Dunkel mit @Hawkfang
Sein Schweigen war nicht unerwartet. Der braune Kater würde entweder gar nichts sagen - wovon sie nicht ausging - oder es sich gründlich überlegen - was sie vermutete. Wahrscheinlich konnte er sie im weitestem Sinne am Besten verstehen. Deswegen fürchtete sie auch nicht, das er ihr etwas sagen könnte wie 'Du bist eine gute Heilerin' oder etwas ähnliches. Das war nichts was ihr helfen würde. Wie oft hatte sie versucht ihm zu vermitteln ein guter Anführer zu sein, wenn er es war? Wie oft hatte sie ihm zugesagt, das seine Entscheidungen Fuchsdung waren? Sie konnte es nicht sagen und bereute es ihm keine bessere Stütze gewesen zu sein, als er es gebraucht hatte. Zumindest glaubte sie das.
Umsichtig sammelte die Stängel und sah dann auf, als Hawkfang das Wort ergriff. "Zweifelsohne schwerer. Einen Bruch kann ich schienen und bei der Heilung helfen. Wenn einem mental etwas fehlt gibt es oft keine Kräuter die Helfen und reden kann nur so viel erreichen...", stimmte sie sacht zu und wackelte mit der Nase. Nein, sie war nicht glücklich das so zu sagen. Sie wünschte, das sie Wege hätte auch ein gebrochenes Herz zu heilen, doch solche Mächte lagen deutlich außerhalb ihrer Pfoten.
Dann aber spitzte sie die Ohren, konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. Sie streckte den Kopf und stieß ihm den sanft gegen die Schulter. "Ich komme ganz sicher zu dir", miaute sie mit einem Schmunzeln und schüttelte sanft den Kopf, "Danke, Hawkfang. Es... tut gut darüber zu reden. Meinst du denn... ich sollte einen Schüler suchen? Ich weiß, das es spezieller ist was ein Heiler braucht, aber... Ist es falsch nicht darüber nachzudenken?" Den Clan nochmal ohne Heiler zurück zu lassen... Nein, das konnte sie nicht tun. Nur... Sicher hatte sie nicht vor zu sterben, aber das Unwetter hatte gezeigt wie leicht Dinge sich verändern konnten durch äußere Einflüsse.

@Dunkelschatten

Ob sie einen Schüler suchen sollte? Sicherlich war das kein verkehrter Vorschlag. Es würde dem Clan mehr Sicherheit geben und dazu würde es vielleicht auch Dunkelschatten helfen. Wenn sie jemanden hatte, an den sie sich wenden konnte, und sei es nur zum Reden, jemanden, der nahezu immer in ihrer Nähe war... Vielleicht könnte es ihr helfen. Ich nickte also nach etwas Überlegung und schaute zu, wie sie die Stängel geschickt abbiss. Zwar wollte ich ihr helfen, wusste aber nicht recht, wie viele sie benötigte und ob ich es richtig machen würde.
Unweigerlich musste ich an meine Zeit als Zweiter Anführer zurück denken. Damals war Dunkelschatten mit Regenpfote in den Clan gekommen und ich hatte sie sofort zur Rede gestellt. Behauptet, sie bräuchte seine Hilfe nicht, da ich ja auch über Kräuterwissen verfügte. Ich konnte Husten heilen, konnte Kräuter besorgen, die man als Basiswissen vermittelt bekam, konnte aufräumen und den Bau ausfegen. Aber ich konnte beim besten Willen keine Heilerausbildung ausführen. Wie ich mich doch hatte blenden lassen von meinem Stolz.
"Es ist sogar sehr wichtig, dass du darüber nachdenkst. Du wirst nicht ewig leben und da dich hier draußen alles und jeder töten kann, ist es wichtig, dass deine Nachfolge gesichert ist."

Dunkel mit @Hawkfang
Nachdenklich zuckte die schwarze Heilerin mit den Ohren. Sie schob dem braunen Kater die Stängel Augentrost zu und miaute sanft: "Trag die bitte. Augentrost. Gegen Husten und Halsschmerzen. Wird mit Liebstöckel als Paste auf Hals und Brust gerieben." Sie musste ihm keine Erklärung dafür geben, aber es konnte nicht schaden wenn er es kannte und sie ihn im Notfall darum bitten konnte welchen suchen zu gehen. Es würde ihre Last ein wenig lindern.
Schweigend führte sie ihn weiter und atmete auf, als sie wirklich etwas Beinwell fand. "Beinwell. Hilft bei mehreren Dingen wie schmerzende Gelenke und wunde Pfoten." Vorsichtig sammelte sich auch ein wenig Beinwell ein. Sie wollte nicht direkt alles mitnehmen, auch wenn es ein Risiko war noch etwas stehen zu lassen. Aber die Kräuter mussten die Möglichkeit haben sich zu erholen und neu nachzuwachsen. In ihrer Erfahrung war dies einfacher, wenn noch etwas davon da war.
"Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht findet sich auch bald schon eine geeignete Katze. Du hast recht. Das Leben ist gefährlich und ich werde den Clan nicht wieder ohne Heiler zurücklassen", beschloss Dunkel ruhig und schob den Beinwell zusammen, "Vielleicht wird mir der SternenClan ein Zeichen schicken oder er wird es nicht. Aber ich werde dafür sorgen, das der Clan nicht hilflos da steht." Und wenn sie jedem Krieger die wichtigsten Kräuter nahe brachte! Nie wieder sollte der RosenClan in ein solches Dillema geraten, wenn sie es verhindern konnte. Und sie hob den Beinwell auf und führte mit langsamen Schritten den Weg in Richtung Lager. Wenn auch etwas weiter geschlagen, in der Hoffnung auf dem Weg noch etwas zu finden.

