@Libellenecho

Eigentlich zählte ich nur noch die Tage bis zu meiner Schülerernennung. Gefühlt war es erst gestern gewesen, dass Habichtklaue zu mir meinte, dass ich bald eine Schülerin werden würde. Damals war ich gerade einmal einige Monde alt gewesen und die Zeit bis zu meinem sechsten Mond kam mir so unendlich lang vor. Jetzt, zurückblickend, ging meine Jungenzeit nun doch ziemlich schnell vorbei - und ich war froh darum. In einigen Tagen, vielleicht dauerte es auch noch Wochen, bis ich den Rang des Jungen ablegen konnte. Und dann wäre ich für Redpaw, Pantherpfote und Soulpaw kein lächerliches, naives Kätzchen mehr, sondern eine ernstzunehmende Rivalin. Niemals würde ich diesen Katern die Oberhand über mich halten lassen.

Meine Tage verbrachte ich nun damit, meinen Pelz zu glätten und die anderen Katzen zu beobachten. Etwas, das Copperpaw wirklich viel gemacht hatte und das ich nicht zur Gewohnheit werden lassen wollte. Aber einige Kampftechniken sah ich mir durchaus ab, sodass ich diese nun still und ungestört in einer Ecke des Lagers erprobte. Nicht sonderlich Geschick oder wirksam, aber wenigstens tat ich etwas und- das waren Pfotenschritte. Genervt und mit finsterer Miene sah ich auf, erstarrte kurz, weil doch tatsächlich ein vertrauter rot-weißer Pelz vor mir stand. Libellenecho. Meine Mutter. Das Phantom. Sie lebte also doch noch und war kein toter Fisch, der einfach nur teilnahmslos im Nest herumlag. „Ah“, machte ich und setzte mich geordnet hin, plusterte meinen Pelz minimal auf, um größer zu wirken. Ob ich etwas zu tun hatte? Ich bin ein Junges, das auf seine Schülerernennung wartet. Was hat man da denn bitte groß zu tun? „Wieso? Meinst du, mich mit deiner Anwesenheit beehren zu wollen?“ Jetzt plötzlich?

Ich war durchaus sauer auf Libellenecho, vor allem, weil sie bisher keine Stellung bezogen hatte. Unsere Familie war einfach in die Brüche gegangen und sie hatte zugesehen. Wie Habichtklaue mich schlug, wie er uns anlog. Wie alles auseinanderbrach. Vielleicht war es jedoch auch besser so. Wer versicherte mir, dass meine Mutter auf der Seite ihrer Jungen stand und nicht Habichtklaue bedingungslos den Rücken stärkte? Ich kannte meine eigene Mutter doch kaum, bis auf den Geschmack ihrer Milch. Und doch … war ich ihr wohl wohlgesonnener als Habichtklaue.

@Libellenecho

Bei dem schnippischen Ton seiner Gefährtin zuckte Habichtklaues Schweif, doch er grinste. Er kannte die Kätzin nun doch schon seit einiger Zeit und gerade aufgrund dieser Art hatte er sich in sie verliebt.
"Warum ich hier bin?" fragte er und setzte sich. "Wir haben schon ewig nichts mehr miteinander gemacht, Libellenecho."
Der Krieger seufzte leise und lies die Ohren hängen. Nur bei ihr konnte er Schwäche zeigen, sonst bei niemandem.
"Wir sind ein Team. Und ich weiß, dass der Vorfall mit Wolverinepaw dich noch immer beschäftigt, mich ja auch, aber wir müssen weitermachen. Copper ist inzwischen schon Schüler und ich werde dafür sorgen, dass er der Beste wird. Unsere Töchter werden auch bald ernannt und auch wenn ich meine Beziehung zu ihnen vermutlich schon geschädigt habe, werde ich auch bei ihnen darauf achten, dass sie ihre Ausbildung nicht vernachlässigen."
Er strich ihr sanft mit dem Schweif über die Flanke. Kurz musste er an seine erste Begegnung mit Hawkfang denken. Damals hatte Libellenecho ihn verteidigt, vor einem der besten Krieger des Clans. Damals hatte er gewusst, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
"Ich möchte uns nicht verlieren." miaute er. "Lass uns etwas zusammen unternehmen, selbst wenn es nur ein gemeinsames Fressen ist."

Ein Feder war meine einzige Gesellschaft. Mir viel es ein wenig schwer jemanden zum Spielen zu finden. Entgegensatz zu meinen Schwestern, die schienen nie groß Probleme zu haben. Wenn sie nicht gerade was anstellten. Meine Schwestern Schaffen und Eclipse waren gefühlt von beginn an ein Team. Selbst als ihr Wurfbruder fühlte es sich schwer an teil von ihnen, vor allem da ich sie nur auf glück mal nicht verwechselte, sie waren mir zu ähnlich. Im Augenwinkel sah ich das Fell das eines meiner beiden Schwester gehörte. Ich drehte den Kopf und sah aus dem Schatten, in der nähe der Kinderstube, zu meiner Schwester. So und nun wer von beiden war das Schatten oder @Eclipsekit

@Schlangenjunges

Meine Familie war einfach sozial so ziemlich inkompetent. Cooperpaw beobachtete lieber andere Katzen um ihre Verhaltensmuster zu lernen, direkten Kontakt scheute er. Ich hatte absolut keine Lust mich mit Katzen zu unterhalten, die laufend dachten, sie seien etwas besseres, nur weil mein Vater Habichtklaue war. Und Schlangenjunges saß da und stierte mich penetrant an. Einzig und allein Schattenjunges schien gute Sozialfähigkeiten zu besitzen, die in diesem Clan buchstäblich für die Katz waren.

