@Kampfecho
Ich zuckte zusammen, als er lauter wurde und Vorwürfe in meine Richtung schoss, die so nicht ganz der Wahrheit entsprachen. Ich mochte ihn nicht, das stimmte. Aber ich hatte Kampfecho, Pumaschrei und ihre Geschwister niemals als unehrenhaft angesehen. Es war reines Wunschdenken gewesen, dass sie vielleicht irgendetwas taten, was sie in Schwierigkeiten brachte, doch das war zu dem Zeitpunkt, als ich Kampfecho es Mordes beschuldigte, bereits Vergangenheit gewesen. Zu der Zeit waren wir weit weg davon, jemals auf einen grünen Zweig zu kommen, doch ich hasste ihn nicht mehr. Was ich damals gesehen hatte, hatte mir wirklich Angst gemacht und ich war der festen Überzeugung, dass es um Kampfecho geschehen war, als er so grinsend über der Leiche stand. Dass er sich freute, lebende Jungen zu sehen... hatte ich nicht erkannt.
"Es ist egal, was ich sage. Du wirst mir nicht glauben." Niemand glaubte mir, dass das ein Versehen gewesen war, eine voreilige Entscheidung. Dummheit. "Ich würde es mir wahrscheinlich nicht einmal selbst glauben. Aber ich wollte dir nichts Böses, ich... ich war wirklich der Überzeugung, du hättest sie getötet... Das war voreilig, völlig überstürzt und hat... hat es dir noch viel schwerer gemacht, wo du bereits jemanden verloren hattest und ... Ich kann nichts anderes tun, als die Schuld einzugestehen und die Strafe anzunehmen..." Entschuldigt hatte ich mich bereits, aber ich würde es wieder tun, wenn er es verlangte. Gerade würde ich sogar auf die Knie fallen und um Vergebung betteln, so zerschlagen war meine Selbstachtung und mein eigenes Wertgefühl.
Ich konnte ihn nicht ansehen, ließ die Tränen weiter laufen, während meine hochgezogenen Schultern bereits anfingen, stark zu schmerzen vor Anspannung.
"Ich weiß... Ich habe euch unrecht getan, viele Blattwechsel lang... Aber sieh es als Beweis an, dass ihr gewonnen habt und dabei nicht einmal eine Pfote rühren musstet. Ich habe mich selbst vom Thron gestoßen und mich selbst durch diese Taten gebranntmarkt. Beweist doch nur, dass ihr letztendlich doch bessere Katzen wart, als ich es je sein könnte..."
Ein reiner Ego-Akt? Wenn ich ihm irgendwie beweisen könnte, dass das nicht stimmte ... das mich lediglich die Hoffnung, vielleicht doch noch ein Held zu werden, übermannt hatte und ich mich zusätzlich von der Furcht leiten ließ, einen weiteren Mörder im Territorium zu haben... einen, den ich nicht im Zaum halten konnte ...? Ich hatte keinen Beweis, es blieb alles bei dieser Annahme. "Ich... weiß nicht, wie ich dich von der Wahrheit überzeugen könnte... Wahrscheinlich ist es unmöglich, aber... hätte ich nicht die feste Überzeugung gehabt, dass du sie umgebracht hast... hätte ich versucht, dir zu helfen..." Er würde mir nicht glauben, egal was ich tat. Egal, was ich sagte, aus meinem Mund floss nur graue Asche und daraus würde sich nie wieder etwas entzünden, das man als Wahrheit bezeichnen konnte. Ich war ein Lügner, ein Verräter, ein Mörder.

Der Tod wäre keine Strafe für mich? "Ach wirklich? Der Tod wäre die endgültige Strafe... Du glaubst doch nicht im Ernst... dass jemand wie ich in den Sternenclan käme..." Für Katzen wie mich hatten die Ahnen vorgesorgt. Der Wald der Finsternis, eine ewige Ödnis, ein Schlammiger Wald voller Schatten, die einem die größten Vergehen immer und immer wieder zuflüsterten. Man traf auf niemanden, konnte nicht entfliehen, konnte keinen Kontakt aufnehmen und war dazu verdammt, auf ewig mit den Qualen des eigenen Handelns zurecht zu kommen. Ich würde Räuberstern und meine Jungen nie wieder sehen, Nebelkrähenruf nicht, Maisherz nicht, meine Schwestern. Wenn mich einer meiner Clankameraden erledigte, würde meine Strafe erst wirklich beginnen und ich würde die wahre Folter erleiden. Ein zutreffendes Ende für jemanden, der doch selbst nichts als Tod und Zerstörung brachte.
"...Ich habe den Kampf verloren. Egal, was ich jetzt noch tue, egal was ich sage, egal welche Heldentaten ich jetzt noch verbringen könnte... Sie wären vergeudet, in den Wind geschossen und das zu recht. Ich verdiene keine Vergebung und auch keine Gnade ... Ich habe Räuberstern gesagt, sie sollte mich verbannen, dem Clan endlich Frieden schenken, aber ... Anscheinend ist mein Gift noch zu stark." Würde man meine Liebe überhaupt als Liebe bezeichnen? Liliengift hatte immer gesagt, dass ich ihr nicht gut tat und sie langsam zerstörte. Die Anführerin des Rosenclans nahm mich auch dieses Mal in Schutz, weshalb ich mich zusätzlich selbst bestrafte und das nicht zu knapp. Ganz im Gegenteil.
Allein durch ihre Strafen würde ich nicht so aussehen. "....Ich wünschte nur, es wäre anders gelaufen.... Das ist alles..."

