, egal wie schnell und egal wie weit, ich bleibe an deiner Seite und gebe auf dich Acht.", miaute ich dann ruhig und machte langsam einen Schritt rückwärts um ihr Platz zum Aufstehen zu lassen. "Vergiss nicht, es ist in Ordnung wenn du panisch wirst, wenn du weglaufen oder dich verstecken möchtest, du konfrontierst dich mit deinen größten Ängsten, und du musst, kannst nicht alles an einem Tag schaffen. Wenn wir deine Grenzen überschreiten, sind wir das nächste Mal vorsichtiger, und tasten uns langsam an den Rand des Erträglichen für dich. So kannst du langsam wieder Mut fassen und dich jedes Mal etwas mehr trauen. Sei nicht enttäuscht, wenn es nicht so klappt wie du gerne möchtest, ich weiß, das ist anstrengend, aber auch das gehört dazu. Die eigenen Grenzen zu akzeptieren und einzuhalten. Wir bekommen das hin. Langsam, aber sicher", miaute ich und lächelte sie aufmunternd an, bevor ich langsam und gelassen weiter in Richtung Fluss trottete

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer
Warme Zuneigung wallte in mir auf und ich erwiderte Seelenfeuer's Lächeln, zuckte allerdings dennoch unwohl mit den Schnurrhaaren. Darüber zu sprechen war eine Sache - dann aber tatsächlich den Weg in Richtung Fluss einzuschlagen eine ganz andere. Jetzt konnte ich aber keinen Rückzieher mehr machen, andernfalls könnte ich mir das nie verzeihen. Also richtete ich mich auf, achtete nicht auf den verängstigt um die Flanke geringelten Schweif und trat wieder an Seelenfeuer's Seite. Ich drückte mich nicht an ihn, die ersten Schritte wollte ich alleine schaffen und meinen Worten auch Taten folgen lassen, aber ich hielt mich dicht in seiner Nähe, während wir in die Richtung liefen, die mir am meisten Angst einjagte.
"Seelenfeuer", miaute ich, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, und senkte den Blick während wir liefen. "Ich... Wollte mich bedanken." Möglichst, bevor ich gleich kein anständiges Wort mehr rauskriege. "Woher weißt du das alles eigentlich? Das... Mit meinen Ängsten, meine ich."


RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Seelenfeuer •

Seelenfeuer @Silberpfote
Ich sah kurz zu ihr, bevor ich langsam voran trottete, stets ein Ohr aufmerksam zu ihr gerichtet, damit mir nichts entging und ich vorzeitig eingreifen konnte, sollte sie aus Versehen über ihre Grenzen hinausstürzen. Sie war jung, und es erforderte ebenso viel Erfahrung wie Mut um die eigenen Fähigkeiten einschätzen zu können. Ich zwang ihr keinen Körperkontakt auf, sah ich doch den flammenden Ehrgeiz hinter ihrer Angst aufblitzen. Unwillkürlich stolz lächelte ich und schritt anmutig voran.
Als sie ihre Frage stellte, schmunzelte ich.
"Ich bin schon sehr alt Silberpfote, ich habe dutzende Schüler zu Kriegern gemacht, ich war Stellvertreter, ich war Anführer, ich war Vater und ich war Mentor, Streuner und Hauskatze. Und überall in der Welt hatten Katzen, Hunde, Füchse und Dachse das gleiche gemein: sie fürchteten sich. Vor einander, vor Zäunen, vor Fallen, vor der Dunkelheit, vor der Blattleere, vor Wasser, vor Feuer, vor Tunneln, vor Höhen. Angst ist niemandem fremd, jeder lag schon einmal nachts wach, zitternd und verzweifelt, kam sich vor als wäre er hilflos, rettungslos, fest gefahren. Auch ich kenne das Gefühl allzu gut. Ich habe viele Ängste konfrontiert, besiegt, aber es gibt noch immer welche, die genauso stark sind wie zu der Zeit als ich ein junger Krieger war.", miaute ich erklärend und sah zu ihr hinunter. "Als ich in deinem Alter war, habe ich mir oft gewünscht jemanden zu haben, der bei mir ist. Ich hatte keine Familie im HimmelClan, meine Brüder hassten mich entweder, oder sie waren unerreichbar fern, meine Mutter hatte ich nie kennengelernt und mein Vater war grausam, setzte mich im Clan aus und beschäftigte sich nur mit mir, damit ich keine Enttäuschung und Schande für ihn wurde. Ich hatte jeden Tag Angst aufzuwachen, alleine zu sein, ohne zu wissen, auf welche Seite ich gehörte, was gut oder was richtig ist. Das ist eine Angst, die ich besiegen konnte. Doch es gibt eben auch die, die ich nie ablegen können werde.", miaute ich sanft. "Eine davon, ist die Angst als Vater. Ich habe viele Jungen über all die Jahre gehabt. Und so viele sah ich sterben. Fast alle, um es genau zu nehmen. Und es ist grausam als Vater die eigenen Jungen zu Grabe zu tragen. Und jeden Tag fürchte ich, dass meinen Kleinen etwas zustößt. Ich kann dir gar nicht sagen, was für eine Angst ich hatte, als Regenpfote so schwer verletzt wurde. Ich war zu dem Zeitpunkt lange unterwegs, und als ich dvaon hörte, dass mein Sohn, mein Junges, drohte an schwersten Wunden zu sterben....ich glaube ich bin in meinem Leben noch nie so schnell gerannt. Ich bin zum Lager gerannt, mi jedem Atemzug fürchtend, ich würde zu spät kommen, dass ich ihn verlieren würde...", erzählte ich aufrichtig. "Aber ich weiß auch, dass ich nicht die ganze Zeit bei ihnen sein kann. Meine Jungen werden älter, sind Schüler oder Krieger, und haben gelernt auf sich selbst acht zu geben, und ich musste mich damit anfreunden, dass ich sie nicht immer beschützen kann, dass ich nicht immer der bin, dem sie sich anvertrauen, dass ich nicht immer bei ihnen sein kann. Und das zu akzeptieren kann sehr schmerzhaft sein.", maunzte ich und sah sie weich an