Räuberstern mit @Hawkfang

Entschuldigend wandte ich den Blick ab bei seinem sarkastischen Ton. „Entschuldigung, so.. so meinte ich das nicht.“ nein, wahrscheinlich gäbe es wirklich wenig Schlimmeres, als die stetige Erinnerung an das, was geschehen ist. Ich kannte das Gefühl sehr gut. Jedes Mal, wenn ich bei der Grenzpatrouille an der Stelle vorbeikam, an der wir vor so so vielen Monden gegen den SturmClan gekämpft hatten, da holte mich diese Situation auch wieder ein. Hypenapfotes Tod, meine vorübergehende Blindheit. Bis heute sah ich es als Strafe des SternenClans, dass die SturmClan Schülerin durch meinen Biss umgekommen ist. Ich hätte es jedoch vermutlich verdient auf ewig blind zu bleiben. Zumindest in meinen Augen. Doch das Leben, das sie mir gab, machte all diese Gedanken und Erinnerung erträglicher, sie hatte mir all das verziehen.
Bei Hawkfangs heftiger Reaktion auf meinen Vorschlag, dass er doch zum Mondstein reisen könnte, weiteten sich meine Augen und meine Ohren legten sich etwas an. Nun.. er hatte wohl nicht ganz unrecht und trotzdem.. „Ich weiß nicht. Aber eine Entschuldigung wäre vermutlich gar nicht verkehrt. Ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte, als sie mir plötzlich gegenüberstand, sie war noch so jung gewesen und.. und ich hatte ihr ebenfalls das Leben genommen. Ich konnte mich nur entschuldigen, auch wenn ich wusste, dass es sie niemals wieder zurückbringen würde.. aber sie hat es mir verziehen. Auch Silberzunge wird wissen wieso du getan hast, was du getan hast und dass es nicht deine Absicht war ihn zu.. ihn zu töten.“ noch immer fiel es mir schwer das so wahrhaben zu wollen. Ich glaubte Hawkfang, dass er das nicht gewollt hatte.. und doch hatte er mir meinen besten Freund genommen.
Gerne wollte ich davon überzeugt sein, dass der Rest des SternenClans nicht davon gewusst hat, aber so ganz.. konnte ich mich nicht einmal selbst davon überzeugen. Ich hatte Zweifel. So sehr ich auch glauben wollte, dass dem nicht so war. „Das wissen wir nicht. Auch der SternenClan ist nicht allwissend.. ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Mutter all dem zugestimmt hätte.“ versuchte ich es auch mir selbst irgendwie zu erklären. War das auch tatsächlich so? Ich wusste es nicht..
Sein dankbares Nicken, erwiderte ich dann mit einem sanften Lächeln. Ich konnte mir vorstellen, dass es ihm gut tat das zu hören. Aber ich war auch vollster Überzeugung, dass er ein guter Vater war. Er war nicht einfach nur.. nein, er war wirklich ein guter Vater, er machte sich viele Gedanken über seine Jungen und allein das war viel Wert.

Mein betroffener Blick lag auf einem unbestimmten Punkt zwischen meinen Pfoten. Meinem Gefährten zuzuhören schmerzte mich, das wovon er berichtete. Mein großer Tag.. er war ohnehin nicht so gewesen wie ich es mir als junge Schülerin bei meinen Spielereien vielleicht erhofft hatte. Mein bester Freund war gestorben, mein Gefährte unter Umständen zurückgetreten, so sollte es einfach nicht sein. Die Unsicherheit darüber, was nun geschehen würde. Sieben mal sterben.. ja, das war ein Schicksal eines jeden Anführers, zumindest sollte es so sein, dass er all seine neun Leben verliert. Nur passierte das im Laufe seiner Anführerschaft, für seinen Clan und nicht unter Folter und Ermordung… mich schüttelte es. So hätte es nicht sein dürfen. „Keiner verdient so etwas.. egal was du getan hast oder nicht getan hast, das hätte nicht passieren dürfen…“
Ein Schnauben entglitt mir, als er sagte ihm würden viele potenziell bessere Gefährten für mich einfallen. „Ach ja? Falconcurse zum Beispiel? Oder einer meiner Neffen?“ entgegnete ich ironisch und ein belustigter Ausdruck zeigte soch für einen Moment in meinen blauen Augen. „Hawkfang.. du hast schon genug dafür getan, du musst nicht..“ ich ließ mich unterbrechen und sah den Braunen aus großen Augen an. Er.. verbeuge sich. Und dann sprach er weiter. Was er sagte bedeutete mir viel und ich spürte, dass meine Augen feucht wurden. Ich schluckte schwer, bevor ich mich fest an ihn drückte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, doch ich hoffte, dass meine Berührung für sich sprechen würde.

Rosekit @Drachensplitter
Ich zuckte verschreckt zurück, und geriet dabei ins Straucheln. Ein schmerzerfülltes Winseln entrann meiner Kehle und ich knickte seitlich etwas ein, weg von der verschorften, aber frischen, Wunde, die meine Flanke verunzierte. Ich schüttelte den Kopf, hektisch. "Clankatzen sind wilde Tiere!", platzte es aus mir heraus, schrill, panisch. "Clankatzen würden mich jagen, und fressen, wie jedes andere wilde Tier auch!", ich vergaß vor lauter lauter, auf meine Ausprache zu achten.
Dass der Kater völlig flüssig und fehlerfrei sprach, ging derartig gegen meine Glaubenssätze, dass ich es nicht mal wirklich realisierte. "Wenn du eine Clankatze bist, aber sprechen kannst, muss es hier irgendwo eine Hohe Katze geben, die es dir beigebracht hat!", meine Stimme wurde flehend. "Ich will doch nur nach Hause, vielleicht weiß die Hohe Katze den Weg", wimmerte ich und drückte mich auf den Boden

Eri (aka Glücksjunges)
Der Tag fing für mich ganz normal an. Ich war im Nest neben meiner Mutter und Geschwistern aufgewacht. Das einzige was anders gewesen war, das Vater diesmal keine Beute für uns gefangen hatte. Stattdessen wies er uns an aufzustehen und mit zukommen, zügig. Noch etwas verschlafen folgten wir unseren Eltern also in einen Wald hinein. Der Boden war fürchterlich zum laufen, ganz Nass und uneben. (Kommen von der Moorseite des Terris)
"Was wollen wir hier?", fragte ich ohne Pause immer und immer wieder. Meine Pfoten waren schon ganz müde und ich hatte fürchterlichen Hunger. "Können wir nicht zurück? Ich mag es hier nicht!", beschwerte ich mich und blieb einfach stehen. Aber da unsere Eltern einfach weiter gingen, folgte ich nach etwas Zögern dann doch. "Ne, warum seid ihr so Still? Sagt doch mal was!", ich versuchte nach den Schweif unserer Mutter zu springen, aber ich blieb mit meiner Pfote in einer Schlammpfütze hängen. Ergeben wanderte ich also einfach hinterher.

