[ @Tiefsee @Dämmerstern Eichenpfotes Mord]

Sie hob langsam den Blick, als sie Tiefsees Stimme hörte.
Ihr Name, ausgesprochen mit einer Mischung aus Bitte und Dringlichkeit, schnitt durch die Dämmerung wie eine scharfe Kralle. Sie nickte stumm, ließ sich wortlos und leise neben dem leblosen Körper des Schülers nieder, als würde sie ihn im Schlaf nicht wecken wollen. Sie senkte die Nase, sog langsam die Gerüche ein. Sie kniff die Augen zusammen. Ihr Herz schlug schneller. Dann hielt sie den Atem für einen Moment an. Langsam richtete sie sich auf. „Ich weiß es nicht.“, sagte sie leise. Ihre Stimme war brüchig, als würde jedes Wort schmerzen. Sie schluckte. „Ich kenne diesen Geruch nicht genau. Ich... ich kann nicht sagen, wer es war.“ Ihre Ohren zuckten, als würden sie sich gegen den Gedanken wehren, dass einer ihrer ehemaligen Clankameraden zu so etwas fähig wäre. Doch in ihrem Herzen war es ihr längst klar.

[Tiefsee Nestbau im Kriegerbau]

Sie konnte kaum glauben, dass sie wirklich hier war. Der vertraute, aber doch neue Duft des BaumClans klebte inzwischen schon länger in ihrem Fell. Sie war nun irgendwie ein Teil dieses Clans. Aber das alles fühlte sich erst in dem Moment richtig an, als Tiefsee sich mit ihr im Kriegerbau niederließ. Er hatte kaum ein Wort verloren, aber sie sah es in jeder Geste. Er richtete das Nest für sie her, so, wie er es für niemand anderen getan hätte. Zumindest glaubte sie das. Sie saß erst still da, beobachtete ihn mit halb belustigten, halb gerührten Augen. Seine Stirn war leicht gerunzelt vor Konzentration. Als er fertig war, bettete sie sich langsam in das neue Nest. Ihr Körper versank im weichen Moos, warm von seiner Nähe, die nur eine Schweiflänge entfernt lag. Sie drehte den Kopf zu ihm, ihre moosgrünen Augen glänzten im Halbdunkel des Baus. „Danke, Tiefsee.“

[@Mottenflügel @Wilddornjunges & @Tanukikit]

Rosenjunges hatte sich nicht bewegt, als ihre Mutter in den Bau kam. Sie brauchte keine Worte, um sie zu erkennen, der vertraute Geruch war genug. Dennoch hob sie den Kopf leicht an, zuckte kaum merklich mit einem Ohr und blinzelte träge zur Seite. Ihr Blick glitt kurz zu ihrer Schwester, dann zurück auf die leere Stelle im Nest. Es war stiller geworden, seit sie fort war. Ihr Körper war schwer, ihr Herz noch schwerer. Und sie spürte einen Druck in der Brust. Sie schloss die Augen. Es tröstete sie, dass Wilddorn ebenso träge neben ihr in dem Nest lag. Sanft berührten sich ihre Flanken und sie seufzte.