Mein Pelz prickelte, je länger mein Bruder da saß und mich einfach ansah. Gemächlich legte ich mich hin, fuhr mit der Zunge über das Federkleid meiner Beute und seufzte dann tief. „Und? Wie lange willst du noch da sitzen und rätseln, ob ich Schattenjunges oder Eclipsekit bin?“, ertönte meine Stimme und langsam drehte ich den Kopf zu dem dunklen Fleck, in welchem sich mein dunkler Bruder verborgen hielt. Er war gut versteckt, aber sein Geruch wehte zu mir hinüber. Ein Geruch, der in meiner Nase kitzelte, weil Schlangenjunges und ich nie Zeit miteinander verbrachten, seit wir aus dem Familiennest klettern konnte. Nun, und ich wusste davon, dass er früher Schwierigkeiten damit gehabt hatte, meine Schwester und mich voneinander zu unterscheiden. War dem etwa immernoch so?

Sie hatte mich ertappt und das war nicht wirklich verwunderlich aber anders war es auch nicht zu erwarten. Durch ihr verhalten war schnell klar wer meiner Schwestern es war. "Nein @Eclipsekit ich rate nicht wer du bist. Bist schlau genug dich zu verraten. Aber Nett das da ein paar Worte an mich richtest." sagte ich und ließ meinen Blick ein wenig von meiner Schwester abschweifen. Mein Ohr zuckte aber das konnte sie in den dunkeln wo ich war nicht wahrnehmen. Auch wenn ich Nett zu ihr war war es doch komisch. Wir waren Wurfgeschwister und doch so fremd als würden wir aus zwei verschiedene Clans stammen. Deshalb lag es mir so schwer zu ihr was zu sagen. Oder das wir überhaupt, miteinander sprachen. "Dachte du kannst Federn nicht leiden" meinte ich und stand auf um aus dem Schatten in das Licht zu treten, darauf gefasst das Eclipse irgendwas giftiges oder so dazu erwähnte.

@Schlangenjunges

„Nun, ich würde vielmehr behaupten, dir einen Tipp geben zu haben, damit du endlich aufhörst, mir Löcher in den Rücken zu starren“, nuschelte ich zwischen den Zungenstrichen, mit der ich meine Beute behandelte. Schattenjunges hätte gänzlich anders reagiert, wahrscheinlich hätte sie sich darum bemüht, mit unserem Wurfbruder irgendeine Beziehung aufzubauen. Zu Copperpaw war sie schließlich auch nett. Ein Unterschied wie Tag und Nacht eben. Grummelnd rupfte ich nun die Federn von dem Vogel, damit ich ihn endlich bald fressen konnte, hielt jedoch bei dem Kommentar meines Bruders inne, ehe ich fragend den Kopf neigte. Der Blick blieb weiterhin auf den Vogel zwischen meinen Pfoten gerichtet. Hm? Oh, er schien sogar näher zu kommen. Meine Schweifspitze zuckte gelassen. „Haah. Wie kommst du denn darauf?“, fragte ich zuckersüß. Na, auf diese Erklärung war ich gespannt. Mein Bruder und ich waren uns praktisch fremd, aber wir hatten trotzdem einiges an Zeit zusammen in einem Nest verbracht. Man lernte einige Dinge voneinander, einfach nur, wenn man nebeneinander schlief.

@Schlangenjunges

Nachdem Habichtklaue mit seiner Gefährtin gesprochen hatte, beschloss er nun seinem Sohn einen Besuch abzustatten.
Seine Töchter würde er erst wieder nach deren Schülerzeremonie aufsuchen.
"Schlange." miaute er ernst und gab dem dunklen Kater ein Zeichen ihm zu folgen.
Viel Zeit hatte er noch nicht mit seinem Sohn verbracht, doch er wollte ihm jetzt einige wichtige Dinge mitgeben.
"Komm mit." miaute er und verließ die Kinderstube. Draußen setzte er sich ein wenig abseits vom Trubel und bedeutet Schlange es ihm gleich zu tun.
"Auch du wirst demnächst nicht mehr ein Junges sein, sondern ein Schüler und es ist wichtig, dass du bis dahin einige Dinge weißt." miaute er und zögerte kurz.
"Als erstes möchte ich, dass du auf deine Schwestern acht gibst. Ich glaube sie sind nicht mehr so gut miteinander wie früher und ich möchte nicht, dass ihnen etwas geschieht. Solltest du mitbekommen, dass es etwas passiert was nicht passieren sollte, gibst du mir sofort Bescheid okay?"
Er wartete kurz, stellte sicher dass sein Sohn alles verstanden hatte und miaute dann:" Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie du dein zukünftiges Training angehen wirst?"

@Schattenjunges

Vielleicht hatte sie ein bisschen zu viel von ihrer Familie erzählt und dabei nicht auf Schattens eigene Gefühle geachtet, immerhin schien sie wirklich Probleme mit ihren Eltern zu haben... Ich wusste also nicht was ich auf die netten Worte sagen sollte. "Vielleicht bekommst du sie ja als Mentorin" miaute ich liebevoll und mit einem aufmunternden Lächeln. Ich wollte nicht das Schattenjunges sich wegen sowas bei mir bedankt. Dafür... da zu sein, zumindest war das meine Auffassung der Situation. Als sie wiederum begann mir Fragen zu stellen musste ich mich ein wenig mit meinem Wissen brüsten. "außer uns sind da noch Sturm-, Baum- und HimmelClan. Ihre Anführer sind Sperberstern, Dämmerstern und Kältestern" miaute ich schnell. Wenn deine Mutter Stellvertreterin war, wusste man sowas... wenn nicht dann spätestens als Schüler. "Getroffen hab ich leider noch keinen" gestand ich dann, bisher war sie auf keiner der Großen Versammlungen gewesen.