Schakalpfote mit @Giftregen
Schakalpfote unterdrückte ein Seufzen. Anscheinend hatten sie erneut aneinander vorbeigeredet, ein Kunststück, dass sich in ihrem Fall immer mehr als Normalfall zu entpuppen drohte.
Doch, was in den meisten Fällen zu einer Belustigung seiner Seite und einer Erfrischung etwas zu dröger Gespräche führte, war hinderlich, wenn es tatsächlich darum ging, was in die Gehörgänge seines Gegenübers gelangte und wie es von dessen Hirnzellen verarbeitet wurde.
Er hatte auf eine weitere Abkürzung des Prozederes gehofft, doch anscheinend war Giftregen doch in gewisser Weise darauf bedacht, ihre Pflicht zu erfüllen. Und er wollte in dieser Beziehung nicht derjenige sein, der einen potenziellen Trainingserfolg verhinderte.
Ein wenig resignierend beschloss der goldene Schüler zu Gunsten ihrer beiden Parteien von Unterhaltung auf Mitteilungsaustausch überzugehen. So sehr dieser Austausch mit seiner Mentorin ihn auch reizte, sollte er es sich vielleicht nicht sofort mit ihr verscherzen. Außerdem hätte er auch nichts dagegen, noch vor dem Mond ins Lager zurückzukehren.
Nun gut. Was hatte Giftregen jetzt gesagt? Spur aufnehmen, nach Geräuschen hören, Spur orten. Das war nicht wirklich neu für ihn. Stumm nahm er die Informationen zu seiner Umgebung auf, die unterschied sich immerhin deutlich von den Gassen des Zweibeinerorts.
Mit einem tonlosen Seufzer schloss er die Augen und schärfte seinen Geruchssinn. "Ich rieche dich", begann er mit dem offensichtlichsten, "du trägst den Geruch des RosenClans...ein wenig blumig und doch markant. Die Rosen um uns herum riechen ähnlich, aber natürlich nicht nach Katze. Es gibt noch einen weiteren Geruch nach RosenClan. Ein wenig schwächer und älter... ich vermute, es handelt sich dabei um die Grenze. " Konzentriert zuckte sein geschlossenes Lid, als er über die prominentesten Gerüche hinwegsah. "Da ist noch ein weiterer Geruch. Es ist keine Katze, aber ähnlich. Vermutlich ein anderer Räuber. Doch der Geruch ist schal und nur schwach. Er muss sich vor längerer Zeit hier rum getrieben haben." Er vermutete Fuchs oder Dachs, denn entfernt erinnerte die Note an die Kläffer aus der Nachbarschaft. Nun ging es jedoch zu den wirklich interessanten Düften, zumindest, wenn man im Fell seiner Mentorin steckte. "Maus. Relativ frisch. In die Richtung". Er öffnete die Augen, als er hinter die schwarze Kätzin wies. "Sie dürfte noch nicht weit gekommen sein."

Dunkel mit @Hawkpaw
Wenn man schon aufatmete eine Stimme überhaupt zu hören war das ein Alarmzeichen. Zumindest betrachtete Dunkelschatten das so. Und Hawkpaw nur so leise zu hören sorgte dafür das sich ihr fast schon der schwarze Pelz sträubte. Sie hatten eine Weile nicht viel geredet abseits von dem was sie ihn bat zu besorgen. Doch seit diesem Kampf mit dem HimmelClan schien er sich noch weiter entfernt zu haben. Beständig schien er nur den Kopf gesenkt zu halten. Sicher war es gut, wenn er darüber nachdachte was er getan hatte. Doch selbst jemand der nicht viel mit ihm zu tun hatte würde wohl erkennen, das hier etwas weit schwerwiegenderes Sache war. "Vorallem brauche ich Ampfer und Brennnesseln. Nach dem Kampf sind die Vorräte noch leerer, als die Blattleere allein dafür gesorgt hat", miaute sie mit ruhiger Stimme, führte den Braunen aber zu einem Sonnenfleck.
Dort setzte sie sich mit einem Seufzen hin und schauderte sichtbar. "Komm. Setzt dich zu mir. Ich brauche einen Moment", forderte sie ohne jede wirkliche Forderung in der Stimme und klopfte mit dem Schwanz neben sich, währendihre rotorangegoldenen Augen auf ihrem Freund lagen, "Ich fürchte, das wir mehrere Pausen unterwegs einlegen werden und die in der Sonne zu machen ist doch nett." Oh es war eine schöne Sache, zweifelsohne, aber hier ging es vorallem darum endlich zu reden. Und herauszufinden was genau im Kopf des älteren Katers vor sich ging. Wenn es etwas nützen würde ihn zu schütteln würde sie es wohl tun, doch wahrscheinlich würde er dann erst recht zu machen und schweigen. Also würde sie wie immer hartnäckig dran bleiben, bis er eben nachgab.

@Dunkelschatten

Ampfer und Brennnesseln...
Beides Kräuter, die ich leicht erkennen würde, da ich sie oft gesammelt hatte. Ich hielt also unauffällig Ausschau nach diesen beiden Pflanzen, in der Hoffnung, viel zu finden, um den Vorrat wieder aufzustocken. Der unnötige Kampf gegen den Himmelclan hatte viele Opfer gefordert und ich spürte noch immer die Erschöpfung in den Knochen. Welche Macht war das nur gewesen, die meinen Zorn so befeuert hatte...? Nicht einmal mehr die Stimme hatte ich wirklich erkannt, die mir zugerufen hatte, Raptorshriek zu töten. War das ich selbst gewesen? Nein, unmöglich, ich hatte keinen einzigen klaren Gedanken fassen können. Ich hatte nur Wut verspürt, Hass.

Dunkelschatten setzte sich an einen Sonnenfleck und bat mich, mich dazu zu gesellen. Dadurch war mir recht schnell klar, was sie vor hatte und alles in mir schrie danach, abzulehnen. "... Sicher." Oft rasten? Naja... Vielleicht war sie einfach noch nicht fit genug, um den Weg durchzuhalten. Ich selbst fühlte mich momentan nicht einmal stark genug, nachts für die Wache auf zu bleiben. Trotzdem tat ich es, ohne Widerrrede.
Dennoch trat ich langsam neben sie, einen gewissen Abstand wahrend, den Kopf weiterhin gesenkt.
Und ich sagte... Nichts.
Ich wollte sie nicht belasten, niemanden. Und meine Probleme waren doch erst durch meine eigenen Taten entstanden, ich verdiente dieses Gefühl der Nutzlosigkeit, das Gefühl, nicht genug zu sein und es auch niemals sein zu können. Da gab es nicht viel zu bereden.

