< @Silverpaw >
Dass sie ‘viele Fragen’ hatte, konnte er sich gut vorstellen, das musste sie nicht extra erwähnen. Void sandte ihr einen prüfenden Seitenblick, ein wenig ruhiger, nachdem er den Hauch von Belustigung in ihrer Stimme wahrgenommen hatte. Angesichts der unsicheren Lage, irritierte es ihn sogar nur ein wenig, dass sie noch immer den Clannamen benutzte, mit dem man ihn ausstattete, statt des Rudelnamens, den er ihr von einiger Zeit angeboten hatte. Das konnte warten.

Ein Schnauben entledigte sich ihm, als sie das Betreten eines anderen Territoriums erwähnte und der Seitenblick, der noch immer auf sie gerichtet war, wurde unbeeindruckt. Falls er das gemacht hatte, würde er sicher nicht zu ihr kommen und es hinausposaunen. Hm. Außer vielleicht, wenn irgendwas schiefgegangen war (höchst unwahrscheinlich, aber alles war möglich) und er ein Alibi brauchte. Seine Familie wäre da eindeutig weniger glaubwürdig, einfach, weil das Rudel dafür bekannt war, eine verschworene Gemeinschaft zu sein, das ihre Mitglieder schützte — komme, was wolle. Gar keine so schlechte Idee, falls mal was passiert, dachte er und schob die Realisierung in eine der Ecken seines Verstandes, für spätere Nutzung.

“Nein, nichts Dergleichen”, antwortete er schließlich, um sie von dem Thema abzubringen. Er würde ihre volle Aufmerksamkeit brauchen, wenn er das wirklich durchziehen wollte… Aber bei seinen Ahnen, wie fing man sowas an? Wenn er vage in seiner Wortwahl blieb, würde das die Chance erhöhen, dass sie ihn missverstand, nicht wahr? Andererseits wollte er nicht einfach ungestüm damit herausplatzen. Was für eine verzwickte Lage. Augen zu und durch, entschied er nach wenigen weiteren Herzschlägen, in denen er via Intuition abwägte, welchen Weg er besser einschlagen sollte.

“Wenn du wissen möchtest, was ich zu sagen habe, bleiben wir in Bewegung”, raunte er leise, gerade laut genug, dass sie — die direkt neben ihm saß — es verstehen könnte. Nicht aber andere Schüler oder Krieger, die vielleicht in der Nähe waren und die er nicht riechen konnte, da der Wind sich heute natürlich dazu entschlossen hatte, ihnen entgegenzukommen. Etwas dramatisch, vielleicht, aber Vorsicht war bekanntlich besser als Nachsicht.
Nachdem er wieder in Bewegung gekommen war und diesmal einen Weg abseits des von vielen Generationen an Pfotenschritten plattgetretenen Untergrunds einschlug, tastete er sich langsam an das bevorstehende Thema ran. “Unsere vergangenen Gespräche haben in mir das Verständnis geweckt, dass du … unzufrieden mit der derzeitigen Lage des HimmelClans bist. Dass du diesen — deinen — Clan gerne an der Spitze sehen würdest, an seinem rechtmäßigen Platz.” Seine Stimme klang neutral, aber in seinem Inneren brodelte es, hin- und hergerissen. Würde sie seinen nachfolgenden Lösungsvorschlag, der immer klarer in seinem Kopf wurde, überhaupt in Betracht ziehen? Immerhin schien sie nicht die beste Meinung von dem Rudel zu haben.

Unbedeutend, hallte es in seinen Gedanken, selbst Silverpaw kann nicht bestreiten, dass die Mitglieder des Rudels außergewöhnlich in ihren Fertigkeiten sind, allen voran im Kampf. Mit einigen überdurchschnittlich intelligenten Katzen im Mix. Manchmal sogar in Kombination. Das stimmte wohl. Und selbst wenn sie es nicht zugeben würde — möglicherweise reichte es ja schon, dass er es war, der sie zu überzeugen versuchte. “Liege ich damit richtig?”

[@Voidpaw]

Ah, da war er wieder, dieser unbeeindruckte Seitenblick, den Voidpaw mittlerweile so oft zur Schau stellte, dass Silverpaw sich ernsthaft fragte, ob seine Augen nicht für immer in diesem Ausdruck verharren würden. Dennoch fiel die silberne Schülerin in Schweigen, gespannt darauf, dass er endlich mit dem Thema beginnen würde - etwas, das er im Lager, umgeben von ihren Clangefährten, nicht offenbaren konnte.

Stattdessen schien Voidpaw den Drang zu verspüren, sich erneut in Bewegung zu setzen, als wären sie nicht bereits ein ganzes Stück vom Rest des Clans entfernt. Silverpaw neigte den Kopf zur Seite; in diesem Moment erschien der pfirsichfarbene Kater ihr nur verwirrend. Was könnte ihn so beunruhigen? Wenn nicht das unerlaubte Betreten einer fremden Grenze oder gar der Diebstahl von Beute? Du bist aber dramatisch gerade, hätte sie ihm am liebsten gesagt, denn trotz der Verwirrung, die er in ihr auslöste, verspürte sie auch ein gewisses Interesse an dem, was ihn beschäftigte. Wäre dem nicht so, hätte sie sich umgedreht und wäre zurückgekehrt, denn für solch eine Spielerei hatte sie weder Zeit noch Lust.

Doch es war Voidpaw...

Mit jedem Schritt, den sie tiefer in das Territorium setzten, kam er ihr fast paranoid vor. Silverpaw war sich sicher, dass in diesem Moment niemand sonst in der Nähe war; es würde schließlich niemanden interessieren, was zwei Schüler taten, oder? Man würde doch nur annehmen, sie seien auf der Jagd.

Die Stille um sie herum war überwältigend. Die silberne Tigerkätzin lauschte einem fernen Vogelgezwitscher und dem sanften Rauschen eines Wasserfalls, während sie in Gedanken versunken vor sich hin starrte. Plötzlich durchbrach Voidpaw erneut die Stille, und sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihm zu. Oh, endlich würde er sie nicht noch länger auf die Folter spannen.

Huh.

Ihre Ohren zuckten leicht, als er das Thema ansprach - die Lage in ihrem Clan. Es war wahr, dass der HimmelClan in ihren Augen über weitaus mehr Potenzial verfügte, als er derzeit ausschöpfte. Viele der jungen Katzen, vor allem die, die die Zukunft des Clans repräsentierten - abgesehen von den Rudelkatzen - waren schwach. Jämmerlich. Es war dieser Gedanke, der Silverpaw antrieb; ihr eisiger Blick war fest auf das Ziel gerichtet. Sie wollte, dass der Clan so war, wie er sein sollte - so stark und entschlossen wie die älteren Krieger. War das nur ein cleverer Schachzug ihres Baugefährten oder tatsächlich echtes Interesse? Silverpaw wandte den Blick ab und sah auf den Boden, der sich vor ihnen erstreckte. Ihr Schweif peitschte hin und her, während sie in der kurzen Stille verharrte. Offensichtlich war es kein guter Zeitpunkt für Sarkasmus, und das wusste selbst sie.

"...Ja", antwortete Silverpaw schließlich, ihre Stimme langsam und sanft. Ein Kribbeln durchfuhr ihren Pelz, während in ihrer Brust ein pulsierendes Gefühl aufstieg. Sie vermied es, zu den anderen hinüberzuschauen. "Ich kann nicht leugnen, dass du recht hast, Void. Wenn man sieht, wie viel Verbesserungspotenzial besteht... Die veralteten Trainingsmethoden könnten dringend überarbeitet werden, und die Herangehensweise an die Gesetze der Krieger - ich glaube, viele haben vergessen, was es bedeutet, Stärke zu beweisen und das Beste aus jedem herauszuholen, anstatt... einfach nur zu jammern" Morgenpfote. Silberpfote. Ihre nutzlosen Wurfgeschwister. Nur einige der Namen, die ihr in den Sinn kamen.

"Ja, ich will den Clan an die Spitze bringen, einen Clan, auf den ich stolz sein kann, in dem ich leben kann" Und das Einzige, auf das Silverpaw in diesem Moment stolz war, war ihre Blutlinie, natürlich. Schließlich glitt ihr Blick wieder zu Voidpaw. Sie zögerte kurz, entschied sich jedoch, nichts weiter hinzuzufügen und wandte schließlich den Blick ab.

