Crimson mit @Falkenpfote

- > Lager

Lachend lief die rote Kätzin ihrer Freundin hinterher. Den Schweif ließ sie dabei locker durch die Luft schweifen. Mit leuchtenden Augen sah sie sich um, versuchte alles zu erkennen was es zu sehen gab. "Es wirkt noch größer, als ich es mir vorgestellt habe", gab sie zu und konnte nicht verhindern das ihr Pelz sich vor Aufregung leicht sträubte.

Pfeffer bei @Tiefpfote
Die junge Katze blinzelte schläfrig. Sie war vollkommen erschöpft und sehnte sich nach dem wärmenden Pelz ihrer Mutter - Ihren liebevollen Berührungen und sanften Worten. Pfeffer gähnte leise und schüttelte sich um die Müdigkeit zu vertreiben. Noch immer wartete sie. Sie würde wiederkommen. Das hatte sie ihr schließlich versprochen!
Dennoch war die kleine Katze langsam verzweifelt. Die Umgebung war ihr vollkommen fremd und nie war sie so lange alleine gewesen. Sie fühlte sich elend. "Mama?", maunzte Pfeffer fragend in den Wald und ringelte den Schwanz unsicher um ihre Vorderpfoten.

Augenblicklich drückte sich Pfeffer zu Boden, als sie eine Antwort vernahm. "Du darfst niemals mit Fremden reden, Pfeffer. Versprich mir das, ja?" Die liebevolle Stimme ihrer Mutter klang wie ein Echo in ihrem Kopf. Sie hatte es damals versprochen. Deshalb blickte sie jetzt mit aufgerissenen Augen in den Wald und versuchte den Sprecher zu erspähen. "Ich... Ich darf nicht mit Fremden reden!", rief sie und zuckte leicht mit der Schwanzspitze.

Unschlüssig betrachtete Pfeffer den älteren Kater. Irgendwie hatte er Recht - Sie kannte jetzt seinen Namen und damit war Tiefpfote gar nicht mehr fremd! "Du hast aber einen witzigen Namen!", lachte sie schließlich leise und stand auf. Sie war zwar immer noch vorsichtig, tapste aber trotzdem zu ihm hinüber. "Ich heiße Pfeffer!", stellte sich das Kätzchen vor und starrte Tiefpfote nachdenklich an. "Hat dir deine Mama nicht beigebracht, dass man nicht mit Fremden reden soll?", fragte sie und mit einem kurzen Blick über ihre Schulter zurück, fragte sie: "Und... möchtest du vielleicht mit mir auf meine Mama warten?" Pfeffer wollte nicht länger alleine sein. Und dieser Kater wirkte so unglaublich freundlich, dass sie gar nicht anders konnte, als ihm zu vertrauen.

"Na indem du...", begann Pfeffer in einem Tonfall alla 'Bist du mäusehirnig? Das ist doch ganz einfach!', bevor sie stockte. Verbissen grübelte und suchte die junge Katze nach einer Antwort, fand aber einfach keine. "Warum musste ich das dann überhaupt versprechen?" Schmollend zuckte Pfeffer mit ihren Ohren, bevor sie das Thema einfach vergaß und ihre blauen Iriden neugierig blitzten.
"Der BaumClan? Was ist denn das? Und warum bist du ein Schüler? Was ist das überhaupt? Und was lernst du alles?", sprudelte es wie ein Wasserfall aus ihr heraus, wobei sie über einige Buchstaben stolperte und andere einfach verschluckte. Es dauerte einige Sekunden bis sie sich erinnerte, dass sie ebenfalls eine Frage beantworten musste. "Weiß ich nicht. Aber sie hat gesagt ich soll hier warten! Sie holt mich später wieder ab!", meinte Pfeffer daher und war davon felsenfest überzeugt. Sie hatte es versprochen.

"In der Früh! Da hat es sogar noch gedämmert!", antwortete Pfeffer und fügte nach ein paar Sekunden noch stolz "Heute war ich das erste Mal so früh wach!" hinzu. Deshalb war sie jetzt auch so müde. Sie hatte heute auch nicht - wie sonst immer - gegen Mittag geschlafen.
"Wie viele Katzen leben denn in dem Clan?", fragte Pfeffer aufgeregt und mit wachsender Neugier nach, "Musst du denn noch viel lernen?"

