[ mit @Glutpfote ]

Freundschaft. Reds Schnurrhaare zuckten, die Geste durchzogen von feinem Spott. Na, sicher. Eine gemeinsame Jagd, und schon entwickelte sich etwas, das sich Freundschaft nannte? So gering waren Reds Standards nicht. Unweigerlich kamen ihm Flutjunges' Worte in den Sinn - hast du überhaupt Freunde? -, die ihn wirklich nicht sonderlich tangiert hatten. Red hatte keine Verwendung für halbherzige Freundschaften, zumindest nicht von seiner Seite aus. Wenn andere ihn als seinen Freund betrachten wollten, fein, aber er selber hatte ein wenig mehr Ansprüche.
"Ah, wenn ich also in deiner Gunst bleiben soll, darf ich dir nicht dein Essen wegessen?" Red hob eine Augenbraue, während einer seiner Maulwinkel nach oben zuckte. Dann beugte er sich herab, um einen Bissen von dem Vogel zu nehmen. Glut blieb liegen, sah ihn nur an, während er weiterredete. Red erwiderte den Blick, grinste fein bei seinen Worten.
"Richtig - guter Junge." Sein schiefes Grinsen wurde ein wenig weiter. "Hm, wieso denn eine Entscheidung treffen? Vielleicht will ich ja alles hören." Eine Wahrheit, verpackt in einen mit leisem Sarkasmus durchsetzten Tonfall. "Einen starken Eindruck? Dessen bin ich mir nicht sicher, aber dein alter Herr hat mir einige nützliche Dinge beigebracht, das stimmt."

Glutpfote mit @Redpaw

Stilles Urteil, Glutpfote konnte es seinem abschätzigen Gesichtsausdruck ablesen, kommentierte es mit einem leichten Wackeln seiner Ohren. Vielleicht kam es unerwartet, vielleicht war es absehbar, doch er hatte selbst niemanden im Clan, den er tatsächlich als Freund bezeichnen konnte. Einsam, selbst zwischen seiner großen Familie.
Eine Antwort gab er Red darauf nicht, sah nur zu wie er sich einen Bissen genehmigte. Er war bereit viel aufzuopfern, so wie er auch seiner Schwester immer seine Beute gab, doch er würde sich niemals ausnutzen lassen. "Tshk~" Schnaufte er mit einem halben Lachen begleitet, als der Kater ihn einen guten Jungen nannte. Zwischen Flämmchen und Schätzchen war das ja wirklich die Höhe. "Jaja, am Besten alles gleich auf einmal, aber wo bleibt dann der Spaß?" Alles in einem langen Monolog runterzubeten war doch wirklich langweilig. Glutpfote richtete sich ein wenig auf, hielt seinen Kopf aufrecht und die Ohren gespitzt. "Meine Schwester ist davon gelaufen, Lavapfote, aber ich glaube ihr hattet nicht das Vergnügen. Ich hab beide meine Brüder verloren, Tigerjunges und Waschbärpfote und obwohl ich mit meiner Schwester nie wirklich Auge zu Auge gesehen habe, wollte ich sie nicht auch noch verlieren." Das war es vermutlich was Red interessierte, nicht die Wildnis an sich, sondern was jemanden wie Glutpfote motiviert hat den Clan hinter sich zu lassen. Sein Blick ging in die Ferne, doch aus dem Augenwinkel behielt er den Schüler grad so im Auge. Er konnte sich erinnern, dass es noch drei weitere Kitten in seinem Wurf gab - Mohn, Glück und...Ewigkeit? Er konnte sich nicht erinnern die letzten beiden im Lager gesehen zu haben.

[ mit @Glutpfote ]

Red brummte leise, während er auf dem Vogel herumkaute. Das Fleisch war noch immer ein wenig zäh, aber nicht so sehr wie das der Beute, die sie im Winter erwischt hatten. Langsam hauchte die Wärme dem Wald wieder mehr Leben ein, und damit auch all seinen Bewohnern. Red warf Glut ein scharfes Grinsen zu. "Du hast Recht, das wäre wirklich höchst unspaßig." Genau genommen interessierte es ihn nicht. Er verstand, worauf Glutpfote hinauswollte, aber für Red selbst machte es nur einen geringen Unterschied, ob der andere die meiste Zeit über redete. Sie befanden sich an einem Punkt, an dem es nicht wichtig war, dass Red noch mehr Interesse vorheuchelte. Und ob er über sich selber reden würde? Hm.
Das erste, was Glutpfote ihm lieferte, war ein halber Stammbaum, aber es störte Red kaum, denn es füllte die Lücken in seinem Kopf. Ein großer Wurf - Libellenecho, Funkelpfote, Lavapfote, Waschbärpfote, Tigerjunges und Glutpfote selber. Abgesehen von Letzterem kannte Red keinen davon, mit Ausnahme einmal vom Sehen. Er erinnerte sich an Libellenechos Kriegerernennung, die zeitgleich auch seine Schülerernennung gewesen war, und seine Schnurrhaare zuckten. Das war wahrlich interessant gewesen.
"Davon gelaufen, so so", wiederholte Red und legte den Kopf leicht schief. Seine Augen funkelten, als er Glut ansah. "Und dann bist du ihr gefolgt, was zu eurer Entführung geführt hat." Er hatte seine Schwester nicht verlieren wollen - das respektierte Red. Diesen Punkt verstand er aus nächster Nähe, schließlich besaß er selbst auch zwei Schwestern. Aber da Glut ihm so bereitwillig - begierig? - von seiner Familie erzählte, beschloss Red, großzügig zu sein und ihm auch etwas von seiner zu erzählen.
"Nun, wo wir schon bei Stammbäumen sind", seine Augen funkelten weiterhin, "hast du richtig erkannt, wer meine Eltern sind. Und vielleicht wirst du dich auch an meine Wurfgeschwister erinnern - Mohnpfote, Glückspfote und Ewigkeitsjunges, von denen einer nicht mehr unter uns weilt." Red hatte seinen einzigen gleichaltrigen Bruder nie wirklich kennenlernen können. Vielleicht wäre sein Leben jetzt anders, hätte er es getan, aber das war eine hypothetische Vorstellung, die niemandem etwas brachte. Nun blieb ihm nur noch die Ironie seines Namens. "Ich habe ältere Geschwister, zu denen ich nie eine Beziehung hatte, und zwei jüngere Bruder. Aber deine Familie beschränkt sich auch nicht nur auf deinen Wurf, hm?" Das war ein Thema, was Red fast mehr interessierte, als ihm lieb war. Was hielt Glutpfote von seinen Halbgeschwistern?