< @Silverpaw >
Hatte er sie also doch richtig verstanden. Die Erleichterung, die durch seinen Körper fuhr, nahm ihm etwas von der Anspannung, von der er bisher nicht mal wirklich mitbekommen hatte, dass sie da war. Wie das wohl auf Silver gewirkt haben musste? Hm. Jetzt war es auch egal. Er hatte ihre Meinung. Konnte sich relativ sicher sein, dass sie ihn zumindest nicht verlassen oder verraten würde, selbst wenn sie ihm im Endeffekt nicht zustimmte. “Nun”, hob er an, nachdem sie geendet hatte, “das wird dich möglicherweise überraschen, aber mir geht es genauso.” Der HimmelClan war inzwischen zu seinem Zuhause geworden. Nicht wegen der Katzen darin, sondern weil er seine Familie beherbergte. Weil diese ihn zu ihrer Heimat auserkoren hatten.

Das war genau der Grund, weshalb er die Schwäche, die durch deren Struktur floss, nicht ausstehen konnte. Ihm lag es nun einmal im Blut, zu den Stärksten gehören zu wollen — und sein Stolz hielt ihn dazu an, jenen Clan auf dieses Treppchen der Macht anheben zu wollen, nun, da es sich um ihr Territorium handelte. Das würde sich jedoch als schwierig erweisen, so, wie die Dinge derzeit standen. Silver hatte keine Namen genannt, und doch ging er stark davon aus, dass sie ebenso wusste, dass es mehr als genug Katzen in diesem Clan gab, die ihr Potenzial verschwendeten. Nicht mal versuchten, nützlich zu sein. Vielleicht sogar mit dem zufrieden waren, was sie derzeit hatten. Unakzeptabel. Er verstand diese Art von Katzen nicht, die so vollständig ohne Ambition ihr Leben lebten. “Ich möchte diesem Clan, der uns aufgenommen hat und zu unserer Heimat wurde, ebenso helfen, an seinen rechtmäßigen Platz zu finden.” Komme, was wolle.

Er drehte sich zu ihr um, die Augen fest auf ihre Gestalt gerichtet, die in letzter Zeit sowohl an Stärke als auch an Schönheit gewonnen hatte. “Aber das schaffe ich nicht allein, so sehr es mich … schmerzt, dass zugeben zu müssen.” Void war stehengeblieben und näherte sich ihr nun, wie als wollte er ihr etwas Geheimes oder gar Intimes anvertrauen. Gewissermaßen war es auch so. “Deswegen, Silverpaw”, raunte er leise, zärtlich, eine Pfote an ihr Kinn ansetzend, so dass sie seinen Blick nicht ausweichen konnte, selbst, wenn sie wollte. “Würdest du mir die Ehre erweisen, dich mir anzuschließen?”

[@Voidpaw]

Huh. Ob es Silverpaw überraschte, dass Voidpaw diese Sichtweise hatte? Eigentlich nicht. Eine Rudelkatze war eben eine Rudelkatze; von ihnen konnte man so ziemlich alles erwarten. Doch tief im Inneren empfand die Schülerin eine leise Freude darüber, dass der pfirsichfarbene Kater so dachte. Sie wusste, dass von ihm niemals ein Vorurteil kommen würde, auch wenn er manchmal, nun ja, mit einer gehörigen Portion Sarkasmus aufwartete, wenn man das so ausdrücken wollte. Dennoch nagte ein kleiner Zweifel an Silverpaw, was genau ihr Baugefährte mit diesem Gespräch bezweckte. Hatte er etwa andere Absichten? Doch wusste sie, dass seine Denkweise mit ihrer eigenen harmonierte.

Silverpaw hielt sich jedoch zurück und lauschte ihm aufmerksam, ihre Ohren aufgerichtet und der Blick fest auf ihn gerichtet, während sie gespannt wartete, was er zu sagen hatte. Es war doch ein gutes Zeichen, dass Voidpaw den Clan als seine Heimat ansah, oder? Die Gewissheit, dass er die besten Absichten für den Clan hegte und nicht darauf aus war, ihn ins Verderben zu stürzen, erfüllte die Kätzin mit einem Gefühl der Zufriedenheit, das sie nur ungern zugeben wollte. Ja, der Clan an seinen rechtmäßigen Platz; so könnte man es beschreiben. Eine tiefe Begeisterung durchströmte sie, denn es schien, als würde sie allein dieses Ziel vorantreiben. Doch mit anderen Clangefährten sprach die Kätzin nicht sonderlich viel, zu sehr war ihr Fokus auf sich selbst und dem Training gerichtet.

Auf... Void?

Ihre Augen weiteten sich, als sie plötzlich stehen blieben und Voidpaw sich urplötzlich umdrehte, um sich ihr anzunähern. Oh nein, viel zu nah. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, und ihr Herz pochte so laut, dass es bis zu ihren Ohren zu hören war. Sie wäre definitiv beinahe zurückgesprungen, als er seine Pfote an ihr Kinn legte. Was zum...? Silverpaw spürte, wie ihr Schweif vor Aufregung zitterte, ihr Atem ging flach und hastig, während sie in seine roten Augen sah und darin förmlich schmolz. Nein, das konnte nicht wahr sein! Es war, als würde sie in Flammen stehen, als würde ihr Körper jeden Moment auseinanderfallen. Wusste Voidpaw etwa von ihren Gefühlen, oder warum tat er das? Das Spiel schien mehr als unfair!
Erst jetzt wurde ihr klar, dass Silverpaw ihn nur mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, bevor sie stammeln wollte, sich dann aber schnell räusperte. Beim SternenClan, dass sie sich jemals mit einem Rudelkater einlassen würde.

... Sich in einen verlieben würde! Das hätte Silverpaw sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Was ließ sie sich da nur ein?

Mit einem stillen Fauchen über ihren eigenen Zustand nickte sie schließlich langsam; ihre Zunge fühlte sich trocken und schwer an. "Natürlich...", hörte sie sich selbst sagen. Loyal gegenüber Voidpaw? Darauf konnte er sich verlassen.

< @Silverpaw >
Sie ist … nicht nur besessen? Fühlte sich nicht nur von seinem Aussehen und seiner Haltung angezogen, wie er stillschweigend angenommen hatte. Nein. Der Ausdruck in ihren weitaufgerissenen Augen, ihr flacher, dennoch hastiger Atem, der ihm bei seiner Nähe übers Gesicht strich. Das alles wies auf etwas anderes hin, etwas viel Bedeutsameres hin, dem sich Void in hundert Jahren nicht hatte annähern wollen, da er es immer als Schwachstelle betrachtete. Und doch— Nun, da sie vor ihm stand und er ihr direkt in die Augen blickte, schien es fast, als hatte es diese Abneigung nie gegeben. Statt einer negativ angehauchten, verachtenden Stimme in seinem Kopf existierte nun nur noch ein wohlwollend schnurrendes Wesen, welches von der Entwicklung keineswegs abgeneigt war. Sowohl emotional als auch rational, machte es doch den weiteren Schritt, den Void bereits im Hinterkopf hatte, aber noch nicht aussprechen würde, um einiges einfacher.

Ein ehrliches Lächeln bildete sich auf seinen Zügen, während er gedanklich abwägte, ob sie es ihm erlauben würde, wenn er seine Nase für einen kurzen Moment an ihre drückte. Ihn verfolgte das seltsame Verlangen danach, und Void musste stark an sich halten, um dem nicht einfach nachzugeben. Natürlich, wiederholte sich ihre Zustimmung immer und immer wieder in seinem Kopf, wie ein Mantra. So selbstverständlich wie sie es vorgebracht hatte. Als hätte es keinen Zweifel in ihrem Herzen gegeben, nicht einmal für eine Sekunde. Sie war sein. Seine Silverpaw. Die Feststellung gab seiner Kontrolle den Rest und bevor er wirklich verstand, was er tat, hatte er seine Nase auch schon für den Hauch eines Moments die ihre berührt, ehe er sich wortlos von ihr entfernte. Einzig und allein der warme Ausdruck in seinen Augen, mit denen er sie noch immer betrachtete, ließ vermuten, was eben geschehen war. Das und das kleine Räuspern, das Void sich erlaubte, da sein Hals sich etwas trocken anfühlte.

