"Du bist nichts mehr gewohnt - du wirst schwach." Ich wollte nicht einmal ansatzweise auf dieses Thema eingehen, weshalb ich es bei einer simplen These ließ. Ich mochte Räubermond nicht sonderlich und über sie reden wollte ich erst recht nicht.

"..." Hieß das etwa, dass Räubermond mich schwach machte? Nein. An ihr lag es nicht. Ich war vorher schon schwach gewesen, ich hatte vorher schon versagt. "Es liegt nicht an ihr. Sie reduziert die Schwäche eher. Ich würde für sie in einen brennenden Wald rennen.",erwiderte ich ernst.

"Damit gefährdest du den ganzen Clan für eine einzige Katze", stellte ich nüchternd fest und verzog innerlich das Gesicht bei dieser Erkenntnis. "... aber das überrascht mich nicht." Ich sah wieder geradeaus. Für Weißdornblüte war ich einmal zu ähnlichem bereit, doch diese Illusion der Liebe war aufgelöst und jetzt würde ich sie opfern, so wie alle anderen Katzen. Schweigend lief ich am Fluss entlang.

"Und selbst wenn. Dann wäre es eben so.",erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. "Sie ist das eine, das ich nicht ersetzen kann."

Ich würgte innerlich. Wenn du meinst, du bist sowieso blind vor Liebe und trägst deine rosarote Regenbogen-, mein Gedanke stoppte, als ich eine Bewegung auf der anderen Seite des Flusses vernahm. Ein Eichhörnchen kletterte einen Baum hoch und lagerte seine Vorräte. "Sie alle bereiten sich auf die Blattleere zu, nur wir Katzen ändern nichts an unserem Verhaltensmuster. Wir jagen noch mehr, dabei wäre ein gezieltes Zurückschrauben der Patrouillen für unser Miteinander sinnvoller. Immerhin müssen auch diese wunderbaren Exemplare der Natur sich fortpflanzen und neues Leben in unser Territorium bringen. Wir jagen mehr, sind aber nicht mehr so erfolgreich. Die Kräfte könnte man auch anderweitig nutzen."

Auch ich entdeckte das Eichhörnchen, aber ich jagte diese Viecher nur ungern. Sie waren zwar die Lieblingsbeute meiner Gefährtin, doch konnten sie klettern. Ich nicht. "Wir haben mit diesem Muster schon viele Blattwechsel überlebt. Die Clans sind uralt. Warum sollte man das ändern, wenn es funktioniert?"

"Wer immer nur am Alten festhält wird nie etwas verändern. Nur weil sich etwas bewährt hat, heißt das doch nicht, dass es nicht bessere Alternativen gibt", sagte ich ruhig. Tatsächlich hatte ich einfach nur laut gedacht, weshalb ich gar keine Unterhaltung in dieser Art führen wollte. Desinteressiert blickte ich wieder geradeaus und setzte eine Pfote nach der anderen. Wir hatten derzeit kein Streitgespräch, dennoch baute ich meine Mauer wieder auf. Ich vergaß nicht. Wir haben uns nie vertragen - seine Worte. Wie alt die Clans wohl wirklich sind?

"Ich sollte mir nicht die Mühe machen, an Dingen zu feilen, die bereits gut sind. Ich sollte darauf schauen, was schlecht läuft, um das gut zu machen. Wenn ich mich gleichzeitig noch darauf konzentriere, etwas zu verbessern, was an sich keine Verbesserung nötig hat, setze ich meine Prioritäten falsch.",erwiderte ich

Um das gut zu machen, was schlecht läuft... nicht einmal das bekommst du hin, dachte ich. Er hatte mich zuvor mit Räubermond vollgequasselt - tatsächlich bedeutete das für mich schon ein Wort - und jetzt hatte ich schlechte Laune. Mein Bruder sollte nicht verletzt werden und doch überkam mich das ungute Gefühl, dass genau das passieren würde. Er liebte diese Katze, doch sie veränderte ihn - aber tat man das, wenn man die Katze liebte wie sie war? Schweigend lief ich neben dem Kater her und dachte über den RosenClan nach, über seine Katzen.