Schakalpfote mit @Giftregen
(Jepp, wo bliebe denn da sonst der ganze Spaß xD?)

Langsam schweifte Schakalpfotes Blick hin zu seiner Mentorin. War das ihr ernst?! Doch der Kater gab sich nicht die Blöße, ihr die Chance auf einen Konflikt zu ermöglichen - auch, wenn er solch eine Diskussion mit Sicherheit gewonnen hätte... Und schüttelte nur übertrieben gelassen seinen Pelz aus. "Mmh, mein Fehler. Ich wusste nicht, dass ich neben dem Ast landen sollte." Er gab der schwarzen Kätzin nicht die Möglichkeit, etwas darauf zu erwidern und trottete auf leichten Pfoten wieder zum Anfangspunkt, um einen erneuten Sprung zu machen.
Kurz spielte er mit dem Gedanken, von vorneherein neben den Ast zu zielen, doch er verwarf die Idee. Es bot ihn mehr Möglichkeiten, wenn er die Sache tatsächlich ernstnahm.
Wieder kauerte er sich hin (nicht ohne ein paar leichte Änderungen an seiner Kauerhaltung: der Schwerpunkt minimal zentraler, der Schweif ein wenig höher, die Knie ein wenig gleichmäßiger gebeugt - Verbesserungen wie er fand) und ließ sich ein wenig mehr Zeit, bis er absprang.
Wusch.
Diesmal erreichten seine Pfoten den Ast nicht, doch zumindest schloss er längenmäßig zu ihm auf.
Ohne sich diese unplanmäßige Verschätzung anmerken zu lassen, richtete er sich auf und wischte ein wenig Schmutz von seinem Fell.
"Besser so?", neigte er den Kopf schief, ein leichter Spott schwang in seiner Stimme mit.

Und erneut gab sich Giftregen nicht mit seinem Jagdversuch zufrieden, nicht dass er etwas sonderlich anderes erwartet hätte. Statt sich gleich erneut ans Werk zu machen, tat Schakalpfote ein paar Schritte auf seine Mentorin zu. "Ich dachte, auf dem Ast zu landen wäre nicht richtig?", miaute er unverblühmt ehrlich und hob herausfordernd die Augenbraue, während ein charmantes Lächeln seine Lippen umspielte, ein Zeichen dafür, dass er nicht wirklich aufgebracht war oder es zumindest nicht zeigte. Langsam neigte er den Kopf.
"Wie wäre es, wenn du mir vorher einmal zeigst, wie es richtig geht? Um die vorbildliche Pflicht einer Mentorin zu erfüllen?"
@Giftregen

Glutpfote mit @Redpaw

Das scharfe Grinsen blieb auf seinen Lippen, während er aß und Gluts Anfangserläuterung lauschte. Red machte es ihm sogar einfach, setzte seine Geschichte für ihn fort mit seiner kleinen Lüge. er musste gar nicht hinschauen, um sich dessen kritisches Funkeln auszumalen...diese leuchtenden Bernsteine. Seine Ohren spitzten sich, als er dann im Gegenzug was von sich selbst offenbarte. "Ja, ich erinner mich an die Drei, es tut mir leid um Ewigkeitsjunges. Es ist seltsam so früh einen von seinen Geschwistern zu verlieren." Er musste nicht direkt erwähnen, dass er es war, Glutpfote verstand gleich wer von dem Wurf gestorben war. Seltsam, jemanden verlieren der einem so nahesteht und gleichzeitig kaum bekannt ist. Wie bei Tigerjunges. Bei der Erwähnung weiterer Geschwister drehte Glutpfote seinen Kopf wieder vollständig zum Kater. "Nein...ich habe scheinbar Halbgeschwister bekommen. Zugegeben, ich habe bis jetzt nur eine meiner Halbschwestern kennengelernt. Es war mir nur als Gerücht untergekommen, niemand hat offen davon erzählt. Keine idealen Umstände um ihre Mutter, nehme ich an...schon wieder." Solarflare war auch eine verkorkste Situation gewesen, nicht so extrem wie die mit der Streunerin, aber das genaue Ausmaß war ihm unbekannt. Kampfecho sprach nicht davon und Wolverinepaw war nicht begeistert von ihm gewesen. Zudem die beiden ihre Verwandschaft nicht unbedingt thematisieren wollten.