Rauschend zog das Wasser an mir vorbei. Wo war oben? Wo war unten? Ich versuchte nach Luft zu schnappen, aber bekam nur ein Maul voller Wasser. Ich versuchte meine Geschwister zu finden und sah einen dunklen haufen neben mir. Wild strampelte ich und erreichte schließlich meinen dunklen Bruder mit den Flecken (Pechjunges, hiiii)
Wir wurden nach oben gezogen und ich bekam endlich etwas Luft. "Mama! Papa!", rief ich, reichlich nutzlos und unwissend, das sie schon längst weg waren. Ich blickte mich um und rief nach meinen anderen beiden Geschwistern.
@Pechjunges @Spreiseljunges @Pantherjunges

Heartbreak
Aus dem Lager raus und einige Meter entfernt, merkte man wie frisch die Luft wurde und nicht mehr voller Katzen war. Diesen Moment mochte Heartbreak gerne. So gerne sie im Lager war, manchmal irritierten sie die ganzen Gerüche dort. "So, was gibt es denn neues von der BaumClan Grenze?", fragte sie Räuberstern, während sie den weg zum Fluss einschlug.
<- Lager
@Räuberstern

Räuberstern mit @Heartbreak

Ähnlich wie die kleine Kätzin mit der besonderen Fellfarbe genoss auch ich den Moment, wenn man das Lager verließ und einem die frische Waldluft entgegenschlug. Tief atmete ich ein und folgte Heartbreak in Richtung des Flusses. "Ein Krieger vom BaumClan hat sich wohl in eine Kätzin vom RosenClan verliebt und möchte nun Krieger unseres Clans werden." gab ich meiner zweiten Anführerin fürs Erste eine Kurzfassung. "Er heißt Habichtklaue, er ist noch jung. Ich habe ihn vor einer Weile an der Grenze angetroffen und nun vorgestern bei der großen Versammlung erneut gesprochen und auch Dämmerstern war dabei." berichtete ich ihr und wartete erst einmal ab, was sie dazu sagen würde.

Koda (Pechjunges) mit @Glücksjunges und co (ich verlink jetzt mal nich alle nochmal)

Ich war unseren Eltern den ganzen Weg schweigend gefolgt, und unterdrückte mehrmals den Drang, Eri eine zu verpassen. Ihr nörgeln ging mir auf die Nerven und ich wünschte mir, dass sie einfach leuse war und unseren Eltern gehorchte...

Hustend und keuchend versuchte ich, mich an der Wasseroberfläche zu halten, als ich endlich das helle Fell meiner Schwester erspähte. "Eri!", rief ich und versuchte, auch die anderen beiden auszumachen. Doch langsam ging mir die Kraft auf die ich benötigte, mich oben zu halten.
Ich hatte keine Ahnung was gerade passierte, es war alles so schnell an mir vorbei gezogen und ich wollte die anderen einfach nur ausblenden. Im nächsten Moment war die Ruhe aufeinmal zerstört, und diesmal hatte es nicht an Eris gejammer gelegen.

Heartbreak
Nun... das klang Interessant. Gerechnet hatte sie damit nicht. "Hmm, nun ich habe nichts dagegen. Liebe geht oft verwirrende Wege und führt einen woanders hin.", kurz dachte sie an Snapjaw zurück und seufzte innerlich. Dieser Idiot hatte sie geschickt reingelegt und sie hatte sich komplett darauf eingelassen gehabt. Nun.. sie würde lügen, wenn sie behauptet sie habe seine Gesellschaft gehasst. "Wer ist denn die Glückliche aus dem RosenClan?", fragte sie dann.
Natürlich war eine Grenzbeziehung etwas heikel und ein Clanübergang ebenso, wurde man zwangsläufig oft von einen oder anderem Clan als Verräter angesehen. Habichtklaue müsste sich sicherlich einigen Schwierigkeiten stellen, aber wenn seine auserwählte ebenso stark empfand wie er, dann würde es wohl gut gehen.
@Räuberstern

@Dunkelschatten
Ich zog kurz den Kopf zurück, als sie mir plötzlich ein Bündel Kräuter reichte, nahm dieses dann jedoch an und hörte der Erklärung aufmerksam zu. Augentrost also. Gegen Husten. Sofort war die Information in meinem Kopf abgespeichert und ich nickte knapp als Zeichen, dass ich verstanden hatte.
Als wir beim Beinwell stehen blieben, betrachtete ich die Pflanze eingehend und merkte mir auch diese, sowie ihre Wirkungen. Schmerzende Gelenke? Nun, dann war das definitiv ein Kraut, nach dem ich bald Ausschau halten würde, schließlich wurde ich auch nicht jünger. Nicht dass ich reif für den Ältestenbau wäre, aber die Zeit würde sicher kommen, sofern ich nicht vorher starb.
"Dass wir damals keinen Heiler hatten, war nicht deine Schuld.",erinnerte ich sie in ruhiger Tonlage und schüttelte leicht den Kopf. "Zwielichtspiel und Eulenpfote sind zu früh und zu dicht nacheinander von uns gegangen. Das hättest du nicht verhindern können." Allein den Namen des alten Heilers auszusprechen, fügte mir physische Schmerzen zu und die Erinnerungen an jene Nacht, in der er mir meine verbliebenen sieben Leben nahm, kehrten zurück. Schnell verbannte ich diese Gedanken in den Hinterkopf und konzentrierte mich auf die junge Heilerin neben mir. "Wir werden sehen was passiert. Aber du kannst dich bereits umhören, schauen, ob vielleicht ein Junges bereits Interesse zeigt."


