[ mit @Libellenecho ]

Libellenecho enttäuschte nicht. Sie spürte Reds Blick auf sich, und ohne große Umschweife stolzierte sie regelrecht zu ihm herüber - ganz so, wie er es irgendwie auch erwartet hatte. So... vorhersehbar. Nun, genau genommen war beinahe jeder vorhersehbar, auf eine gewisse Art und Weise, wenn man sich nur vorher zur Genüge mit der Katze beschäftigt hatte. Red konnte nicht von sich behaupten, dass er das bei Libellenecho in aller Tiefe getan hatte, aber er hatte sie seit ihrer Ernennung - die nun einmal auch seine Ernennung gewesen war - immer wieder im Lager beobachtet, wenn sich denn die Gelegenheit geboten hatte.
Red stieß ein amüsiertes Schnauben aus, während sich ein spöttisches Halblächeln auf seinen Zügen abzuzeichnen begann. Beinahe träge blinzelte er die Kriegerin an, den Schweif um die Pfoten gelegt. "So unhöflich", sagte er und schnalzte einmal mit der Zunge. "Grüßt man sich heutzutage nicht einmal mehr?" Unter ein Stück weit geschlossenen Lidern hinweg sah Red sie an, ehe er das Maul zu einem kurzen, kunstvollen Gähnen aufriss. "Kein Grund, ausfallend zu werden. Ich habe lediglich meinen Blick etwas schweifen lassen."


[ mit @Schattenpfote ]

Schattenpfote und Eclipsepaw waren zu Schülern geworden. Red konnte nicht sagen, dass er sich über die Präsenz der einen im Schülerbau sonderlich freute, aber das konnte sich auch schnell nur als kurzzeitiges Problem entpuppen. Ganz im Gegensatz zu diesem Problem war Red Schattenpfotes Gegenwart aber nicht unbedingt abgeneigt. Ob er sie mochte? Sicherlich nicht. Aber sie war erträglich und damit um einiges besser als ein guter Teil der anderen Schüler. Deswegen verfolgte Reds Blick sie auch, am Tag nach dem Tag ihrer Ernennung, als die Sonne schon etwas höher stand.
Er war am Morgen bereits draußen gewesen und ruhte sich jetzt ein wenig aus, bevor die Sonne unweigerlich ihren Zenit erreichte und es im Lager zu warm wurde. Ob Schattenpfote es ebenfalls zu warm fand? Mit minimal schiefgelegtem Kopf folgte Red ihren Bewegungen durch das Lager. Dieses Mal sprach er sie nicht an - das war ihre Aufgabe, wenn sie denn wollte. Er hatte es beim letzten Mal getan. Ein kleines, halb amüsiertes und halb listiges Lächeln verzog seine Züge, während er dieser ach so spannenden Tätigkeit der jetzigen Stunde nachkam.


[ mit @Eclipsepaw ]

Noch war die Sonne nicht vollständig aufgegangen. Die letzten Takte der Nacht färbten den Himmel noch immer in einem dunkleren Violett, das an einigen Stellen bereits dem helleren Ton der Morgendämmerung wich. Bald würde die Sonne vollkommen aufgehen, aber noch war es früh - früh genug, dass die Morgenpatrouille erst in einiger Zeit aufbrechen würde, der Großteil des Lager schlief und noch kaum einer draußen unterwegs war.
Es war perfekt.
Reds Pfoten machten keinen Laut, während er sich durch den Schülerbau schlich, sich mit einer Gewandtheit zwischen all den vielen Nester hindurchschlängelte, wie er sie sich in den vergangenen Monden antrainiert hatte. Er trat auf keinen heraushängenden Schweif, keine Pfote, machte sich nicht bemerkbar bei all den anderen Bewohnern des Baus.
Bis auf einer.
Vor Eclipsepaws Nest blieb Red stehen und sah auf die schlummernde Gestalt hinab, die sich sicherlich noch immer von ihrem gestrigen Training erholte. Zwei Tage lang hatte Red sie in Ruhe gelassen. Zwei Tage lang hatte er nicht mit ihr interagiert, hatte ihr nicht einmal Blicke durch das Lager zugeworfen, sondern hatte beschäftigt gewirkt, als hätte er keine Zeit für die arme, kleine Eclipsepaw. Na - von wegen arm. Reds Lefzen zuckten, verzogen sich zu einem Lächeln, während er auf sie herabsah. Die schmale Narbe auf seiner Stirn, die er ihr zu verdanken hatte, pochte. Aber sein Lächeln war süß und liebreizend, als er sich schließlich zu ihr herunterbeugte.
"Wach auf, wach auf, Eclipsepaw", säuselte er in ihr Ohr. "Gruppentraining - dein Mentor und meiner erwarten dich, mich und Sternenpfote schon am Trainingsplatz. Komm, komm, du bist spät dran~"


(einfach halbe Familie verlinkt )

@Redpaw heule

Tatsächlich hatte ich nicht vor gehabt, dass ich in meinem Nest tief und fest schlummerte. Seit meinen Gesprächen mit Blütenpfote und Pantherpfote wusste ich, dass ich auf der Hut sein musste. Doch ich konnte nichts gegen den Sog des erholsamen Schlafes tun. Sobald mein Körper sich zusammengerollt hatte, war ich auch schon eingeschlafen. Meine Pfoten und Schnurrhaare zuckten hier und da, wenn ich irgendetwas belangloses Träumte und die neuen Eindrücke verarbeitete. Dass mich meine Peiniger aktuell in Ruhe ließen, trug dazu bei, dass mein Körper sich entspannte und mein Geist abschaltete. Und naja, ich lag immernoch im Schülerbau und war geschützt durch die Öffentlichkeit des Ortes.

Gerade wurde jedoch mein Schlaf gestört. Es war ein Atemhauch, dann ein Flüstern, dessen Inhalt ich nicht verstand. Irritiert öffnete ich die Augen, blinzelte müde und hob den Kopf. Nur, um in das Gesicht von Redpaw zu sehen. Auf diesen Anblick am Morgen kann ich gut und gerne verzichten, dachte ich mir. Was hatte er da gesagt? Gruppentraining? Hä? Was hatte der denn für Beeren gefressen? „Halt’s Maul, Redpaw. Du hast bestialischen Maulgeruch“, grummelte ich und senkte wieder den Kopf, um vielleicht doch noch in das süße Reich der Träume zu entschwinden. Gischtflamme würde mich hoffentlich erst ein wenig später zu sich holen.