[ mit @Glutpfote ]

Eine Beileidsbekundung. Das hatte Red wahrlich schon länger nicht mehr gehört. Er erinnerte sich vage daran, dass man ihn im Jungenalter ab und an darauf angesprochen hatte, aber er war noch zu jung gewesen, um es vollkommen zu durchdringen. Red hatte bloß gewusst, dass sein Bruder fort war, und er sich umso mehr um seine Schwestern kümmern musste. Er bedankte sich nicht bei Glutpfote, ging außer mit einem Ohrenzucken und kurzem Schieflegen seines Kopfes nicht auf dessen Äußerung ein. Seltsam, in der Tat. "Nichts ist für die Ewigkeit", entgegnete Red, spitz und sarkastisch. Er leckte sich über eine Vorderpfote; das hier war keine Therapiestunde und Glutpfote musste seine Gedanken zu seinem toten Bruder nicht wissen.
Ha. Natürlich hatte niemand offen davon erzählt, und Glut war nicht hier gewesen, um das ganze Drama im Lager mitzubekommen. "Es hat für ziemliches Chaos gesorgt, als Kampfecho mit den Jungen ins Lager gekommen ist", sagte Red und seine Lefzen kräuselten sich amüsiert. Schon wieder. Sein Mentor war wahrlich keine besonders treue Seele. "Seine und Drachensplitters Beziehung scheint das Ganze ja auch nicht unbeschadet überstanden zu haben." Er musterte Glut, aber der hatte ja bereits klargemacht, dass er dem Ex-Gefährten seines Vaters nicht sonderlich positiv gegenüberstand. Aber wie stand Glutpfote wohl zur Untreue seines Vaters? Hm. "Eine recht... dysfunktionale Familie", bemerkte Red spitz. "Schade für dich, Flämmchen." Würde er ihm die fehlende Empathie in dieser Aussage übel nehmen? Dieser Kater löste so viele Fragen in ihm aus...

@Sternenpfote (Schickes Profilbild^^)

Der herausfordernde Unterton entging dem schwarzen Kater nicht, doch er sagte nichts dazu. Ihm war bewusst, dass er in Punkto Training hinter den anderen zurücklag und wenn sich ihm die Möglichkeit bot etwas zu lernen, dann würde er sie nutzen.
Sein Ärger verflog jedoch, als Sternenpfote es nicht schaffte, die Maus zu fangen.
"Ahhh." miaute er gedehnt und grinste. "Verstehe, du wolltest mir also zeigen, wie man es nicht macht?" Seine gelben Augen funkelten spöttisch. "Hochmut kommt vor dem Fall, meine Liebe." miaute er und stolzierte an ihr vorbei, bevor er sich wieder umdrehte.
"Wie wäre es, wenn wir gemeinsam Jagen? Einer treibt das Tier und der andere fängt es ab?"

Glutpfote mit @Redpaw

Abfällig und sarkastisch, doch Glutpfotes Blick spiegelte Verständnis, Weiche. Schon als Junges musste er um die Leere des Verlusts herum wachsen, er würde kein zynisches Wort darüber verlieren. Genau wie Red ließ er das Thema aber ruhen.
Das bisschen was er ihm dann über die Ankunft seiner Halbgeschwister erzählte, machte ihn nur neugierig. Warum hat Kampfecho sie ins Lager gebracht, was war mit ihrer Mutter passiert, wer war sie überhaupt , warum gab es Chaos, wenn er doch nur Kitten mitgebracht hat? So viele Fragen, die ihn wie lästige Flöhe unterm Fell bissen. "Es war wohl kaum ein erwünschter Anblick..." Kommentierte er nur, ließ sich bemüht nicht anmerken, dass die Erzählung nur noch mehr Fragen aufwarf. Dass die Beziehung zu Drachensplitter scheinbar daran zerbröckelt ist, nahm er unaffektiert hin, nickte einsichtig. "Drachensplitter war nie involviert mit uns, auch nach dem Tod unserer Mutter nicht. Vermutlich war er genauso nur eine temporäre Affäre." Nichts ist für die Ewigkeit und bei seinem Vater gilt das wohl besonders bei Beziehungen. Ob der Schüler sich überhaupt darauf bezog als er von einer dysfunktionalen Familie sprach? Eher meinte er das Gesamtbild. Glutpfote schnaubte, amüsiert und herablassend, schade für dich. Es kam überheblich bei ihm an, giftig und spottend. "Passiert, wenn es beiden Eltern an Familienbewusstsein fehlt. Scheint aber die Norm zu sein." Selbst aus dem kleinen bisschen, das Red ihm offenbart hat ging es nicht hervor, dass er eine besonders funktionierene Familie hatte. Vielleicht nicht ganz so spröde wie seine eigene.