Zitat
No matter how far I'll go, how far I leave all of you behind, I will always come back, led by the stars and my love

RE: RPG Territorium
inDer HimmelClan
von Silberfeuer •

@Seelenfeuer
Aufmerksam spitzte ich die Ohren und konzentrierte mich auf den Klang von Seelenfeuer's Stimme. Es lenkte mich ab von dem Gedanken, wo wir gleich sein würden, und weckte sowohl mein Interesse als auch mein Mitgefühl. Wenn er so sprach hatte ich fast den Eindruck, dass wir uns gar nicht so unähnlich sahen - seine Angst, seine Liebsten zu verlieren, musste bei ihm nur so viel stärker sein als bei mir, dass mir beinahe schwindelig wurde. Mir reichte allein schon die Vorstellung, meine Schwester so zerfetzt zu sehen wie Nightpaw seinen Bruder Sperlingpfote gesehen hatte, und dann die eigenen Jungen zu Grabe zu tragen? Und was er alles schon erlebt hatte war ebenfalls unglaublich. Ich wusste im ersten Moment überhaupt nicht, was ich erwidern sollte. Was sagte man auch schon einem Kater, der so viel durchgemacht und kennengelernt hatte? Das meiste hatte er mit Sicherheit schon von irgendwem irgendwann gesagt bekommen und ich kannte nichts anderes außer diesen Floskeln, die mir jetzt allerdings bedeutungslos erschienen. Die Mutter nie kennengelernt, vom eigenen Vater gehasst und mit so vielen verstorbenen Kitten... Und Regenpfote? Bedeutete das, dass Regenpfote und Waterstep verwandt waren? Den Heilerschüler hatte ich zwar erst vor kurzem kennengelernt, aber ich hätte nicht erwartet, dass er mit meinem Mentor verwandt war. Seine Narben, die sich wie ein Brand des Fells seines Hinterteils bemächtigt hatten waren mir natürlich aufgefallen und ich hatte mich bereits gefragt, woher sie stammten - doch während Andere daran vielleicht Anstoß genommen oder Mitleid gezeigt hätten, sah ich darin keinen Sinn. Mitleid konnte der Kater genauso wie Seelenfeuer wohl kaum gebrauchen, und ich hatte noch nie über eine Katze wegen irgendetwas geurteilt. Tinypaw's Größe, Raptorshriek's unheimliche Augen, Regenpfote's Hinterbeine... Warum sollte man das noch extra erwähnen?
"Ich glaube, du bist ein großartiger Vater, auch wenn du so viel durchmachen musstest... Oder vielleicht gerade deshalb", miaute ich nach einem Moment des Schweigens und blickte zu dem Krieger hinauf. "Alles ist besser, als sich nicht um seine Kitten zu kümmern wie mein Vater oder sie sogar zu hassen wie deiner. Und dann nimmst du dich auch noch einer armen Irren an, die dich frühmorgens mit einem Alptraum aufscheucht." Mit dem letzten Satz schlich sich ein belustigtes Schmunzeln auf meine Lippen und ich drehte nur ein Ohr in Richtung Fluss, dessen Rauschen mit jedem Schritt lauter wurde. Solange ich den Blick auf Seelenfeuer behielt und das Wasser noch mehrere Katzenlängen, sogar fast mehrere Baumlängen entfernt war, verspürte ich nur ein nagendes, unbehagliches Gefühl.


Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Wer ist online?
Unsere neueste Katze: Unsere Besucher: Heute: 234 Streuner und 34 Katzen Gestern: 686 Streuner und 93 Katzen |
|