Sie kniff die Augen zusammen, also missfiel ihr mein Vorschlag. Kurz zuckten meine Schnurrhaare, dann dachte ich über ihre Frage nach. "Ich weiß es nicht", gestand ich dann. "Der Gedanke dich als meine Gefährtin sehen zu können... Er gefällt mir" Ich war ehrlich, nicht nur ihr gegenüber, sondern auch mir. "Alles andere entspräche nicht der Wahrheit." Nun wandte ich mich wieder ganz der weißen Schönheit zu und sah auf sie herab. "Allerdings bist du auch meine beste Freundin gewesen; ich weiß nicht, ob wir das miteinander verbinden können, ohne dass wir einander verlieren." Ich sprach nicht alles aus, denn Worte wie: 'Ich kann aber auch den Schmerz nicht vergessen' wären jetzt wohl unangebracht. "Wir sind gerade dabei diese riesige Mauer eibzureißen, aber wir sollten dennoch aufpassen. Ich meine... wenn wir zu schnell handeln, dann kann sich alles auch in die andere Richtung entwickeln. Ich habe Angst", gestand ich und meine Stimme wurde immer leiser. "... denn ich kenne mich." Vorsichtig strich ich ihr über die Ohren und setzte ein zaghaftes Lächeln auf. "Ausdruckslosigkeit... ich weiß nicht, ob du das in den Augen deines Gefährten sehen willst. Wie ich sagte... ich bin anders als..." Nein, noch einmal würde mir der Name dieses Abschaumes nicht über die Lippen gehen. "Ich will nichts falsch machen. Ich kenne das nicht... Diese Unsicherheit, Fehler... ich weiß, dass ich nicht perfekt sein würde... Aber ja, irgendwie.. ist das Ziel, am Ende dein Gefährte zu sein. Solange wie du heute die Wahrheit gesprochen hast" Ja, nur wenn wirklich alles stimmte, würde ich auch bei ihr bleiben. "Ich liebe dich; daran wird sich nichts ändern. Nie."
@Weißdornblüte

Mein Herz pochte lauter, denn er sprach aus, was ich dachte, was ich wünschte, für mich, für uns beide. Doch dann -"verlieren"- dieses Wort. Das er jetzt schon daran dachte. Ach was, Weißdornblüte, erst eben hast du selbst daran gedacht? Aber wieso? Gerade ist alles gut, nein, alles perfekt, wieso musste mich immernoch die Angst prägen? Als er mir dann über die Ohren strich schmiegte ich mich dann etwas an ihn, vergrub meine Schnauze in seinem Fell. "Das ist okay, ich auch." murmelte ich ganz ganz leise, bevor er fortfuhr. Bei seinen letzten Worten musste ich schlucken, doch vor Glück und sah dann auf. "Ich liebe dich auch Falconcurse." miaute ich mit fester Stimme und fügte dann etwas leiser, aber nicht weniger bedeutend hinzu: "Für immer und ewig." kurze Pause. "Und ich kenne dich auch. Und ich liebe nicht die Fassade, sondern das, was darunter ist. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, denn nun bist du nicht mehr allein. Du wirst genauso geliebt, wie du bist, ich werde dir beistehen und wir gehen zusammen durch alles was kommt. Und wenn du willst können wir offiziell beste Freunde sein, erstmal für eine Weile, aber du weist, dass ich ebenfalls am liebsten so schnell wie Möglich deine Gefährtin sein möchte nach all dem Warten. Doch wir haben nun alle Zeit der Welt, nun, da die Karten offen liegen. Also lass es uns versprechen, dass wir zusammen den Weg gehen, der demnächst kommen, zusammen auf das Ziel, das gemeinsame Leben in Glück....", meine Letzten Worte hauchte ich. "Zusammen den Weg bis zum Sternenclan zu gehen und gemeinsam in ihn einziehen. Ich verspreche dir, dass ich bis dahin bei dir bleibe, doch auch noch weiter. Ich will an deiner Seite sein, egal, ob hier unter dem Silbervlies oder dort oben bei unseren Ahnen. Ich verspreche es dir."