Es war schlimmer als jedes Gift wenn @Eclipsekit diesen Ton anschlug und das obwohl wir beide wussten wie wenig gutes dahinter steckte. Ein leises knurren ließ ich ertönen. Meine Schwester wusste genau das ich es nicht mochte, es war wie ein Spiel. Eine Herausforderung. Aber mit der Hinsicht das ich mit meinen Worten entweder unterging oder gewinnen konnte aber Eclipse würde es da nicht einfach machen. Still lief ich näher zu ihr und blieb bei ihr stehen. Sachte Strich ich mit der Pfote über die Federn die sie schön abgezupft hatte. Meine Worte musste ich nun gut überlegen. "Ganz einfach" fing ich ruhig an "Du isst sonst keine Vögel außer jemand hat die Federn schon entfernt. Also gab es zwei Sachen. Du bist zu doof oder du kannst Federn nicht leiden. Aber wir wissen beide das Doof nicht ganz zu dir passt. Zurück gedacht warst du doch immer die erste die die Federn beseitig hat wenn ich welche ins Nest gelegt habe" vor ich fort auch wenn ich bei letzteres nur raten konnte. Doch jemand musste die Federn ja entfernen wenn ich welche reinlegen, sie waren stehts darauf weg und nicht in der Kinderstube zu finden. Aber auch die Tatsache das ich Eclipse mitten in der Nacht beim schlafen versehentlich mit einer Feder gekitzelt hatte, wirklich erfreut war sie nicht.


Ich zuckte zusammen. Meinen Vater hatte ich nicht erwartet und auch nicht unbedingt den ernsten Ton. Es war schon komisch genug das Eclipse mit mir gesprochen hatte und nun ein paar Tage später kam mein Vater. Konnte mich nicht entsinnen was angestellt zu haben. Ein leichtes Gefühl hatte ich, das sich unsere Familie insgeheim nicht unbedingt gut leiden konnte. Den wirklich Lust mit meinen Vater zu reden hatte ich gerade nicht aber ich wusste das dahinter keine Wahl lag. Deshalb folgte ich @Habichtklaue und blieb stehe. Draußen war es recht hell in Gegensatz zum inneren der Kkinderstube. "Ich wollte alleine sein" sagte ich zu meinen Vater und dabei war kein schlecht gelaunten Ton bei.

Damit hatte Panther recht wir brauchten auf jeden Fall einen neuen Ort wo wir uns bereden konnten ohne das uns der Clan zuhörte. Am besten draußen im Teritorium oder am besten im Streunergebiet. Das sollten wir in jeder Hinsicht in Anspruch nehmen. So wie meiner Schwester beizubringen leise zu sein. Ich war @Blütenjunges einen kühlen Blick zu der zugleich streng war. Das Panther einfach ging war keine Überraschung. Aber für heute war es genug.

@Schlangenjunges

Endlich kam er näher, wobei ich missbilligend feststellen musste, dass mein Bruder seinen Schatten auf mich warf, doch trotzdem blieb ich gemütlich liegen und sah nur unbeeindruckt zu Schlangenjunges empor, der sogar ein kleines Knurren ausgestoßen hatte, bevor er mich bei an seiner Schlussfolgerung teilhaben ließ. Eine Schlussfolgerung, die einen Hauch der Überraschung über mein Gesicht klackern ließ, denn … was zum finsteren Wald? Halluzinierte mein Bruder oder träumte er einfach nur ziemlich lebhaft? Ich sollte nur Vögel fressen, die schon jemand gerupft hatte? Völlig entgeistert blinzelte ich Schlangenjunges an. Woher er diese Eingebung wohl hatte? Ich hatte sogar mit Schattenjunges einen Vogel geteilt, hatte mit ihr - als wir gerade einmal laufen konnten - eine Feder im Lager gejagt und nun meinte mein älterer Bruder zu wissen, dass ich Federn nicht mochte?

Kurz überlegte ich, ob ich den Kater nicht einfach für seinen Kommentar schlagen sollte. Meine Pfotenballen juckten wirklich, aber ich kannte eine effektivere Waffe. Oh ja. Langsam zuckten meine Mundwinkel, ehe sie sich zu einer amüsierten, zugleich doch gehässigen Fratze verzogen und ich anfing lauthals zu lachen. Ja, ich lachte gerade meinen Bruder herrlich aus. „W-Was?“, lachte ich, schüttelte den Kopf und konnte nichts gegen das Kichern machen, das mir förmlich aus dem Mund schlüpfte. „Ich? Ich bin doch kein Junges mehr, dass sich vor Federn ekelt und verlangt, dass Mami und Papi mir meine Beute rupfen.“ Amüsiert schnurrte ich, ehe ich mich ein wenig beruhigte und besonnen meinte: „Du hast mich eindeutig wohl mit Schattenjunges verwechselt, lieber Bruder. Du kannst uns wohl wirklich nicht unterscheiden, heh?“ Anders konnte ich mir das sonst nicht erklären. Dabei wusste ich sehr gut darüber Bescheid, dass Schattenjunges‘ Lieblingsbeute Vögel waren. Also … woher hatte er nun dieses seltsame Hirngespinst?