@Räuberstern
".... Schon gut." Ich wich dem Blick der Anführerin aus und wollte das Thema damit ruhen lassen. Wir hatten also beide unser Kreuz zu tragen und nicht gerade kleine. Wir hatten beide getötet. Unschuldige. Ich hatte Monde lang, ganze Blattwechsel, versucht, mir das Leben leichter zu machen, indem ich es einfach vergaß. Indem ich mir einredete, dass es gar nicht so geschehen war und meine Rede, von wegen Silberzunge hätte mir das Leben gerettet, Wirklichkeit war. Das funktionierte allerdings nur so lange, wie Zwielichtspiel mich in Ruhe ließ. Und die Zeiten waren endgültig vorbei. Er war wie ein Schatten, ein verrückter Einsiedler in meinem Kopf, der immer wieder auftauchte und mir das Leben zur Hölle machen wollte. Vielleicht hatte Perlmuttflut recht und ich war wirklich verrückt.
Bei dem Gedanken lief es mir kalt den Rücken hinab.
Viel mehr jedoch sorgte Räuberstern's Beharren auf der Idee, ich könnte mich am Mondstein bei Silberzunge entschuldigen für eiskalte Schauer. Ich wirkte nun schon fast zerstreut, die richtigen Worte suchend, um dem entkommen zu können. "I-Ich habe mich so oft dafür entschuldigt, was ich getan habe... Er muss es gehört haben. Er muss." Die Angst vor seinen Augen, der Enttäuschung in den Gesichtern meiner Familienmitglieder, meiner Mentorin... Ich würde es nicht ertragen und ich wollte es auch einfach nicht ertragen. Vielleicht wäre es die richtige Entscheidung, vielleicht sollte ich ihn am Mondstein besuchen, aber ich konnte nicht. Ich würde nie wieder auch nur einen Schritt in diese dunkle Höhle wagen. Entschieden schüttelte ich den Kopf. Angst war etwas, das ich sehr selten so stark empfand, wie in diesem Moment. Allein die Vorstellung, den Seelen der Vergangenheit gegenüber treten zu müssen... Niemals. Wenn ich starb, würden sie noch genug Möglichkeit haben, mir an den Kragen zu gehen, sollte ich überhaupt den Sternenclan erreichen.
"Wer weiß. Vielleicht hatte sie auch keine andere Wahl." Sie hätten sie belügen oder gar festhalten können, damit sie mir nicht zur Hilfe kommen konnte. Nachdem sie zugelassen hatten, dass ich sieben Mal umgebracht wurde, traute ich ihnen alles zu.

"Ich denke schon. Es war ein akzeptabler Ausgleich dafür, dass ich jemanden umgebracht habe, seine wahren Todesumstände verschwieg und trotz meines Versprechens, dass ich es dem Clan sagen würde, den Mund gehalten habe." Man hörte in meiner Stimme die Bitterkeit, den Hass auf meine Taten seit Silberzunge's Tod. Ich wusste selbst am Besten, dass meine Taten falscher nicht hätten sein können, doch die Angst hatte mich getrieben. Die Furcht vor den Reaktionen, die Furcht vor der Enttäuschung im Gesicht meiner Angehörigen. Ich hatte mein Leben lang nach Anerkennung und Respekt gestrebt. Da war diese Verkettung von Ereignissen ein wahrgewordener Alptraum. "Ich habe es versprochen und konnte mich nicht daran halten. Ich fürchtete zu sehr um mich selbst. Aber das ändert sich jetzt."
Als Räuberstern sich als Antwort auf meine Demut fest an mich drückte, stockte mir merklich der Atem. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, was gerade passierte, doch als es mir bewusst wurde, legte ich eng den langen, buschigen Schweif um sie und hob eine Vorderpfote an, um sie auf ihren Rücken zu legen. Eng umschlungen saßen wir dort zusammen, während ich ein leises "Danke" murmelte und die Augen fest schloss. Am liebsten würde ich ewig in dieser Position bleiben, ihre Nähe spüren, Sicherheit empfinden.

Räuberstern mit @Heartbreak

Es beruhigte mich, dass sie dem Beitritt des Katers nicht abgeneigt schien und auch keine Anzeichen darauf gab, dass sie möglicherweise die Kätzin wäre, an der sich dieser BaumClaner einen Narren gefressen hatte. Nicht, dass ich es ihr zutraute, doch man wusste ja nie und wäre dies der Fall.. nun ja, würde ich den Kater dann umso mehr im Blick behalten, wenn er da wäre. "Ich weiß es nicht." gab ich dann zu und schmunzelte leicht "Ich wollte ihn nicht gleich danach fragen, außerdem würden wir es schon noch sehen, sollten wir es ihm tatsächlich erlauben. Ich hab nur.. ich weiß nicht. Er ist wirklich noch jung und ich habe Sorge, dass er unüberlegt handelt. Ich will ihm sein Glück nicht verwehren, Dämmerstern sagte auch er sei ein guter Krieger und wahrlich ein Gewinn für uns, aber ich bin mir unsicher, weißt du was ich meine?"


Räuberstern mit @Hawkfang

Auch er schien das Thema ruhen lassen zu wollen und ich beschwerte mich nicht. Wir waren beide nicht perfekt und irgendwie.. irgendwie beruhigte es mich mein Laster nun mit jemandem geteilt zu haben und zu wissen, dass der Andere das Gefühl kannte, auch wenn es mir gleichzeitig einen Stich versetzte, immerhin war das Opfer meines Gefährten Silberzunge gewesen und keine fremde Schülerin eines anderen Clans. Und auch die Umstände waren andere gewesen und.. ich schüttelte innerlich den Kopf. Nein. Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken, am liebsten nie mehr. Doch dass das nicht gelingen würde, wusste ich selbst.
Ich seufzte mitfühlend bei seiner Antwort und blickte auf das Grab vor uns. "Ich kann dich nicht zwingen, Hawkfang. Das kann niemand. Und ich bin mir sicher, dass er weiß, dass es dir leid tut, er hat dir all das auch sicher verziehen, nur musst du wissen, ob du damit leben kannst es nicht sicher zu wissen. Bei dieser Sache geht es auch um dich. Das macht dich verrückt und ich verstehe das, aber es wird auch nicht besser, wenn du ihn nicht konfrontierst und selbst wenn es nicht so kommt wie du es dir vielleicht wünschen würdest, so hast du wenigstens die Gewissheit und kannst weitermachen." sprach ich ruhig und hob den Blick gen Himmel.
"Vielleicht das oder sie wusste es nicht. Vielleicht wusste es keiner von ihnen. Wenn Zwielichtspiel so von Hass getrieben war, wird er sicher gewollt haben, dass er sich schon ganz allein um diese Angelegenheit kümmern würde." zumindest konnte ich mir das sehr gut vorstellen, nachdem ich den Heiler das letzte Mal so gesehen hatte.