Sie sprach sehr leise, weshalb ich meine Ohren aufmerksam spitzte. Ihre Worte beruhigten mich und ein warmer Schauer fuhr durch meinen Körper. Ob auch Mohnstern diese Worte gewidmet wurden? Ich biss mir auf die Zunge und verwarf den Gedanken dann aber. Sie gab mir gerade ihr Wort, ein Versprechen und so glaubte ich ihr einfach. Es gab keinen Grund für Zweifel, nicht mehr. "Für immer und ewig", wiederholte ich leise und strich wieder über ihre Stirn. "Versprochen" Ausnahmsweise zögerte ich nicht. Ein Versprechen entlockte man mir sonst sehr schwer, denn ich würde niemals auf die Idee kommen mein Wort zu brechen und damit waren sie verbindlich. Die Situation war jedoch anders: jetzt entschied nicht mehr mein Kopf, nicht nur jedenfalls, sondern auch mein Herz. Emotionen machten mir Angst, doch die Liebe für @Weißdornblüte brannte schon seit unzähligen Monden in meiner Brust. Ich hatte mich... daran gewöhnen können. "Gemeinsam ein Leben im Glück", es klang so unwirklich, vor allem aus meinem Mund.Glaubst du wirklich Falconcurse, dass Weißdornblüte dir das Glück bringt, nachdem du dich seit deiner Geburt sehnst? Ich dachte nach und legte mich schließlich wieder hin. "Aber nur... weil wir zusammenbleiben heißt das nicht, dass wir beide zeitnah abkratzen müssen- ja? Ich will die Zeit jetzt mit dir verbringen und dir jetzt nahe sein." Ich schnurrte wieder und platzierte meinen Kopf auf ihrem. Das alles bedeutete mir so unglaublich viel. Sie bedeutete mir unglaublich viel. "Wird es für mich Grund zur Eifersucht geben?" Ich lächelte vorsichtig und atmete ihren Duft ein. Er umhüllte mich und benebelte meine Sinne. "... ich will ja nicht wieder im Territorium landen."

Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen beugte er sich zu ihr vor ,,Wie aufregend.", seine Schnurrhaare streiften knapp ihre Wange. Er zuckte darunter unmerklich zusammen ,,Das zwischen uns ist etwas geheimes?", spielerisch wackelte er mit seinen Augenbrauen und knuffte sie sanft.
@Räubermond ich weiß selber nie, ob er es ernst meint, hahaha

Diese Worte zu hören, das war wie Balsam für meine Seele. Es war, als sei der Riss in meinem Herzen, welchen ich mir einst selbst durch meine Entscheidung zugefügt hatte, wieder geflickt worden. Und als könnte es nun wieder in ganzer Pracht schlagen. Und das tat es. Seine starken Worte gaben mir Hoffnung und Zuversicht. Zusätzlich war ich ihm dankbar, dass er mit seinem Witz die Stimmung lockerte, denn eigentlich fühlte ich mich nicht gemacht für so ernste Gespräche. Doch dieses war wichtig gewesen. Und ich war überglücklich, dass dieses Gespräch stattgefunden hatte, denn es hatte mein ganzes Leben verändert. Ich schmunzelte kurz über seinen Witz, sah dann bei seiner Frage aber hoch und leckte ihm kurz über die Stirn. Es fühlte sich für den Moment komisch an, ihm nach so langem so nah zu sein. Komisch, aber nicht falsch. Es war, als könnte ich noch nicht wirklich realisieren, dass dies jetzt gerade geschah, so lange hatte ich mir dies gewünscht und nun fühlte es sich an, als sei es nicht real, so schön war es. "Wenn du im Territorium landest, dann lande ich mit dir dort." miaute ich lächelnd. "Ich verspreche dir nicht ohne Grund, dass ich bei dir bleiben will, und nur bei dir. Du bist ein toller Kater und das Beste, was mir je passiert ist und das solltest du wissen. Denn dann weißt du auch, dass es keinen anderen geben wird. Ich weiß, du machst dir Sorgen, doch das ist die Wahrheit." miaute ich voll und ganz ehrlich.

Ich würde das niemals zulassen, dachte ich und biss mir auf die Zunge. Natürlich rührten mich ihre Worte, doch wurde mir das langsam auch zu viel. Ich entgegnete nichts mehr darauf und brummte nur leise. Es fühlte sich beruhigend an, als sie mir über die Stirn strich. Es erinnerte mich an... Nein, da war nichts. Maisherz hatte mir vielleicht zu meinen jüngsten Tagen noch diese Zuneigung zukommen lassen, doch dann kamen die Ziehjungen und der Wurf rund um Hawkstar. Sogar mein Gedächtnis konnte keine klare Erinnerungen abrufen, dabei vergaß ich nie. Das ist wirklich erbärmlich, seufzend schloss ich sie Augen. Erbärmlich war auch, dass ich in über drei Jahren nie glücklich gewesen war; ja selbst jetzt, jetzt wo ich @Weißdornblüte wieder an meiner Seite wusste, glaubte ich nicht wirklich daran.Es wird dennoch bergauf gehen - wobei es auch nicht tiefer geht, wenn ich ehrlich mit mir bin. Aufmerksam folgte ich ihren Worten und atmete einmal tief aus. Dennoch willst du das erst jetzt erkannt haben; jetzt wo Mohnstern tot ist. Meine Muskeln spannten sich an und ich erhob mich langsam. "Sollen wir ins Lager zurück?", fragte ich sie ruhig und sah zu ihr herunter, stupste sie vorsichtig mit einer Pfote an. "Ich will nicht, dass du noch krank wirst und im Heilerbau landest"