[ mit @Glutpfote ]

Die gelben Augen des Katers vor ihm zeigten einen Ausdruck, den Red schon länger nicht mehr so isoliert und aus der Nähe betrachtet hatte, zumindest nicht an ihn selbst gerichtet. Verständnis. Nun, das war wohl eine normale Reaktion auf den Tod eines Familienmitglieds. Red kümmerte es nicht großartig; er hatte seinen Bruder nie wirklich kennengelernt, er brauchte kein Verständnis für seinen frühen Tod. Eine kleine Stimme in Reds Hinterkopf stellte die Frage, ob das wirklich der Wahrheit entsprach, aber sie war zu leise, um wirklich Gehör zu finden.
"Hm, nein. Sonderlich 'erwünscht' war er wirklich nicht." Red grinste keck und legte den Kopf ein kleines Stückchen zur Seite. Was wusste Glutpfote darüber, was damals vorgefallen war? Sicherlich hatte Kampfecho ihn nicht hingesetzt und ihm alles darüber erzählt, wie im Lager beinahe ein ganzer Kampf entbrannt war. Red stieß ein tiefes Brummen aus.
"Eine Affäre, die immerhin recht lange angehalten hat... sag, Glutpfote, wie stehst du zu Treue? Kommst du eher nach dem Ex-Gefährten deines Vaters oder deinem Daddy?" Reds Augen funkelten, als er den Kater betrachtete. Mit einer Pfote schob er das Braunkehlchen zu ihm herüber; er hatte bisher nur einen Bissen genommen aber hm, vielleicht wollte er teilen.
Ein Schnauben drang aus Gluts Kehle, teils belustigt, teils herablassend. Ah, er besaß Humor, aber positiv hatte er es dennoch nicht aufgenommen. "Mach dir nichts draus, Flämmchen. Du kannst auch eine theoretisch funktionierende Familie haben, und trotzdem interessieren sich deine älteren Geschwister nicht für dich, deine Eltern sind anderweitig beschäftigt und du kannst auf die jüngeren Geschwister aufpassen, damit sie nicht ungebildet durch die Welt laufen. Der Unterschied liegt darin, dass es mich nur mäßig tangiert."

Unterwürfig zuckt er bei Habichtklaues Reaktion zusammen - er hat ja nichts anderes Erwartet, dennoch lastet es auf einer Seele. Wieder raus, und dann auch noch zur Grenze, dieses mal wird es nichts bringen sich wie ein Trotziges Kitten auf den Boden zu Schmeißen, vorallem weil Räuberstern dieses mal nicht dabei ist.
Klein wie eine Maus folgt er Habichtklaue hinaus ins Territorium, Lapispfote muss schon zu geben dass der Wald unfassbar Schön ist und das obwohl noch nicht einmal Sommer ist und der Frühling noch in den Startlöchern steckt.
Wenn es jetzt schon so toll aussieht, wie ist es dann erst wen Alles Grün ist?

"D-die anderen Clans?" Er beißt sich auf die Zunge, er weiß nichts über die anderen Clans. Der Braune Kater ist so mit seiner Unsicherheit zugange das er sich nie dafür Interessiert hat. Er Schmeckt etwas Rostiges in seinem Maul.
So Erbärmlich! Bei dem Versuch zu sagen Ich weiß nichts darüber wird dem Kater spei Übel. Sein Leerer Magen dreht sich wie bei einer Achterbahn fahrt. Ihm wird Schwindelig und machte Panische Schnapp Atmungen.
Der Gedanke daran wie Habichtklaue reagieren wird jagt ihn einen solchen Sauer ein dass er glatt eine Panikattake bekommt.
@Habichtklaue

@Lapispfote

Habichtklaue atmete innerlich auf, immerhin folgt ihm der braune Kater nun hinaus ins Territorium und schmeißt sich nicht wieder auf den Boden. Dass er dann allerdings nichts über die anderen Clans weiß, verärgert ihn dennoch.
"Ich dachte ich hätte klar gestellt, dass es mit zur Ausbildung dazu gehört, sich Wissen anzueignen." knurrte er leise, hielt dann aber inne, als sein Schüler anfing mit panischen Schnappatmungen.
Was ist denn jetzt schon wieder los. Habicht stieß Lapispfote leicht in die Seite. "Hey, krieg dich wieder ein." miaute er genervt, aber ein wenig Besorgnis schwang in seiner Stimme mit.
Der Krieger denkt nach, er hat wenig Lust zu sanft mit Lapis umzugehen, sonst wird er diesen am Ende noch zu einem unbrauchbaren Rosenclaner ausbilden, aber er merkt auch, dass es nicht so klappt wie er sich das vorgestellt hat.
"Hör zu." sagt er knapp. "Wir machen das von nun an so: Immer wenn ich dich während des heutigen Trainings anschaue, dann erwarte ich, dass du etwas zu der Umgebung sagst wo wir uns gerade befinden, okay? Dafür werde ich dazwischen keine Fragen stellen und du sagst einfach das, was dir spontan einfällt. Danach erkläre ich dir dann, worum es sich handelt und ob du richtig gelegen hast."