“Ich plane, mich in den nächsten Wochen mit anderen Clanmitgliedern zu unterhalten, um deren Haltung in Erfahrung zu bringen. Sonderlich gute Aussichten erhoffe ich mir dabei aber nicht.” Da würde es schon ein besonderes Ereignis erfordern, dass diese endlich aus ihren süßen Tagträumereien aufwachten. “Was das anbelangt, würde ich mich ebenso über deine Unterstützung freuen, allerdings…” Er ließ seinen Blick über ihre Gestalt wandern, wobei seine Augen, anders als sonst, weitaus weniger Neutralität ausstrahlten. “Bist du, zugegebenermaßen, nicht die geselligste Kätzin. Wie du sicherlich selbst weißt.” Ihm machte das nichts aus, aber er glaubte nicht, dass die HimmelClaner diese Auffasung teilen würden, wenn Silver ihnen mit ihrer typischen Art begegnete.

[@Voidpaw]

Was? Dass er sie einfach nur anstarrte, ohne auch nur ein Wort zu sagen, wurde der silbernen Kätzin mit jedem Augenblick unangenehmer. In diesem Moment wünschte Silverpaw sich insgeheim, sie könnte im Boden versinken, nur um dem durchdringenden Blick seiner roten Iris zu entkommen, die seit geraumer Zeit dafür sorgten, dass ihr Atem stockte und ihr Herz schneller schlug.

Es fühlte sich an, als würde Karma sie mit voller Wucht treffen, denn trotz ihres tiefen Hasses auf die Rudelkatzen konnte sie nicht leugnen, dass sie für einen von ihnen unerwartete Gefühle hegte. Ernsthaft?

Nichts und niemand hätte sie besser auf den nächsten Moment vorbereiten können, als seine Schnauze nur für den flüchtigsten Augenblick ihre berührte. Diese Sekunden dehnten sich jedoch wie Ewigkeiten, in denen ihre Pfoten förmlich nachgaben und die silberne Tigerkätzin sich zwingen musste, wieder zu atmen. Ein Schaudern durchfuhr ihren Körper, und ja, als er sich schließlich zurückzog, strömte der Sauerstoff wieder in ihre Lungen. Silverpaw atmete hastig aus, ihr Brustkorb hob und senkte sich unkontrolliert, während sie den Blick allmählich zu Boden senkte, als hätte sie sich aus einem magischen Bann gelöst.

Sie starrte auf das Gras unter ihren Pfoten, das sich warm und lebendig anfühlte, wie tausend kleine Flämmchen. Ein Traum, redete sich Silverpaw ein, wäre da nicht die drückende Atemnot, die Hitze in ihrem Inneren und die Schmetterlinge, die in ihrer Brust tanzten und sie unaufhaltsam ins Hier und Jetzt zurückholten.

Langsam hob die Kätzin ihren Blick, um den pfirsichfarbenen Schüler zu betrachten, der sie mit einem warmen Ausdruck ansah? Das Brennen unter ihrem Pelz ließ nicht nach; Worte blieben ungesagt auf ihrer Zunge liegen. Nur zögerlich nickte Silverpaw, vollkommen benommen von dem, was gerade geschehen war. "Welche Clanmitglieder denn... so?" murmelte sie, ihre Stimme ungewöhnlich schüchtern und leise. Das war eben nicht die selbstbewusste und stolze Silverpaw. Es wurde ihr nur noch unangenehmer, als sein Blick über ihre Gestalt glitt, und...

"Hey!" Die silbern getigerte Schülerin rümpfte beleidigt die Nase, wusste aber insgeheim, dass sie selbst keine angenehme Gesellschaft war. Warum Voidpaw sich ausgerechnet mit ihr abgab, war ihr ein Rätsel, doch dafür war Silverpaw ihm dankbar. "Ich kann nichts dafür, wenn man meine Zeit verschwendet. Pffft-"

< @Silverpaw >
Bei ihrer plötzlich schüchternen Haltung musste Void stark an sich halten, um nicht in ein dämliches Grinsen auszubrechen, das Verlangen danach absolut fremd und doch nicht weniger intensiv. Allein dem langen Training seiner Gesichtsmuskulatur war es zu verdanken, das ihm diese Peinlichkeit erspart blieb. Glücklicherweise. “Da ich derzeit noch den Schülerrang bekleide, würde ich mich an Schüler halten. Krieger kann ich immer noch aushorchen, sobald ich selbst einer bin.” Was nicht mehr allzu lange dauern sollte. “Hm. Drachenpfote vielleicht. Sie hatte bei unseren damaligen Gesprächen recht angetan gewirkt. Und ich glaube, sie hat Schwestern.”

Ansonsten vielleicht Scorpionpaw? Oder Wildpaw, der er noch gar nicht begegnet war. Regenpfote schien viel mit seiner Schwester zu unternehmen, allerdings hatte er da bereits gehört, dass er wohl stumm war. Von einem Stummen die Mentalität zu erfahren, dürfte sich als äußerst schwierig herausstellen. “Wie siehts mit deinen älteren Geschwistern aus? Tupfenpfote und Kürbispfote, nicht wahr?” Irrlichtjunges ebenso, wenn er sich recht erinnerte. Aber der schien aus irgendeinem Grund im Jungenrang festzustecken. Vielleicht Krankheit?

Sein Ohr zuckte bei ihrem plötzlichen Aufschrei, ehe sich ein amüsiertes Funkeln in seine Augen schlich. “In dem Gefühl bist du nicht allein. Oder glaubst du, ich hab Spaß daran, mich mit naiven, zumeist ignoranten Katzen zu unterhalten?” Er schüttelte den Kopf. “Unglücklicherweise führt kein Weg daran vorbei. Unsere Stärke liegt in der Menge, also müssen wir wohl oder übel lernen, das zu ertragen.”

[@Voidpaw]

Zustimmend nickte Silverpaw, während sie ihre Gedanken sortierte. Es machte durchaus Sinn, zunächst klein anzufangen und sich mit gleichaltrigen oder sogar etwas jüngeren Katzen vom selben Rang zu umgeben - solchen, die man noch leicht überzeugen konnte, da sie sich mitten im Training befanden und daher noch formbar waren. Schüler, die voller Enthusiasmus und Neugier waren. Schließlich kam von Voidpaw der erste Name: Drachenpfote. Vielversprechend, dachte sie. Doch dann, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, wurde ihr klar:

Warte... SIE?!

Ihre Augen weiteten sich, und ein überwältigendes Gefühl überkam sie, als würde jemand mit seinen scharfen Krallen durch ihre Brust fahren und direkt in ihr Herz stechen. Ein flammendes Gefühl der Eifersucht breitete sich in ihr aus, wie ein giftiger Schatten, der sich über ihre Gedanken legte.

"Angetan? Wie meinst du das, angetan?" unterbrach Silverpaw den pfirsichfarbenen Kater, irritierter, als sie es ursprünglich beabsichtigt hatte. Das Wort "angetan" hatte viele Bedeutungen, und eine davon passte nicht in ihr Bild. Der Gedanke an eine mögliche Konkurrentin schnitt unangenehm in ihren Pelz, als wäre er ein scharfer Dorn. Es war unvermeidlich, dass Voidpaw mit anderen Kätzinnen sprechen würde - dazu war er gutaussehend, und das war in ihrer Welt nicht gerade hilfreich. Hmpf. Sie waren nicht einmal Gefährten. Warum ging ihm der Name ausgerechnet jetzt durch den Kopf?

Urgh. Die Schülerin war überrascht von sich selbst und den intensiven Gefühlen, die wie ein reißender Fluss über sie hinwegströmten und sie verschlangen.

Ah, Tupfenpfote und Kürbispfote. Silverpaw schnaubte verächtlich. "So eine Ansicht haben sie definitiv nicht, das kann ich dir versichern. Letztens hat Tupfenpfote gejammert, dass ich zu grob mit meiner Beute wäre. Pah!"