Räuber mit @Klingensturm

Ich haute ihm spielerisch bei seinem Brauenwackeln auf die Nase, ganz sanft. Lachend schüttelte ich den Kopf „Spinner. Aber wenn du es so nennen willst, dann sicher. Etwas Geheimes, genau.“ spielte ich belustigt mit. Wobei es wahrscheinlich wirklich ganz gut wäre, wenn ich Hawkstar nicht erzählen würde, dass er so Witze machte, er würde es womöglich viel zu ernst nehmen.

Ich wollte ihm ansehen, was ihm durch den Kopf ging, doch wirklich gelingen wollte es mir nicht, daher blieb ich still und verharrte für eine Weile so, bis er anfing, zu reden. "Klar." miaute ich leise und lächelnd, fügte aber hinzu. "Ich bin aber keine schwache Kätzin, ich werde nicht so schnell krank."

Natürlich bist du das nicht, dachte ich und meine Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln. "Ich weiß @Weißdornblüte ", hauchte ich sanft, doch mein Blick richtete sich schon wieder in die Ferne. "... aber Dunkelpfote hat genug um die Ohren und du musst es ja nicht darauf anlegen" Ich wollte mir keine Sorgen um die Kätzin machen, aber alles geschah rein instinktiv - unabhängig von unserer Beziehung. Selbst in Zeiten der Abneigung hatte ich es nicht unterdrücken können. "Glaubst du wirklich, ich würde eine schwache Katze an meiner Seite haben wollen?" Ich wollte keine Antwort darauf und machte bereits die ersten Schritte Richtung Lager. "Du hast es geschafft mich zu überrumpeln; ich gratuliere dir. Ich glaube... mit einem Gespräch dieser Art hätte ich niemals gerechnet - vor allem nicht nach den letzten Monden. Ich hoffe nur... du verstehst, dass ich dennoch etwas Zeit brauchen werde. Ich muss eine Balance finden, zwischen meinem Verstand und meinen Gefühlen zu dir. Ich will nicht, dass du für so wirst, wie es Räubermond für meinen Bruder ist." Ich sah wieder zu ihr, etwas forschend und dennoch unsicher. Meine Qualitäten liegen woanders. Ich will nicht einen unnötigen Kampf anfangen, nur weil jemand etwas falsches oder herablassendes über Weißdornblüte sagt.

,,Uhh, so eine bist du also.", er wirbelte trockene Laubblätter auf, die sich in seinem Fell verfingen. Ihn störte es nicht.
@Räubermond

Räuber mit @Klingensturm

"Was für eine denn, hm? Ich bin ganz lieb und vernünftig. Verantwortungsbewusst und so." erwiderte ich gespielt eingebildet und hob die Nase etwas an, schenkte meinem Freund einen herausfordernden Blick aus dunkelblauen frech glänzenden Augen. Man wollte vielleicht von mir erwarten ich sollte mich erwachsen verhalten, aber manchmal erfreute ich mich halt an solchen unschuldigen Spielereien.

*rosenjunges weis nicht wo sie ist und läuft verzweifelt ihm rosenclan Territorium rum sie ist erschöpft von der lange Reise aber sie weis es wenn sie hier drausen in der Kälte ein schläft bedeutet ihren sichren tot deswegen läuft sie einfach weiter*
Ich darf nicht auf geben
*murmelt rosenjunges*
@Heartpaw

@Rosenjunges
Auf der suche nach passenden Ästen für ihre eigene kleine Festung lief Heartpaw durch das Territorium. Die frische Luft nahm das erdrückende von ihr. Da geriet ein Fremder Geruch in ihre Nase und sie blieb stehen. Was war das?! Jemand Fremdes?! Oh bitte kein Streuner oder eine andere Clankatze! Was sollte sie nur tun? "Ha..Hallo?" fragte sie und duckte sich ein wenig.