Tief seufzend senkte ich den Kopf, pustete eine der gerupften Feder in Schlangenjunges Richtung und schnurrte dann lieblich: „Du stehst mir in der Sonne, Schlangenjunges.“ Und damit versenkte ich meine Zähne in das leckere Fleisch meiner Beute.

Ich überraschten Gesichtsausdruck war es wert, was auch mein leichtes Grinsen zeigte und blieb. Selbst wären meine Schwester lachte und darauf sprach. Sie hatte es nicht gemerkt. " Ich hielt dich für schlauer @Eclipsekit . Das du einer Lüge glaubst hätte ich nicht erwartet, eher das du sie durchschaut" erwiderte ich und schnappte mir die Beute meiner Schwester und entriss sie ihr und sprang ein paar Schritte weg. Nur um sie wieder fallen zu lassen "Besser. Die ganze Sonne für dich allein." meinte ich und setzte eine Pfote auf den Vogel. Es stimmte das ich mir bei der einen Sache nicht sicher war aber das war auch das einzige wo Wahrheit drinnen lag. Zumindestens etwas. Immer wenn ich Federn ins Nest legte räumte sie jemand weg. Doch nun war ich gespannt wie meine Schwester auf das hinterhältige Spiel von mir wohl reagierte. Wie ich schon vorher mir sagte ein Spiel das herausfordert und je nach dem was man sagt siegt oder verliert und meine Schwester in diese Falle tippte. Das genoss ich und dennoch endete es nicht daran das wir einander fremd waren aber dennoch Ähnlichkeiten der Familie teilten. Es war mir egal was man über mich dachte und ich zeigte selten meine wahre seite aber es machte spaß. "Doch nicht so schlau" neckte ich sie spielerisch.

[ mit @Blütenjunges ]

Reds Schnurrhaare zuckten höhnisch. "Wie überaus schade für dich", entgegnete er und schüttelte den Kopf. Ein süffisantes Grinsen zog seinen linken Lefzen nach oben, während er auf die kleine, weiße Kätzin herabblickte. "Nun, es würde mich auch nicht sonderlich stören, mir nicht allzu bald den Bau mit nervigen Katzen wie dir teilen zu müssen." Reds Ohren zuckten. So sehr diese Fassade auch ganz genau das war, eine Show, so sehr ging ihm die zunehmende Enge im Schülerbau auch tatsächlich auf die Nerven. Es war einfach kein Platz mehr. Seinetwegen konnten die Neuernannten draußen schlafen, dann lagen sie immerhin nicht im Weg herum. Dass Flutpfote und ihre Geschwister sich ihre Nester mitten auf dem Weg zum Ausgang hatten bauen müssen, reichte doch wirklich absolut.
"Aber sei unbesorgt", sagte Red allerdings schließlich gönnerhaft. "Räuberstern ernennt dich bestimmt auch bald. Auch wenn du einiges an Training nachzuholen hast, wo du doch so lange krank warst, hm?~"


[ mit @Steelpaw ]

Red stieß ein leises Brummen aus, während er den Kater vor sich betrachtete. Seine Schweifspitze zuckte; ja, Steelpaw war nicht unbedingt auf den Kopf gefallen. Das war gut - es bedeutete, dass es doch noch irgendwo Hoffnung für diesen Clan gab. "Nun, dir mag es vielleicht nicht wichtig sein", gab Red zurück und legte den Kopf schief, "aber was ist mit den... Erwartungen, Anführersohn? Machen dich die nicht fertig, oder schwelgst du noch im Luxus, sie noch nicht gespürt zu haben?" Reds Augen funkelten. Ein Sohn der Anführerin, ob adoptiert oder nicht... hm. Red konnte es nicht vollkommen nachempfinden; sicher, sein Vater war einmal der Stellvertreter gewesen, aber genau da lag der Unterschied. Gewesen. Räuberstern war die sehr präsente, sehr momentane Anführerin des RosenClans.
Ein weiteres Brummen. "Ah ja, ein annehmbarer Krieger... das wollen wir doch alle, hm, Stahlpfötchen?~" Red lächelte keck. Wie unwahr diese Worte doch waren.


[ mit @Schakalpfote ]

Violette Augen trafen auf Reds bernsteinfarbene. Huh, wie merkwürdig. Natürlich war Red der andere Kater bereits aus der Entfernung aufgefallen; er hätte auch ein Idiot sein müssen, um Habichtklaues Bruder nicht zumindest ab und an zu beobachten, und Red war nun einmal kein Idiot. Aber bereits dieses kurze, erste Aufeinandertreffen... hach, das versprach, interessant zu werden. Schakalpfote wirkte im Gegensatz zu seinem Bruder so anders. Aber sie unterschied auch einiges... wo Habichtklaue zunächst dem BaumClan beigetreten war, hatte Schakalpfote den Sprung vom Streunerdasein direkt in den RosenClan gemacht. Warum? Was verband die Brüder, was entzweite sie? So viele Fragen...
Schakalpfote neigte den Kopf; die Geste ließ beinahe einer Verbeugung anmuten. Reds Schnurrhaare zuckten spöttisch. Aber er spielte mit, neigte den Kopf ebenfalls leicht, während seine Bernsteinaugen den anderen Schüler anfunkelten. "In der Tat, ein wunderschöner Morgen~", schnurrte Red ihm entgegen. "Was treibt dich so früh aus dem Bau, hm?"