Trotz der inneren Aufruhr, der in ihr brodelte, nickte die Schülerin schließlich. "Hm, nein, das denke ich definitiv nicht bei dir", grummelte sie vor sich hin. "Aber wer ist Drachenpfote überhaupt, huh? Ist sie hübsch, hmm? Stark?" fragte Silverpaw anstatt direkt zu antworten, während sie tief seufzte. "Einiges muss ich ertragen, ja"

< @Silverpaw >
Hm? Die Reaktion war etwas irritierter, als er erwartet hatte und ließ ihn kurz verwirrt die Stirn runzeln, bis sie seine Worte wiederholte. Ah. Pff. Jetzt wusste er, was genau sie störte und Void kam nicht um das kleine, zufriedene Lächeln umhin, dass sich als Antwort auf sein Gesicht stahl. Sie war eifersüchtig. Wie niedlich. “Sie schätzt Stärke und Intelligenz, weswegen ich glaube, dass man sie überzeugen könnte.” Wobei ihre Lage etwas zwiegespalten war. Zwar hatte sie Clanblut, sah sich selbst aber dennoch teils als Streuner, soweit er sich recht erinnerte. Das Gespräch war nun schon eine ganze Weile her. Selbst wenn, änderte das kaum etwas an ihrer möglichen Einstellung. Er würde ihr einfach nicht mit dem Bild des Clans imponieren, sondern einer persönlichen Vormachtsstellung.

“Das hatte ich befürchtet.” Tupfenpfote und Kürbispfote wirkten beide wie typische, freundliche Seelen mit viel zu viel Empathie und einschränkenden Moralvorstellungen. Die zu umgehen wäre ein Alptraum, den er sich eigentlich nicht antun wollte, da die Erfolgschancen im Vergleich zum Aufwand fiel zu gering ausfielen. Was für eine Misere. Es schien, als wäre der HimmelClan tatsächlich durchwachsen mit dieser Art von Katze, abseits von Silver und dem Rudel — wobei einige Mitglieder sich gerade auf dem Kriegspfad mit der Zugehörigkeit befanden. Vielleicht würden die Krieger einen Lichtblick darstellen, aber wenn Void ehrlich war, glaubte er nicht allzu stark daran. Die Schüler lernten immerhin von ihren Mentoren und nahmen mitunter auch deren Verhaltensweisen an.

Void fokussierte sich zurück auf seine Prinzessin, als diese erneut auf Drachenpfote zu sprechen kam. Drache schien ihr aus irgendeinem Grund besonders gegen den Strich zu gehen und — obwohl ihm die Reaktion durchaus gefiel — würde er dem hier ein Ende setzen. Silverpaw brauchte sich deswegen absolut keine Sorgen zu machen. Sobald er sich für jemanden entschied, blieb er auch bei dieser Meinung. “Objektiv gesehen, ja. Aber das tut hierbei nichts zur Sache. Sie könnte die hübscheste Kätzin sein, die jemals unter den Clans wandelte, ich hätte trotzdem keinerlei Interesse an ihr”, antwortete er ihr ehrlich. Void ließ einige Herzschläge verstreichen, um die Ernsthaftigkeit dieser Worte zu unterstreichen, ehe er sich erneut vorbeugte, so dass ihre Gesichter sich so nahe waren, wie vor einigen Momenten. “Die einzige Kätzin, die eine derartige Reaktion in mir hervorrufen kann, befindet sich gerade vor mir.” Seine Stimme hatte sich zu einem rollenden Schnurren herabgesenkt, während er sie aus teils belustigten, teils zugetanen Augen musterte.

[@Voidpaw]

Nicht minder war Silverpaw beruhigt über das Lächeln, das sich auf Voidpaws Gesicht ausbreitete, als wäre ihr kleiner, eifersüchtiger Ausbruch für ihn eine willkommene Freude. "Uhu", machte die Kätzin unbeeindruckt, während sie ihre Nase hochrümpfte, doch schon bald schweiften ihre Gedanken zu ihren beiden älteren Schwestern. Schließlich fiel ihr auf, dass Kürbispfote seit geraumer Zeit verschwunden war; sie hatte sich vermutlich im Heilerbau verkrochen. Es war wahr, dass sie die rote Schülerin nie wirklich zu Gesicht bekommen hatte, und so war es ihr auch gleichgültig.

"Huh, man könnte sich fragen, wie ich mit den beiden verwandt bin", seufzte Silverpaw mehr für sich selbst als für jemanden anderen. Diese sanfte, ruhige Art, die ihre Schwestern ausstrahlten, lag ihr nicht im Geringsten; langweilig wollte sie ohnehin nicht sein.

Ehe Silverpaw sich versah, glitt ihr Blick erneut zu Voidpaw, und ihre Ohren zuckten verärgert nach hinten. Objektiv gesehen, ja? Pfft, das war nicht gerade die richtige Antwort. Doch die silberne Tigerkätzin schwieg, als sie ein warmes Gefühl unter ihrem Pelz verspürte. Verlegen begann sie, das Gras unter ihren Pfoten zu rupfen. "Uhh... du meinst das ernst?" Diese Frage ließ sie sich auf einmal sehr dümmlich vorkommen, sodass sie nur den Kopf über sich selbst schüttelte. Sie wagte es nicht, ihm in die Augen zu schauen; sonst würde sie in ihrer Aufregung noch umkippen.

"Ähm... wir sollten vielleicht ins Lager zurückkehren, oder? Wir haben alles besprochen, und es wird dunkel und spät. Ich glaube, äh... unsere Clangefährten machen sich schon Sorgen."

Doch ein sanftes Schnurren entkam ihrer Kehle, und innerlich war sie froh, dass die Situation nicht anders verlaufen war. So bewegte sich Silverpaw ein wenig in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und warf ihrem Baugefährten einen fragenden Blick zu. "Ah, und übrigens... viel Glück mit den Gesprächen, die kannst du wirklich gebrauchen", murmelte Silverpaw, halb sarkastisch, halb amüsiert, während die silberne Kätzin ihm spielerisch mit dem Schweif über das Ohr schnippte.

< @Silverpaw >
Das konnte man allerdings. Andererseits spiegelte sich bei ihm dieselbe Situation, oder zumindest ähnlich genug, dass es wohl nicht sonderlich selten war, dass Kitten sich von ihren Eltern und Wurfgeschwistern unterschieden. Man schaue nur mal auf die Unterschiede zwischen den liebevollen Seelen ihrer Schwestern und dem kratzbürstigen Wesen Silvers, ebenso wie seine — Voids — rationale, doch teils ziemlich fanatische Art gegenüber der aufmüpfigen, naiven von seiner Schwester Jurassic. Predator und er schienen sich zumindest den Hang zum Rationalen zu teilen, auch wenn ihre Gemeinsamkeiten da schon wieder aufhörten. Bedauerlicherweise.

Er ließ von den unglücklichen Gedanken ab, um stattdessen ihre Reaktion beobachten zu können, die erst verärgert zu sein schien, sich dann aber in Verlegenheit umwandelte. Verlegenheit und Unsicherheit. “Natürlich meine ich das Ernst. Ich sehe keinen Sinn darin, über diese Dinge zu lügen.” Über andere? Sicherlich. Aber Gefühle? Nein. Und vor allem nicht bei der Kätzin, die er als die Seine erwählt hatte. Was sollte ihm das bitteschön nützen?

Void blinzelte träge, als sie meinte, dass sie zurück sollten, da ihre ‘Clangefährten sich Sorgen machten’. Ausreden, huh? Die Silberne schien nicht ansatzweise so sicher in ihren Gefühlen und deren Zurschaustellung zu sein, wie er es war. Dabei war das für ihn ebenso neues Territorium. Nun. Er würde ihr die Zeit lassen, um mit der Entwicklung abzuschließen, sie war ja doch relativ … plötzlich gekommen. Aus ihrer Sicht zumindest. Er wandte sich ebenfalls zum Gehen, aber nicht, ohne ihr nicht noch einen belustigten Blick zuzuwerfen, als diese sich zu ihm umdrehte. “Viel Glück? Das kann ich nur zurückgeben, immerhin werde ich die Gespräche nicht allein bewältigen.” Oh, nein. Was das anbelangte, hatte er noch ganz andere Pläne, die er ihr eröffnen würde, sobald die richtige Zeit dafür gekommen war.