*rosenjunges sieht @Heartpaw und tappt zu ihr hin*
Beim sternenclan endlich eine Katze weis du wo die Clans sind
*fragt sie freundlich und erleichtert man sieht das ihr Fell wegen dem Schnee nass ist*

@Rosenjunges
Kurz war sie zusammen gezuckt als ein kleines Kätzchen auf sie zukam. Ruhig hörte sie sich die frage an. "Oh ähm.. hallo" stammelte sie erst, versucht etwas mutiger zu wirken aber versagte kräglich. "Ja.. ich komme vom RosenClan. Du befindest dich in unserem Territorium." erklärte sie.

*rosenjunges atmet erleichtert aus*
Also bin ich doch richtig ich dachte schon ich hab mich verlaufen...mein Name ist rosenjunges
*miaut sie freundlich und sieht @Heartpaw erleichtern an sie begann zu zittern von der Kälte *

@Rosenjunges
Freundlich lächelte Heart die kleine Kätzin an. "Komm mit, ich führe dich zum Clan" miaute sie, legte ihren weichen Schweif um sie herum und lief den weg zurück den sie grade erst gelaufen war.

*rosenjunges sieht @Heartpaw dankent an sie spürt denn Schweif um sich herum von heartpaw und spürt die Wärme erleichtert atmet sie aus und tappt mit ihr zum Lager*
Rosenjunges Gedanken: zum Glück hatt die Katze mich gefunden sonst wäre ich warscheinlich erfroren ich freu mich schon wenn ich im Lager bin

Ich musste Lächeln, als ich seines auf seiner Schnauze sah und als ich wirklich realisierte, dass er sich Sorgen um mich machte. Doch er hatte Recht, wir sollten es nicht drauf anlegen. Als er forthur, blieb ich zunächst still, wartete ab. Mein Lächeln blieb bei seinen schönen Worten. Natürlich wusste er, dass ich eine starke Katze war. Trotz meiner Tiefs hatte ich doch stets dafür gesorgt, dass das alle Katzen aus dem Clan wussten. Ich folgte ihm ohje Zögern nach, als er sich aufmachte,bin zum Lager zurück zu kehren. Ich hätte das komische Gefühl, dass gleich, wenn ich das Lager betreten würde, alles anders sein würde. Ja, offiziell waren wir noch keinen Gefährten, doch ich fühlte mich wieder verändert nach diesem Gespräch. Es sollte im Lager nichts mehr wie früher sein, es sollte so viel schöner sein. Seine Worte ließen mich meinen Gedankengang unterbrechen. Dieser Gedanke seinerseits war mir schon die ganze Zeit bewusst gewesen, weshalb ich ihn nur immer wieder knapp ansah mit einem verständnisvollen Blick. Als ich meinte, er sei fertig erwiderte ich leise und mit einem leichten Lächeln auf der Schnauze. "Ich weiß Falcon. Wir sind nicht wie Räuber und Hawk, wir sind wir, und wir schreiben unsere eigene Geschichte genauso, wie wir sie möchten."

Ihre verständnisvollen Gesten beruhigten mein aufgewühltes Inneres und ich atmete einmal tief aus. "Vielleicht hast du recht", murmelte ich leise und strich der weißen Schönheit kurz über die Ohren; denn noch waren wir nicht im Lager oder in Sichtweite der anderen Katzen. Ich gestand mir nicht gerne ein, dass andere Katzen auch mal Recht haben konnten, doch vor allem früher, war es @Weißdornblüte gewesen, die mich davon überzeugt hat, dass es nicht nur dumme Katzen im Lager gegeben hat. Schwalbenstern spielte damals sowieso eine ganz andere Liga; hatte in meinem Denken zwar keine Sonderrolle eingenommen, aber war stets... ein Joker. "... aber das wird sich erst mit der Zeit zeigen." Ich setzte wieder ein Lächeln auf, lief dann aber etwas schneller, einfach um jetzt auch etwas Zeit und Raum für mich zu bekommen. Der Lagereingang wurde ersichtlich und kurz tiefdurchatmend betrat ich das Lager. Meine Pfoten kribbelten noch etwas und mein Herz vollführte noch immer Saltos, doch ich würde mir nichts anmerken lassen.
- Ende -