"Keiner kann dich dafür verurteilen. Es hätte vermutlich jeder so getan, wer fürchtet nicht um seine eigene Haut? Ich bin nicht besser..." ich hatte keinem von der Sache erzählt. Beim Kampf hatte es keiner mitbekommen und ich hatte gehofft sie hätte überlebt, war einfach aus dem Kampfgeschehen geflohen, wollte mich den Tatsachen nicht stellen. Auch später nicht.
Ich spürte wie sich der Kater zuerst anspannte und dann merklich entspannte. Sein Schweif legte sich um mich und seine Pfote auf meinen Rücken und mir entfuhr ein leiser, langer Seufzer. Die Sache schien doch geklärt, oder? Ich fühlte mich auch nicht unwohl, nein im Gegenteil, ich fühlte mich befreit, einfach leichter. Woher also kam dieses leise Stechen in meinem Körper, während wir hier so saßen?

Heartbreak
Die Sorgen waren berechtigt. "Ich verstehe. Ja, die Sorge kann ich nachvollziehen. Wir sollten ihn zuerst einmal fragen, für welche Katze er wechseln will. Wenn es eine Kätzin ist, die bereits einen Gefährten hat und er es nicht weiß, weil sie denkt sie sind freunde, würde er auch nur unglücklich werden und könnte wieder gehen wollen. Ansonsten.. könnten wir ihn auf Probe aufnehmen und schaurn, ob er sich einleben könnte oder nicht.", teilte sie ihren Gedanken mit, welche ihr gerade durch den Kopf dabei gingen. "Auch kann ich mir nicht vorstellen das Dämmeestern so gerne einen guten und eifrigen Krieger einfach so gehen lassen möchte." das war ebenfalls eine sorge, welche sie hatte. Nicht das hinterher irgendwie böses Blut zwischen ihnen lag.
@Räuberstern

Yakone(Pantherjunges) mit Eri @Glücksjunges, Koda @Pechjunges und @Spreiseljunges
Das Nörgeln meiner Schwester ging mir auf die Nerven und ich stieß sie knurrend in die Seite. "Halt den Mund!" fauchte ich sie an, während wir weiter unseren Eltern folgten.

Von einer Sekunde auf die andere wusste ich nicht mehr was passiert war. Der Fluss, der eben noch neben uns gewesen war, war nun um mich herum und verschlang mich beinahe. Ich zappelte, strampelte und paddelte hilflos umher, hörte meine Schwester nach meinem Bruder schreien, wurde dann jedoch wieder unter Wasser gezogen. Ich drohte unterzugehen und spürte es.
@Distelpfote
@Glückspfote

@Räuberstern

Würde ich damit leben können? Wahrscheinlich würde mich die Ungewissheit weiterhin quälen, die Frage, ob meine Taten wirklich verziehen wurden. Aber ich sah es als eine weitere Form der Selbstbestrafung an. So konnte ich weiterhin Buße tun, denn den Wert eines Lebens konnte ich niemals zurück zahlen, es sei denn, man nahm mir mein eigenes verbliebenes Leben. Dafür war ich aber nicht bereit. Daher die Bestrafung, die sich wahrscheinlich bis an mein Lebensende ziehen würde. Dann sollte es so sein. "Ich sehe es als einen Teil der Strafe. Nicht zu wissen, ob er mir wirklich verzeihen konnte, ist nur einer von vielen Wegen, um Buße zu tun. Und das werde ich bis an mein eigenes Ende tun müssen. Der Wert eines Lebens kann nur durch ein anderes Leben ersetzt werden und... ich will nicht sterben. Noch nicht." Mein Tod müsste darüber hinaus ebenso qualvoll sein, wie Silberzunge's. Erst dann war in meinen Augen wirklich Auge um Auge gehandelt worden.
"Kann gut sein. Er ist wahnsinnig geworden, nachdem Eulenpfote uns verlassen hat. Aber nach Silberzunge's Tod, da..." Kurz stockte ich, riss mich aber schnell wieder zusammen und schaute mit ernster Mine in den Wald hinter Räuberstern, sie noch immer umarmend. "Ich werde nicht zulassen, dass er euch etwas tut. Wenn er mich bestrafen will, gut, von mir aus. Aber ihr habt damit nichts zu tun. Und wenn ich ihn persönlich aus dem Wald der Finsternis zerren muss." Unschuldige zu bestrafen war eigentlich nicht seine Art, aber was war denn schon seine Art, nachdem er so durchgedreht war?

Ihre Zuversicht erstaunte mich. An ihrer Stelle wäre ich wahrscheinlich völlig explodiert. Hätte mich verraten gefühlt, sie für ihre Taten verurteilt. Auch wenn ich ihr selbst dann nichts getan hätte, niemals, so wäre ich doch wütend gewesen. Was nicht hieß, dass Räuberstern nicht wütend war, aber wenn ja, dann versteckte sie das gut. "Das, was du getan hast, war Notwehr. Blind in einen Kampf verwickelt zu sein, kann doch nur Panik hervor rufen. Was hättest du tun sollen? Ein Krieger läuft nicht vor einem Kampf davon und nichts dergleichen hast du getan. Trotz verletzter Augen.",erinnerte ich sie und drückte sie etwas fester an mich. "Du trägst keine Schuld an ihrem Tod. Wir sind Krieger. Mittel zum Zweck. Und wenn wir in die Schlacht gerufen werden, ist es unsere Pflicht, den Clan bis auf's Blut zu verteidigen. Du hast Befehlen gehorcht und nichts weiter. In einer Notlage ist es uns erlaubt, zu töten. Wer dir nach dem Leben trachtet, hat nichts anderes zu erwarten."

Räuberstern mit @Heartbreak

Stimmt.. darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Sachte nickte ich "Das wäre wohl eine gute Idee.. Dämmerstern schien allerdings Verständnis für die Situation zu haben. Ein Krieger, der nur ständig sehnsüchtig über die Grenze sähe, könne auch kein loyaler Krieger sein. Er schien nicht verärgert, eher.. als würde er die Situation unterstützen, Habichtklaue unterstützen. Ich traue Dämmerstern. Ginge es hier um einen Krieger des SturmClans sähe die Sache ganz anders aus, aber Dämmerstern traue ich nicht zu etwas Böses im Hinterkopf zu haben." versuchte ich Heartbreaks Bedenken wegen des BaumClan Anführers zu senken.