Da er sich nicht weiter auf das Gespräch einließ, nahm ich an, wieder etwas falsches gesagt zu haben. Das brachte auch mich dazu, den Mund zu halten. Mit gesenktem Blick lief ich neben meinem älteren Bruder her und dachte eine Weile nach. Schließlich kam ich zu dem Schluss, es einfach mal zu versuchen, egal ob er mich dafür zerfetzen würde. "Tut mir leid. Ich habe mich wohl wirklich zu sehr davon beeinflussen lassen, nun endlich den Posten zu haben, den ich mir immer gewünscht habe. Ich habe außer Acht gelassen, wie viel Verantwortung mit ihm kommt und... Letztendlich ist daraus ein riesiges Desaster geworden." Nach diesen Worten blieb ich stehen und sah meinen Bruder direkt an. Dabei hatte ich das entschlossene Funkeln in den Augen, das ich bis jetzt nach fast jeder Niederlage zeigte. Ich gab nie auf. Nie. Das wusste wohl keiner besser als er. "Aber ich mache es besser. Ich bringe den Rosenclan an die Spitze und wenn es das letzte ist, das ich tue."

"Ein Desaster", bestätigte ich und nickte sachte. Natürlich könnte ich ihm jetzt Honig ums Maul schmieren, doch so war ich nicht und deshalb ließ ich es auch bleiben. Warum sollte ich es runterreden, wenn es doch stimmte? "Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung." Wenigstens ein vertuschtes Lob konnte ich über meine Lippen bringen und meine Ohren zuckten kurz. Sein Blick stimmte mich zuversichtlich, auch wenn er sich wohl erst beweisen musste. "Du steckst dir hohe Ziele, auch wenn das Fundament dafür noch bröckelt." Es überraschte mich nicht, denn ich kannte meinen Bruder. "Du wirst es besser machen, ja, aber sehr viel schlechter geht es auch nicht mehr." Ehrlichkeit war schon ein Fluch, aber das war mir egal. "Dein Wille ist da, also werde ich keine Zweifel äußern. Dennoch sollte es nicht das Letzte sein was du tust, denn dein Erbe kann bisher keine Katze antreten und es würde zu Staub zerfallen." ... sonst liegst du gleich wieder wie ein heulendes Junge am Boden.

Während er redete, verfinsterte sich meine Mine und ich drehte die Ohren leicht nach hinten. Na Klasse. Aber was erwartete ich auch von ihm? Mein Bruder war die Ehrlichkeit in Person, ich musste es aushalten oder eben wieder so zusammen sacken wie eben. Mir gefielen seine Worte Überhaupt nicht, doch ich sagte nichts dagegen, da ich wusste, wie Recht er hatte. Also lief ich schweigend weiter neben ihm her. "Dann fange ich eben mit dem Fundament an.",murmelte ich nach einiger Zeit. "Die Frage ist, was ist das Fundament? Ich muss Leistung erbringen, um das Vertrauen des Clans zurück zu gewinnen, sonst werden sie mir nicht folgen. Um da anzufangen, sollte ich also die anderen Clans zunächst außen vor lassen und dafür sorgen, dass innerhalb des Lagers alles funktioniert und die meisten zufrieden sind." Ich redete eigentlich gar nicht wirklich mit ihm, es war nur eines meiner vielen Selbstgespräche, die ich führte, wenn ich alleine war, doch selbst die waren eigentlich eher in meinen Gedanken. Das war ein Zeichen an ihn, dass ich meine Gedanken mit ihm teilen wollte, um Rückmeldung zu bekommen. "Offensichtlich können sie es nicht leiden, wenn man voreilig handelt, also werde ich in Zukunft zunächst zuhören und dann entscheiden, selbst wenn die Lösung offensichtlich ist, wie bei Regenpfote. Ich muss anpassungsfähiger werden, um noch mehr über jede einzelne Katze des Rosenclans heraus zu finden, denn nur ein Anführer, der seinen Clan kennt, weiß, wie dieser Clan in bestimmten Situationen handelt."