[RPG Ende]

[@Voidpaw]

Selbst als das Lager allmählich hinter ihr zurückblieb, schritt Silverpaw mit entschlossenem Tempo an den Bäumen und Felsen vorbei. War Voidpaw ihr überhaupt gefolgt? Sie hatte keinen blassen Schimmer. Vielmehr kreisten ihre Gedanken um die drängenden Ängste, die der pfirsichfarbene Schüler mit voller Berechtigung hegte. Was sollten sie unternehmen, wenn tatsächlich drei Clans sich gegen ihren eigenen verbündeten? Ein solches Szenario schien kaum überlebbar, und so musste dringend ein Plan her.

"Also..." Silverpaw drehte sich langsam um, ihr Blick fest auf die glühend roten Iris gerichtet, die in ihrem Inneren ein rasendes Herzklopfen auslösten. Die Idee, die ihr im Kopf herumspukte, erforderte jedoch eine sorgfältige Ausarbeitung; es war wichtig, dass sie mit Bedacht daran feilte. Schließlich sollte es sich nur um einen grundlegenden Ansatz handeln, ein erster Schritt, den Voidpaw weiterentwickeln könnte.

Die Kätzin ließ sich allmählich nieder und spürte, wie die wohltuende Wärme der Sonne in ihren Pelz einsickerte. Die Blattfrische war eine willkommene Abwechslung, eine Erholung von der eintönigen, grauen Himmelsdecke und dem kalten Schnee, der sich unter ihren Pfoten schwer anfühlt. "Deine Sorgen sind wirklich berechtigt", begann sie nach einer kurzen Pause. "Ich glaube, fast jeder im Clan wartet angespannt auf die Konsequenzen und darauf, was als Nächstes geschehen wird. Ich habe mir überlegt: Was, wenn wir die Aufmerksamkeit der Clans auf etwas anderes lenken? Damit ihre Gedanken nicht mehr auf dem Kampf verweilen, der vor einigen Tagen stattfand? Einige sind auf Rache aus, das stimmt. Aber wir können verhindern, dass das so bald geschieht, wenn wir... selbst aktiv werden. Natürlich im Verborgenen. Vielleicht sollten wir etwas anrichten, das die Clans in Aufruhr versetzt, ohne dass sie sich zu sehr auf den HimmelClan konzentrieren, speziell auf das Rudel. Verstehst du?"

Silverpaw neigte schließlich den Kopf zur Seite, als würde sie die Worte abwägen. "Natürlich erfordert eine solche Idee viel Planung und größte Vorsicht. Aber wenn wir die Bedrohung abwenden können, könnten wir sie stattdessen... zu unserem Vorteil nutzen? Dass sie sich gegenseitig als Bedrohung wahrnehmen?"

< @Silverpaw >
Bei seinen Ahnen ging ihm sein derzeitiger Zustand gegen den Strich. Er war noch immer nicht wirklich dazu in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen — konnte nicht wie sonst durch einen See aus Ideen waten oder diese auseinanderbröseln, um sie an die Umstände anzupassen; eines seiner liebsten Unterfangen. Stattdessen musste er jedes einzelne Bisschen an mentaler Kraft zusammennehmen, um nicht die Kontrolle zu verlieren und ihr in gesitteter Form zu folgen, als sie aus dem Lager eilte. Etwas, was sie in letzter Zeit so oft gemacht hatten, dass sich ihm kurz der Gedanke aufdrängte, ob das nicht bemerkt worden war. Selbst wenn, wäre ‘Pläne schmieden, um den HimmelClan vor einer Invasion der anderen Clans zu schützen’ wohl nicht das, womit sie rechneten. Dass man derartige Unternehmungen eher romantischen Ereignissen zuordnete, würde ihnen hierbei zugutekommen.

Ihre Worte innerlich wiederholend, folgte Void ihr nach draußen, wo sie auch sogleich zu sprechen begann, den Blick auf ihn gerichtet. Das Thema, was auch immer es sein würde, schien ihr wichtig. Aber nicht wichtig genug, um in Bewegung zu bleiben, eh? Das Missfallen, welches ihm bei dem Gedanken überkam, sorgte zumindest für etwas Klarheit in seinem Kopf, während er darauf wartete, dass sie ihre Idee präsentierte.

Berechtigt. Berechtigt? Natürlich waren seine Sorgen berechtigt, schnaubte er innerlich, die Stirn in Falten gelegt. Void schätzte es nicht, dass sie so lange brauchte, um zum Knackpunkt zu kommen, nicht in seiner derzeitigen Verfassung. Er würde sie aber auch nicht unterbrechen, oder sich gar abwenden, da es noch immer Silver war, die vor ihm saß. Stattdessen holte er tief Luft und nickte langsam. ‘Fast jeder im Clan’. Wer auch immer dem mit Gelassenheit entgegen sah, war ein verdammtes Mäusehirn, das war ja wohl klar. Doch dann rückte sie endlich damit raus, weshalb sie ihn überhaupt erst aus dem Lager gelockt hatte. Ein Ablenkungsmanöver? Und was genau stellte sie sich da vor? Wie genau sollten sie verhindern, entdeckt zu werden und das Ganze nicht noch schlimmer zu machen?

Nein… Was dachte er da? Seit wann machte er sich über solche Dinge Gedanken? Das war doch lächerlich. Natürlich gab es Alternativen, wie man die anderen Clans ablenken konnte und … und vielleicht den RosenClan zeitgleich schwächen könnte? Was, wenn sie es dem RosenClan anhängten, was auch immer sie tun würden, um die Clans in Aufruhr zu versetzen? Aber was sollte das sein? Selber Beute stehlen und es den Schülern anhängen?
…Das könnte Komplikationen geben bezüglich des Verwischens der Spuren, mischte sich seine innere Stimme ein, zum ersten Mal seitdem er beinahe die Kontrolle verloren hatte. Die man leicht umgehen kann, hielt er dagegen, mit Kräutern. Oder Alternativ dem Geruch des RosenClans. Wenn die Informationen stimmen, haben die Schüler nichts daran gesetzt, ihre Spuren zu verwischen. Also wäre es nicht sonderlich abwegig, wenn das diesmal auch nicht passieren würde, oder?

“Hat der RosenClan Verbündete unter den Clans? Freunde vielleicht? Einen Clan, dem sie näher sind?” Er wusste, zu seiner ewigen Konsternation, absolut nichts darüber — ein bedauerliches Versäumis seinerseits. Void wandte den Blick, der zuvor blank geradeaus gerichtet war, zu ihr zurück, während sich ein stolzes, beinahe anrüchig wirkenden Grinsen auf seine Züge stahl. “Du bist ein raffiniertes kleines Biest, nicht wahr?” Die Worte klangen liebevoll, trotz des weniger schmeichelhaften Titels und wurden von der Wärme in seinen Augen gemildert, als er auf sie herabschaute.

@Voidpaw

Sie gingen schweigend durchs Territorium, er vorraus und Voidpaw hinter ihm. Die Stimmung war nicht unbedingt angespannt und es überraschte ihn auch nicht, dass Voidpaw sich eben nicht um ein Gespräch mit ihm riss. "Du fragst dich bestimmt wieso ich auf einmal mit dir Jagen gehen wollte" fing ich schließlich neutral an und fasste damit unsere momentane Situation recht gut zusammen. "Dafür, dass ich mich ja nie sonderlich für euch, für dich interessiert habe" ich drehte meinen Kopf so, dass er meine Mimik lesen konnte. Ich wusste selber nicht was ich empfinden sollte, war es Reue? Meine Loyalität die ich Creta doch irgendwie schuldete oder der Fakt, dass sie doch mittlerweile erwachsen waren und ihr Leben fernab von mir lebten? Ich schien ein Talent für solche Situationen zu haben, immerhin schienen meine eignenen Jungen mich genauso ungern in ihrer Nähe haben zu wollen.