Heartrose mit @Räuberstern
Einige Tage nach dem Training mit Blütenpfote wollte sie ihre Idee, die eigentlich Kampfechos Idee war, mit Räuberstern teilen. Im Lager entdeckte sie auch schon die gefleckte Anführerin und sprang in drei sätzen über die Lichtung zu ihr. "Oh Räuberstern! Ich hatte, eher Kampfecho, hatte eine Idee! Ich denke, wenn wir das mehr ausarbeiten, können wir den zusammenhalt im Clan stärken wieder!", grüßte sie ihre Freundin aufgeregt, ja beinahe schon fast Kindlich. "Durch Gruppentraining! Zwei Mentoren und 4-6 Schüler! Vielleicht auch allgemein kleine Turniere und Wettkämpfe, wo sich auch die Krieger messen können! In allen Möglichen, Jagen, Kämpfen, Spuren oder einfach ein Wettstreit in Runterschlittern der Sanddünen an der Grenze vom Streunergebiet!" plapperte sie aufgeregt weiter. In ihren Kopf hatte sie diese Idee weiter ausgearbeitet und kam so auch auf die Wettkämpfe für den Clan. Die Nomaden hatten auch dazu beigetragen. Sie hatten es immerhim geschafft eine friedliche Stimmung beizubehalten, obwohl die Clans momentan so angespannt waren!
"Das wird sicher Spaßig und ich glaube, das ist es was unser Clan braucht! Spaß zusammen, lustige Momente, Friedliche Zeit miteinander." ihre Augen leuchten förmlich, als sie davon sprach und hoffte, das ihre Idee auch bei anderen Anklang finden möge.

Wolverinepaw mit @Steelpaw
Es dauerte mehrere Herzschläge, dann sah sie ihn an. Sehr lange. Musterte ihn erstmal richtig. Sein Fell war dunkler geworden, ihres heller. Seine Augen ausdrucksstarker, sein Kittemgesicht wich langsam den eines richtigen Katers. "Ich hasse dich nicht" hauchte sie dann, recht leise aber noch laut genug das er es hören können würde. "Niemanden hasse ich, zumindest keinen anderen außer mich. Dafür das ich so schwach bin. Dafür das ich nichts kann. Dafür so nutzlos zu sein. Dafür so abnormales Fell zu haben." und das waren nur ein paar gründe, wieso sie sich selbst hasste. "Aber dich? Nein. Solche Gefühle dir gegenüber hege ich nicht." wieso sollte sie auch? Er hatte ihr nichts getan und eigentlich war sie nur Neidisch. Darauf das er gesund war. Darauf keine Geschwister zu haben. Darauf das er nicht quälend darauf warten musste, das ihre Schwestern erwachten. Darauf das er ein scheinbar Sorgloses Leben leben konnte und sie offenbar nicht.
Sie beiden waren einfach.. anders.

Sie wich nicht zurück, als er aufstand. Auch nicht, als er ihr näherkam, das Zittern seiner Stimme wie ein Echo in ihrer Brust. Stattdessen blieb sie stehen. Ihre moosgrünen Augen spiegelten sich in dem eisigen Blau seiner. In ihnen war die tiefste Blattleere gefangen. Sie atmete einmal tief durch, ehe sie mit leiser Stimme antwortete „Ich hatte bereits einen Gefährten im RosenClan.“, Ihr Blick senkte sich kurz, die Worte schmeckten nach altem Schmerz. „Alle wissen, wie das ausgegangen ist.“ Ein Moment verging, in dem sie einfach nur da stand. Dann hob sie wieder den Kopf, sah ihn mit ihrem sanften Blick direkt an „Und besonders du müsstest es wissen.“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu, blieb knapp vor ihm stehen, sodass sie ihn beinahe berührte. „Ich hatte solche Angst, dir das zu sagen. Dass du mich verurteilst. Mich vielleicht sogar hasst, weil ich mich für etwas entscheide, das dich verletzt.“
@Hawkpaw

@Nachttau

Ghosteagle... Ich hasste diesen Kater, hatte er meiner Schwester und auch mir so viel Leid beschert. Sollte man mich nach meinem Tod tatsächlich in den Sternenclan einlassen, wäre meine erste Amtshandlung, ihn da raus zu werfen. Meine Schwester hatte damit nach wie vor zu kämpfen und das machte mich wütend. Hauptsächlich auf Ghosteagle, aber in gewisser Weise auch auf mich. War ich ihr nicht genug Stütze gewesen? Sicher nicht, sonst hätte sie es vielleicht besser verarbeiten können.
"Aber das hatte doch nichts mit den Katzen des Rosenclans zu tun. Ghosteagle war ein Idiot, ein Fuchsherz. Trotzdem war er nur einer von vielen Katern, die hier leben. Du wirfst das alles weg für einen Baumclaner? Einen Feind?" Ich verstand es nicht, wirklich nicht. Genauso wenig, wie ich es verstehen konnte, wenn Katzen den Clan wechselten, die eigentlich überhaupt keinen Bezug zu diesem neuen Clan hatten, sich aber Zuhause nicht wohl fühlten. Ich fühlte mich hier auch nicht wohl, das war aber zumindest teilweise auf meinen Mist gewachsen. Wer wäre ich, mich darüber zu beschweren?
Ich sah Nachttau mit einer Ernsthaftigkeit an, die nur von einem besorgten, älteren Bruder kommen konnte. "Ich verstehe es einfach nicht... Wieso willst du all das vergessen? Du willst dich dem Baumclan anschließen, uns zu Feinden machen, nur für einen Kater, den du doch noch überhaupt nicht richtig kennst?" Da machte es allerdings klick bei mir und meine Mine verfinsterte sich. "Oder wie lange läuft das schon? Wie lange triffst du dich schon mit ihm? Monde?" Meine Schwester war eine Verräterin... Aber das schmerzte nicht so sehr wie die Tatsache, dass sie gehen würde. Sie würde den Rosenclan und vor allem mich, ihre Familie, zurück lassen. Und auf dem Schlachtfeld würden wir Feinde sein.
Mein Nackenfell war leicht gesträubt, als ich ihrem Blick auswich. "Erst rennst du weg, lässt mich glauben, du seist tot. Dann kommst du wieder, erstehst von den Toten wieder auf und jetzt... Jetzt willst du wieder gehen? Warum tust du das?" Dass es so war wie bei mir und Räuberstern, das glaubte ich ihr nicht. Räuberstern und ich hatten lange gebraucht, bis wir einander die Liebe gestanden und selbst dann... Ich...
Ich seufzte leise. Beinahe als hätte Nachttau mich in einem Geisteskampf geschlagen, besiegt. Wenn sie diesen Kater wirklich so toll fand, würde sie selbst herausfinden müssen, ob daraus etwas werden konnte. Sie warf ihr Leben im Rosenclan bereitwillig weg, für irgendeinen Baumclaner. Dann würde sie damit leben müssen. "...Wieso kann er nicht wenigstens in den Rosenclan kommen? Warum musst du gehen?" War es hier so schlimm für sie?
"...Liegt es an mir?",fragte ich dann und meine eisblauen Augen zeigten leichten Schmerz. War es ihr unangenehm mit mir zusammen zu leben, mit mir in Verbindung gebracht zu werden? Weil ich ein gefallener Anführer war? Zurück gestuft zum Schüler?

@Kampfecho


Auch wenn Blüte schon mit einem gemeinen Spruch gerechnet hatte, war sie dennoch bei seiner unfreundlichen Antwort überrascht. Sie hatte ihm doch gar nichts getan, oder auch sonst irgendeiner Katze hier... wenigstens noch nicht. "Bist du immer so schlecht gelaunt?" erwiderte Blütenpfote auf seine Frage. Als der große graue Kater anfing, sie mit seinen Augen zu fixieren, wollte sie seinem Blick erst standhalten, wich dann jedoch instinktiv einen Schritt zurück. Nicht nur stand hier ein Krieger vor ihr, Kampfecho war zudem noch alleine vom Aussehen her einer der gefährlichsten Katzen des Rosenclans. Dazu kam auch noch der bedrohliche Unterton in seiner Stimme, was für ein gruseliger Kater. "Ich will mich nicht wegen Königs Fehlern besser fühlen. Ich dachte mir nur dass ein Mentor besser den Fortschritt als sein Schüler beurteilen kann, deshalb frage ich dich und nicht meinen Bruder."