Ich hörte ihm aufmerksam zu und meine Ohren zuckten leicht, während ich seine Gedanken nachvollziehte. "Du bist wirklich weich geworden", brummte ich und gab ein tiefes Seufzen von mir. Ich mochte diese Art nicht, aber der Durchschnitt und die Dummen standen genau darauf - damit war der Ansatz gar nicht schlecht. "Richtig. Du solltest dich erst dem Clan widmen, allerdings darfst du auch nicht gänzlich locker lassen. Komm nur nicht immer... mit Regenpfote." Ich blieb stehen und sah meinen Bruder nachdenklich an. "Pass' dich nicht zu sehr an diese Katzen an", warnte ich meinen Bruder schließlich. "... und höre den Katzen zu, aber lass' nicht zu, dass sie am Ende deine Entscheidungen anzweifeln, weil sie verwöhnt wurden... Solange du dir nicht einbildest mich aalysieren zu können, ist das eine wirklich gute Idee. Seine Spielfiguren zu kennen ist wichtig und für die Spielzüge entscheidend."

WAS?! Ich warf ihm einen bösen Blick zu. "Ich bin nicht weich geworden!",zischte ich, nicht gerade die beste Verteidigung. Aber inwiefern war ich bitte weich geworden, dass mich die Meinungen der anderen so interessierten? Das mussten sie, wenn ich Anführer bleiben wollte. Als ich Krieger war, da hatten mich exakt zwei Meinungen interessiert und die waren von Katzen, die ich über die Jahre hinweg respektieren gelernt hatte. Der Rest? Der war mir doch egal gewesen. Erst jetzt, wo ich Anführer war, begann ich, auf die Meinungen anderer etwas zu geben, denn sonst war ich schneller wieder vom Posten, als ich es mir erlauben konnte. "Mit was soll ich sonst kommen? Soll ich einfach nur Vorträge halten über das langweilige Zeugs, das im Clan passiert? Hab nie verstanden, wofür das gut ist, die anderen Clans hat es doch nicht zu interessieren, der wievielte Krieger nun ernannt wurde. Da können wir auch gleich Zuhause bleiben.",brummte ich genervt. Als er mich so nachdenklich ansah, blieb ich ebenfalls stehen und schaute ihm in die Augen. "Diese Katzen sind der Clan. Ich muss mich anpassen, sonst lande ich schneller wieder am Boden, als ich gucken kann. Nur weil ich neun Leben habe, bin ich schließlich nicht unverwundbar." Auch wenn das ganz nett wäre. "Diese Spielfiguren sind aber nie mein Problem gewesen. Ich hatte nie das Verlangen, mir irgendjemanden zu nehmen und ihn zu formen, wie ich das haben will, ich habe mich nur um mich selbst kümmern müssen. Jetzt sind es auf einmal über 40 Katzen, die ich kennen und umformen muss. Ich kann sie nicht alle gleichermaßen kennenlernen. Vor allem, wie soll ich das machen, zu jeder Katze hin gehen und sie nach ihrer Lieblingsfarbe fragen?"

Meine Schnurrhaare zuckten lediglich etwas und ich lief wieder weiter. "Vielleicht sind die Großen Versammlungen für dich unnötig, aber sie verraten so viel... vor allem, wenn einige so dumm sind und jede Ernennung mit Namen aufzählen. Anwesende sind normal, aber wirklich alle..." Ich sprang über einen Ast und dachte schließlich wieder nach. "... Du schaffst das schon..."

(sry, Schmerzen machen das RP gerade unmöglich. Kann später denke wieder)

Ich folgte ihm mit etwas Abstand schließlich. "Was verraten sie denn? Sie verraten die Stärke der anderen Clans, gut das stimmt.",beantwortete ich mir die Frage selbst und seufzte daraufhin. "Bitte? Das ist alles? Tolle Ratschläge gibst du, klügster Kopf des Clans. Ich frag dich, wie ich das anstellen soll und du antwortest mit 'du schaffst das schon'? Da kann ich ja gleich drauf verzichten, dich was zu fragen.",grummelte ich unzufrieden.

"Mir- mir geht es gerade nicht gut", sagte ich und spannte die Kiefer an. Ich gestand sowas nicht gerne ein, weshalb das auch mein Vertrauen in den Kater zeigte. "Wir setzen unsere Unterhaltung ein anderes Mal fort" Ich kniff leicht die Augen zusammen.