< @Kältestern >
The last one hurts, damn x)
Offensichtlich, schnauzte der Kater innerlich und versuchte nicht mal, das Augenrollen zu unterdrücken, solange sein Onkel ihm noch den Rücken gekehrt hatte. Und war das 'für dich' wirklich notwendig? Was wollte er ihm damit sagen? Dass er es bei ihm besonders bereute, oder was? Lächerlich. Void dachte nicht mal wirklich, dass Kältestern es überhaupt bereute, wenn er ehrlich war. Hätte er das, wäre er ja wohl früher erschienen. Seine Schwestern und er standen kurz vor ihrer Kriegerzeremonie, kurz vor dem Erhalt ihres Rudelranges-
Moment. War es das? War das der Grund, weshalb sein Onkel ihn plötzlich aufsuchte? Um ihn auszuhorchen? Würde er dasselbe bei seinen Schwestern machen? Der höflich-neugierige Ausdruck auf seinem Gesicht wich dem seiner typischen Unbeteiligtheit, sobald der Gedanke völlig registeriert wurde und schloss damit jegliche Möglichkeit aus, ihn lesen zu können. Unfassbar.

(Stimmt doch- aber liebs wie sie komplett aneinander vorbeireden)
@Voidpaw

Ich drehte meinen Kopf schließlich wieder nach vorne als so gar keine Reaktion des Schülers kam. Es wäre zwar nicht unbedingt eine Option gewesen aber dennoch wünschte er sich, er wäre nicht auf ihn zugegangen, hätte all die kleinen Stimme ignorieren sollen. Ich schloss die Augen, ich war so ein Heuchler. "Ich will für euch da sein. Ihr seid Familie und ich hab viel zu lange mit meiner Abwesenheit geglänzt und das tut mir Leid. Aber ich bin kein Raptor, kein Snap und erst recht nicht eure Mutter..." ich wollte, dass er verstand wie Ernst es mir war. Es war mir bei ihnen allen wichtig, aber Voidpaw stand in diesem Moment vor mir. Auch wenn ich ihn in diesen Moment nicht ansehen konnte und wollte hoffte ich, dass er meine Intention verstand, die leise Verzweiflung in meiner Stimme hören konnte. Was Familie und alles was damit zutun hatte war ich ein kompletter Versager.

< @Kältestern >
Nach Außen hin gab Void seinem Onkel nichts als ein träges Blinzeln, scheinbar nonchalant, doch in seinem Innerem brodelte es. Was denn, jetzt wollte der Kater sich ihnen plötzlich nähern? Was hatte sich denn so Dramatisches geändert, dass Kältestern von völliger Entfremdung zu familiarer Nähe wechseln wollte? Und warum sollte er ihm das einfach so glauben?
Als er schließlich sein Maul öffnete, entkam ihm nur ein trockenes, “Damit kommst du ja früh um die Ecke.” Nicht das, was der andere sich wahrscheinlich erhoffte, aber sonderlich überraschen sollte es ihn nicht. “Darf man fragen, was diesen … Sinneswandel ausgelöst hat?” Und was hatte es mit der Aussage auf sich, dass er kein Raptor, Snap oder seine Mutter war?

[@Voidpaw]

Silverpaw hatte sich in ihrer Begeisterung so sehr in ihre Rede vertieft, dass sie die Gesichtsausdrücke und Gesten des pfirsichfarbenen Katers völlig außer Acht gelassen hatte. Ihr Puls raste vor Aufregung, während sie ihre Idee präsentierte, die zwar nicht makellos war, aber zumindest einen Ansatz darstellte, oder? Immerhin ging es um das Wohl des Clans, und das war doch ein durchaus nobler Grund. In ihrem Inneren hoffte sie auf kreative Einfälle von Voidpaw, der sicherlich mit klugen Vorschlägen für Ablenkungsmanöver aufwarten würde.

Doch die Realität war, dass nicht sofort etwas geschehen würde. Wenn ein Clan sich mit einem anderen verbinden wollte, bedurfte es einer sorgfältigen und geduldigen Herangehensweise. Es wäre schließlich unklug, eine ganze Gruppe vorverurteilen und dann gleichzeitig Hilfe erwarten zu wollen. Sollte es sich herausstellen, dass die anderen Clans die gleiche Meinung vertraten, könnte das gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen. "Ich meine, wenn wir nicht ausreichend vorsichtig sind, könnte das wirklich brenzlig werden. Aber komm schon, dumm wie die beiden RosenClan-Schüler wären wir nun wirklich nicht. Vermutlich könnten wir nachts die Gerüche irgendwie überdecken oder sogar manipulieren. Wir könnten praktisch das Gleiche tun, was diese Diebe gemacht haben, nur etwas... präziser angehen"

Allmählich zuckte ihr buschiger Schweif, als Voidpaw eine Frage stellte. Es war eine kluge Frage, doch sie war offensichtlich keine RosenClanerin und war sich dessen nicht bewusst. "Das weiß ich nicht genau. Vielleicht der BaumClan? Sie scheinen sich gut zu verstehen. Zumindest konnte man das bei der großen Versammlung beobachten" Doch plötzlich erschien auf seinen Zügen ein Grinsen, und seine folgenden Worte ließen ihre Ohren verlegen anlegen. Ein prickelndes Gefühl durchlief ihren Pelz. "Hey, ich bin kein Biest...", murmelte Silverpaw verlegen und wich seinem Blick aus, um stattdessen auf ihre Pfoten zu starren. "Das waren nur kleine Ideen..."

< @Silverpaw >
Der BaumClan, huh? Das war durchaus möglich. Und natürlich ihr Glück, dass es der stärkere von den zwei Clans war, die infrage kamen. “Ich hatte eine ähnliche Eingebung bezüglich der Geheimhaltung. Wir könnten entweder Kräuter zum Verdecken nehmen oder Rosenblätter, sofern Sausepfote welche hat.” Auf das Territorium des RosenClans wollte er deswegen nicht unbedingt oder wenn es sein musste, dann definitiv bei Nacht, wo weitaus weniger Katzen aktiv waren. Sausepfote zu fragen, könnte unter Umständen aber auch zu Komplikationen führen, wenn sie sich erklären mussten. Wozu wurden Rosenblätter genommen?

Ah, moment. In seinen Augen blitzte es kurz, als ihm eine Idee kam. Rosen waren romantisch, nicht wahr? Vielleicht konnte er Sausepfote fragen, ob sie ihm Rosenblätter geben könnte, um Silverpaw zu umgarnen? Sie ihr vor das Nest zu legen oder vielleicht auch in das Nest, je nachdem — natürlich nur als Alibi, falls Sause vorbeischaute. Den Rest der Blätter würden sie als Geruchstarnung nutzen. Das klang in der Theorie gar nicht mal schlecht, auch wenn es dem Rest des Clans die Nachricht eines neuen Gefährtenpaars so ziemlich auf die Nase binden würde. Ah, was solls. Was musste, das musste.

“Ich denke, ich kann sie mit Romantik herumbekommen. Ich sage ihr einfach, dass ich jemanden erwählt habe und dazu gerne Rosenblätter haben würde — für die richtige Atmosphäre, wenn ich meiner Liebsten mein Herz ausschütte”, fügte er mit einem schelmischen Grinsen hinzu.
Void näherte sich ihr, als sie die Ohren verlegen zurücklegte und gegen den (nicht ganz so neuen) Titel protestierte. Ein leises, tiefes Lachen erklang, direkt über einem ihrer Ohren. “Und wie du das bist. Mein kleines Biest.”

[@Voidpaw]

Kräuter oder Rosenblätter, ja, das klang verlockend. Silverpaw stellte sich vor, wie der intensive Duft in der Luft schwebte, und konnte nur hoffen, dass dieser Geruch nicht lange an ihrem weichen Pelz haften bleiben würde. Sollte das der Fall sein, würde sie sich wohl oder übel mehrmals in den klaren Fluss stürzen müssen, um wieder den vertrauten Geruch zu erlangen, der ihr so lieb war. Der Gedanke daran, sich irgendwo mit duftenden Kräutern einzureiben, war nicht gerade verlockend, aber wenn es dem Wohl des Clans diente, musste man eben Opfer bringen. Diese Einsicht ließ die silberne Kätzin fast seufzen, bevor ihr Blick sich erneut auf Voidpaw richtete:

In seinem Geist schien eine Idee gewachsen zu sein, denn Silverpaw hob langsam eine Augenbraue und konnte ein amüsiertes Zucken ihrer Mundwinkel nicht unterdrücken. "Soso, Romantik? Was für ein hoffnungsloser Romantiker du bist! Hätte ich nicht gedacht! Und welches Glückskätzchen darf denn dein Herz erobern?", fragte sie mit einem sarkastischen Unterton. Ein tiefes Schnurren entstieg ihrer Brust, doch es verstummte abrupt, als der pfirsichfarbene Kater sich ihr näherte und ihr Herz einen unerwarteten Satz machte.