(I'm so sorry, dass du so lange warten musstest, du kannst mich ruhig dazwischen mal anstupsen, um mich an Antworten zu erinnern )

Glutpfote mit @Redpaw

Eine stumme Kenntnisnahme und selbst das kaum. War Red wirklich so unaffektiert oder spielte er seine Gleichgültigkeit nur? Neugierde flammte in ihm auf, was verbarg sich alles hinter seiner stoischen Miene...Bald wandelte sie zu seinem spritzen Grinsen um, zeigte eine Genugtuung dem älteren Schüler nichts näheres zu erzählen. Es war wirklich nicht so. Mehr Auskunft würde er nicht bekommen. Ärgerlich! Und ein weiteres anfachen seiner Glut. Die Befriedigung nachzufragen machte der Graue ihm - noch - nicht. Für den Moment zuckte er nur mit seinem Ohr, ließ das Thema seiner Halbgeschwister erstmal fallen.
Sag, Glutpfote...Seine Ohren drehten sich nach vorne und auch seinen Kopf richtete er ein wenig auf. Eine berechtigte Frage, doch die Betonung, ob er Drachensplitter nachkäme war wohlmöglich bewusst. Eben weil er seine Abneigung ihm gegenüber nicht geheimhielt. "Ich kann bis jetzt nur von Treue zu meiner Familie und dem Clan sprechen. In diesem Aspekt ist sie mir wichtig, aber ich weiß, dass du nicht danach fragst." Tatsächlich musste er nachdenken, sah dabei zu, wie Redpaw ihm den Vogel hinüberschob. Scheinbar wollte er teilen...ein flaues, warmes Gefühl. "Ich würde meinem Gefährten Treue schwören. Sie macht den entscheidenden Unterschied zwischen einer Affäre und einer festen Bindung." Seinem Gefährten, ein seltsamer Gedanke, Glut hat sich bisher nicht einmal in jemanden verguckt, wie es bei einigen Schülern doch üblich war. Zu beschäftigt mit Todesfällen, Krankheit und Überleben um dazwischen die Funken der ersten Liebe zu finden. Gefährte...teilte er überhaupt das Interesse an Katern mit seinem Vater? Sein Blick galt weiterhin dem Braunkehlchen, nahm sich einen kleinen Bissen - schließlich war nicht viel an ihm dran - ehe er es zurück zum Kater schob, wieder zu ihm aufblickte.
Trocken warf der Rote dann seine eigene Familiensituation auf. "Und doch genug, um dich bitter zu stimmen." Ein kleines Schmunzeln auf seinem Gesicht, er kaufte ihm nicht ab, dass es ihm wirklich so egal war. Vielleicht an manchen Tagen.

@Giftregen
Hmpff, ja, in der Tat wusste er, was nun zu tun war.
Mit zielstrebigen Schritten machte sich Schakalpfote auf den Weg, doch erst als er sich sicher sein konnte, außer Sichtweite seiner Mentorin zu sein, fiel seine lächelnde Maske.
Dem Ende seiner Geduld näher, als es ihm lieb war, rollt er mit den Augen.
Giftregen war kein unbeschriebenes Blatt für ihn gewesen und auch deshalb hatte er einiges erwartet.
Doch seine Mentorin machte es ihm wirklich WIRKLICH nicht leicht und deshalb würde er sich auch Zeit lassen.
Die Fährte der Maus war frisch gewesen und trotzdem war es nicht unbedingt einfach, sie im Gerüche-Wirrwarr des Waldes widerzufinden. Der Schüler seufzte.
Im Zweibeinerort gab es auch genug für eine kätzische Nase, doch Monster und Zweibeinerzeug ähnelten nicht einmal ansatzweise seiner Wunschbeute.
Hier, hier umströmten ihn zahllose, lebendige Gerüche. Zugegebenermaßen ein wenig gereizt, schloss der Goldene die Augen, in einem Versuch die unliebsamen Gerüche einfach auszublenden.
Es dauerte ein wenig, ehe er die Witterung aufnahm, doch einmal wiedergefunden, war es nicht schwer, der unsichtbaren Spur des Nagers zu folgen.
Still verfiel Schakalpfote in ein Jagdkauern.
Das Tier musste hier irgendwo in der Nähe sein.
Leise schlich der Schüler vorwärts, es war ein wirkliches Spiel der Geduld, jeder möglichen Lärmquelle auszuweichen. Der Boden schien nur so von trockenen Blättern und heimtückischen Ranken überwuchert.
Ein leises Rascheln ließ ihn hellhörig werden, denn es stammte nicht von ihm.
Mit einem leichten Anflug von Genugtuung erspähte der ehemalige Hauskater seine Beute, die nichtsahnend mit ihrem eigenen Fund beschäftigt war. Ein wahrhaftes Mäusehirn.
Der Wind wurde von den Baumreihen um sie herum gut genug geschwächt, als das er wirklich ein Problemchen werden könnte. Es reichte ein kurzer Check - die lauen Brisen brachten den verlockenden Geruch der zukünftigen Frischbeute zu ihm und nicht umgekehrt - perfekt!
Der vor sich hinknabbernde Nager ahnte nicht, wie die Fänge des RosenClan-Schülers sich immer enger um ihn schlossen.
Ein Rascheln ertönte - doch dann war es schon zu spät.
Mit einem schnellen Pfotenhieb erwischte Schakalpfote den hilflos quiekenden schweifseitig und packte mit der anderen Tatze zu, ehe er die Maus mit einem schnellen Biss erlöste.
Sein Atem ging stoßweise, als er sich aufrichtete, langsam das aufgewirbelte Laub von seinem Fell schob und schließlich das die Beute packte, die er gerade erlegt hatte.
Hmm, natürlich hatte er sie erlegt. Wer hätte denn was anderes erwartet?
Bedacht machte sich der Kater auf den Rückweg. Er hatte es nicht sonderlich eilig, zu Giftregen aufzuschließen.