@Eclipsepaw


Der Clan sollte schwach sein, weil Räuberstern die beiden Schüler für den Beutediebstahl nicht hart genug bestraft hatte? Die beiden Schülerinnen hatten wohl unterschiedliche Auffassungen von wahrer Stärke. Das Himmelclan Pack sollte sich schon davor fürchten, auch nur einen Blick in die Richtung unseres Territoriums zu werfen, das hatte nichts mit Respekt zu tun, dachte sich Blütenpfote, ging jedoch nicht weiter auf den Beutediebstahl ein.

"Wenn ich irgendwann alt und nutzlos bin, könnt ihr mich zusammen mit den anderen Schwächlingen vergraben." antwortete Blütenpfote gleichgültig "Und warum sollte es auch bei mir oder meiner Familie anders sein? Zu verlangen, dass andere auf ihren Kosten für einen Sorgen müssen, ist nichts als Egoismus. Sammelt sich zu viel unnötiger Ballast im Clan an, der diesen herunterzieht, werden wir bald alle untergehen. Schau alleine, wie wenige Krieger wir haben, der Clan ist aktuell nicht stark genug, um weitere Schwäche zu tolerieren." miaute Blüte, während sie weiterhin in die funkelnden Augen von Eclipsepaw blickte. Erwartete Eclipse etwa Mitleid, wenn es um Blütes eigene Familie ging? . "Stell dir vor es kommt eine besonders harte Blattleere und es gibt nur genug Beute für den halben Clan. Das Gesetz verpflichtet uns dazu, natürlich die Jungen, aber auch die senilen Ältesten zu füttern, zu Not müssten Krieger und Schüler verhungern. Die Katzen, die übrig bleiben, sind entweder zu jung, oder zu alt um für sich selber zu sorgen, es wäre damit auch ihr Ende. Wo ist denn da der Sinn, hinter diesen ach so tollen Gesetzten?"

„Nein.“ sie stand still. Ihr dunkles, glänzendes Fell schimmerte sanft im Licht. Der Wind zupfte ihr eine einzelne Strähne aus dem Gesicht, die sich über die schmale Stirn legte, doch sie rührte sich nicht. Ihre Haltung war gerade, der Schweif leicht um die Pfoten gelegt. Sie hob langsam den Blick, moosgrüne Augen trafen kaltes Eis. „Ich werde hier niemanden finden.“ Sie schloss die Augen für einen Moment. Ihr Gesicht, so fein geschnitten, wirkte friedlich, beinahe zeitlos. „Ich kann keine Grenzen hassen, die von Pfoten gezogen wurden. Nur weil jemand jenseits davon geboren wurde ist er nicht mein Feind.“ Der Wind spielte mit den Spitzen ihres Fells. „Wir teilen mehr, als uns trennt. Wir bluten alle. Verlieren. Lieben. Leiden. Und am Ende… sind wir Staub im selben Wind.“, ihr Schweif zuckte leicht. „Ich weiß, dass du mich nicht verstehst." Ein Hauch von Wehmut stahl sich in ihren Blick. @Hawkpaw

@Nachttau

Nein? Nein was?
Nein es ist nicht deine Schuld? Oder nein sei endlich still?
Frustriert legte ich die Ohren nun ganz an und verengte die Augen ein wenig. Nachttau hatte schon immer eine kryptische Art an sich gehabt. Die war in unserer Familie vor allem von der väterlichen Seite aus vererbt worden und ich beherrschte diese Ausdrucksweise ebenfalls, wandte sie aber anders an. Nachttau, sie... sie nutzte sie genau dann, wenn es für mich wichtige Informationen zu erfahren gäbe, beinahe schon so als wollte sie mit mir spielen - und das machte mich wütend.
"Ach, und im Baumclan aber schon? Wer sagt, dass du hier niemanden finden würdest? Du willst es nicht, das ist es, oder?" Sie hatte schon längst entschieden, antwortete mir nicht im geringsten auf meine Fragen, was mich noch mehr reizte. "Natürlich ist der Baumclaner unser Feind! Wenn ihnen ein Mal der Fisch quer im Hals sitzt, dann greifen sie an und wir stehen uns auf dem Schlachtfeld gegenüber! Ist dir das klar?! Oder ist es dir einfach nur egal? Ist dein Clan, deine Heimat, so irrelevant geworden?",fragte ich nun vorwurfsvoll, wissend, dass sie mir wahrscheinlich nicht einmal mehr zuhören würde. Sie würde den Clan verlassen, mit einem Baumclaner wollte sie glücklich werden und dann... dann war sie weg. Kein Teil meines Clans mehr. Eine Verräterin, die ich zu bekämpfen hatte, wenn es drauf ankam.
"Pah." Ich wandte den Kopf leicht zur Seite, starrte ein brennendes Loch in die Luft. "Oh, ich kann besser als jeder andere verstehen, wenn man den Clan verlassen möchte. Ich kann gut verstehen, wenn man sich hier nicht wohl fühlt." Meine Stimme war durch eine Mischung aus Sarkasmus und bitterer Wahrheit gezeichnet, ehe ich sie wieder ansah. "Sie werden dich nie akzeptieren, Nachttau. Wenn du diesen Schritt wagst, wirst du für den Rosenclan eine Verräterin und für den Baumclan eine Spionin. Oder eine anderweitige Gefahr, der man nicht trauen kann. Dein toller Liebhaber wird dich davor nicht beschützen können. Wieso willst du dir das selbst antun, nach allem was bereits geschehen ist? Warum lässt du ihn nicht her kommen?"
Ein gequälter Ausdruck formte sich auf meinem Gesicht, als ich sie wieder anschaute. "Ich würde ihm nichts tun, falls das deine Sorge wäre..."

„Du siehst doch selbst niemanden an meiner Seite.“ Eine Sekunde Stille. Dann fuhr sie fort ,,Weißt du noch, wie Schüler des RosenClans Beute aus dem HimmelClan gestohlen haben? Nicht aus Hunger.“ Sie trat einen Schritt zurück und straffte ihr zierlichen Schultern. Die Knochen unter ihrem Fell zeichneten sich in dem malerischen Licht ab „Kein Clan ist ohne Schuld. Und kein Clan ist besser als der andere.“ Es folgte ein leises Ausatmen. Dann schwieg sie. Und obwohl sie so wenig gesagt hatte, war alles gesagt. @Hawkpaw