Räuberstern mit @Hawkfang

Verstehend nickte ich während ich ihm zuhörte. Jedoch.. "Das hieße ich müsste für Hypenapfotes Tod ebenfalls mein Leben lassen?" wagte ich einen Versuch ihn doch von einer persönlichen Entschuldigung zu überzeugen. In meinen Augen hatte Hawkfang für diesen Unfall zu genüge gelitten, der Überzeugung war ich, doch ich wusste auch, dass er es nicht so sah. Warum nur sah er sich in einem noch schlechteren Licht, als in dem, in dem er doch stand? Er war kein blutrünstiges Monster, er gab sein Bestes eine gute Katze zu sein, seine Taten wiedergutzumachen, Buße zu tun. Doch irgendwann war es doch genug?
Ich erinnerte mich an die Zeit Eulenpfotes Tods, unwillkürlich fuhr mir ein kalter Schauer den Rücken hinab. Noch immer ist nicht geklärt worden, was tatsächlich passiert ist und wahrscheinlich würden wir es niemals herausfinden. Doch mein Gefährte hatte Recht, nachdem Eulenpfote ermordet wurde ging es mit Zwielichtspiel nur noch abwärts, auch wenn er selbst kurz nach Eulenpfote diese Welt verließ. "Er sollte auch endlich von dir ablassen.. er ist irre geworden, ich konnte ihn am Mondstein kaum wiedererkennen... ich kann nur hoffen, dass er nicht auf die Idee kommt Plätscherpfote oder Wasserpfote etwas anzutun und wenn.. dann kann er sich warm anziehen und hoffen, dass ich ihn nicht finde..." knurrte ich zum Ende hin leise, die Ohren angelegt.

"Ich hätte meine Niederlage in dem Moment annehmen sollen, als ich meine Sicht verlor, all das hätte vermieden werden können. Ich könnte Mohnstern dafür verantwortlich machen, dass er sich auf diesen Krieg eingelassen hat, doch am Ende starb sie durch mich und daran ist nichts zu entschuldigen. Sie war jung, sie hätte niemals in diesen Kampf geschickt werden sollen, ich hätte das erkennen und ihr Gnade schenken sollen, ich war erfahrener gewesen als sie. Sie hatte nie die Absicht mich zu töten... die Angst.. die Angst in ihren Augen, die werde ich niemals vergessen, sie hatte einfach Glück den ersten Treffer zu landen." entgegnete ich mit fester gesenkter Stimme. "Es ist nicht zu entschuldigen. Auch wenn die Umstände es erlauben würden, doch so war es nicht. Sie hätte nicht sterben müssen."

@Räuberstern
Bei ihrer Frage zögerte ich einen Moment. Ein Leben war ein Leben, daran gab es nichts zu rütteln. Und wer eines nahm, musste eines geben, um wirklichen Ausgleich zu schaffen. Daher nickte ich schließlich. "Wenn du einen wirklichen, einen vollständigen Ausgleich haben wollen würdest... dann ja. Aber sie hat dir verziehen. Du hast in Notwehr gehandelt, daher ist deine Schuld somit beglichen und auch der Ausgleich getan."
Ich hatte noch nie viel von mir selbst gehalten, zumindest nicht in einer Art und Weise, die nicht auf einer arroganten Fassade beruhte. Mir war früh das Selbstvertrauen entrissen worden, spätestens nachdem ich Perlmuttflut so verletzt hatte, war es vorbei mit der Unschuld und damit auch mit meinem Glauben an mich selbst. Seither versuchte ich, mich zu bessern, mich zu ändern. Meine Clankameraden machten mir das allerdings nicht wirklich leicht und auch wenn ich mir alle Mühe gab, keinen Streit zu provozieren, so führten meine Taten stetig dazu. Ich wusste nicht, was ich noch tun konnte, um sie von meiner anderen Seite zu überzeugen, also... hatte ich irgendwann aufgegeben. Ließ die Worte anderer, mit wenigen Ausnahmen, nicht mehr an mich heran, ging meinen eigenen Weg und blieb, wer ich war. Nicht, dass das etwas daran änderte, wie ich mich sah, eher verschlimmerte es die Situation noch. Falconcurse Rückkehr, meine holprige Zeit als Anführer, mein unfreiwilliger Abtritt, Silberzunge's Tod, Zwielichtspiel's Heimsuchung, Azurepaw's Tod... All diese Ereignisse trugen dazu bei, dass ich mich dort sah, wo niemand hingehören wollte.
"Vergreift er sich an dir oder unseren Jungen, lasse ich die Hölle auf ihn nieder regnen.",versprach ich ihr und gab ein leises Grollen von mir, ehe ich die Krallen ganz leicht ausfuhr. Schnell zog ich sie jedoch wieder ein, um Räuberstern nicht zu verletzen.

"Nein, ihr Tod hätte nicht sein müssen. Aber selbst mit mehr Erfahrung - warst du darauf gefasst, dein Augenlicht zu verlieren? Du bist in Panik geraten. Du wolltest ihren Tod nicht, sondern dich selbst verteidigen.",versuchte ich weiter, ihr Gewissen zu erleichtern, merkte jedoch schnell, dass Räuberstern das alles nicht so sah. "Der Tod dieser Schülerin war nicht dein Wille. Es war zu Kriegszeiten, da bereitet sich jeder von uns darauf vor, zu sterben."

Räuberstern mit @Hawkfang

"Sie mag mir verziehen haben, doch Hawkfang, du hast mit sieben Leben für eines bezahlt, ist dir das überhaupt klar? Du dürftest mehr als genug dafür gegeben haben und das unter Umständen, die ich für dich hoffe irgendwann vergessen zu können." sprach ich eindringlich, versuchte ihn auf seine eigene Aussage aufmerksam zu machen. Ein Leben für ein Leben. Er hat sieben seiner Leben auf grausame Art verloren und außerdem das Leben seiner ältesten Tochter, das musste wahrscheinlich das Leben sein, das ihn am schlimmsten geschmerzt haben dürfte.
Gemeinsam mit seinen Worten verspürte ich ein leises Pieken an meinem Rücken, dort wo die Pfote meines Gefährten lag, doch ich regte mich nicht unter dieser plötzlichen unangenehmen Berührung. Er würde mich nicht verletzen und dass er sich von seinen Gefühlen leiten ließ würde ich nicht unterbinden wollen. "Hoffen wir einfach, dass er dies nicht tun wird.."

"Zu dem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, was dieser Krallenhieb ausgerichtet hat.. ich sah rot, wortwörtlich. Genau so gut hätte es einfach Blut sein können, das mir in die Augen gelaufen ist.." erwiderte ich ausweichend. Ich wusste, dass er mir gut zureden, mich vor mir selber verteidigen wollte, doch ich konnte ihn ja auch verstehen. "Ich weiß. Das wird jedoch nichts daran ändern, dass sie nicht mehr unter uns weilt. Ich bin froh, dass sie mir ein Leben gab, sie hat die Last ein stückweit von mir genommen. Durch sie konnte ich mir selbst verzeihen, trotzdem werde ich es niemals vergessen können."