"D-Das ist aber keine schlechte Idee!", fügte Silverpaw hastig hinzu, während sie sich leicht duckte, das Kribbeln unter ihrem Pelz immer intensiver wurde und sie ihren Schweif nervös kringelte. "...Pfft, was macht mich denn zu einem Biest? Nur weil ich clever bin? Ehrlich gesagt, meine Idee ist zum Wohl des Clans, deine auch, und du wirst schön mitmachen", protestierte sie weiterhin, die Entschlossenheit in ihrer Stimme unüberhörbar.

< @Silverpaw >
Musste sie wirklich fragen, wen er meinte? Nein. Wahrscheinlich zog sie ihn nur wieder auf. Und dann fragt sie mich, weshalb ich sie ‘kleines Biest’ nenne, also wirklich. “Du, natürlich”, schnurrte er, ohne von dem schelmischen Grinsen abzulassen oder ihr Abstand zu gönnen. “Und wenn du weiterhin so scheinheilig tust, mach ich es vor den Augen des gesamten Clans, statt im Schülerbau.” Wo man zumindest etwas Privatsphäre hatte, je nach Tageszeit.

Damit wäre das entschieden, oder? Sobald die Situation sich etwas beruhigt hatte und es weniger Besucher im Heilerbau gab, würde er die Heilerin aufsuchen, um alles in die Wege zu leiten. Wobei— wie lange hielten sich Rosenblätter? Die Temperaturen waren gerade vielleicht noch auf ihrer Seite, aber so ganz ohne Nährstoffe würden die Blätter wahrscheinlich schneller austrocknen, als sie sie benutzen konnten. Dann vielleicht doch etwas später? Außerdem war da noch was anderes, was sie vorher in Erfahrung bringen müssten.

“Was für Konsequenzen trifft die Diebe, weißt du das? Hat Räuberstern vor dem Kampf vielleicht was gesagt?” Void könnte sich vorstellen, dass sie Hausarrest bekommen hatten, damit sowas nicht nochmal passierte. Das würde die ganze Sache verkomplizieren, immerhin hatten sie dann selbst ein Alibi und die Clans würden eher auf die Idee kommen, dass man es ihnen in die Pfoten schieben wollte. Aber vielleicht machte er sich auch unnötig Gedanken und nichts dergleichen wurde verordnet. Man konnte ja hoffen.
“Natürlich werde ich mitmachen”, stimmte er ihr mit einem kleinen Schnauben zu, die Frage nach dem Kosenamen bewusst ignorierend, da er gerade keinen potenziellen Ausbruch ihrerseits gebrauchen konnte. Deswegen müsste er auch noch mal mit ihr reden, fiel ihm ein. Später.

“Derartige Manöver verschaffen aber nur zeitweise Abhilfe. Die Clans haben sich seit jeher in die Wolle gekriegt, wie wir wissen, aber genauso schnell wieder vertragen.” Bis auf der RosenClan und HimmelClan, was höchstwahrscheinlich der fortdauernden Anwesenheit der Rudelmitglieder zuzuschreiben war, die die RosenClaner von allen am wenigsten zu tolerieren schienen. Warum auch immer. Void spürt eine Geschichte dahinter, der er wohl auf den Grund gehen sollte. Angefangen mit jenem Kater, den Silver ihm beschrieben hatte; ihn beschlich das Gefühl, dass der was damit zutun hatte. Aber vorerst zu wichtigeren Dingen—

“Wenn wir den HimmelClan wirklich beschützen wollen, dafür sorgen wollen, dass er seinen rechtmäßigen Platz einnimmt, müssen wir ihn von Innen heraus stärken. Neu aufbauen, wenn es sein muss. Disziplin eintrichtern.” So, wie er derzeit bestand, war der Clan schwach, mit einigen wenigen Ausnahmen, die sich allerdings nur innerhalb ihrer beiden Familien hervortaten. Vielleicht noch Tigerfrost, wobei Void ihn nie kämpfen gesehen hatte, und Aschenlied. Der Rest jedoch? Nutzlos. Und das schlimmste war, dass es sie nicht mal kümmerte und sie sich gegen diese notwendige Änderung mit aller höchster Wahrscheinlichkeit wehren würden. Mäusehirne. “Unglücklicherweise sind die Gemüter innerhalb des Clans inkompatibel mit unseren Plänen. Und wir haben nicht die Mittel, um sie zu forcieren. Deshalb…”, raunte er leise, gerade laut genug, dass sie es mit dem wenigen Abstand zwischen ihnen hören würde, “wäre die beste Variante, für neues Blut innerhalb des Clans zu sorgen. Mit den … richtigen Genen.”

[@Voidpaw]

Natürlich. Das Lächeln, das sich nun zufrieden über ihre Lippen gestohlen hatte, schwand allmählich, als die ´Drohung´ ihres Baugefährten in der Luft hing. Die silberne Tigerkätzin verengte ihre blauen Augen zu schmalen Schlitzen, und es war offensichtlich, dass diese Bemerkung sie nicht gerade erfreute. "Wenn du das ernst meinst, ziehe ich dir das hübsche Fell ab!", schoss sie zurück, doch der verspielte Zuck ihrer Schweifspitze offenbarte, dass sie sich nur auf ein Spiel mit ihm einließ. Dennoch, in ihrem Inneren war Silverpaw alles andere als begeistert von der Vorstellung, dass ihre Beziehung in die Öffentlichkeit gezogen werden könnte. Nein, das wollte sie wirklich nicht.

"Räuberstern war zu diesem Zeitpunkt noch bewusstlos; wir wissen nicht, ob es tatsächlich ihr letztes Leben war." Diese Ungewissheit würde bei der nächsten großen Versammlung für Gesprächsstoff sorgen, und der Gedanke, dass Heartbreak nun die Anführerin des RosenClans sein könnte - mit der Möglichkeit, Rache gegen den HimmelClan zu schwören - ließ Silverpaw frösteln. "Aber ich habe gehört, was Heartbreak zu Pantherpfote sagte, als ich zurückkam, um Jurassicpaw mitzunehmen. Grundsätzlich dürfen er und Königspfote das Lager nicht mehr verlassen und auch nicht mehr trainieren, natürlich" Technisch gesehen war der schwarze Kater nun um einen Rang zum Jungen herabgestuft worden, ebenso wie dieser andere Schüler, der ihr vollkommen nutzlos erschien - er war nicht einmal beim Kampf dabei gewesen.

Ein weiteres Mal zuckten Silverpaws Mundwinkel nach oben, bevor sie schließlich zustimmend nickte. Frieden war für die Clans an sich wichtig - zumindest für die meisten, abgesehen vom HimmelClan und dem RosenClan, offensichtlich. Ihre Methoden wären nicht lange eine Ablenkung von der Anwesenheit der Rudelmitglieder. Es war ironisch: Vor einigen Monden hätte Silverpaw noch auf deren Seite gestanden, doch ihre Sichtweise hatte sich durch den Schüler vor ihr verändert.

Von innen heraus den HimmelClan stärken. Neu aufbauen. Letztlich war das ihr Ziel. Silverpaw nickte eifrig bei jedem Wort; die Aufregung erfüllte sie, als sie daran dachte, ihren Clan wieder stark zu machen. Aber gleichzeitig war vielen ihrer Clangefährten die Wichtigkeit klarer Positionen nicht bewusst. Die Hälfte der jüngeren Katzen - Schüler und Jungen - war schwach und kaum von Nutzen. Eine Zustimmung zu grundlegenden Veränderungen zu erreichen, würde sich als schwierig erweisen; da hatte Voidpaw recht. Wann war es dem nicht so? Doch ihr Nicken wurde langsamer, und ihre Augen weiteten sich, als er von... neuem Blut sprach? Genen? Die Gedanken in ihrem Kopf rasten, als sie begriff, worauf Voidpaw anspielte. Ein verlegenes Lachen entglitt ihr, doch sie hielt abrupt inne, als sie bemerkte, dass der pfirsichfarbene Schüler offenbar nicht scherzte.