@Nachttau

Und wieder wich sie nahezu all meinen Fragen aus, was mich zusehends zur Weißglut trieb. Ich hatte nun schon länger nicht mehr wirklich etwas gefühlt, hatte mich in der Leere verkrochen, die ich mir durch meine Strafe selbst auferlegte. Jetzt war das erste Gefühl, dass sich wieder durch mein gesamtes Nervensystem bahnte Wut. Der blanke Zorn.
Sie wollte gar nicht mit mir reden. Alles, was Nachttau wollte, das war mir ihren Punkt zu vermitteln und dann abzuhauen. Sie hatte kein Interesse daran, sich meine Meinung dazu anzuhören oder meine Bedenken wahrzunehmen. Es war ihr egal und sie wollte nur noch weg hier.
Dass sie die Schüler erwähnte, die Beute gestohlen hatten, ließ mich merklich den Blick verfinstern, bis ich sogar leicht die Zähne zeigte. "Und wegen der Dummheit und dem Geltungsdrang einiger naiver Jungspunde, da wirfst du nun alles hin? Stellst den Rosenclan als nicht mehr sicher da? Der Baumclan ist vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls aus seinem Territorium vertrieben worden, hatte mit Ratten zu kämpfen. Jeder Clan birgt Gefahren, deshalb sind wir Wildkatzen, wir trotzen ihnen."
Ich konnte kaum in Worte fassen, wie sehr mich ihr Handeln verletzte. Ihre Worte waren wie beleidigende Matschklumpen, die sie in meine Richtung warf und gleichzeitig gab sie mir das Gefühl, dass es meine Schuld war, dass sie ging. Ihre Worte implizierten das umso mehr. Es gab hier Katzen, die verbreiteten Unruhe und ich konnte mich wohl kaum dagegen stellen zu sagen, dass ich dazu gehörte. Das von ihr so indirekt zu hören tat weh. Für einen Moment schloss ich die Augen, wirkte, als würde ich mit Mühe versuchen, einen größeren Ausbruch zu verhindern und meinen Zorn im Zaum halten wollen.
Doch als ich die Augen erneut öffnete, war in ihnen ein blutiges Orange zu erkennen, das eisige Blau vollständig aufgelöst. Brennend und beizend, beinahe als würde ich versuchen, sie allein durch einen Blick zu Asche zu verarbeiten. Ich spürte wieder diese Hitze in mir aufwallen, als würde flüssige Lava sich durch meine Venen bewegen, auch wenn das Gefühl längst nicht so schlimm war, wie damals beim Kampf gegen den Himmelclan, als Raptorshriek...

"Dann verschwinde. Mach dass du weg kommst, ich will dich nicht mehr sehen." Meine Stimme war glühend vor Verachtung. Meine Schwester war immer eigene Wege gegangen, doch dass sie ihren eigenen Clan, ihre Familie, so sehr verlassen wollte, obwohl sie alle Mühe gab, um zurück zu kommen... Es enttäuschte mich und gleichzeitig fraßen sich die Schuldgefühle in meine Brust. Wenn sie sich nicht mit mir assoziieren würde, wenn ich ihr geholfen hätte, besser Fuß zu fassen und sich wieder einzuleben... Aber stattdessen hatte ich selbst Verrat begangen und mich einer Strafe ausgesetzt, die mich und alle, die mit mir verbunden waren, in Schande stürzte. Sie wollte es nicht sagen, aber ich wusste, dass es stimmte.
"Na los, hau ab!",blaffte ich sie an, meine Worte donnerten über die Lichtung und ich holte mit einer Pfote nach ihr aus, die Krallen noch eingefahren. "Du hast hier nichts zu suchen, Verräterin!" Trotz der immensen Hitze in meinem Körper, klang gegen Ende meiner Worte ein kleiner Bruch mit. Ein Bruch, der verdeutlichte, wie sehr mich diese Umstände verletzten, die Tatsache, dass sie mir nichts sagen und nur noch einen formellen Abschied hinter sich bringen wollte. Ich war eine Formalität und nicht mehr. Ein Grund, weshalb sie sich hier nicht sicher fühlte und gehen wollte.

@Blütenpfote

„Weil viele Katzen eine Linie bei ihren Familienmitgliedern ziehen - oder bei ihren Freunden. Katzen, die sie liebgewinnen haben nehmen sie aus dieser Forderung heraus. Kannst du denn mit dem Gedanken leben, deinen Bruder oder eine Schwester - wenn du überhaupt Geschwister hier hast - zum Sterben in den Wald zu schicken? Deine eigenen Jungen? Oder vielmehr: sie selbst zu töten?“ Sicherlich würde Blütenpfotes knospenweißes Fellkleid hübsch aussehen mit einigen blutroten Flecken. Aber solche Dinge zu sagen - das könnte jeder. Sie auszuführen, das konnte eben nicht jeder, doch wenn diese Grenze überwunden war, dann gab es kein zurück mehr. Ich wusste noch nicht einmal, ob ich eine Katze töten konnte. Bislang schmiedete ich durchaus Pläne, wie ich meinen Gegnern eins Auswischen konnte - für meinen Vater hatte ich sogar gewisse konkrete Ideen, jedoch keine Ahnung, wie ich dies bewerkstelligen sollte. Ihn töten? Eine Vorstellung bislang. Doch das würde aktuell mehr Konsequenzen mit sich bringen, als wirkliche Lösungen.

Doch ich musste Blütenpfote in einem Punkt Recht geben: Älteste zu versorgen, die den ganzen lieben langen Tag nichts taten, als herum zu liegen, waren eigentlich nur ziemliches Mehraufwand. Und trotzdem verstand ich, wieso der Clan sich kümmerte: wir dankten auf diese Art für ihre Dienste. Clangeborene Katzen kannten nichts anderes als die Gemeinschaft. „Also ereilt uns am Ende alle das gleiche Schicksal, in deiner Vorstellung?“, fragte ich neutral. „Solange wir jung und gesund sind, da arbeiten wir für den Clan und die Gemeinschaft? Und sobald wir zu alt und gebrechlich sind - wenn man überhaupt dieses Stadium erreichen darf - dürfen wir beseitigt werden?“ Ich neigte den Kopf. Wieso … dachte Blütenpfote so etwas? Solche Gedankengänge kamen nicht von ungefähr.