(ahh, alles gut!! qwq ich will auch nicht stressen, du hattest dich ja abgemeldet :3)

[ mit @Glutpfote ]

Red registrierte das Ohrenzucken des älteren Katers und nahm es gelassen hin, ohne weiter nachzuhaken. Sie standen noch ganz am Anfang; natürlich war ihm bewusst, dass er am heutigen Tag nicht alles über den Grauen vor ihm herausfinden würde. Aber Glutpfote gab ihm dennoch schon einiges, und Reds nächste Frage erwiderte er mit etwas, das fast wie Ehrlichkeit wirkte. Ein ehrlicher Gedanke, ein tiefer Gedanke.
"Du würdest ihm die Treue schwören", wiederholte Red, in einem beinahe übertrieben nachdenklichen Tonfall. Mit einem feinen Grinsen sah er Glut an, registrierte, wie sein Blick sich für einen Moment auf den Vogel zwischen ihnen senkte. "Mhm, da magst du Recht haben... auch wenn eine Affäre gut und gerne ebenfalls eine feste Bindung sein kann, wenn auch nur von einer Seite, nicht wahr?" Red neigte den Kopf zur Seite, blinzelte Glutpfote aus großen, fast unschuldig wirkenden Bernsteinaugen an. "Nehmen wir einmal deinen Vater und Drachensplitter - sie waren Gefährten, oder nicht? Aber einer der beiden hat diesen Bund wesentlich locker behandelt als der andere, und das Resultat dessen läuft im Lager herum und trägt seinen Pelz und blaue Augen." Wolverinepaw, Kampfechos Tochter, die ihm von ihrem Fell her beinahe so ähnlich sah wie Glutpfote. Reds Schnurrhaare zuckten, durchaus amüsiert. Dann bohrten sich seine Augen noch tiefer in Gluts und er hob eine Augenbraue. "Deinem Gefährten, hm? Oder deiner Gefährtin?" Ein kurzes, spielerisches Verengen seiner Augen, dann lächelte Red mit einem leisen Lachen. "Ich nehme an, am Ende spielt es keine Rolle."
Treue, ein Bund, Liebe. Themen, mit denen Red sich bisher noch nie beschäftigt hatte, nicht auf romantischer Ebene, und vielleicht nicht einmal auf platonischer. Sie waren unwichtig für ihn, hatten ihn bisher nicht interessiert. Er wandte seine Zeit anderen Dingen zu. Das Thema schien Glutpfote nachdenklich gestimmt zu haben, aber er nahm einen Bissen von dem Vogel, den Red zu ihm herübergeschoben hatte. Das Tier war mager, aber immerhin war etwas Fleisch an seinem dürren Leib. Red zog das Beutestück seelenruhig das letzte Stück zu sich heran und zupfte beinahe träge etwas Fleisch von seinen dünnen Knochen.
"Bitter?" Ein kleines, abschätziges Lächeln. "Ah, es läge mir fern, bitter zu sein, Flämmchen. Was hätte ich davon, in so reizender Gesellschaft~"

Der Druck auf seiner Brust lässt nur langsam nach, während er mit weit aufgerissenen Augen zu Habichtklaue aufblickt. Sein Herz hämmert noch immer gegen seine Rippen wie ein gefangener Vogel, aber die Worte des Kriegers geben ihm zumindest etwas, woran er sich festhalten kann.
"O-okay…", flüstert er heiser und senkt den Blick, peinlich berührt über seinen kleinen Zusammenbruch. Die Anweisung klingt wie eine Herausforderung, aber auch wie eine Chance keine Prüfung, sondern eher… eine Aufgabe. Eine, bei der er nicht sofort versagen muss.
Seine Pfoten fühlen sich zittrig an, doch er zwingt sich weiterzugehen. "Ich… ich versuch’s", fügt er leise hinzu, so leise, dass man es fast überhören könnte aber immerhin sagt er es.
Ein paar Herzschläge später, als sie einen kleinen Hügel hinabsteigen und das Licht durch die kahlen Äste über ihnen tanzt, wirft er einen verstohlenen Blick zu Habichtklaue. Noch kein Blickkontakt. Noch nicht.
Aber Lapispfote weiß: Das nächste Mal, wenn ihr Blick sich trifft, muss er sprechen. Und zum ersten Mal fühlt er, tief vergraben unter Angst und Selbstzweifeln, einen winzigen Funken Mut.
@Habichtklaue

Dunkel mit @Hawkpaw
Aus dem Augenwinkel betrachtete die schwarze Heilerin mit den weißen Makierungen ihren braunen Freund voller Sorge. Wie er sich mit gesenktem Kopf zu ihr stellte. Wie er schwieg. Wie er so vollkommen in seinen eigenen Gedanken zu versinken schien. Und es waren für sie offensichtlich keine guten Gedanken. Ob Andere außer Räuberstern und ihr das erkennen konnten wagte sie nicht einzuschätzen, doch sie tendierte stark zum Nein.
"Danke, das du mich begleitest", miaute Dunkelschatten leise und sanft und sah für den Moment hinauf zu den Nadeln der Bäume, "Ich bin froh meinen ersten längeren Spaziergang mit dir zu machen, auch wenn wir es mit etwas Nützlichem verbinden." Sie hielt in ihren Worten inne. Zu schnell durfte sie nicht vorgehen. Wenn sie ihn zum reden bringen wollte musste sie Geduld aufbringen. Da musste sie innerlich aufseufzen. Es war nicht das sie ungeduldig war - eher das Gegenteil war der Fall - und doch trieben ihre Sorgen sie dazu unruhig zu sein.
"Hast du an deinem Spiel weiter gearbeitet?" Erst einmal unverfänglich anfangen. Neugierig blinzelte sie aus rotorangegoldenen Augen Hawkpaw an.

@Dunkelschatten
Über die Jahre hatte ich die Maske, die mein Bruder sich immer aufsetzte, zu meinem Eigen gemacht. Eine Katze, die mich nicht gut kannte, würde niemals erkennen, wie schlimm es momentan in meinem Inneren aussah. Ich wich Dunkelschatten's Blick aus, wollte mich auf die Aufgabe konzentrieren und möglichst unauffällig bleiben, kein Klotz am Bein werden oder anderweitig im Wege stehen. Nur die Aufgabe erledigen und dabei durfte mir kein Fehler unterlaufen.
Dunkelschatten's Stimme durchbrach die Stille und sie bedankte sich bei mir, dass ich sie begleitete. Das... war aber doch meine Aufgabe? "...Nicht der Rede wert.",murmelte ich, beinahe unverständlich und in Bescheidenheit getränkt. Wie immer war Dunkelschatten darum bemüht, mich zum Reden zu animieren, doch alles in mir sträubte sich dagegen. Ich wollte nicht reden, wusste doch, dass ich lediglich Jammern und ihre Zeit verschwenden würde. Es würde sie nur auslaugen, mir zuhören zu müssen und das wollte ich ihr ersparen. Dass sie sich freute, mich dabei zu haben, glaubte ich ihr sogar. Ein stiller Weggefährte, der auch noch die gesammelten Kräuter tragen konnte...
Bei der Frage, ob ich an meinem Spiel weiter gearbeitet hätte, zuckte ich kaum merklich zusammen. Nach wie vor fühlte es sich wie etwas Verbotenes an, etwas, das ich überhaupt nicht hätte anfangen dürfen. Dennoch antwortete ich wahrheitsgemäß: "...Ich... Ja, ein wenig... Abends, kurz vor der Wache..." Ich spürte ihren Blick auf mir, die Neugier in ihren Augen nahm ich als ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut wahr. "...Aber ich habe aufgehört, damit herum zu spielen, als es fertig wurde... Es lenkt zu sehr ab..."