@Giftregen
"Ach, ich dachte, viel zu weit links hätte eine andere Bedeutung als ein wenig mehr zur Seite. Das war dann wohl mein Fehler", entgegnete Schakalpfote schnippisch und mit einem honigsüßen Lächeln auf den Lippen. Giftregen schien Spaß an ihrer Mentorenrolle zu haben, ein wenig zu sehr, mochte man meinen, zumal es sich auf seine Kosten zuzog.
Mit einen abwartend zur Seite geneigten Kopf ließ er die Show der dunklen Kätzin über sich ergehen, nahm jedoch aufmerksam Notiz von ihrem Sprung.
Es verwunderte ihn nicht sonderlich, dass sie nichts an ihrer eigenen Performance auszusetzen hatte - immerhin war es ja auch sie, die die Maßstäbe setzte.
"Dann will ich mal mein Glück versuchen. Ich habe das Gefühl, schon alleine das Erleben dieses Paradebeispiels wird mich den nächsten Sprung gelingen lassen." Die Worte des Katers trieften vor lockerer Ironie, als er sich erhob, um es der Kätzin gleich zu tuen.
Nicht ohne die betonte Runde um Giftregen herum - das verstand sich doch von mehr als selbst - begab er sich schließlich in die Kauerhaltung, fixierte den Ast und sprang ab.
Seine Pfoten landeten eine halbe Mauselänge vor dem Ast, doch als der Kater sich wieder ausrichtete, streiften sie bereits die Rinde.
Ohne seiner Mentorin die Chance des ersten Kommentars zu geben, wandte er sich um. "Natürlich nicht so perfekt wie der Sprung meiner Mentorin, aber doch wohl ein wenig besser, hmm?", fachsimpelte er.

@Giftregen
Wenn dir meine Demonstration keine Inspiration war, solltest du deinen Aufenthalt im Clan vielleicht sogar hinterfragen, äffte Schakalpfote die Kätzin in seinen Gedanken nach, wobei er ihr eine so piepsige Stimme verlieh, dass er ein Glucksen nur mit Mühe bei sich behalten konnte. Doch nach außen hin lächelte er weiterhin mit einem Ausdruck von seeligem Weltfrieden. Was hatte er nur für ein Glück, eine solch talentierte, großherzige und vor allem nachsichtige Mentorin an seine Seite gestellt zu bekommen. Es gab eine Menge Worte, die er Giftregen nur liebend gerne nähergebracht hätte, doch da war ja immer noch dieses kleine Machtgefälle zwischen ihnen beiden. Wenn sie sich so benahm, galt es als Strenge ihrer Mentorenrolle, doch wenn er zu sehr aus der Reihe tanzte, würde er bald nur noch als Strohkopf von Schüler betitelt werden. Dieser Gedanke hinterließ einen leicht bitteren Nachgeschmack auf den sonst so redegewandten Lippen des Katers, während er wieder zu seiner Mentorin aufschloss. Doch wenn sein Spielraum eingeschränkt war, würde er wohl nehmen müssen, was ihm möglich war.
"Hmmm... wie finde ich eine Maus?", überlegte er laut und sprach dabei mit Absicht besonders schleppend, so als würde er lange darüber nachdenken müssen. "Ich nehme an, wenn ich sie nicht sehe, sollte ich sie vielleicht hören... oder wenn das nicht klappt, ihre Fährte aufnehmen", der Kater schnippte mit dem Schweif und diesmal war er es, der einen Blick wie Ist-diese-Frage-dein-Ernst drauf hatte. "Anschleichen tue ich mich natürlich im Jagdkauern, mit möglichst leisen Schritten, wobei ich darauf achten sollte, dass ich auf keinen Zweig trete oder irgendwelche Blätter aufwirble".
Seine Mentorin mochte denken, was sie in ihrem voreingenommenen Blick auf Hauskatzen denken mochte, doch diese Frage war nun wirklich ein wenig sehr... grundlegend.
Mit einem Hauch von Tadel blickte er sie an: weder war er noch grün hinter den Ohren, noch hatte er nie eine Pfote vor seinen Bau gesetzt.
Auch wenn die Bedingungen ein wenig anders gewesen waren. Mäuse hatte er schon einige gefangen.

@Dunkelschatten

Ich war angespannt, so wie die meiste Zeit.
Dunkelschatten hatte mir geholfen, das Spiel mit den Figuren zu entwickeln und in den letzten Tagen hatte ich versucht, es ein wenig zu verfeinern. Doch gerade war mir nicht nach spielen zumute. Ich hatte eine Aufgabe, die würde ich erfüllen. Wie ein Schatten folgte ich der kleineren Kätzin und fragte erst, als wir schon etwas weiter vom Lager entfernt waren mit leiser Stimme: "Welche Kräuter genau benötigst du?" Ich hatte mich mittlerweile daran gewöhnt, leiser zu sprechen und nur dann, wenn ich dazu aufgefordert wurde. Einzige Ausnahme waren Schüler, die mich um Informationen baten, so wie Sternenpfote letztens, wobei sich auch das bald ändern würde, wie ich für mich beschlossen hatte.
Mein Kopf war umgeben von einer einzigen, schwarzen Nebelwolke und ich folgte stumpf den Befehlen, den Anweisungen, hörte nur zu, wenn ich nicht aufgefordert wurde zu sprechen und vor allem... vor allem hielt ich mich fern. Von allen. Ich hatte keine Nacht mehr bei Räuberstern verbracht, hatte nicht mehr mit ihr geredet seit meine Strafe verkündet wurde und Plätscherpfote ging ich aus dem Weg. Ich wollte ihre Enttäuschung nicht sehen, von niemandem wollte ich das, aber bei manchen konnte ich es nicht vermeiden. Dann war da noch mein Bruder. Ich sollte mich über seine Rückkehr freuen, doch er war zu einem wirklich ungünstigen Zeitpunkt zurück gekehrt. Nun sah er nichts anderes, als Versagen, genau das, wofür ich in den Clans nur noch bekannt war. Es tat weh, meine eigene Geschichte so brennen zu sehen, aber ich konnte nichts mehr tun, nichts würde meine Fehler ungeschehen machen und nichts konnte mich wieder aus diesem Loch holen, das ich mir selbst gegraben hatte. Mein Clan misstraute mir, meine Kameraden sahen mich als gefährlich, angsteinflößend, monströs an, während sie nicht mehr glaubten, dass ich zum Wohle des Clans handeln konnte und wollte. Meine gesamte Zeit als Anführer war der reine Beweis dafür, dass ich das nicht konnte.
Während ich so meinen Gedanken nachhing, immer ein Ohr auf Dunkelschatten gerichtet, war mein Blick leer. Da war nichts mehr zu erkennen, nur das eisige Blau, dem keine Emotion abgewonnen werden konnte. Es fühlte sich an, als wäre mein gesamter Körper gefangen in diesem dunklen Nebel und ich bewegte mich nicht auf eigenen Befehl hin, sondern nur, weil mich jemand steuerte - die Befehle anderer.