@Falconcurse
Ich trottete in Richtung Trainingskuhle, dabei tief in Gedanken versunken, aber den Weg natürlich noch immer im Blick. Seit ich Vater geworden war, hatte ich das starke Gefühl, meine Familie beschützen zu müssen. Und ich spürte auch, dass meine Fähigkeiten, meine Kraft, dafür im Moment noch nicht ausreichte. Ich konnte keinen größeren Gegner mit Leichtigkeit umwerfen, nach dem Scheitern meiner Überraschungsangriffe war ich auf die Verteidigung angewiesen und mein Sperrfeuerangriff kostete sehr viel Energie. Er war mit Abstand meine stärkste Angeiffstaktik, aber wenn sie versagte, hatte ich ein Problem. Ich brauchte Techniken, die einen Kampf schnell beendeten oder dafür sorgten, dass ich den Schaden minimieren konnte. Meinen Gegner mit seinen eigenen Waffen schlagen, darin war ich gut. Der Angriff auf meinen Rücken von Raptorpaw, jetzt Raptorshriek, hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Nie würde ich eine solche Technik im offenen Kampf nutzen, wenn mein Leben nicht davon abhinge. Aber für den Fall der Fälle, schließlich gab es genug Tote im Krieg, sollte ich auf jede Eventualität vorbereitet sein. Ich erreichte die Trainingskuhle und wärmte mich durch langes Strecken und Dehnen auf, aber auch durch ein paar Schläge in die Luft. Da es spät Abends war, war ich sicher, dass niemand mehr zusehen würde. Trotzdem wollte ich mir keine Patzer erlauben.

Schon als Schüler hatte ich Tag und Nacht trainiert; wollte meinen unersättlichen Hunger nach Wissen und Perfektion stillen und hatte meinem Körper alles abverlangt. Auch jetzt war das noch so, denn ich konnte sowieso schlecht schlafen und wollte wenigstens in meinen Wachphasen weiterhin produktiv sein. Seit dem Gespräch mit Weißdornblüte war ich ohnehin unsicherer geworden, nicht offensichtlich, doch ich zweifelte an mir selbst. Wobei... Zweifeln war nicht unbedingt die passende Bezeichnung, vielmehr hatte ich Angst und traute meiner eigenen Entscheidung nicht über den Weg. Sicher, wir waren offiziell keine Gefährten, aber früher oder später würde es genau darauf hinauslaufen. Was, wenn ich wieder auf eine Nummer von ihr hereingefallen war? Es war unwahrscheinlich, dennoch lag diese und viele anderen Fragen schwer auf meinem zersplitterten Herzen. Ich stoppte abrupt in meiner Bewegung, als ich ein Geräusch hörte und flitzte einen nahegelegenen Baum hinauf. Schnell erkannte ich meinen Bruder, doch beobachtete ihn nun lieber und verfolgte seinen Bewegungen interessiert.

Nach dem Aufwärmen war meine Ungeduld nun doch größer. Ich wollte endlich anfangen und tat das mit einer Übung, die mir zur Abwehr dienen sollte. Ich stellte mich vor einen Baum und markierte eine ungefähre Höhe eines Angreifers mit ein paar Krallenhieben. Dann ging ich auf Abstand und stellte mir vor, wie ein Gegner auf mich zu gesprungen kam. Mit einer ziemlichen Wucht, aber noch sehr ungeschickt, schleuderte ich mich selbst herum und traf dabei mit den Hinterpfoten den Baum. Allerdings überhaupt nicht da, wo ich sie haben wollte. Ich versuchte es gleich nochmal, wobei mir auffiel, dass der Schwung nach rechts einfacher war. Aber ich übte es immer abwechselnd. Die Treffer wurden langsam präziser, aber mir fehlte noch immer die wirkliche Haltung des Gleichgewichts.

Wenn er sich häufiger auf einen Baum getrauen würde, dann fielen ihm seine Übungen jetzt leichter , dachte ich und verfolgte seine Bewegungen weiter mit Interesse. Ich konnte mir schon denken, warum mein kleiner Bruder nun auch anfing heimlich zu trainieren. Irgendwie macht vor allem das den kleinen Idioten aus

Meine Ausdauer war nicht die beste, vor allem nicht, wenn es keine ernste Situation war. Hier bekam ich keinen Adrenalinschub, daher würde meine Lunge das nicht allzu lange mitmachen. Irgendwann schaffte ich es, einen perfekten Treffer zu landen, doch mein Gleichgewicht war noch immer etwas schwierig zu halten. Dass ich beobachtet wurde, merkte ich gar nicht, so abgelenkt war ich.