(Okay gut, war mir deshalb gar nicht mehr so sicher gewesen xD

Mein Blick wanderte zum grauen Himmel, der teilweise durch sie Kronen der Tannen zu sehen war. „Ich weiß...“ gab ich als leise Antwort zurück. Vielleicht traf mich der Tod der HimmelClan Schülerin weniger als @Klingensturm , dennoch vermisste auch ich meine Freundin sehr. Ich wusste noch, das musste bevor das mit Klinge war, gewesen sein. Sie hatte mir erzählt, wie verknallt sie in ihren Freund war, den jetzigen Stellvertreter des HimmelClans mit den weißen Augen. Sie hatte ihn immer als nett und lustig beschrieben, doch wenn ich den älteren Kater so auf Versammlungen sah, da musste er sich sehr verändert haben... aber es hatte sich vieles verändert. „Du musst wohl erst noch herausfinden, ob es nicht nur die Ähnlichkeit zu Seidenpfote ist, die du an ihr magst.. nicht?“

Stille herrschte zwischen den beiden, denn die Worte der Kriegerin hallten dem Kater im Kopf wieder und machten ihn nachdenklich. Er sah rauf, setzte zum sprechen an aber wusste nicht recht, was er dazu sagen konnte. Es blieb still, doch diese stille sprach mehr als es Worte hätten tun können. Diese Stille jagte sich durch den Leib des Kriegers. Leise hörte man die Schritte der zwei, wie das gefrorene Unterholz unter ihrem Gewicht nachgab. Er räusperte sich und suchte in Räubers Anblick eine Antwort ,,Ich denke, dass wird es sein.."
@Räubermond

Die Stille, welche zwischen uns herrschte sprach für sich. Er dachte über meine Worte nach, ließ sie sich wohl ordentlich durch den Kopf gehen. Als er schließlich antwortete sah ich auch wieder zu ihm hinüber, blickte fest in seine stechenden Bernsteinaugen. "Es wäre Illusionspfote nicht fair gegenüber, wenn sie etwas für dich empfinden sollte, du aber nur Seidenpfote in ihr siehst." meinte ich langsam, leise. Eher sprach ich zu mir, als zu ihm, denn ich kannte das. Nicht in dem Ausmaße, aber ich erinnerte mich noch gut daran, dass ich kurzzeitig dachte, Gischtflamme, damals noch -pfote, etwas mehr zu mögen, nachdem Klangpfote verschwunden war, aber das war kein Gefühl von großartiger Dauer gewesen. Gischtflamme war mein Freund und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich in ihm einen anderen Kater sehen könnte, egal wie ähnlich er einem anderen sah. "Vielleicht solltest du mal mit ihr darüber sprechen, über die Sache mit Seidenpfote." schlug ich @Klingensturm dann vor.

"Warte, was?" Ich sah meinen Bruder mit leicht zusammen gekniffenen Augen an. "Was ist denn los?" @Falconcurse

,,Ich kann in Illusion einen Teil von Seidenpfote sehen und sie trotzdem lieben so wie sie ist.", murmelte er verteidigend und sah sich um.

"Es ist nichts, was mich dazu veranlassen würde den Heilerbau aufzusuchen - aber es ist genug um diese Unterhaltung zu vertagen. Vielleicht triffst du bis dahin auch deine Entscheidung und dann werde ich dir auch helfen. Lass' das Gesagte erst einmal sacken und überdenke es", sagte ich ruhig. Langsam wandte ich mich ab und kehrte ins Lager zurück.
- Ende lul

@Blattregen machte keine Anstalten die Führung zu übernehmen, also beschloss ich selbst an vorderster Stelle zu laufen. "Wie wäre es wenn wir zuerst zur kleinen Lichtung im Terretorium gehen?" meinte ich zu @Windpfote "Von dort aus können wir dann weiter zur Baumclangrenze" ich schaute Blattregen an "Können wir dort dann ein bisschen klettern üben?" bittete ich sie.

Ich folgte Weizen und Blatt ins terretourium und miaute anschließend " ok" als ich Weizens Frage hörte miaute ich ebenfalls bittend " bitte"
@Blattregen
@Weizenpfote