@Kampfecho (Ach alles gut xD)
Natürlich konnte er meinen Worten keinen Glauben schenken, das konnte niemand mehr. Zu viel wäre es verlangt, nachdem ich gelogen und betrogen hatte, verletzt und... gemordet. Ich war die letzte Person, der man Vertrauen entgegen bringen sollte und mir war das nun mehr als bewusst. "...Ich weiß es nicht." Wirklich, ich wusste es nicht. Ich musste mir das Vertrauen des Clans langsam, sehr langsam, wieder erarbeiten. Dafür bestrafte ich mich so viel ich konnte selbst, ließ mir kaum eine freie Minute und selbst diese waren gespickt mit Versagens- und Verlustängsten, der Angst vor mir selbst, dass ich wieder etwas tun könnte, das den Clan in Gefahr brachte. Oder jemanden, den ich liebte.
"Keines meiner Worte hat eine Bedeutung...",wiederholte ich leise und zuckte mit den Schultern, kraftlos, als würde ich mich dieser einfachen Tatsache kampflos ergeben. Mehr konnte ich nun auch wirklich nicht mehr tun. Ich war am Ende, am Boden, konnte nicht mehr die Kraft sammeln, mich allein aufzuraffen und jeder, der das erkannte, würde es dennoch als jämmerliches Schauspielen bezeichnen, da man mir nicht ein einziges Wort glauben konnte. Es war ein Teufelskreis, aus dem ich nicht ausbrechen konnte. Mal davon abgesehen, dass ich, selbst wenn ich es irgendwie schaffte, meinen Kriegernamen zurück zu erhalten, noch immer mit den üblichen Problemen zu kämpfen haben würde. Eifersucht, Angst, Hass. War der lange Prozess es überhaupt wert?
Durch meine selbst auferlegten Strafen versuchte ich, mich mit Gewalt dazu zu zwingen, in dem Clan gefallende Muster zu fallen. Keine Widerreden mehr, keine Alleingänge, kein Befehlston, kein Reden, ohne dazu aufgefordert zu werden. Es war unglaublich kräftezehrend, war ich dadurch so angespannt, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte als Absolute Perfektion, keinen Fehler machen, keinen Fehler machen.
"Ich weiß..." Ich sah diese Gesichter ja schließlich jeden Tag. Und dennoch fehlten so viele Gesichter, deren enttäuschte Blicke mir tausendmal lieber wären, als sie nie wieder sehen zu können. "Es ist schrecklich... und doch ist es das, was ich verdiene.... Sie nie wieder sehen zu können, wäre für mich trotzdem... viel schlimmer." Ich biss fest die Zähne zusammen, als ich an Azurepaw dachte. Argh, verdammt...
Langsam schaute ich aus dem Augenwinkel zu Kampfecho hinauf, den Kopf noch immer tief gesenkt, die Schultern schmerzhaft verspannt. "Sag ihnen nichts, bitte... Wenn der Clan das erfährt, dann... dann wird mir die Chance genommen, alles irgendwie in Ordnung zu bringen..." Wenn mir das auch noch entrissen wurde, dann hatte ich jede Chance, die man mir gegeben hatte, verpasst und ich verdiente es nicht mehr, dass man mir vergab. Nun, das verdiente ich eigentlich generell nicht mehr, doch diese letzte Chance, die Räuberstern mir gelassen hatte, die musste ich nutzen, mit allem was ich hatte. "Ich hab das alles nicht gewollt, nicht so... Hätte ich gewusst, dass-"
Plötzlich allerdings schien es, als ginge mir für einen Moment die Luft aus und ich musste mich zuerst fangen, ehe ich wieder schwieg. Meine Worte waren in den Wind gesprochen, prallten doch an meinem ehemaligen Schüler ab, völlig zu recht. In seinen Ohren musste ich mich anhören, als würde ich Gift in seine Ohren träufeln wollen, hatte ich sein Leben lang nichts anderes getan.
Doch mir fehlte die Kraft, um weiter zu argumentieren. Ich sah ihn bereits ins Lager stürmen, dem Clan von meinem größten Fehler berichtend. Da konnte ich gleich hier bleiben und über Silberzunge's Grab wachen, bis man mich fand und vor Gericht stellte. Das würde sicherlich nicht positiv für mich ausfallen. Schließlich würde ich verbannt werden, würde meine Gefährtin und meine Jungen nie wieder sehen können und mit der Schuld leben müssen, alles den Bach runter geworfen zu haben. Das konnte ich nicht.
Langsam aber sicher fiel ich in eine bedeutungslose Leere, starrte das Grab vor mir schweigend an und wartete lediglich darauf, dass Kampfecho sein Urteil über mich fällte. So wie es jeder andere auch tat.