Schakalpfote mit @Habichtklaue

Schakalpfote unterdrückte jeglichen Seufzer, auch wenn da einer wirklich dringend seiner Brust entspringen wollte. Natürlich bespreche ich solch wichtige Dinge, die direkt meine Familie betreffen, mit der einzigen Kätzin darin, die nicht mit mir verwandt ist...
Habichtklaue in allen Ehren, aber welcher vernünftiger Kater kam schon auf solche verkehren Ideen? Er wusste, dass sein Bruder wohl des Öfteren gedanklich damit spielte, ihn in den nächsten Busch zu werfen, doch heute hätte er Habichtklaue auch bei den Schultern packen und schütteln können.
"Deine Vögelchen haben mich nach meiner Herkunft gefragt, lieber Bruder. Tja, und das ist wohl meine Verantworung und meine Entscheidung", miaute er und hielt seine Erklärung beabsichtigt kurz, schließlich glaubte er nicht, dass sein Bruder gerade den kühlen Kopf dafür besaß, um einzusehen, dass er sich die Grube schön selbst geschaufelt hatte, in die er jetzt saß.
Herausfordernd hob Schakalpfote eine Augenbraue, Habichtklaue redete sich offensichtlich in Rage. Mal wieder. Doch heute schien es anders zu sein, kein wütendes Gezwitscher seines Lieblingsvögelchens. Habichtklaue wurde persönlich, doch, was viel erstaunlicher war. Er sprach Kritik aus.
Es war nicht so, dass er es nicht gewohnt war, Rüge oder Vorwürfe aus dem Mund seines Bruders zu hören. Doch, dass er direkt seine Art, sein Mundwerk angriff.
Schakalpfotes Blick wurde härter und vielleicht (uff, ja viiiiielleicht), schmälerte sich sein Lächeln ein wenig. Er lachte: "Spaß? Ich bitte dich, diesen Ärger hast du dir ganz alleine eingebrockt, Brüderchen."
Ohne weitere Worte trat er an seinen Bruder heran, sodass sich ihre Schnurrhaare streiften, er blickte an ihm vorbei, sprach an sein Ohr gewandt, als er deklarierte : "Du solltest lieber lernen, Spaß von Tölpelhaftigkeit zu unterscheiden. Aber, nun, ja..." Seine Stimme machte einen Schlenker, nur um noch eisiger zu werden: "Viel dringender solltest solltest du damit beginnen, besser zu lügen, als ein Kitten, das nicht weiter gucken kann als eine blinde Maus... " Wenn seine Stimme sonst wie goldener Honig war, dann war sie jetzt schneidend wie eine Klinge aus kaiserlichem Gold ( *hust hust* na, welches Fandom ist das?). Kalt, unverfälscht. Nicht am Leben gehalten von der sonst so verspielten Melodie, die sich durch seine Worte zog.
Tja, das hatte sein Bruder ja so gewollt. Es gab eine Sprechpause, für ein paar Herzschläge atmete er einfach nur in Habichtklaues Ohr, ehe er schließlich abschloss: "Wenn du Unterstützung willst, solltest du vielleicht damit beginnen, nach ihr zu fragen."
Mit einer geschmeidigen Bewegung rückte er wieder von ihm ab, hüstelte leicht, als hätte er den sinnbildichen Frosch im Hals gleich verschluckt und rutschte zurück ins alte Spiel. "Nun, wo wir gerade von deinen Kitten sprechen, wie geht es ihnen denn? Ein wirklich großer Tag für die Familie, hmm?"

@Redpaw ^{Deine Pfoten in meiner Familie machen mich nervös! Jetzt schon meine Mutter! D:}

Schattenpfote hatte sich vorgenommen, heute früh rauszugehen. Nicht weil sie plötzlich übermäßigen Eifer entwickelt hatte, sondern weil ihr der Schülerbau mit all den Körpern, dem dumpfen Atem der Schlafenden und der stickigen Wärme schon nach wenigen Momenten unerträglich geworden war. Sie war noch nicht bereit dafür, sich einfach einzufügen. Zu tun, als wäre das hier ihr Platz. Auch wenn Nachttaus Training am Vortag etwas in ihr bewegt hatten, konnte sie die Gleichzeitige Nähe und Distanz zu ihrer Schwester ebenfalls nicht ertragen. Sie hatte sogar schon kurzzeitig überlegt, ob es sich lohnen würde, irgendwo draußen zu schlafen. Aber sicherlich würde spätestens ihr Vater nach ihr Suchen und dem versuchte sie aus dem Weg zu gehen. Also unauffällig - aber sehbar bleiben war ihre Devise.
Ihre Schritte waren leise, wie immer, ihre Haltung entspannt, fast beiläufig, obwohl sie sich sehr genau überlegte, wo sie hintrat. Im Lager war es ruhig – die Art von Hitze hing in der Luft, die einem das Fell auf der Haut kleben ließ, wenn man zu lange in der Sonne stand. Schattenpfote hielt sich am Rand, unter den kühlen Überhängen der Sträucher, die sich wie ein schützender Mantel über den Boden beugten. Dass Red dort lag, erkannte sie früh. Natürlich hatte sie es erkannt – sie suchte unbewusst immer nach bekannten Silhouetten, nach Orientierungspunkten, die nicht sofort Gefahr bedeuteten. Und Red war keiner dieser Gefahrenpunkte. Nicht für sie. Zumindest nicht im klassischen Sinne.
Sie hätte weitergehen können. Hätte so tun können, als hätte sie ihn nicht gesehen. Aber sein Blick lag offen auf ihr, mit diesem Ausdruck in den Augen, den sie noch nicht ganz zu lesen wusste. Nicht ganz... aber ein bisschen.
Also blieb sie stehen. Nicht weit entfernt, aber auch nicht zu nah.
„Wenn du noch länger so guckst, bekommst du irgendwann viereckige Augen“, sagte sie schließlich trocken, der Hauch eines schiefen Lächelns zuckte über ihre Lippen, doch es war mehr Reflex als Überzeugung. Ihre Stimme klang ruhig, ein wenig rau vom wenigen Schlaf, aber nicht abweisend. Eher so, als wolle sie nicht die Erste sein, die offen zugeben musste, dass sie sich über seine Gesellschaft nicht ärgerte. Sie setzte sich langsam hin. Nicht ganz in seinem Schatten, aber in der Nähe. Nur für einen Moment. Nur, um zu sehen, ob er darauf antwortete.
"Bist du in mich verliebt oder so?" fragte sie nun fast beiläufig, die Augenbraue skeptisch gehoben. Sie erwartete keine Ernsthafte Antwort - Liebe war sowohl für Schattenpfote als auch Red etwas, was wohl nicht in ihrem Emotionsrepertoire.
Wobei Redpaws Emotionswelt eh auf einem einzigen Teelöffel passen würden.
Bei dem Gedanken musste sie kurz, ganz kurz auflachen.

[ mit @Eclipsepaw ]

Eclipsepaw wachte auf. Oh, wie wunderbar - so wunderbar, dass Reds Lächeln blieb und sogar noch etwas breiter wurde, auch als sie ihn mit dieser wahnsinnig durchdachten Beleidigung bewarf. Er nahm es als Anlass, sich noch ein wenig weiter herunterzubeugen und ihr ins Gesicht zu hauchen, bevor er sich pfeilschnell zurückzog und missbilligend mit der Zunge schnalzte. "Aber, aber, Eclipsepaw. So biestig, so früh am Morgen?" Was ein kleines Dreckstück. Red trat nach hinten, zuckte mit den Schultern und schlug einmal mit dem Schweif.
"Glaub mir, ich hätte einiges zu tun, was besser ist, als ausgerechnet mit dir zu trainieren." Sein Lächeln verwandelte sich in etwas scharfes, bissiges, ließ die Maske mit einem Mal fallen. "Aber dann steh halt nicht auf. Kampfechos Bestrafung für dich wird mich außerordentlich freuen - ich hab Bescheid gesagt, die Verantwortung liegt bei dir." Damit wandte Red sich zum Gehen, verließ den Schülerbau und letzten Endes auch das Lager. Sollte sie ihm folgen, sollte sie ihm nicht folgen... ah, es lag an ihr. Das war das Spiel, oder etwa nicht?

