@Marderjunges
Nachdenklich und wachsam glitt mein Blick über die Ebene in dem Bestreben, sich nähernde Katzen oder andere Tiere zu sehen - aber Fehlanzeige. Kein Geruch flutete meine Duftknospen, keine Bewegung lenkte meinen Blick auf sich und kein Geräusch ließ mich meine Ohren spitzen. Auf Leo's Aussage hin hätte ich mir fast auf die Zunge gebissen, so ein schlechtes Gefühl machte sich in mir breit.
"Leo, ich-" fing ich gerade an, da lief der Kater davon und ich sträubte augenblicklich das Rückenfell. "Bleib hier", zischte ich und machte einen Satz auf das Junge zu, um ihm den Weg zu versperren, damit er nicht blindlings davonlief und von einem Raubvogel geholt wurde. Oder ins Streunergebiet rannte, wo ihn die Grenzen nicht mehr schützten. "Die Ebene ist zu gefährlich für ein Junges, um alleine herumzulaufen, und wir sind an der Grenze unseres Territoriums."
@Taunebel
Ich konnte nicht verhindern, dass mein Schweif stetig hin- und herpendelte, während ich neben Taunebel herlief und ein Lächeln sich unauffällig in meinen Mundwinkeln festsetzte. Im Moment konnte ich mir kaum etwas besseres vorstellen, als mit meiner besten Freundin zu meinem Lieblingsort zu gehen und ihr dabei zuzuhören.
"Wirklich?" miaute ich bei ihrer Erzählung ein wenig überrascht und sah unwillkürlich in Richtung Fluss, dessen Rauschen sich bereits in meine Ohren schlich. Darauf geachtet, dass man sich selbst im Fluss betrachten konnte, hatte ich noch nie, das war ziemlich interessant. "Das würde ich zu gerne sehen." In meine dunkle Stimme schlich sich unwillkürlich ein leicht aufgeregter Tonfall und vertrieb ein gutes Stück der Neutralität, die bei Taunebel ohnehin schon sehr gering war.