@Kampfecho

Dass ich nicht das Recht dazu hatte, zu fordern, war mir mehr als nur bewusst - Ich könnte um Beute betteln und würde es verstehen, wenn man sie mir nicht anbot. Wenn Kampfecho mich allerdings wirklich in den endgültigen Ruin treiben wollte, würde er mich zur Verantwortung für den Mord an Silberzunge ziehen und dem Clan erzählen, was ich getan hatte. Ich durfte ihm nun auf keinen Fall sagen, dass Räuberstern bescheid wusste, sonst würde er ihr als nächstes an den Kragen gehen, ihre Führung in Frage stellen. Dass sie mich bevorzugte, ob bewusst oder unbewusst, war momentan das Einzige, was mich im Clan hielt. Täte sie das nicht, hätte man mich längst verbannt.
"Ich fordere nicht, das würde ich mir nie erlauben... Ich... Ich muss dich anflehen, es nicht zu tun..."
Seinem stechend gelben Blick war ich wieder ausgewichen, doch nach diesen Worten hob ich schwach den Kopf, meinen ehemaligen Schüler mit einer Mischung aus Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung ansehend. Er würde es ihnen sagen, egal was ich nun sagte, dessen war ich mir beinahe sicher. "Ich weiß, dass es das nicht ist... Aber wenn du mich ihnen jetzt auslieferst, dann war meine letzte Chance völlig umsonst, wird vergeudet... Die einzige, die ich noch habe, um alles wieder ins Lot zu bringen..." Daran glaubte ich nicht einmal selbst. Aber ich musste es versuchen, ich musste einfach. Und wenn es mich den Verstand kostete.
Das Schlagen des Schweifes ließ mich fürchten, er könnte mir gleich an die Kehle gehen. In meinem momentanen Zustand war ich kein Gegner für ihn. Ich würde mich kampflos ergeben, um schlimmeres zu vermeiden. "Hätte ich gewusst, dass sie deine Freundin war, du sie nicht umgebracht hast... Hätte ich dir geholfen und hätte all das verhindern können... Aber ich hab nicht nachgefragt... war mir sicher, dass du mich in dem Zustand, in dem... ich dich vermutete... besiegen würdest.... Deshalb habe ich es nicht gewagt, wollte den Clan warnen, bevor Schlimmeres geschehen konnte... Ein Fehler... Schrecklicher Fehler..." Meine Stimme versagte gegen Ende und ich musste erneut Durchatmen. Mir tat nun so ziemlich alles weh und ich fühlte mich, als könnte ich jeden Moment umkippen. Doch ich riss mich zusammen und blieb vor Silberzunge's Grab sitzen, den Kopf tief gesenkt. "...Tu, was du willst, ich kann dich nicht aufhalten... Aber ich bitte dich... tu es nicht..."

@Kampfecho

Seine Worte brachen etwas in mir.
Ja, ich war wirklich erbärmlich, wie ich hier saß, meine Schuldgefühle nicht im Zaum halten könnend. Ich fühlte mich auch hundeelend, hatte ich nun schon seit einer halben Ewigkeit akuten Schlafmangel, aß nicht viel, trank nur das Nötigste, tat alles, was verlangt wurde und halste mir selbst noch mehr auf. Das würde darüber hinaus niemals wieder ein Ende nehmen. Ich war den Rang eines Kriegers nicht wert, war die Position im Clan erst recht nicht wert und damit hatte ich keine Vergebung verdient. Es tat weh, aufgegeben worden zu sein, von meinem Clan und mir selbst. Selbst Räuberstern war mittlerweile zwiegespalten was mich anging.
"Ich weiß..."
Zwei hauchdünn ausgesprochene Worte, da ich nicht mehr die Kraft dazu fand, mehr zu sagen. Was konnte ich überhaupt noch sagen? Er hatte es gehört, er wusste es. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er mich verriet, wenn sich eine günstige Gelegenheit ergab, war er doch der Erste, der das gegen mich nutzte.
Er drohte mir ja sogar damit. Beim nächsten Fehltritt würde er es offenbaren, mein größtes Vergehen. Ob es mir als zusätzliche Motivation diente? Eher als weiteres Mittel, die Angst in mir zu schüren und mich klein zu halten. Konnte ich überhaupt noch kleiner werden? Ich fiel im Lager nicht einmal mehr auf. Nicht, weil sich etwas an meinem Körper verändert hätte, noch nicht, sondern weil meine Ausstrahlung eine gänzlich andere war, als zuvor. Ich war eine wandelnde Warnung an andere Katzen, dass sie sich ja zusammen reißen sollten, um nicht zu enden wie ich.

So hatte ich mir meinen Abgang nicht vorgestellt. Als Gespött, eine böse Gute-Nacht-Geschichte für die zukünftigen Jungen, ein Negativbeispiel für alle Schüler, um sie zu ehrbaren Katzen zu erziehen. "...Ich bin sieben Male gestorben, als ich meine Leben abgeben musste...",hob ich an. "Sieben Male hat man mir mein Leben entrissen... und es ist immer noch nicht genug... Es wird nie genug sein..." Ich atmete nochmals eine Weile durch, um mich zu sammeln. "...Und das eine, das sie mir gelassen haben, ist ruiniert... Vielleicht wollten sie das, vielleicht war das der Preis...?" Ich wusste nicht einmal mehr, ob ich mit Silberzunge sprach oder mit Kampfecho. Wahrscheinlich mit beiden und keinem von ihnen. "Noch ein Fehler und es ist vorbei, noch ein Fehler und ich habe versagt, endgültig... Wenn mir die Energie fehlt, überhaupt erst Fehler zu begehen.... dann... dann kommt vielleicht alles in Ordnung..." Mein Blick fuhr auf einmal herüber zu meinem Schüler. "Was muss ich tun? Was muss ich tun, damit du mir vergibst?"

Dunkel mit @Hawkpaw
Nicht einmal ihren Blick erwidern? Oh weh wie schlimm musste es da bereits sein. Augenkontakt meiden konnte natürlich ein Zeichen von Unterwürfigkeit sein, aber Hawkpaw würde wohl wissen das sie ihm dafür eher das Fell über die Ohren ziehen würde. Sie hatten sich oft genug gefetzt, als er noch Anführer und sie Heilerschülerin gewesen war, das sie wohl Auge in Auge sehen konnten.
Und dann dieses Murmeln! Als wäre er nicht in der Lage vernünftig zu reden. Schmerzen konnten das nicht beeinflussen, da würde er anders sprechen. Also redete er absichtlich so leise, selbst jetzt wo sie nicht mehr im Lager waren. Dunkelschatten seufzte innerlich und atmete durch. Hier konnte sie es absolut nicht brauchen, wenn ihr Temperament mit ihr durchging. Obwohl ihr brauner Freund es so geschickt aus ihr heraus kitzeln konnte. Aber ob das so eine beneidenswerte Eigenschaft war würde sie dann doch bezweifeln. "Für mich ist es der Rede wert. Mit dir fühle ich mich sicher und ich weiß, das du mir keinen Vorwurf daraus machst wenn ich länger brauche", miaute sie und hoffte das ihn das etwas aufbauen würde, "Du weißt, wie ich in letzter Zeit drauf war und das ich körperlich noch angeschlagen bin und du hast es mir auf den Kopf zugesagt. Es ist also... beruhigend dich an meiner Seite zu haben." Ja, so konnte man das wohl ausdrücken.
Dieses Zusammenzucken jedoch... Hatte er das Gefühl nicht offen mit ihr sein zu können? Nein... Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Er hatte ihr versichert, das er sie als Freundin sah - und sie hoffte insgeheim das es eher in Richtung Beste Freundin ging, aber nachbohren würde nichts bringen. Allerdings... "Von was? Deiner Freizeit?", fragte sie irritiert nach und schüttelte den Kopf, "Man kann nicht den ganzen Tag Pflichten und Aufgaben erfüllen, also schadet es ja wohl kaum in deiner Freizeit ein Spiel zu spielen, das auch noch den Kopf fördert. Du nimmst dir ja wohl Freizeit, oder?" Und ihre rotorangegoldenen Augen wurden ein wenig schmaler. Denn ihr hatte er mit anderen Worten ja das Gleiche vorgehalten, das sie nicht abschaltete.