"Du meinst es ernst...", stammelte Silverpaw, während die Hitze unter ihrem Pelz pulsierte, brennend wie lodernde Flammen. Sie hob eine Pfote und drückte sie gegen seine Brust, um ein wenig Abstand zwischen sich zu schaffen, denn sonst würde sie hier und jetzt zu Boden sinken. "...Also, ich mag dich wirklich sehr, und du bist ausgesprochen hübsch und klug und... aber ich möchte mein Training beenden und - ich meine, ich würde ja liebend gerne!" Ihre Stimme klang eindeutig zu aufgeregt, und die Kätzin schloss die Augen. "...Neues Blut, eh?" Ihr eigener Stammbaum war riesig; sie war sich sicher, dass irgendwo da draußen etliche Halbgeschwister und Cousinen von ihr herumliefen. Doch der Gedanke, seine Jungen auszutragen, war verlockend, nicht wahr? Das meinte er doch, oder? Erde, versinke mich.

< @Silverpaw >
Heute besonders biestig, wie es scheint, dachte er amüsiert, als sie ihm drohte, ihm das Fell abzuziehen. Süß. Glücklicherweise war er ähnlich angehaucht wie sie und mochte es nicht sonderlich, seine Angelegenheiten in die Öffentlichkeit zu tragen, weshalb sie sich deshalb weniger Sorgen machen musste. Er würde es gerade auffällig genug machen, dass es ihnen Tarnung bot, nicht mehr. “Schon wieder Heartbreak, hm? Muss ich mir jetzt wegen einer Stellvertretrin mehr Sorgen machen, statt einer Anführerin mit mehreren Leben?” Wie sonderbar. Andererseits … sah es bei ihnen ähnlich aus in der Anführerdynamik. Raptorshriek war der, bei dem man sich mehr Sorgen machen müsste, als Kältestern, der vernünftiger erschien. Ansatzweise. Wenn er sich aussuchen müsste, gegen wen er eher antrat, dann definitiv Kältestern.

“Hat sie gesagt, wie lange die Bestrafung anhält?” Jedenfalls nicht ewig. Die beiden Betroffenen mussten ja irgendwann zu Kriegern werden und brauchten Training außerhalb des Lagers— Ah. Jegliche Gedanken an die zwei unwichtigen Schachfiguren verschwanden, als sich etwas in ihrer Haltung änderte. Es schien, als hätte seine Prinzessin realisiert, was er mit seinen letzten Worten andeuten wollte, ihrer Reaktion nach zu urteilen. Bei den weit aufgerissenen Augen, die er erblickte, nachdem er etwas Abstand nahm — ganz wenig, gerade so, dass er ihre Reaktion genau kategorisieren konnte — schlich sich unwillentlich ein amüsiertes Funkeln in seine eigenen. Trotz der Tatsache, dass vieles von ihrer Antwort abhing, hatte Void nicht wirklich das Gefühl, am Abgrund zu stehen. Als wüsste er bereits mit Sicherheit, dass sie sich ihm nicht verweigern würde. “Hm, sehr ernst.” Das sollte jedwede Sorgen oder potenzielle Missverständnisse beiseiteräumen, oder?

Was für ein Wortsalat. Er erlaubte es ihr, ihn mit ihrer Pfote gegen seine Brust wegzuschieben, aber nur ein wenig, der Auffassung, dass sie es brauchte. Nun, es war ‘ne ungewöhnliche Situation, zugegeben. Da sollte es ihn nicht sonderlich verwundern, wenn sie Sorgen hatte, denen er sich erst einmal widmen musste. Sie wollte also ‘ihr Training beenden?’ Ja, selbstverständlich. Wer hatte denn gesagt, dass sie das nicht konnte? Void würde sich doch niemanden zur Gefährtin nehmen, die ihm nicht das Wasser reichen konnte. Mal davon abgesehen, dass es nur noch wenige Monde sein würden, ehe sie zur Kriegerin ernannt wurde. Vielleicht 2-3, da Ernennungen frühestens mit 12 Monden gemacht wurden, im Durchschnitt aber mit 14. Und sie war… 10 ½? ¾? Auf jeden Fall kurz vor ihrem 11. Mond.

“Ich verstehe deine Bedenken.” Er hatte immerhin selbst nicht gedacht, dass er so schnell Vater werden würde oder eher werden musste, bei ihrer Situation. “Unglücklicherweise erlauben uns unsere Umstände nicht viel Spielraum. Je länger wir es hinauszögern, desto mehr Zeit hat der RosenClan, um gegen uns zu intrigieren.” Die Situation wäre eine andere, wenn die Jungen sofort kampffähig wären, aber so sah die Realität nun mal nicht aus. “Das bedeutet nicht, dass wir das … jetzt sofort angehen müssen.” Das wäre selbst ihm zu unangenehm, wenn er ehrlich war. “Einen Mond würde ich auf jeden Fall noch warten, bis du im offiziellen Kriegeralter angekommen bist oder zumindest knapp davorstehst.” Dann würden die Jungen sehr wahrscheinlich erst das Licht der Welt erblicken, wenn sie ihren eigenen Rang erhalten hatte.

[@Voidpaw]

Silverpaw schüttelte sanft den Kopf, während ein Hauch von Belustigung in ihren Augen aufblitzte. "Nein, aber sicher für eine Weile", murmelte die silberne Tigerkätzin, und ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben, als könnte sie sich der Situation nicht ganz entziehen. "Vielleicht schließt sich Räuberstern, falls sie noch lebt, der Meinung ihrer Stellvertreterin an" Die Verbindung zwischen den beiden war unübersehbar gewesen, besonders in den hitzigen Momenten des Kampfes.

Die Kätzin zog langsam ihre Pfote zurück, als der Abstand zwischen ihnen groß genug war, um frische Luft in ihre Lungen zu lassen. Innerlich fühlte sie sich, als würde sie allmählich schmelzen, während eine Welle der Nervosität in ihr aufstieg. Junge - Silverpaw hatte sich nie wirklich für sie interessiert. Bislang hatten sie ihr nur auf die Nerven gegangen. Doch bei Voidpaw war alles anders. Wenn sie mit ihm eine Familie gründen würde, dann hoffte sie inständig, dass keine anderen Kätzinnen ein Auge auf ihn werfen würden. Pfft, sie würde auf jeden Fall ein wachsames Auge auf einige von ihnen haben.

Schließlich nickte Silverpaw erneut, doch ein Gefühl der Scham brannte unter ihrem dichten Pelz, und sie vermied es, ihm in die tiefroten Iris zu blicken. "Wir machen das aber doch nicht... jetzt?" In nur etwa zwei Monden würden die Jungen das Licht der Welt erblicken. Dennoch verspürte sie ein merkwürdiges Gefühl der Erleichterung, dass ihre Frage bald beantwortet wurde. Langsam nickte sie wieder, als wäre sie in Gedanken gefangen.

"Einen Mond?", murmelte Silverpaw benommen. "... nun gut"

@Voidpaw

Es wunderte mich nicht, dass es die Dinge waren die er zuerst wissen wollte. Nur wie sollte er dem Schüler seine Beweggründe erklären? Er war nicht gut mit Worten... war er noch nie gewesen, erst recht nicht wenn es um seine Gefühle ging. "Wenn ich sehe wie Raptor und Snap mit euch umgehen und sogar eure Mentoren waren, dann wird mir erst bewusst was ich alles verpasst habe... Ich hab euch aufwachsen sehen aber wirklich dazu beigetragen hab ich nicht... Ich weiß selber dass ich viel zu Spät mit diesem ganzen Kram ankommen... dennoch wollte ich es versuchen". Wie erklärte man sowas am besten? Ich wusste nicht was ich sagen sollte und hatte trotzdem das Gefühl nur das falsche von mir zu geben. Ich schüttelte den Kopf und atmete dann frustriert aus, das lief definitiv nicht so wie ichs geplant hatte.