Ich bemerkte, dass @Lilypaw trotz meines eher gemächlichen Tempos schnelle Schritte machte, was wohl mit ihrer Größe zusammenhing. Langsamer gehen würde ich aber dennoch nicht, bei voller Gesundheit wären wir durch den Wald gelaufen. Ihre Antwort war zwar ein wenig lückenhaft, aber besser als gar nichts. Allerdings hatte ich mich gefragt, ob sie auch die Namen schon kannte, wenn sie doch das Gesetz hatte auswendig lernen müssen.
"Der zweite Anführer des SturmClans ist Steinfell, sogar schon das zweite Mal. Im HimmelClan ist es Immortalsoul, er ist noch relativ jung, die Heiler dort sind Cherrysong und ihre Schüler Polar- und Regenpfote. Chiablüte kommt von dort, das weißt du vielleicht", ergänzte ich, "Der Anführer des RosenClans ist Mohnstern, der Heiler Zwielichtspiel. Kennst du eigentlich die Geschichte der neuen Heiler?" Es war schon etwas länger her, aber ich hatte es miterlebt. Während wir so quatschten, schlug ich den Weg zum Trainingsplatz ein. Wir würden daran vorbeilaufen, dann kannte sie den Weg schon.

"Fünfzig Katzen?", wiederholte Pfeffer und starrte den Älteren mit weit aufgerissenen Augen an, "Wie viele sind das?" Sie war verwirrt und gleichzeitig ehrfürchtig - Fünfzig hörte sich nach viel an. Doch sie konnte nicht so weit zählen und abschätzen wie viele Katzen es sein könnten schon gar nicht. "Und wo leben die alle?", fragte das Kätzchen weiter und schüttelte sich aufgeregt. Noch wusste sie nicht, dass sie sich im Territorium des Clans befand.
"Klettern kann ich auch!", behauptete Pfeffer stolz. Tatsächlich war sie einmal auf einen Baum geklettert. Oder vielmehr an einen Stamm gesprungen und hilflos dort gehangen, bis ihre Mutter sie - auf allen vier Pfoten stehend - wieder gepflückt hatte. Sie war also nicht gerade hoch gewesen.

"Ja!" Begeistert sprang Pfeffer mit allen Pfoten in die Luft. "Ich will das Lager sehen!"
Doch gleich darauf blickte sie, in ihrer Begeisterung gebremst, unsicher gen Wald. Genau dorthin wo ihre Mutter am frühen Morgen verschwunden war. "Aber... was ist wenn Mama wiederkommt und ich nicht mehr hier bin? Sie hat doch gesagt ich soll hier warten!", warf sie fragend ein und zuckte unschlüssig mit der Schwanzspitze. Sie wollte das Lager so gerne sehen, aber ihrer Mutter keinesfalls Sorgen bereiten.

Pfeffer nickte leicht. "Stimmt!"
Die Begeisterung kehrte mit einem Schlag zurück und ihre Pfoten kribbelten aufgeregt. "Ist es weit bis zum Lager?", fragte sie und blickte Tiefpfote mit leuchtenden Augen an. Ihr Magen knurrte leise. "Ist der Haufen größer als du? Und darf ich davon was haben?"

Was für eine Frage. Pfeffers Antwort kam sofort - Wie aus der Pistole geschossen: "Ich möchte auf deinen Rücken!" Sie schließlich müde und hungrig. Natürlich wollte sie! Noch immer leuchteten ihre Augen. Sie würde das Lager sehen!

Mit tapsigen Pfoten überwand Pfeffer die letzte Lücke und kletterte auf den Rücken des Katers. Ihr Herz klopfte aufgeregt gegen ihre Rippen, wie ein gefangener Vogel im Käfig. Sie war nervös und aufgeregt. "Ich bin bereit!", verkündete sie lachend und drückte ihren kleinen Körper dicht gegen seinen Rücken.

Pfeffer lachte noch immer.
Als sich Tiefpfote schüttelte, gruben sich ihre Krallen automatisch in seinen Pelz. Sie waren zu kurz, um seine Haut zu erreichen und verhakten sich daher nur in seinem Fell. Dann rannte er los. "Du bist sooo schnell", rief sie begeistert aus und schnurrte dabei leicht, "Du bist bestimmt der Schnellste im ganzen Wald!"