@Redpaw

"Dann sind wir uns ja wenigstens bei einer Sache einig." erwiderte Blüte und ließ ihren Blick an Redpaw vorbeigleiten um den Schülerbau zu betrachtete. Dieser schien recht voll geworden zu sein in letzter Zeit und war das Einzige worauf sich Blüte am Schüler sein nicht freute. Zu viele Katzen, zu viel Chaos. "Welche Heldentaten hat der große Redpaw denn schon vollbracht, während ich noch in der Kinderstube war?" miaute sie, nachdem ihr Blick wieder auf den Schüler gefallen war. Auch wenn die Frage eigentlich als Scherz gemeint war, sah Blüte trotzdem erwartungsvoll zu dem roten Kater, es interessierte sie dann doch was er schon als Schüler erlebt hatte.


@Habichtklaue

Als Habichtklaue sie mit seiner Pfote zurückschob, verlor Blüte das Gleichgewicht und fiel auf den Boden, rappelte sich aber schnell wieder auf und warf einen empörten Blick zu dem großen Krieger. Clanmitglieder zu beleidigen soll Verrat sein? Alleine, dass dieses Hauskätzchen und ehemaliger Baumclaner sich Clankamerade von ihr schimpfte war eine Frechheit und Beweis für Räubersterns Versagen. "Läuft ja super mit deiner Familie" antwortete Blüte auf seine Rechtfertigung, warum er den Clan gewechselt hatte. Auch wenn sie nicht wirklich eine Ahnung worum es ging, hatte sie in der Kinderstube am Rande mitbekommen, dass es bei ihm und seiner Familie nicht gerade rund läuft. "Warum sollte ich aufpassen? Wegen dir?" miaute sie und fokussierte ihren Blick auf seine grünen Augen.

@Schlangenjunges

Meine Zähne bissen ins Nichts, denn mein Bruder meinte, mir den Vogel abnehmen zu müssen und damit zu zeigen, dass er mir angeblich überlegen war. Ich hatte wirklich große Lust, aufzustehen und ihn zu rammen, aber wegen eines einfachen Vogels begann ich keinen Streit. Was sagte er da überhaupt? „Oh, wahrscheinlich bist du derjenige, der nur Vögel fressen kann, die schon zuvor gerupft sind. Der arme Schlangenjunges kann noch nicht einmal seinen eigenen Vogel rupfen und muss sich seine Beute klauen“, höhnte ich. „Soll ich Mami und Papi rufen? Vielleicht zerlegen sie ihn dir noch in mundgerechte Stückchen.“ Ich zischte leise auf, weil auch seine Worte nicht so wirklich Anklang finden. Lächerlich, das Ganze.

Ich hätte der Lüge geglaubt? „Mir war bewusst, dass du Schwachsinn redest. Unsere Schwester hat eine Vorliebe für Vögel und ich habe keinerlei Probleme mit Federvieh, wie du eben gut sehen konntest. Aber es war schon witzig, wie überzeugend du geklungen hast. Möglicherweise, weil du wirklich derjenige bist, der das Nest von Federn befreit und mir das nun zuschieben wolltest?“, prustete ich weiter. Wollte er mich ködern, indem er mich indirekt als dumm beleidigte? Also bitte. Gemächlich streckte ich mich, erhob mich und trat mit einem Grinsen auf meinen Bruder zu. „Ein Kater, der sich vor Federn ekelt. Ja, das kann wohl nur das Hauskätzchen-Blut in deinen Adern sein“, schnurrte ich leise. Es war hierbei nicht wichtig, ob ich mit dieser Feder-Sache richtig lag. Wichtig war dagegen nur, dass ich meinem liebsten Bruder einen Happen an neuer Information hinwarf, die er bislang nicht gewusst haben konnte.

[ mit @Blütenjunges ]

Red stieß ein Schnauben aus, das durchaus ein wenig amüsiert klang. Mit spöttisch hochgezogenen Augenbrauen musterte er das Junge vor sich und zuckte mit den Ohren. "Ich habe trainiert", sagte er dann, was alles oder nichts bedeuten konnte, wirklich. Aber es war eine treffende Beschreibung - Red hatte seit dem Tag seiner Ernennung Unmengen an Zeit dort draußen verbracht, um seinen Körper und seine natürlichen Fähigkeiten zu stärken. Dazu kam noch das Training mit seinem Mentor. "Heldentaten, wie du es ach so wunderbar ausgedrückt hast, begründen sich schließlich nicht auf nichts." Ein scharfes, präzises Grinsen. "Du wirst bald merken, dass von nichts auch nichts kommt - also, was für eine Schülerin wirst du sein, Königspfotes Schwester?"
Er kannte ihren Namen immer noch nicht, aber das hatte ihn in seltenen Fällen gekümmert. Er betrachtete sie, ihre kleine Statur, die ihrem Bruder nicht besonders ähnelte. Einzig und allein das Weiß im Fell hatten sie gemein und natürlich, die Augen. Aber Aussehen konnte täuschen. "Was für einen Mentor willst du haben, Königspfotes Schwester?", kam direkt Reds nächste Frage, die Betonung gewählt von der Umschreibung ihres Namens wegnehmend, da er ihr mit der Wiederholung nicht zu sehr auf den Geist gehen wollte. "So viele Fragen, huh?" Aber wo sie doch so gerne plapperte, wollte Red wenigstens sehen, aus welchem Holz sie geschnitzt war, und inwiefern sie ihrem Bruder ähnlich war.