[Triggerwarnung]

Nur zur Sicherheit, wird etwas sensibler.


@Kampfecho

Es war bereits dabei, dunkel zu werden und ich hätte nicht mehr hier sein dürfen. Wie jeden Tag sollte ich die Nachtwache übernehmen, als Teil meiner Strafe, und ich wusste, dass ich zurück sein musste, bevor die Dunkelheit den Wald voll und ganz in ihren Bann zog. Jedoch zog mich heute die Dunkelheit in meinem Kopf zu einem Ort, den ich sonst tunlichst gemieden hatte.

Silberzunge's Grab.

Es lag auf der Lichtung, die Räuberstern für ihren Freund weiterhin reinigte und vor allem von Dornenranken befreite. Heute lagen sogar einige Gänseblümchen auf dem Grab, die waren aber definitiv nicht von mir. Ich brachte meinem Opfer keine Blumen, käme es mir doch vor, wie erbärmliche Heuchelei, versuchte Heimtücke, als wollte ich ihn damit davon überzeugen, mir zu vergeben. Räuberstern hatte vorgeschlagen, dass ich doch zum Mondstein reisen und ihn besuchen, diese Sache ein für alle Mal aus der Welt schaffen konnte. In meiner Überzeugung aber war das absolut unmöglich. Ich konnte ihm sein Leben nicht zurück geben, nicht ohne meines aufzugeben und dieses war mein letztes. Vielleicht wäre das eine angemessenere Strafe, ein Leben für ein Leben. Ich hatte eines genommen, also musste ich meines aufgeben, um die Schuld zu begleichen.
Laut meinen Vorstellungen von Moral und Anstand, da war das die einzige Art, mit der ich irgendwie Frieden schaffen könnte. Hätte ich nicht solche Angst davor, hätte ich es längst getan. Ich wollte nicht sterben. Wo kam jemand wie ich denn überhaupt hin, wenn er starb? In den Wald der Finsternis? Wahrscheinlich. Nein, eigentlich war ich davon überzeugt. Und deswegen würde ich diesen Tausch nicht vollziehen. Ich wollte mein letztes Leben nicht aufgeben, obwohl es das einzig richtige wäre, das einzige, was diesem Alptraum ein Ende bereiten könnte.
Ich wollte sie nicht verlieren, meine Gefährtin, mein Junges, mein Zuhause. Der Clan fühlte sich gerade nicht ansatzweise an wie ein Zuhause, aber er war das, was dem am nächsten kam. Wo sollte ich denn sonst hin? Es gab auf dieser Welt keinen Ort, an den ich wirklich hin gehörte.

Aus leeren Augen starrte ich das Grab vor mir an, hatte den buschigen Schweif, der mittlerweile etwas dünner geworden war, Blattfrische sei Dank, eng um die Pfoten gelegt. Mir war übel und es wurde nur schlimmer, je länger ich das Grab vor mir anstarrte. Sein Körper war sicher längst nicht mehr da und doch verursachte der Anblick des kleinen Hügels ein schreckliches Gefühl in meiner Magengegend - meinem gesamten Körper.
Immer und immer wieder sah ich ihn vor Augen, wie er zuckte und schrie, der Gestank nach verbranntem Fell und Tod trat mir in die Nase und am liebsten wäre ich davon gerannt. Doch ich blieb sitzen. Quälte mich selbst, so wie ich es mittlerweile recht häufig vor der Nachtwache tat. Eine Art der Selbstgeißelung, meine Art, Reue zu zeigen. Indem ich dafür sorgte, dass es mir miserabel ging, konnte ich vielleicht dafür sorgen, dass sich alle anderen besser fühlten. Es gab sicher den ein oder anderen, dem es gefallen würde, zu sehen, wie ich mich langsam selbst zerfraß.
Sollte es eben so sein. Ich musste für meine Sünden gerade stehen und wenn es diese Bestrafung erforderte, dann würde ich dem nachkommen. Egal wie sehr es schmerzte, egal wie lange ich dieses Grab noch anstarren musste.