@Räuberstern

"..." Natürlich hatte ich es bereits in Relation gesehen. Ich wusste, dass ich weitaus mehr bezahlt hatte, als ein einziges Leben. Aber dafür hatte ich ebenfalls eine Erklärung. "Anders hättest du deine neun Leben nicht erhalten können. Diese Leben waren nicht meine eigenen, sie gehörten nie mir. Sie waren lediglich geliehen, von Sternenclanern. Selbst das Leben, das mir jetzt noch geblieben ist, ist eigentlich nicht mein eigenes. Es ist das Leben der Stille, das mir Traumfänger gab. Mein erstes und einziges eigenes Leben, das gab ich vor langer Zeit am Mondstein auf. Daher war das nur eine notwendige Prozedur, nichts anderes." Für mich war es nach wie vor eine gerechte Strafe, eine unabdingbare Handlung, die auf meinen eigenen Entscheidungen basierte. Es gab daran nichts zu beschönigen oder gar zu verurteilen. "Und... ich habe nicht nur für Silberzunge's Leben bezahlt." Mitnichten. Es war eine Strafe für all meine Vergehen gewesen, davon war ich überzeugt.

"Räuberstern." Meine Stimme war sanfter geworden, ruhiger. Es machte mir Sorge, dass sie so schlecht von sich dachte, sich die Schuld für etwas gab, das schlicht und ergreifend ein schrecklicher Unfall gewesen war. "Du urteilst über eine Entscheidung, die du innerhalb eines Sekundenbruchteils gefällt hast. Sicher hattest du eine Wahl. Aber du warst ebenfalls jung, konntest nichts sehen, hattest Panik. Erwartest du in solch einer Situation wirklich, dass du zu hundert Prozent die richtige Entscheidung triffst? Es war eine schreckliche Situation, Krieg. Nein, an ihrem Ableben ändert das nichts, aber es stellt die Sache in ein ganz anderes Licht. Sie hat dir verziehen und dir sogar ein Leben gegeben." Ich löste mich etwas von ihr und legte meinen Kopf an ihre Stirn. "Ich verstehe das. Vergessen... Das zu vergessen, ist unmöglich. Aber mach dich nicht mehr verantwortlich für etwas, das verziehen wurde."

@Rosekit
'Ich weiß nicht, wer dir soetwas angeredet hat..' Drache schnaubte. 'Ich bin eine Clankatze und das sprechen hat mir meine Mutter beigebracht, vielen Dank.' er zuckte leicht zusammen als sie strauchelte. 'Ich bringe dich zu unserem Heiler, ansonsten stirbst du mir hier noch weg. Du befindest dich auf dem Territorium des Rosenclans. Niemand wird dir auch nur ein haar krümmen' miaute er, machte ein paar Schritte und packte sie recht schnell am Nackenfell, um Rose keine Möglichkeit zu geben, wegzurennen. Nicht, dass sie in ihrer Verfassung danach aussahr, dass sie noch zwei weitere Schritte laufen könnte.. Mit schnellen aber gut ausbalancierten Schritten lief der Krieger Richtung Lager.

Räuberstern mit @Hawkfang

Natürlich hatte er auch dafür eine Erklärung, es dürfte mich eigentlich nicht wundern. "Du hast diese Entscheidung aus eigenen Stücken getroffen. Du hättest auch Anführer bleiben können. Dieses Geheimnis wahren, dem Tod aus dem Weg gehen, du wusstest doch sicher nicht, ob du ein Leben behalten würdest, oder? Du bist das Risiko eingegangen all deine Leben zu verlieren. Freiwillig." zumindest war das meine Ansicht.

Seine sanfte Stimme ließ mich seufzend die Augen schließen, sorgte dafür, dass etwas Anspannung von mir abfiel. Er hatte Recht, es war eine schwierige Situation gewesen, ich hatte Angst, Panik, ich hatte gehofft niemals in solch einer Situation zu landen und doch war es geschehen. Ich hatte alles für meinen Clan geben wollen, stattdessen war das passiert. Ich würde mich wahrscheinlich immer verantwortlich machen, doch das Leben, das Hypenapfote mir gegeben hatte, machte es mir leichter. Leicht traurig sah ich Hawkfang in die Augen. "Wieso kannst du dir dann nicht selbst die Möglichkeit geben um Verzeihung zu bitten? Du musst das nicht einfach bis zu deinem Lebensende mit dir herumtragen..." meine Stimme war leise, mehr ein zarter Hauch. Er sollte doch auch ein gutes Leben haben, er hat genug gelitten, es konnte doch nicht das sein, was der SternenClan für ihn wollte?

@Räuberstern

"Hätte ich das? Hätte ich Anführer bleiben können?",fragte ich und beantwortete die Frage sogleich. "Wäre ich Anführer geblieben, wäre es deutlich schwerer geworden, das Geheimnis zu wahren. Unter der Beobachtung des gesamten Clans war es schwierig, nicht zu brechen, mir nichts anmerken zu lassen. Dazu... wäre ich ein noch schlechterer Anführer geworden, als ich es ohnehin bereits war. Ich hätte noch mehr falsche Entscheidungen getroffen und das wollte ich verhindern." Dass ich bei Räuberstern's Zeremonie ein Leben behalten würde, wusste ich allerdings tatsächlich nicht, weshalb ich schweigend zur Seite sah. Sicher, es war meine Hoffnung gewesen, doch die Gewissheit hatte ich nicht. "Ich hatte keine Ahnung. Aber ich wusste auch nicht, dass Zwielichtspiel mich dort, am Tag deiner Ernennung, bestrafen würde. Ich wusste nur, dass ich nicht länger Anführer bleiben konnte, denn mein Gewissen war dafür zu sehr beschmutzt worden. Mir blieb in dem Sinne keine wirkliche Wahl, wenn ich euch nicht noch mehr schaden wollte. Der Himmelclan stand bereits auf Kriegsfuß mit uns, der Sturmclan misstraute uns, der Baumclan lehnte ein Bündnis ab. Mein Plan war zunichte gemacht worden." Ein Plan, den ich entwickelt hatte, seit ich Zweiter Anführer geworden war. Ich wollte einen starken, unabhängigen Rosenclan, doch dafür musste ich tricksen. Es hätte funktionieren können, wäre Regenpfote nicht dazwischen gekommen. Seine Anwesenheit hatte mich zur Weißglut getrieben, hatte Dunkelpfote gegen mich aufgebracht und letztendlich den Clan.