@Redpaw

Trainiert zu haben war jetzt nicht so die spannende Antwort, die sich Blüte erhofft hatte, aber mit Beute klauen und Kämpfe anfangen waren ihr Bruder und Panther wohl die Ausnahme unter den Schülern. Sorgfältig legte sie ihren Schweif um ihre Pfoten und dachte kurz über die Frage des roten Katers nach. Was für eine Schülerin wollte sie überhaupt sein? So richtig Gedanken darüber hatte sich Blüte bis jetzt noch nicht gemacht. Jetzt wo sie drüber nachdachte, war der höhere Rang ihr recht egal. Zudem hatte sie keine Lust auf einen Mentor, welcher ihr sagte was sie zu tun hatte und Jagen fand sie auch schon immer langweilig, darum kümmerten sich eh schon meistens andere. Das einzig Nützliche war es das Lager endlich verlassen zu können und vor allem Kämpfen zu lernen, um sich irgendwann mit dem Shadow of Rose gegen Räuberstern stellen zu können, aber das konnte sie Redpaw ja schlecht sagen. "Königspfotes Schwester will einen Mentor der..." fast wär ihr raus gerutscht, dass sie einfach kein Hauskätzchen oder Streuner haben will "ähmm... der nett ist und mir viele Sachen beibringen kann!" miaute sie dann lächelnd. "Wer ist denn dein Mentor?"

@Flutpfote

Schattenjunges schien den liebevollen Tonfall zuerst nicht ganz einordnen zu können. Ihre Ohren zuckten leicht, als hätte sie auf einen sarkastischen Unterton gewartet, der aber nicht kam. Stattdessen lächelte sie wieder dieses aufrichtige Lächeln - und das ließ sie ein wenig verlegen den Blick senken.
"Vielleicht..." murmelte sie, doch ihr Tonfall verriet, dass sie nicht daran glaubte. Eine Mentorin wie Heartrose schien ihr wie etwas, das anderen Kätzchen zustand - nicht ihr.
Trotzdem war da ein flüchtiger Ausdruck von Wärme in ihren Zügen, nicht Dankbarkeit, nicht sehr offen, aber ein vorsichtiges Zulassen von Hoffnung. Als sie begann, über die anderen Clans zu sprechen, hoben sich ihre Ohren sofort wieder neugierig. Ihre Begeisterung war ansteckend - vor allem, weil sie selten jemanden so selbstbewusst reden hörte, der dabei auch noch freundlich war und nicht vor selbstliebe strotzte. Sie sah sie mit leicht schiefgelegtem Kopf an und ein schmales, echtes lächeln stahl sich wieder auf Schattens Gesicht.
"Nicht schlecht." murmelte sie anerkennend. "Du klingst wie eine richtige Schülerin."
Es war keine neckische Bemerkung, sondern ehrlich gemeint. Für jemanden, der sich in Gruppen eher zurückhielt, war Wissen ein Schutz - und sie verstand sowas gut. "Ich hoffe, ich kann auch bald so sicher über sowas reden." fügte sie leise hinzu. Dann zuckte sie mit den Schultern. "Ich weiß gar nicht, ob ich auf die Große Versammlung will. So viele fremde Katzen auf einmal..."
Ein kurzer Blick zu ihr.
"Aber vielleicht wäre es mit dir nicht ganz so schlimm."

@Habichtklaue

Für einen Moment schwieg die Kätzin nach de Worten von Habichtklaue. Ihr Blick war dabei auf den Kater vor sich gerichtet. Ob er es wirklich so meint? Nun, er ist ja mein Gefährte... trotzdem, dachte sie sich und für einen Moment schien es so als würde sie ihre Augen zusammen kneifen. "Ich hatte zu tun. Drei Junge im Wachstum durchzufüttern ist nicht leicht", redete sie sich dann raus, während sie ihre Schnauze etwas anhob.
Als Habichtklaue weiter redete hörte Libellenecho ihm erstmal schweigsam zu. Dabei begann nur ihr Schweif langsam über den Boden hin und her zu fegen. "Denkst du etwa, dass unsere Jungen ihre Ausbildung nicht schaffen werden? Natürlich werden sie ihr Bestes geben! Das werden sie auch machen, ohne dass man es ihnen extra noch sagen muss", blaffte sie ihn an. Dass du die Beziehung zu ihnen geschädigt hast war ja irgendwie.. absehbar, dachte sie sich nur, wandte dabei aber sichtlich kurz den Blick ab. Erst die von Habichtklaue gesuchte Nähe durch seinen Schweif ließ ihren Blick wieder zu ihm zurück kehren.
Mit einem Seufzen erhob sich die Kätzin elegant. "Gut, von mir aus. Was sollen wir machen?", fragte sie ihren Gefährten. Als sie stand richtete sie nochmal kurz ihr Fell, damit sie wenigstens einen halbwegs guten Eindruck machen konnte im Lager. Es sollte nicht jeder auf dem ersten Blick sehen können, wie es ihr wirklich ging.

@Libellenecho

Trotz der harschen Worte der Katze blieb mein Fell aufgestellt. Trainieren und fressen. Als Junges stellte sich Ersteres als ziemlich schwierig heraus, auch wenn Habichtklaue vor gehabt hatte, Schattenjunges und mich bereits vor der Schülerausbildung ein paar Grundtechniken zu lehren. Seit dem Disput hatte bis auf ein Training keine weiteren mehr gefolgt. Schattenjunges, Habichtklaue und ich mieden einander, und ich bedauerte nur eines davon. Meine Schwester fehlte mir, aber sie war stets in Reichweite. Deshalb war der verminderte Kontakt kein Verlust. Libellenecho hatte bislang keine signifikante Rolle in meinem Leben gespielt, weshalb ich den Wegfall einer Mutterrolle auch nicht vermisst hatte. Vermissen konnte man nur etwas, das man zuvor gehabt hatte. Doch irgendwie schien meine Mutter die glorreiche Idee zu haben, Zeit mit mir verbringen zu wollen.