[› Trainingsplatz]


[ mit @Schattenpfote ]
(Copper fehlt noch >:3)

Na, sie entschied sich dazu, zu ihm zu kommen. Ein kleines, feines Grinsen huschte über Reds Züge, hob für einen Moment einen seiner Lefzen. Braves Mädchen. Er legte den Kopf schief, blinzelte träge zu ihr hoch, bevor sie sich dazu herabließ, in einiger Entfernung zu ihm stehenzubleiben. Nicht direkt neben ihn, nein. Das würde sie nicht tun - noch nicht. Red ließ seinen Blick für einen Moment über sie gleiten, über diesen uninspirierten, dreifarbigen Pelz. Dann zuckten seine Augen zu ihren, und das halbe Grinsen war wieder da, dieses Mal angereichert mit einem wohlplatzierten Hauch von Spott.
"Ich danke dir für deinen Rat, Großmaul", sagte er fröhlich und neigte förmlich den Kopf zur Seite. "Ist dieser Effekt nur dir vorbehalten? Bekomme ich dreieckige Augen, wenn ich beispielsweise Flämmchen dort drüben zu lange anstarre?" Reds Blick schweifte betont für einen Moment zu Glutpfote herüber; der andere Schüler befand sich gerade in einer anderen Ecke des Lagers. "Oder bekomme ich viereckige Augen, wenn ich jeden hier zu lange anstarre?" Er riss das Maul zu einem unechten Gähnen auf und wiegte den Kopf hin und her, während seine Augen belustigt aufglommen. "So viele Fragen, Schattenpfote." Es war das erste Mal, dass er ihren vollen Schülernamen benutzte, den sie nun noch gar nicht so lange trug.
Ein ungläubiges Glucksen entwich Red bei ihrer nächsten Aussage. Er sah sie an, eine Augenbraue hochgezogen, wie sie dort saß, weiterhin nicht direkt neben ihm, aber er musste nicht mehr den Kopf heben, um sie anblicken zu können. "Und wovon träumst du nachts, Mausi?" Er schnurrte amüsiert und blickte sie vielmehr erheitert an. Das war ein guter Witz gewesen.

@Redpaw

Schatten schmunzelte wieder, als sie ihn erstmal aussprechen ließ. Redpaw war jemand, den man etwas reden lassen musste, damit die heiße Luft verging und man zurückschlagen konnte. Als er das mit den Augen sagte, wandte sich ihr Kopf plötzlich zu ihm. Sie stand auf, kam immer näher, ihre blauen Augen verengten sich, als würde sie etwas furchtbar interessantes gesehen haben, wie einen neuen Käfer, oder eine besonders leckere Beute. Sie kam ihm so nah, das er wohl ihren Atem auf seinem Pelz spüren könnte - Während sie in seine Augen starrte, doch ein breites Schmunzeln nicht unterdrücken konnte. So nahe war sie dem Kater noch nie gekommen - Doch alles Rot, dann die Augen, die nicht besonders hervor stachen... Ihr war unklar, warum jemand Red hübsch finden könnte, war er doch irgendwie genauso Langweilig gefärbt wie sie selbst. Aber wenigstens erkannte man ihn so schnell im Lager.
"Ach, tut mir leid, du hast ja schon Viereckige Augen! Ist mir vorher gar nicht aufgefallen."
Ein belustigtes Schnauben entwich ihr, bevor sie sich wieder von ihm entfernte, diesmal aber näher an ihm wieder zum Sitzen kam, den Schweif wieder um ihre Pfoten gelegt.
"Nachts träume ich davon, dass du in einem deiner Trainingseinheiten plötzlich verschwindest." Ihr Ohr zuckte, als müsse sie sich zusammenreißen, nicht los zu prusten.
Mit einem tiefen Einatmer, dass eher wie ein Seufzen klang, beruhigte sich die farbige Kätzin aber wieder, den Blick ins Lager gerichtet.
"Wenn du hier so Faul rumliegst, scheint dein Training ja nicht so prickelnd zu laufen. Oder hast du das Territorium satt?" neckte sie ihn weiter, doch nun stand sie wieder auf, den Blick zum Lagerausgang gerichtet.
Niemals würde sie Fragen, ob Red mit ihr ins Territorium gehen würde. Da, wo sie bisher nur einmal war.
Sie wollte nichts von ihm lernen - Viel konnte er ihr sicher eh nicht beibringen.
Aber bei der Hitze im Lager bleiben? Leicht plusterte sich ihr Fell auf, in der Versuchung, einen kühlen Luftzug zu erhaschen, doch es brachte nichts.
"Also ich werde dieses stickige Lager verlassen. Mit so einem Charmebolzen wie dir hier wird es auch einfach zu stickig."

@Kampfecho
Der helle Kater drehte den Kopf weg, als Kampf den Bau verlies, behielt ihn trotzdem im Auge. Er war bestimmt bei seiner Tochter. Alleine bei dem Gedanken begann seine Brust erneut zu brennen. Das junge, welches im Sterben lag. Er wollte es vom ganzen Herzen hassen, und konnte doch nicht. Auch den dunklen Krieger, der nun mehr oder weniger vor ihm stand, hasste er nicht. Er hatte es versucht. Über Stunden, Tage, Wochen. Und doch stand er vor ihm, in voller Größe. Kampf lachte bestimmt über ihn. Innerlich. Er war ein Haufen Schmutz. Nicht würdig, den Blicken des schwarzen Stand zu halten und doch raffte er sich wieder auf. Drachensplitter setzte sich mit einem Ruck auf, aus angst, die Anwesenheit des anderen könnte ihn im Liegen zerdrücken. Seine Schultern schrien, als er den Kopf hob zuckte er kurz vor Schmerz zusammen zusammen, hielt den Blick aber stand.
Kampfecho, der schwarze Riese aus dem Rosenclan. Vater von vielen Jungen, Geliebter von vielen Katzen. Gedanken schweiften durch seinen Kopf. Das erste Treffen, das erste Ich liebe dich.
All diese Gedanken füllten sein Herz aus. All die Liebe, die Hoffnung, der Glaube daran, er könnte so etwas schönes verdient haben. All das Vertrauen wurde dunkel. Drachensplitter hielt Kampfs Blick stand. Eine einzelne Träne rollte ihm über die Wange und zersplitterte auf den Boden in tausend Scherben.

@Redpaw

Als er mir ins Gesicht hauchte, fing ich an direkt zu würgen. Demonstrativ und laut, und es würde mich nicht wundern, wenn die Schüler in meiner Nähe davon aufwachen würden. Hatte Redpaw etwa heute morgen noch nichts getrunken? Wäh. Wahrscheinlich war er direkt aufgestanden und hatte sich entschieden, mir auf die Pelle zu rücken. Und dann sprach er da etwas von einem Gruppentraining. Mit Kampfecho. Und ihn. Hätte Gischtflamme mir so etwas jemals auch nur angekündigt, hätte ich meinem Mentor die Ohren lang gezogen. Deshalb wusste ich, dass Redpaws Worte einfach nur ein Versuch war, mich zu ködern. Lass dir etwas besseres einfallen, Redpaw.

Wirklich, ich war am überlegen, mich einfach wieder zusammenzurollen, als der Schüler so zielstrebig und selbstbewusst den Bau verließ. Ich prustete doch tatsächlich bei dem Gedanken, wie der Kater zum Trainingsplatz kam und auf mich wartete, wobei er dann feststellen durfte, dass er lange warten konnte. Herrlich. Damit würde er nicht rechnen. Doch gleichzeitig war ich neugierig, wieso der Kater dieses Tamtam überhaupt aufzog, weshalb ich mich nun doch aus dem Nest schälte und gemächlich hinter dem älteren Schulter zum Trainingsplatz lief. Wie ätzend.