Je länger ich hier saß, desto schwerer wurde der Druck auf meiner Brust und meine Sicht verschwamm allmählich. Wieso. Wieso hatte ich ihn sterben lassen. Hätte ich doch einfach nur meinen Zorn unter Kontrolle gehabt, hätte ich gesehen, dass er mir nur helfen wollte... Dann wäre das alles nicht passiert. Vielleicht hätte ich mich gefangen, wäre ein guter Anführer geworden, nicht dieser Versager, den nun alle vor Augen hatten, wenn sie den Namen Hawkstar hörten. Mein Name bedeutete nichts, er war lediglich ein Anagramm für 'Schwäche'. Er würde in die Geschichte eingehen als der Name eines Katers, der seinen eigenen Ruhm über alles andere gestellt hatte und der zu inkompetent war, aus seinen eigenen Fehlern zu lernen. Es war der Name eines Schattens.
Einer Kopie.
Die Gedanken schwirrten mir ständig im Kopf herum, wurden lauter und lauter, bis ich schließlich brach. Ich schaffte es nicht länger, dagegen anzukämpfen und senkte den Kopf, mich leicht mit den Vorderpfoten am Boden abstützend, da meine Kraft nachließ. Tränen flossen mir in Strömen aus den Augen und ich bekam keine Luft mehr. Alles in meiner Brust zog sich zusammen, verursachte einen erdrückenden Schmerz, der mir die Kehle zuschnürte. Und als ich endlich wieder etwas Luft einlassen konnte, gab ich einen herzzerreißenden Schrei von mir. In dem Moment war es mir egal, ob mich jemand hörte, ob es überhaupt jemanden interessierte. Ich stieß den Schmerz aus, damit er mir zumindest für diese Nacht einen winzigen Raum zum Atmen überließ, doch wusste ich, dass das nicht lange halten würde.

Beinahe hätte ich mich übergeben, doch das schaffte ich noch, zurück zu halten. "Warum verdammt?!",fauchte ich, starrte mit verheulten Augen auf das Grab und grub die Krallen in den Boden. "Warum hab ich es getan?! Ich hätte an deiner Stelle dort sterben sollen! Warum hab ich das getan, wieso hab ich dich umgebracht?!" Mein Körper bebte vor Zorn auf mich selbst, während ich versuchte, mich aufrecht zu halten. Über die letzten Monde hinweg war ich schwächer geworden und der Kampf gegen den Himmelclan hatte mir den Rest gegeben. Es war, als hätte ich jegliche Energie, die ich bis dato noch gehabt hatte, in meine Krallen fließen lassen, als ich Raptorshriek angriff, diesen Bastard.
Jetzt übermannte mich die Erschöpfung.
Ich schluchzte und schniefte, wischte mir ein paar Mal mit der Vorderpfote über die Augen und biss fest die Zähne zusammen. "Warum habt ihr mir nicht all meine Leben genommen, als ihr die Chance dazu hattet? Ihr hättet euch so viel erspart... Hättet Ihr so viel erspart..." Meine Stimme versagte und die Energie wich aus meinem Körper, als würde der Boden sie mir entziehen. Leise vor mich hin weinend, senkte ich den Kopf zu Boden und drückte ihn fest gegen die weiche Erde. Die Krallen in den Kopf bohrend, spürte ich den Schmerz durch meinen Schädel und den Hals zucken, doch er konnte mich ebenso wenig davon abhalten, Silberzunge zu töten, wie alles andere es konnte. Es war verschwendete Zeit, die Mühen nicht wert.

@Kampfecho

In meiner Verzweiflung merkte ich nicht einmal, dass sich jemand näherte. Erst, als ich mit Gewalt zu Boden gerissen wurde und die Luft meine Lungen verließ, zuckte mein Körper vor Schreck zusammen und der Angreifer hatte meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Der Schmerz, den die Krallen des großen, dunkelgrauen Katers in meiner Haut verursachten, holte mich in die Realität zurück, wenn auch nur kurzzeitig. Die Tränen liefen nach wie vor und ich bekam meinen Atem nur schwer unter Kontrolle, während mich tatsächlich Angst durchflutete. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich Kampfecho an, ihn erst jetzt erkennend, wo ich wehrlos unter ihm lag. Es wäre ein Leichtes für ihn, mich hier und jetzt zu töten. So, wie ich es immer befürchtet hatte, würde ich nun wohl sterben. Einer meiner eigenen Clankameraden hatte genug von mir und meinen Schandtaten und würde mir nun heimlich, still und leise ein Ende bereiten.
Langsam legte ich den Kopf auf dem Boden ab, hörte auf Kampfecho anzustarren und schaute stattdessen nur in die Leere vor mir. Mein Körper wehrte sich nicht mehr gegen das Gewicht und ich gab jeglichen Widerstand auf, ihm damit zeigend, dass es in Ordnung war. Ich hatte nicht vor, noch zu kämpfen, nicht jetzt, nicht so. Wäre es doch eine verdiente Strafe, als ein Niemand zu sterben, vom eigenen Clan verraten, nachdem ich sein Vertrauen unzählige Male missbraucht hatte.