@Dunkelschatten

Wie könnte ich ihr einen Vorwurf machen, wo ich doch mittlerweile selbst nicht mehr der Schnellste war? Nicht weil ich so alt war, denn so alt war ich gar nicht, sondern weil ich momentan... schwach war. Schwach und müde. Dass meine Anwesenheit für sie beruhigend war, ließ mich nachdenklich werden. Ja, wir waren Freunde, gute Freunde, doch meine Aktionen mussten sicherlich auch in ihr Abscheu geweckt haben. Wieso fühlte sie sich sicher, wenn sie in meiner Nähe war, wo es doch sein könnte, dass ich ihr jeden Moment in den Rücken fiel? Dass ich das niemals tun würde, konnte ich nicht einmal mehr garantieren, wusste ich selbst nicht mehr, wer ich wirklich war oder wo meine Grenzen lagen.
Weiterhin starrte ich nur vor mich hin, den Schweif dicht um mich gelegt, während ein Ohr bei ihr blieb, das andere auf den umliegenden Wald gerichtet wurde. "...Nein... Freizeit wäre nur Verschwendung für mich, weniger Zeit, meiner Strafe nachzukommen... Das Spiel lenkt mich von meinen Aufgaben ab, das kann ich nicht zulassen..." Ich erwartete nicht, dass sie das nachvollziehen konnte. Das musste sie auch überhaupt nicht, schließlich ging es nur darum, dass ich meine Aufträge erfüllte und keine weiteren Fehler machte. Das war alles.

Dunkel mit @Hawkpaw
Die rotorangegoldenen Augen schließend atmete sie ein Mal tief durch. Dann noch ein Mal. Und noch ein Mal. Denn was er da sagte machte sie wütend. "Hawk", miaute Dunkelschatten und benutzte bewusst nur die Vorsilbe seines Namen, "Glaubst du wirklich, das Räuberstern zusehen will, wie du dich in dein eigenes Grab arbeitest? Denn nichts anderes tust du damit. Niemand verlangt von dir, das du zu jeder Tages- und Nachtzeit Aufgaben erledigst. Hast du nicht selbst mir aufgezeigt wie ungesund das ist? Denkst du wirklich, das du deine Verbohrtheit irgendjemand davon überzeugt, das du verstanden hast worin genau deine Strafe liegt?" Sie musste stoppen und erneut tief durchatmen. Wie konnte man so verbohrt meinen dadurch besser zu werden?
"Hawkpaw... Freizeit und Schlaf ist dazu da, damit du deine Aufgaben hinterher besser erfüllen kannst", sagte sie deutlich weicher und sanfter als zuvor. Woher kam dieser Gedanke? Aus welchem Grund machte er sich kaputt?

@Dunkelschatten

Das einen endlos scheinenden Augenblick anhaltende Schweigen zwischen uns, in dem ich nur leise hörte, wie die schwarze Heilerin neben mir durchatmete, sorgte dafür, dass ich mich bereits auf Schelte vorbereitete, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen konnte, wofür diese sein sollte. Hawk, als wäre ich ein Streuner. Mein Nackenfell stellte sich ungewollt etwas auf und ich schnaubte ganz leise. Vielleicht war ich tatsächlich bereits mehr Streuner als Clankatze. Dass Räuberstern nicht sehen wollen würde, wie ich mich in mein eigenes Grab arbeitete, glaubte ich ihr halbwegs, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass der Rest des Clans es gern sehen würde. Seit Monden, ach Blattwechseln, hatte ich nichts anderes getan, als Ärger verursacht. Der Clan musste es leid sein, ich konnte es sogar sehen. Kampfecho, Nachttau, Falconcurse, Gischtflamme, Milanruf, Heartrose... Sie alle waren mich leid und das völlig zurecht. Dunkelschatten sicherlich auch, trotz dessen, dass sie es mir nicht sagen wollte.
Ihr Tadel ließ mich den Kopf einziehen und erst recht ihrem Blick ausweichen. Dennoch wusste ich, dass ich ihr antworten musste, weshalb ich die wenigen klaren Gedanken, die ich noch fassen konnte, zusammen zog und die Stimme erhob, wenn auch nur ein wenig. "Ich verlange das von mir... Wenn ich es nicht tue... dann bin ich faul, nutzlos, tue nur das, was nötig ist und diese Strafe ist nicht dem Vergehen angemessen... Du weißt das..." Sie wusste von Silberzunge, sie wusste, dass ich ihn umgebracht hatte. Wie konnte sie da sagen, dass niemand dieses Ausmaß an Selbstgeißelung von mir erwartete? "...Hab ich das nicht...?",fragte ich dann, zunächst verwundert, dann begann ganz langsam, wie eine kleine, nervös zuckende Fliege, die Angst in meine Augen zu treten. Hatte ich nicht verstanden, worum es bei dieser Strafe ging? Es ging doch darum, dass ich mich ändern musste, ich musste mich dem Clan anpassen, dafür sorgen, dass ich erst gar nicht dazu in der Lage war, Mist zu bauen. Oder lag der Kern der Strafe an ganz anderer Stelle? Worin bestand er genau? Warum hatte ich darüber keine Gewissheit? Hatte ich bereits versagt? Mir wurde heiß und mein Atem wurde schneller, flacher, unsicher. "Was... Was hab ich denn nicht verstanden?",fragte ich, meine Stimme beinahe vom seichten Wind, der durch die Nadelbäume streifte, verschluckt, während ich mit der linken Pfote unruhig an meinem rechten Vorderbein kratzte.
Ihre erneut sanft gewordene Stimme ließ mich zumindest das Nackenfell wieder ein wenig anlegen, doch die Nervosität blieb und ich spürte, wie meine Brust enger wurde. "Wieso sollte man einem Verbrecher Freizeit gewähren? Oder Schlaf? Ich will nicht mehr schlafen, da warten nur er und sie und ich will die nicht sehen...",murmelte ich vor mich hin, sichtlich gestresst und den buschigen Schweif immer enger um mich herum legend. Nein, ich wollte weder Zwielichtspiel, noch Perlmuttflut begegnen müssen, weshalb ich kaum Schlaf gefunden hatte in den letzten Tagen. Die Alpträume waren schlimmer geworden und ich wollte ihnen entgehen, weshalb ich die Nachtwachen weiterhin übernahm und mir vorher kaum Ruhe gönnte. Eigentlich lief mein Körper seit Tagen schon auf Notfallmodus und ich brachte es gerade kaum fertig, zu sprechen, ohne dass sich die Sätze in meinem Mund völlig verhedderten.
Ich versuchte, mich wieder unter Kontrolle zu bringen und zwang mich dazu, das nervöse Kratzen am rechten Vorderbein sein zu lassen, meinen Blick auf einen Grashalm vor mir fixierend, doch meine Atmung beruhigte das kaum. "Was hab ich übersehen...? Ich dachte meine Strafe... besteht in der Arbeit... Zu beweisen, dass ich dem Clan diene und ihm nützlich sein kann, dass ich bereit bin, mich... mich selbst zu bestrafen, um den Clan zu schützen... Was... Was ist diese Strafe, wenn nicht das...?"