>> Trainingsplatz

[ mit @Schattenpfote ]

Reds Augen verengten sich. "Was." Er fing an, verengte die Augen noch mehr, zu schmalen, bernsteinfarbenen Schlitzen, als sie ihm immer näher kam. "Was. Tust. Du. Da." Jedes Wort kam herausgeschossen, keine wirkliche, volle Warnung, aber der scharfe Unterton, der mitschwang, implizierte die Empfindung in Reds Erachten zur Genüge. Er tolerierte Schattenpfote, er tolerierte sie genug, aber das war zu viel des Guten. Ihre Augen waren blau und hell und viel zu nah an Reds eigenen. Das war gruselig.
"Tze." Red schnaubte und verdrehte die Augen. Er schüttelte sich, als sie sich wieder von ihm entfernte, und leckte sich über das Brustfell, als müsste er sich erst wieder von ihrer Gegenwart reinwaschen - bloß funkelten seine Augen, als er für einen Moment zu ihr hochblickte. "Vielleicht solltest du dein Grundlagentraining noch einmal wiederholen", sagte er und bohrte ihren Blick bedeutungsschwanger in ihren. "Vierecke erkennt man dadurch, dass sie vier Ecken haben. Vergleich das nochmal mit meinen Augen, hm?"
Sie setzte sich näher an ihn heran, was Red mit einem Zucken seiner langen Ohren quittierte. Abermals verdrehte er die Augen, auch wenn seine Schnurrhaare dabei spöttisch-amüsiert zuckten. "Wer weiß, wer weiß, vielleicht wird dein Wunsch irgendwann in Erfüllung gehen", gab er zurück und hob eine Augenbraue. "Kampfecho kann unvorhersehbar sein." Nicht, dass Red sich leicht beseitigen lassen würde, oh nein. Da gehörte schon einiges dazu, ihn aus diesem verdammten Clan zu vertreiben. Red sperrte das Maul zu einem herzlichen Gähnen aus. "Nö", sagte er dann, einfach und prägnant. "Seien wir mal ehrlich. Ich habe nur darauf gewartet, dass endlich etwas interessantes passiert, an dem ich mich beteiligen kann, und dein kleiner Ausflug ins Territorium bietet sich da doch hervorragend an. Schon oft draußen gewesen, eh, Schattenkriegerin?" Red hob eine Augenbraue.

@Redpaw

Schattenpfote schnaubte amüsiert, als Red sie so scharf ansah, als hätte sie ihm gerade eine Maus geklaut. Sie kniff sie blauen Augen prüfend zusammen, als sie ihn wieder ansah. „Doch, viereckig“, murmelte sie überzeugt. „Sie sind... so viereckig wie ein sehr eckiger, müder Stein. Vielleicht aus dem Fluss. Der schon ganz abgeschliffen ist.“ Sie schüttelte dabei gespielt enttäuscht den Kopf, als könnte sie kaum fassen, dass er das selbst nicht sah.
Bei seiner Anmerkung zum Grundlagentraining zuckte sie nur mit einem Ohr. „Muss ich nicht. Ich kann Formen erkennen. Und deine Augen sind trotzdem viereckig, auch wenn du die vier Ecken gut versteckst“, gab sie mit erhobenem Kinn zurück.

Als Red sich überlegte, dass er ja irgendwann Glück mit Kampfecho haben könnte, zuckte sie grinsend mit den Schultern. „Vielleicht haut er dir aber auch irgendwann einfach auf den Kopf. Das würd ich sehen wollen.“ Sie verzog das Gesicht in einem dramatisch gespielten Mitleidsausdruck. „Wobei... ich wette, dein Kopf ist zu hart für sowas.“

Dann streckte sich, als hätte das Gespräch sie nun genug beansprucht. Ihr Blick glitt kurz Richtung Lagerausgang. Die Sonne stand schon recht hoch, der Staub im Lager tanzte in warmen Strahlen. „Einmal war ich draußen bisher“, miaute sie leicht auf seine letzte Frage. „Gestern. Mit Nachttau. Hat mir nicht gereicht.“ Ihre Stimme klang beiläufig, fast gelangweilt, aber ein ganz flüchtiger Blick zu Red verriet, dass sie sich den nächsten Schritt, ganz allein durch den Lagerausgang zu gehen, vielleicht doch noch nicht zutraute.

„Wenn ich mir die Landschaft da draußen schon merken muss, will ich wenigstens nicht dabei einschlafen“, fügte sie hinzu und schob sich langsam in Bewegung. „Also sieh zu, dass du nicht wieder auf dem Moos festwächst, viereckige-Augen-Katze.“ Sie grinste über die Schulter, der Schweif erhob sich leicht in die Luft – eine Mischung aus Herausforderung, Abschied und unausgesprochener Einladung, während sie sich zum Ausgang begab.

< Territorium

@Blütenpfote @Königspfote (Ich verlinke euch schonmal, wegen dem Elternmord ^^)

Pantherpfote hatte lange überlegt. Tagelang war er hin und her gerissen gewesen. War es der richtige Zeitpunkt? Und vor allem: Waren es die richtigen Katzen? Konnte er ihnen vertrauen, dass selbst ein Mord stillschweigen mit sich brachte?
Doch er hatte seine Entscheidung getroffen. Er musste ihnen vertrauen. Vielleicht konnte er es nicht, doch er musste. Er hatte keine Wahl. Unzählige Male war er im Streunergebiet umher gelaufen, hatte sich nach seinen Eltern umgesehen, bis er sie endlich gefunden hatte. Naja, einen von ihnen. Seine Mutter.
Jetzt war sie da, seine Chance. Seine Chance, Rache auszuüben. Vergeltung zu schaffen. Wer wusste schon, wie lange sie sich hier aufhalten würde? Und selbst wenn, selbst wenn er dabei erwischt wurde oder jemand petzte, er hatte dann immerhin etwas erledigt, was alle Strafen in den Schatten stellte.

"Blütenpfote? Königspfote?" rief er in den Schülerbau hinein und suchte mit den Augen die Höhle nach den Geschwistern ab. "Kommt ihr mal?"
Diese waren die ersten beiden, die er fragen würde, denn wenn einer von ihnen ablehnte, würde das sein komplettes Vorhaben deutlich erschweren. Erstens waren sie schonmal zu dritt, wenn jemand sie verpfeifen würde, hätte er immer noch drei Stimmen gegen sich. Und zweitens fühlte er sich einfach sicherer, wenn jemand dabei war, der nicht zögern würde, seinen Anweisungen zu folgen.
Königspfote würde keine Probleme haben, wenn er ihm von einem Mord erzählen würde. So wie er den goldenen Kater kannte, wäre dieser wahrscheinlich sogar Feuer und Flamme. Die Frage war nur, ob er es riskieren würde, noch eine Strafe zu erhalten. Eine, dessen Ausmaß sie sich noch nicht vorstellen konnten.
Blütenpfote hatte bei ihrer Begegnung mit Somnus gezeigt, dass sie ebenso kaltblütig sein konnte wie ihr Bruder. Panther hatte es in ihren Augen gesehen, sie hielt es nicht nur aus, sie genoss es sogar. Und, und das war fast noch wichtiger, sie gehorchte ihm. Blütenpfote hatte ihren eigenen Willen und ihm war klar, dass ihre Freundschaft unter anderem darauf basierte, dass sie mit dem anderen ihre Ziele besser erreichen konnten, doch es war wichtig, dass der Mord reibungslos verlief. Da konnte er niemanden gebrauchen, der sich ihm im ungünstigsten Moment widersetzte, vielleicht sogar noch diskutierte.

