Blaujunges mit @Wolfskit

Ich lauschte Wolfskit, mein Blick war aufmerksam auf ihn gerichtet. Er war nicht wie Cherrysong, die in Geschichten von fernen Reisen und sanfter Akzeptanz sprach. Wolfskit sprach von Stärke, von Zusammenhalt, von einer Loyalität, die tiefer war als die des Clans. Es war eine raue, ungeschminkte Wahrheit, die er aussprach, eine Wahrheit, die in seinen violetten Augen funkelte. Irgendwie verstand ich es, doch gleichzeitig entzog sich mir die volle Bedeutung. Wie konnte Loyalität größer sein als der Clan selbst?
Als er von unserer Familie sprach, davon, wie unsere Großmutter Creta und ihre Brüder zum Clan kamen, spürte ich eine neue Art von Neugier in mir aufsteigen. Es war eine uralte Geschichte, jedenfalls für mich. Eine, die ich noch nicht gehört hatte, obwohl sie scheinbar so fundamental für unser Blut war. Ich hatte leider noch nicht das Glück gehabt, dass mir irgendwer diese Geschichte erzählt hatte.
„Nein“, antwortete ich ruhig. „Niemand hat mir diese Geschichte erzählt.“ Ich wusste, dass ich dafür wohl irgendwann Kreta fragen müsste, sobald ich alt genug war, um mit ihr zu sprechen. Wenn das der Ursprung unserer besonderen Stärke war, wenn es die wahre Bedeutung unserer Bluttreue offenbarte, dann musste ich es wissen. Es schien wichtig zu sein - wichtig für unsere Familie, das Rudel, und für mein eigenes Verständnis dessen, was es bedeutete, ich zu sein. Über das Rudel wusste ich noch kaum etwas, außer dass ich, meine Geschwister und meine Familie Väterlicherseits dazugehören...

Cherrysong schnurrte.
"Das ist auch okay... ich mein der Weg ändert sich ständig... nimm mich als Beispiel... ich hätte in deinem Alter nicht mal gewusst, was ein Clan ist... Wege sind wie ein Fluss. Jede Veränderung in der Umgebung kann den Pfad den das Wasser nimmt verändern. Manchmal denkt man, dass es nicht weiter geht, nur dass es dann plötzlich doch funktioniert oder dass es dann sich plötzlich verändert... manche Dinge mögen erst schlimm wirken und unmöglich zu bewältigen, aber dann führen sie doch zu guten Sachen"
Sie stupste @Blaujunges an.
"Dich zum Beispiel... hätte ich damals mein Gedächtnis nicht verloren, würde es dich jetzt nicht geben... also es ist okay, wenn man sein Ziel nicht kennt, das tut niemand"

Wolfskit @Blaujunges
Mein Blick verweilte wieder auf ihm, diesmal mit einem Funken Verständnis. "Es wäre törricht einem Weg zu folgen den du nicht in seiner Gänze verstehst.", miaute ich dann. Es waren nicht meine Worte, so klug war ich nicht, es war ein direktes Zitat unseres Großvaters, Seelenfeuer. "Aber eine Sache kann ich dir versprechen Blau, egal wie hoch du fliegst, egal wie tief du fällst, wir werden immer da sein. Um dich hochzuwerfen oder aufzufangen, und nichts und niemand kann etwas daran ändern", ich senkte den Kopf, mein Blick flammte in eisiger Determination, und meine Nase war nur noch eine Schnurrhaarbreite von der seinen entfernt. "Du bist mein kleiner Bruder, und ich würde die Sterne vom Himmel reißen um dir Licht in die Dunkelheit zu bringen.", und genauso würde ich ihm auch an Ort und Stelle die Kehle aufschlitzen um andere unserer Sippe vor seinem Verrat zu schützen. Doch das musste er nicht wissen, noch nicht. Wenn er alt genug für unser Training war, dann könnte ich es ihm sagen, oder wenn Cretaceous ihm eines Tages alles über unsere Herkunft erzählte.
Doch noch war sie fort. Zum Zweibeinerort getrage von Vater und Raptor, in der Hoffnung sie würde lebnd zu uns zurückkehren. "Ich kann dir von den Anfängen erzählen, nicht alles, und sicher wird dir Creta viel viel viel mehr erzählen können, aber ich kann einen Anfang machen. Außer du willst es komplett von ihr hören"