Tatsächlich setzte sich die weiß-rote Kätzin neben mich hin. Als würde sie das immer so machen, als wäre das kein großes Ding. "Jetzt plötzlich also, was?", kommentierte ich misstrauisch. War da irgendetwas im Busch? Hatte Libellenecho plötzlich Schuldgefühle? Woher sollten die nun kommen? Oder wollte sie vor meiner Schülerzeremonie dem Clan vorgaukeln, dass sie sich für ihre Jungen interessierte und eine gute Mutter war? So viele Fragen, wie ätzend. Und dann auch noch ihr Interesse daran, ob ich heute schon gefressen hatte. Dabei hatte sie das vor einige Tage nicht einmal die Bohne interessiert! Friss ordentlich, dann wirst du größer. Wollte sie, dass ich wuchs? Trotzdem nickte ich einmal knapp, hatte mich nur wenige Momente zuvor mit Schlangenjunges über einen Vogel streiten müssen.

"Hat Habichtklaue dich geschickt, um die Wogen zwischen uns zu glätten? Dann wäre er ja noch feiger, als ich dachte." Wahrscheinlich hatte sich mein werter Vater bei meiner Mutter ausgeweint, wie verzogen ich doch war. Wie respektlos. Ich kniff die Augen zusammen. Wahrscheinlich musste ich es ausnutzen, dass die Kriegerin neben mir den seltenen Moment nutzte, sich mit mir zu unterhalten, egal wie sehr mich das innerlich aufwühlte. Ich brauchte Informationen. Wissen. Ich musste Dinge wissen und konnte sie wohlmöglich nur von Libellenecho erfahren.

[ mit @Blütenjunges ]

Red sah auf sie herunter, und seine Augenbrauen wanderten nur nach oben. Dass das Junge einen Moment brauchte, um überhaupt erst über seine Frage nachzudenken, sagte einiges aus. Hatte sie sich denn wirklich noch nie Gedanken darüber gemacht? Über diese Sache, die einen nicht unmaßgeblichen Teil ihres Lebens bestimmen würde? Tze. Wie unfassbar simpel. Es sorgte nicht dafür, dass Red mehr Respekt vor dieser kleinen, weißen Kätzin bekam - oder überhaupt Respekt.
"Nett wird überbewertet", sagte Red und seine Lefzen kräuselten sich höhnisch. "Was, willst du jemanden, der dich verhätschelt? Der dir bei jeder Sache, die du falsch machst, über das Köpfchen streichelt, dir gut zuredet und deine Tränen trocknet, damit du dir auch ja nicht merkst, wie sehr du gerade reingeschissen hast?" Er schnaubte, halb spöttisch, halb amüsiert über ihre dämliche Aussage. Dann verzogen seine Züge sich zu einem scharfen Grinsen. "Mein Mentor ist Kampfecho. Der sollte dir bekannt sein, denn er ist auch der Mentor deines verehrten Bruders, hm?"

@Schattenjunges

Ich plusterte mein Fell auf, erst aus Stolz über ihre lieben Worte, dann vor gespielter Empörung bei ihrer Neckerrei. "Ich bin schon eine richtige Schülerin" ich betonte das 'richtige in meinem Satz und verdrehte die Augen nur um sie einen Augenblick mit einem verschmitzten Lächeln und Funkeln in den Augen anzusehen. Ich schüttelte, weiterhin in meinem Akt den Kopf, mit der anderen Kätzin zu sprechen machte wirklich Spaß und brachte etwas Freude in den vorherigen, öden Tag. Genug davon, ich nickte schließlich auf ihre Worte hin, "natürlich wirst du das und wenn nicht dann helf ich dir. Ganz einfach. Immerhin sind es insgesamt nur 4 Clans, soo schwer sich das zu merken ist es nicht" ich lächelte wieder. "Glaubs mir" und nun sah ich sie verschwörerisch an, Schattenjunges konnte noch eine gute Portion Selbstbewusstsein und Stolz vertragen, ein wenig mehr Vertrauen in das was sie schon konnte. "Was die Versammlung betrifft, im schlimmsten Fall sprichst du mit Räuberstern, dass du einfach im Lager bleibst, zwingen können sie dich schlecht" vielleicht war es nicht die beste Idee aber ich machte aus ihren Bedenken einfach kleine Scherze. Versuchte ihre 'Ängste' aufzulockern... ich hatte mich nie so fühlen müssen und mich auf all die Dinge gefreut. "Begleiten werde ich dich sowieso" versprach ich der baldigen Schülerin in einem leisen verschwörerischem Ton, fast schon gemurmelt.