"Ich muss euch etwas fragen."

@Schakalpfote

"Natürlich fragen sie nach ihrer Herkunft." miaute Habichtklaue kalt. "Vermutlich auch deswegen, weil du es nicht lassen konntest, mit deinen Worten zu spielen. Da ist es doch verständlich, dass sie mehr wissen wollen."
Dann jedoch stockte er kurz, denn sein Bruder schien ebenfalls wütender zu werden. Zumindest wich das spaßhaftige Funkeln aus seinen Augen und seine Stimme wurde ebenfalls eisiger.
"Lügen?" Der Krieger sah Schakalpfote verwirrt an und für einen Moment wich sein Ärger. "Ich habe nicht gelogen." Was meinte der goldene Kater? Habichtklaue verengte die Augen, dachte nach, doch ihm fiel beim besten Willen nicht ein, worauf dieser anspielte. Auf seine Herkunft wohl kaum, schließlich hatte er diese seinen Kindern zwar verheimlicht, aber er hatte nicht gelogen. Als es zur Sprache kam, hatte er die Wahrheit gesagt.

"Ach hör auf." höhnte er dann, als Schakalpfote sich nach seinen Jungen erkundigte und dabei, natürlich, wieder sein überhebliches Lächeln aufsetzte. "Du interessierst dich weder für mich, noch für meine Jungen. Du möchtest deinen Spaß haben, deinen Charme spielen lassen, doch wirklich einbringen möchtest du dich eh nicht. Familie bedeutet dir nichts."
Seine grünen Augen funkelten und auch wenn er sich der Härte der ausgesprochenen Worte bewusst war, so stimmten sie. Zumindest aus Habichtklaues Sicht.

"Wenn du und Funkelpfote eigene Jungen habt, dann wirst du sehen, wie verdammt schwer es ist, Kitten großzuziehen. Obwohl, nein, großzuziehen nicht, wachsen tun sie schließlich von alleine. Aber versuch mal vier Jungen zu schützen, wenn du den Clan gewechselt hast, deine Gefährtin nicht mehr mit dir spricht, Clanmitglieder dich hassen und alle die dir wichtig sind bedrohen, du mehrmals um dein Ansehen kämpfen musst und all das, ohne dass deine Kinder davon etwas mitbekommen. Zu guter Letzt schaffen es natürlich nicht mal einige deiner Jungen bei der Geburt, weil die Mutter deiner Kinder und eine Schülerin schwer verletzt werden und du bist derjenige der zu spät kommt.
Und dann." Habichtklaue machte eine Pause, in der er die Ohren aus Frust und Trauer anlegte. "Und dann konfrontieren dich deine Töchter mit deiner Vergangenheit, du bist gezwungen ihn nun die Wahrheit zu sagen und sie verstehen es nicht. Das hast du erwartet aber trotzdem macht es dich ungeheuer fertig, denn nicht nur verstehen sie es nicht, sie bilden sich auch noch ein, ich wäre im Unrecht. Sie wären die Opfer, weil du versuchst hast ihnen ein besseres Leben zu geben als du selber hattest. Deine Tochter wird so unverschämt, dass du sie schlägst, nicht doll, aber doll genug, was sie natürlich gleich überall rumerzählt und nun gar nicht mehr mit dir spricht. Und als würdest du dich nicht selber schon genug dafür hassen, eröffnet dir deine andere Tochter, dass sie den Rosenclan gar nicht mag und ihn eventuell verlassen möchte. Den Clan, in den du mit so vielen Hoffnungen für die Zukunft gewechselt bist, den deine Kinder eigentlich annehmen sollten, schließlich wurden sie dort geboren."

Habichtklaue sprach und während er redete, begannen seine Beine vor Wut, Erschöpfung und Verzweiflung zu zittern. Er hatte alles gegeben, alles versucht und traf doch immer noch die falschen Entscheidungen.
"Und du wagst es, mich zu belehren?" Seine Stimme war nur noch ein tiefes Grollen. "Ja, dich trifft keine Schuld aber wie kannst du es wagen, mir Tipps zu geben. Und dann nicht mal gute."

Nachttau rührte sich nicht. Es war, als würde sich ein dunkler Nebel in ihrem Kopf langsam lichten, als würde sich ein Sturm zurückziehen und die Stille offenbaren, die dahinter lauerte. Und mit einem Mal hatte sie das Gefühl, auf ihren Bruder hinabzusehen. Weil er geschrumpft war. In sich selbst versunken. Ihr Blick lag ruhig auf ihm. Ein ungewohnter Schimmer von Überlegenheit flackerte im tiefen moosgrün ihrer sonst so sanften Augen. ,,Ich werde hier niemanden finden.", sagte sie leise. ,,Das sage ich.“, sie machte einen Schritt auf ihn zu, der Boden knirschte leicht unter ihren Pfoten. Die Luft zwischen ihnen war schwer, gespannt wie ein Bogen. ,,Warum zählt für dich nicht, was ich sage?" Ein kurzes, bitteres Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Wahnsinn, dass ich geglaubt habe, du könntest jemals an jemanden anderen denken als an dich selbst. Warum versteckst du deine Angst hinter großen Worten? Hinter dem Wohl des Clans?" Sie zog das Kinn leicht an, ihr Blick war kalt. „Du wirst sehen, was du davon hast. Vielleicht wars die falsche Entscheidung. Vielleicht nicht. Aber du? Du wirst damit leben müssen. Mit allem, was du tust.“ Ein Moment des Schweigens lag zwischen ihnen, in dem sie ihn einfach nur ansah. Und in diesem Moment erkannte sie etwas. Es traf sie wie ein Blitz. Er fuhr durch sie hindurch, setzte jeden Nerv in Flammen, jeden Gedanken unter Strom. Sie sah ihren Bruder an, und plötzlich war da Maisherz. Diese tiefe, stumme Sehnsucht, endlich verstanden zu werden. Diese stille Tragik, die sich in Blicken versteckte, in unausgesprochenen Worten. Dieses langsame, heimliche Zerbrechen, das jeder für sich alleine durchlebte. Ihr Blick wurde trüber, verlor sich kurz im Vergangenen. Sie blickte an ihm vorbei, durch ihn hindurch. Dann fokussierte sie sich wieder auf ihn. „Vielleicht stehen wir uns eines Tages gegenüber. Und dann liegt es an dir. Ob du mich tötest oder leben lässt.“ Ein letztes Mal hob sie das Kinn, den Blick fest auf ihn gerichtet. „Es ist deine Entscheidung, Hawk. Aber die Konsequenzen, die trägst du. Genau wie ich meine.“ Dann wandte sie sich ab. Kein Blick zurück. Kein leiser Seufzer. Kein letztes Zögern. Sie ging ohne Wehmut, weil selbst der Abschied ihr verwehrt geblieben war. Sie ging fort von dem, was sie geliebt hatte. Sie ging in ihr eigenes Schicksal. Und nichts an ihr hielt inne. @Hawkpaw