Erst als der größere Kater sich von mir entfernte und mich frei gab, erlaubte ich mir, wieder zu atmen und schloss die Augen, um diese Atmung ein wenig zu regulieren. Noch immer schluchzte ich, schniefte leise, ehe ich mich langsam erhob und den Blick zu Boden gesenkt hielt. Den Kopf hatte ich in Richtung des Grabes gewandt. Kampfecho hatte mich nicht getötet, aber vielleicht würde er das noch und da ich ihm in diesem Zustand sowieso nicht viel entgegen zu setzen hatte, rutschte ich langsam und vorsichtig wieder näher an das Grab heran.
Der Schreck klang nur langsam ab, während ich mir mit einer Pfote noch einmal die Tränen weg wischte, den Blick meines ehemaligen Schülers meidend. So hatte mich niemand sehen sollen, am allerwenigsten er. Was hatte er gehört? Genug, um mich anzugreifen, wenn das nicht eine reine Affekthandlung war und er sowieso die Absicht hatte, mich zu töten. Ich gab keinen Ton mehr von mir, außer ein gelegentliches Schluchzen, und stützte mich mit den Vorderbeinen wieder vom Boden ab, als wäre mein eigener Körper schwerer, als jeder Baumstamm um uns herum. Wenn Kampfecho gehört hatte, was ich gesagt hatte, dann... war es vorbei. Er würde es dem Clan sagen und dann war ich geliefert. Dann... dann konnte ich das Territorium noch heute verlassen und mich nie wieder blicken lassen. Dann war alles vorbei.

Ich wandte den Kopf ganz leicht in Richtung Kampfecho, gerade weit genug, dass er mein rechtes Auge sehen konnte. "..." Was konnte ich sagen? Hatte ich überhaupt die Kraft, irgendetwas zu sagen? Es hätte sowieso keinen Sinn. Er musste etwas gehört haben, laut genug war ich gewesen. Dazu lag die Lichtung noch im Territorium des Rosenclans, da hätte ich jederzeit damit rechnen müssen, dass mir ein Rosenclaner begegnen könnte, auch wenn hier sehr selten jemand entlang lief. Ich gab mich geschlagen, überließ mein Schicksal seiner Entscheidung und senkte lediglich den Kopf, ergab mich.

@Kampfecho

Sein Spott fühlte sich an, als würde er eine eiserne Klinge durch meinen körper stoßen und sie immer wieder in der großen Wunde herum drehen. Meine Leistungen der vorherigen Blattwechsel waren wie ausradiert, sah man nur noch jeden einzelnen Fehler, den ich je begangen hatte, konnte nicht mehr sehen, was ich vielleicht sein könnte, wenn man sich die Mühe machte, mich etwas kennen zu lernen. Wer würde sich das jetzt überhaupt noch wagen? Wem könnte ich glauben, dass es ernst gemeint war? Niemandem.
Der Hohn war gerechtfertigt, hatte ich doch nichts erreicht, war in eine dunkle Höhle getreten, aus der ich nicht wieder von selbst hinaus finden konnte. Ein tiefer Fall mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Jedes Wort der Verachtung, das Kampfecho aussprach, schien mich kleiner werden zu lassen und am liebsten würde ich mich neben Silberzunge legen, die Erde meinen schwachen Körper verschlingen lassen, um dem zu entgehen.

Die Frage, ob ich ein Gewissen hatte, ließ ich nur durch ein Schulterzucken beantworten. Hatte ich eines? Ich wusste es nicht wirklich. Manchmal hieß es, dass ich ein Herz hatte und es sogar am rechten Fleck saß. Und manchmal hieß es, ich sei das größte Monster auf Erden. Niemand schien sich so wirklich entscheiden zu können, was genau ich denn nun war und daher wusste ich auch nicht, ob ich wirklich ein Gewissen hatte, oder es nur Einbildung war - Wunschdenken.
"... Ich dachte wirklich... dass du sie ermordet hast...",antwortete ich nach einer langen Zeit leise, meine Stimme gebrochen, ab und zu von einem Schluchzen aus dem Rhythmus gebracht. Ich wischte mir nochmals mit den Pfoten über die Augen, mich von Kampfecho abwendend, obwohl er die Tränen sowieso schon gesehen hatte.
"Vielleicht... war es der jämmerliche Versuch, es wieder gut zu machen... irgendwie dafür zu büßen... Wenn ich einen Mörder fassen konnte, könnte das vielleicht ja meine eigenen Schandtaten abschwächen, aber... das hat es nicht getan." Nein, stattdessen war ich noch viel mehr in Ungnade gefallen und hatte nun den gesamten Clan gegen mich aufgebracht. Gab es überhaupt noch eine Katze, die mir glaubte? Nicht einmal Räuberstern würde mir jetzt noch ein Wort glauben und ich wusste, dass ich mir das nur mit viel Mühe würde zurück arbeiten können, falls das überhaupt möglich war.

"...Es gibt keinen Weg, die Tat ungeschehen zu machen, ich kann ihn nicht zurück holen... Ob Unfall oder nicht, sein Tod ist meine Schuld und damit muss ich nun leben, als Strafe für mein Vergehen. Und auch damit muss ich leben, dass ich dich als Mörder bezeichnete, obwohl du unschuldig warst. Ich... Ich weiß nicht, wie ich jemals dafür aufkommen soll, ob es überhaupt möglich ist... Ein Tod kann nur durch einen Tod ausgeglichen werden, aber..." Ich wollte Silberzunge meinen Körper nicht als Gefäß anbieten. Ich wollte nicht den letzten Faden zum Leben durchtrennen müssen, wo ich doch noch immer Räuberstern und Plätscherpfote hatte. Ich wollte nicht gehen...
Der Egoismus hielt mich davon ab, das Richtige zu tun, wofür ich mich ebenfalls täglich bestrafte.

"... Tu, was auch immer du für nötig hältst..."