Ich blickte in ihre traurig dreinschauenden Augen und hörte sie eine Frage stellen, die mir Nebelkrähenruf vor so vielen Monden bereits schon einmal gestellt hatte. Diesmal allerdings hatte ich eine Antwort. Ich schloss für einen Moment die Augen, brachte dann aber ein kleines Lächeln zustande. Es war von einem traurigen Schleier umrahmt, eine stille Melancholie, die den eigentlich freundlichen Gesichtsausdruck begleitete.
"Weil ich mich niemals ändern werde, Räuberstern."
Wie oft hatte ich versucht, mich dem Clan und meinen Kameraden anzupassen? Viel zu oft. Ich schaffte es einfach nicht. Kampfecho hatte recht behalten und vielleicht war es Zeit, das einzusehen. Vielleicht war es Zeit, mir einzugestehen, dass meine Mühen vergebens waren, auch wenn ich bis vor einiger Zeit wirklich noch Hoffnung in mich selbst hatte. "Ich habe es so oft versucht, mich zu bessern. Habe Strafe um Strafe auf mich genommen, mich in den Griff bekommen wollen, aber es war nie genug. Stehts lag mir derselbe alte Feind im Weg und ich bin es müde, gegen ihn anzukämpfen. Auf diesem Weg habe ich Katzen verletzt. Sogar getötet. Ich verdiene keine Gnade und ich verlange sie auch nicht mehr. Es ist okay."

Räuberstern mit @Hawkfang

"Wärst du ein gewissenloser Mörder, der solch eine Strafe verdient hätte, dann hättest du sicher Anführer bleiben können, aber das bist du nicht." implizierte ich, dass Hawkfang das Herz am rechten Fleck hatte und all das nicht verdient hatte. Dass wir zur Zeit seines Rücktritts mit allen Clans nicht unbedingt optimal standen.. das stimmte wohl. Als Anführer hatte er sicher nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen, doch er hatte stets das Wohl des RosenClans im Sinn gehabt. "Du hast nie etwas Böses getan. Zumindest nicht mit dem Willen jemandem ernsthaft zu schaden. Ich bin auch keine Heilige, ich habe Katzen geschadet, Gefühle verletzt und das macht mich doch auch nicht zu einer schlechten Katze, die solch eine Bestrafung verdient hat, oder?"

"Hawk.." mauzte ich mit gebrochener Stimme, geschockt darüber, dass er sich aufgegeben hat. Doch konnte ich ihm widersprechen? Ich wandte den Blick langsam ab, sah zu Boden. Er war nun mal wie er war, doch das änderte doch nichts daran, dass er stets gute Intentionen hinter seinen Taten hatte, wie dieser rüberkamen und was sie ausgelöst haben war eine andere Sache. "Jede Katze verdient Gnade. Und mir würde keiner einfallen, der sie mehr verdient als du. Du bist keine schlechte Katze, das weißt du doch selbst..!" mein Blick hatte beinahe etwas Flehendes.

Eben war ich noch bei meinen Geschwistern, auf einen anstrengenden Marsch gewesen, jetzt ging die Welt unter. Ich verstand nicht was passierte , nur das ich keine Luft bekam und eine grausamen Kälte an mir hin und her zog. Was passierte hier? Fühlte sich so sterben an? Mir ging die Luft aus und ich riss instinktiv den Mund auf. So viel Wasser. Bitte rette mich, bitte!!

@Glücksjunges
@Pechjunges
@Pantherjunges

@Räuberstern
*Wäre ich ein gewissenloser Mörder, wären längst mehr Katzen im Rosenclan draufgegangen.*,hätte ich am liebsten gesagt. Viele Freunde hatte ich hier nie gehabt, genauso wenig hatte ich mittlerweile das Gefühl, hierher zu gehören. Doch das war alles kein Grund, Leben zu nehmen. Wo kämen wir da hin?
"Nie etwas Böses getan?",fragte ich ungläubig und schüttelte den Kopf. "Mir fallen auf einen Schlag schon vier Dinge ein, die ich als böse kategorisieren würde. Gib mir etwas Zeit und mir fallen mehr ein. Es steht überhaupt nicht zur Debatte, ob ich schlechte Dinge getan habe und ob ich sie mit finsteren Hintergedanken tat. Es ist die Tatsache, dass ich jedes Mal versprach, mich zu ändern. Mich zu bessern. Aber ich schaffe es einfach nicht, egal was ich tue. Egal wie sehr ich versuche, mich zu bestrafen, mich anzupassen, mich auf all das einzulassen, ich... schaffe es einfach nicht." Das traurige Lächeln wurde zu einem schwachen Schmunzeln.

"Weiß ich das?" Ich hatte es mein Leben lang gehört. Dass ich verrückt war. Ein Feigling. Ein schrecklicher Mentor. Und je länger ich es hörte, desto mehr hatte ich begonnen, es einfach zu glauben. Es anzunehmen und zu akzeptieren. Welchen Grund hätte ich auch, mich gegen diese Behauptungen zu wehren, wenn ich doch selbst wusste, dass sie der Wahrheit entsprachen? Vielleicht war ich ein Feigling, ein schlechter Mentor und ein Idiot. "Da spricht vieles gegen. Wirklich sehr viel. Und du musst mich nicht verteidigen. Ich weiß, was ich getan habe und welche Konsequenzen das nach sich ziehen sollte." Langsam lehnte ich mich wieder vor und umarmte sie erneut.
"Es ist okay."
Ein lautloses Seufzen verließ meinen Körper, als würden Jahre alte Wunden endlich heilen. Das taten sie natürlich nicht, aber der Schmerz wurde durch dieses Gespräch gelindert. Und plötzlich war ich müde. So unendlich müde. Ich wollte nicht zurück ins Lager. Ich sehnte mich nach den Zeiten zurück, in denen wir hatten beieinander liegen und die seltsamen Sterne am Himmel beobachten können. Damals, als ich ihr eine Höhle aus Schnee gebaut hatte.