[ mit @Hawkpaw ]

Gischts Blick verhärtete sich, als er Hawkfang anblickte. "Du bist ein Teil des Clans", wiederholte er und runzelte die Stirn. "Ob es dir gefällt oder nicht. Willst du dich nicht bessern? Ist das nicht der Grund, weshalb du letztens zu mir gekommen bist?" Gischt schnalzte leise mit der Zunge und schüttelte den Kopf. "Es ist dasselbe wie bei Räuberstern. Wenn du dich selbst als Verbrecher siehst, als jemand, der kein Teil des Clans mehr ist, wie denkst du denn können andere dich als etwas anderes sehen?" Wenn Gischt eins in seinem Leben gelernt hatte, dann, dass die Art, wie er sich selbst sah, oft auch nach außen projiziert wurde. War er zu selbstkritisch, ergab er sich seinen Selbstzweifeln, anstatt gegen sie anzukämpfen, dann sah man ihm das auch an, und was man ihm ansah, zu dem wurde er letzten Endes in den Augen der anderen.
"Ich mache mich nicht über dich lustig." Gischt legte die Ohren zurück, knurrte die Worte schon fast, was aber an diesem Punkt auch keinen Kontrast zu seinem ohnehin bereits schärferen Tonfall Hawkfang gegenüber darstellte. "Wenn du mit 'das durchziehen' meinst, weiter wie ein halbtoter Geist im Lager zu sitzen, dann kann ich dich wohl nicht aufhalten. Aber glaubst du wirklich, das wird dich zu deinem Ziel führen?" Allein wie der Kater dasaß, körperlich kraftlos. In einem anderen Leben hätte er Gischt vielleicht vollends leid getan, im Hier und Jetzt aber brachte er nur etwas Mitleid für die Einstellung des Katers auf.


[ mit @Heartrose ]

Mhm. Gischt stieß ein leises Brummen aus. "Die Entscheidung, Junge zu haben, sollte wohlüberlegt sein", sagte er leise. "Ein Junges, das schon von seinen Eltern nicht gewollt ist, vom Augenblick seiner Geburt an, hat ein schwereres Leben als andere." Im Entfernten wusste Gischt, wovon er sprach. Er selbst hatte seine Eltern niemals richtig kennengelernt, war ausgesetzt worden im Wald, wo Wolfpfote ihn gefunden hatte - diese ebenfalls unbekannte Katze, von der er erst nach ihrem Tod erfahren hatte, dass sie seine Schwester gewesen war. Gischt und seine Familie hatten sich auf ganzer Linie verpasst, was wirklich in seiner Ausführung beinahe lachhaft war. Unbekannte Eltern, bekannte Geschwister - aber dass sie seine Geschwister waren, hatte er erst nach dem Tod von beiden im Traum von seinem Bruder Häherpfote erfahren.
"Ah." Verlegen blinzelte Gischt und neigte den Kopf, weil ihm das den Vorwand gab, den Blick abwenden zu können. "Ich fürchte nicht, nein." Er sah Heartrose aus dem Augenwinkel kurz an und zuckte dann mit dem Schweif. "Ich... weiß nicht, ob dieser Pfad einer ist, den ich beschreiten kann, um ehrlich zu sein." Ein Thema, über das Gischt bereits oft genug nachgedacht hatte. Er wusste nicht, für was er sich interessierte, ob Kater oder Kätzin oder vielleicht sogar gar niemanden. Oder möglicherweise war er einfach zu speziell, zu wählerisch, und hatte noch nicht diejenige oder derjenigen gefunden, der derartige Empfindungen in ihm hervorrief.

@Eclipsekit
Die große Kätzin ließ sich derweil dann weniger davon stören, dass Eclipsekit ihr wohl vorerst misstrauen würde. Ja, sie würde es sogar verstehen, wenn sie davon aktiv mitbekommen würde. Sie hatte schließlich sich bisher nur darum gekümmert, dass die Jungen Nahrung bekommen hatten. Ansonsten hatte es nie mehr gegeben, was Libellenecho ihnen gegeben hatte. Keiner Mutterliebe, keine Zuneigung, keine Zeit - nichts. Dass sie bisher schon zwei Würfe gehabt hatte machte die Situation nicht besser.

Erst als ihre Tochter weiter was sagte warf Libellenecho ihr einen Blick zu. Sie hielt im Putzen inne und seufzte leise. ""ja jetzt plötzlich", sagte sie, wobei es eher schon in die Richtung anblaffen ging. Besser jetzt als nie. Sei doch damit zufrieden, dass ich mich mit dir abgebe, dachte sie sich grimmig. Dankbarkeit war auch wirklich nicht sehr groß geschrieben - dass Libelle es eigentlich auch nicht verdient hatte ignorierte sie gekonnt.

Als es Eclipsekit dann aber wagte zu behaupten, dass habichtklaue Libelle geschickt hatte entwich ihr kurz ein kleines Fauchen. "tze, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich sowas mache!", schnaubte sie dann. Also wirklich! Das geht ja gar nicht! "Was er verbockt hat muss er selber richten. Ich bin doch keine Nachrichtenüberbringerin oder schlichte da euren Streit", brummte sie dann etwas beleidigt vor sich hin.

Dunkel mit @Drachensplitter
Verwirrt legte Dunkelschatten bei seiner Frage zuerst den Kopf schief. Der Roten? Die Schülerin? Sie überlegte und ging durch was ihr erzählt worden war. "Meinst du die Katze gegen die du gekämpft hast?", fragte sie schließlich langsam nach und nickte sacht, "So wie ich es erzählt bekommen habe geht es ihr gut. Sie soll dich aus dem Getümmel gezogen haben, als du bewusstlos wurdest und keinen weiteren Kampf gesucht haben. Hilft dir das weiter?" Und sie senkte den Kopf, damit er sie bequemer ansehen konnte.
Sie machte sich Sorgen um den hellen Kater. Sicher war es normal nach so einem langem Schlaf etwas verwirrt zu sein, aber... Er hätte gar nicht so lange schlafen dürfen. "Wie fühlst du dich?"