Schakalpfote mit @Giftregen
Der Bruchteil eines Herzschlags, den es brauchte, bis Giftregen ihre unbeeindruckte Mauer aufgebaut hatte, reichte, um Schakalpfote mit Genugtuung zu füllen.
Eins zu Null für ihn würde er sagen... hätte es sich hier nicht um die letzten Minuten ihres "Spiels" gehandelt. Der Goldene musste zugeben, dass es ihm ein wenig an Überblick mangelte... sie würden sich also mit einem Unentschieden zufriedengeben, im Mangel an Klarheit.
Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er das Kompliment seiner Mentorin zur Kenntnis nahm - man musste immerhin auch immer in Relation setzen, wer der Sprecher war - und er nickte, als sie ihre Rückkehr ins Lager ankündigte.
Die Sprachbarriere in Form der Maus in seinem Maul war vielleicht ganz gut - denn so ersparte es ihnen beiden noch mehr an Konversation, das war zuvor noch als amüsant bezeichnet hätte werden können, war mittlerweile nur noch anstrengend.
Mit deutlich wenig federnden Schritten, als zu Beginn ihres Ausflugs, folgte Schakalpfote der schwarzen RosenClanerin.
Bei seiner Rückkehr würde er sicherstellen, dass ein jeder seinen Fang bemerkte, seinen ersten Beitrag für das Funktionieren des Clans.

@Kampfecho
Ich wollte alles, aber keine Aufmerksamkeit. Am liebsten würde ich mich im Moment einfach nur noch in Luft auflösen, im Nichts verweilen und den Katzen, denen ich geschadet hatte, Ruhe gönnen. So einfach war das alles wohl aber nicht.
"Ich weiß...",zischte ich leise, beinahe frustriert, doch raubte mir dieser winzige Ausbruch bereits so viel Kraft, dass ich für einen Moment überhaupt nicht antworten konnte. Mir schmerzte es im Körper, als hätte ich kleine Nadeln verschluckt und ich krümmte mich leicht, eine Pfote an die Brust gedrückt. Irgendetwas stimmte nicht, überhaupt nicht. Aber ich wollte es nicht anders, konnte nicht gegen den Willen ankämpfen, mich selbst in den Ruin zu treiben, wo ich es doch nicht anders verdient hatte.
"Ich werde mich nie.... niemals... dafür entschuldigen... meine Familie verteidigt zu haben... Aber..." Ich holte tief Luft. "...Es tut mir leid... dass ich deiner solchen Schmerz bereitet hab..." Liliengift konnte nichts für Ghosteagle's Untreue und ihre Jungen erst recht nicht.
Ich sollte mein Bestes geben? Mein Bestes gab ich bereits. Ich arbeitete sehr hart daran, mir mein eigenes Grab zu schaufeln und damit zu zeigen, dass ich mich für den Clan zu Tode schuften würde, wenn es sein musste. Einen anderen Weg, meine Loyalität zu beweisen, sah ich einfach nicht.
Dass Kampfecho mir aktuell nicht verzeihen konnte, traf mich härter, als es sollte und ich ließ die Anspannung beinahe fallen, als hätte die Hoffnung, er könnte mir vergeben, mich aufrecht gehalten. Nun saß ich wieder zusammen gesunken vor Silberzunge's Grab, den Kopf hängen lassend und die bröckelige Erde vor mir anstarrend. Immer noch keine Vergebung. Es war nicht genug, reichte nicht. Dem Clan zeigen, dass ich keine Bedrohung war? Ich war DIE Bedrohung, ich konnte nichts anderes! Wie sollte ich das ändern, wie?!
Die Verzweiflung kam zurück, kroch ganz leise und heimlich in meinen Brustkorb, ehe ich knapp vor dem Aufgeben stand. Alles, was mich noch davon abhielt, einfach so lange zu arbeiten, bis ich umfiel, war die Tatsache, dass er nicht ganz ausschloss, mir vergeben zu können. Allerdings hatte ich fast keine Hoffnung mehr dafür.
Der Kater warnte mich, dass er sein neu erlangtes Wissen über mich nutzen würde, sollte ich mich nicht bessern. Der sowieso schon massive Druck wurde um ein Vielfaches erhöht und ich spürte, wie die Last mich in den Boden unter mir zu drücken drohte.
Ein Sprung im Glas.
Klirr.