Blaujunges mit @Wolfskit

Ich lauschte Wolfskit, seine Worte waren eine Mischung aus einer Wahrheit, die ich kannte, und einer, die ich erst noch lernen musste. Er sprach davon, dass es törricht wäre, einem Weg zu folgen, den man nicht versteht
Dann kam er näher, seine violetten Augen flammten. Die Intensität seines Blicks, seine Nähe, waren ungewohnt. Er wirkte fast genauso wie Creta... Das fand ich irgendwie gruselig und beängstigend - auch die Art wie er redete, klang zu erwachsen für ein kleines Junges.
Als er fragte, ob ich die Geschichte unserer Großmutter, Creta, und ihrer Brüder hören wollte, spürte ich eine unmittelbare Notwendigkeit. Sie schien der Schlüssel dafür zu sein, das Rudel und unsere Familie zu verstehen. Wenn unsere Stärke wirklich in unserem Blut lag, musste ich wissen, woher diese Stärke kam.
„Ich möchte den Anfang hören“, sagte ich ruhig.

Blaujunges mit @Cherrysong

Ich spürte Cherrysongs sanften Stupser, als sie sprach. „Wege sind wie ein Fluss.“ Diese Metapher traf etwas in mir. Ich dachte immer, ein Weg sei gerade und klar, von Anfang bis Ende geplant. Aber ein Fluss, der sich ständig verändert… Sie sprach davon, dass man manchmal denkt, es ginge nicht weiter, und dann verändert sich doch alles. Und wie schlimme Dinge zu guten führen können. Ihre Worte über ihren Gedächtnisverlust und meine eigene Existenz verbanden diese unkontrollierbaren Ereignisse mit meinem eigenen Sein. Es war eine Kette von Ursache und Wirkung, die ich nicht steuern konnte, die aber zu meinem Leben geführt hatte...
„Es ist okay, wenn man sein Ziel nicht kennt, das tut niemand.“ Das war der Satz, der mich am meisten verblüffte. Nicht mein Ziel kennen? Aber wie konnte man ohne ein klares Ziel leben? Mein Geist suchte immer nach einem Zweck, einem klaren Punkt, auf den ich hinarbeiten konnte. Diese Vorstellung, einfach zu sein, ohne ein vorbestimmtes Ende, war seltsam und ein wenig beunruhigend.
Ich sah Cherrysong an, meine Stirn war leicht gefurcht. „Aber wenn man sein Ziel nicht kennt… wie weiß man dann, ob man den richtigen Weg geht?“, fragte ich ruhig.

@Blaujunges

"Das kann man immer nur selbst wissen... oft erst im Nachhinein", gab Cherrysong sanft zu.
"Jeder hat Momente, wo er oder sie zweifeln wird... oft kann man nur auf sein Gefühl hören oder jemanden um Rat fragen... und ob die Entscheidung zu etwas gutem führt... siehst du erst später"
Cherrysong lächelte mitfühlend. Für ein Junges war das Thema vielleicht doch etwas viel. "Aber sollange du dein Bestes gibst, versuchst niemand zu verletzen und dich nicht aufgibst, wirst du auf den richtigen Pfad bleiben"

Thaw schien seine Gestalt aufzufallen, sein Gesicht verfiel in der Sonne, wie eine klebrige Masse. Mir wurde schlecht und die Welt drehte sich um mich herum. Waren dort zwei Sonnen? Die Wolke dort sieht aus wie wie... alles drehte sich und ich schüttelte reflexartig mit dem Kopf ehe ich vor die Pfoten meines Vaters erbrach, der Pilzschleim landete knapp vor seinen Pfoten und ich hickste erschrocken auf. "Vater... Ich" eine Schande, eine Schande! Ich war eine Schande für meine Familie... und Thaw, sein Gesicht... er war schrecklich anzusehen. Als mein Bruder erschrocken meine Augen ansprach, tatschte ich mit meiner Vorderpfote in mein linkes Auge, unvorsichtig und plötzlich brannte es wie Feuer. Ich hatte Voids Stimme nur leise vernommen, er wollte wissen was los war und doch konnte ich die Situation nicht begreifen, nicht in Worte wiedergeben. "Pflanze" hauchte ich leise. Wir hatten dieses klibbrige Ding gegessen. Ich zeigte auf die Felsspalte. Waren es ein Hallizonogen? Davon wurde mal gesprochen... Gifte konnten mit den Gedanken spielen, mit den Augen was man vor sich sah. "Tut mir leid" wimmerte ich leise und senkte meinen Kopf, ich schob leicht zittrig meine Pfoten über meinen Kopf, in die Hoffnung sie konnten mich vor der verfallenden Welt verschließen und retten.
@Thawkkit @Sausewind @Voidwalker