Während Worgenfell einst mit seinem Schüler Wolfspfote trainerte, nahm die "Bestie" bzw. Werkatze plötzlich die Kontrolle über ihn. Die jagte nach dem Schüler und Worgenfell konnte sie nicht aufhalten.
Worgenfell schaffte es, die Bestie kurzzeitig zu unterdrücken. Wolfspfote war verletzt und konnte nicht laufen, also trug Worgenfell ihn so schnell wie möglich ins Lager, bevor die Bestie wieder kommen konnte... Der junge Anführer des BaumClans rannte hilflos durch den Wald und fühlte sich wie ein wahres Monster. Er rannte weiter an der HimmelClan-Grenze entlang, die Klippe hinauf, bis er zum Wasserfall kam und dort stehen blieb.
Worgenfell sah noch einmal zum Himmel hinauf und dachte: Wenn es so enden muss.. dann endet es so! - und er sprang.
Doch mitten im Fall nahm die Bestie wieder die Kontrolle, der Kater verwandelte sich erneut. Die Bestie war rasend vor Wut, als sie auf der Wasseroberfläche aufschlug. Sie brüllte laut, sprang aus dem Wasser und raste nach Norden, hinein ins Territorium des HimmelClans, der damals noch als WolkenClan bekannt war.
Die Bestie donnerte übers Land, ziellos, auf der Suche nach Opfern. Doch plötzlich wurde sie von einer unbekannten Kraft nach Norden geleitet...
Ursprung dieser Macht war eine SternenClan-Katze. Sie holte Worgenfell und die Bestie zu sich in die Weiten Fernen, weit weg von allen Clans, sodass die Kreatur niemandem mehr Schaden hinzufügen konnte.
Als die Bestie bei der seltsamen Katze ankam, ging sie sofort auf den Kater los, doch der SternenClan-Krieger war stärker und konnte die Bestie besiegen. Worgenfell kam wieder zu sich und fragte die Katze, die vor ihm stand, wer sie denn sei.
Und der weiße Kater antwortete: "Ich bin Tzu, ein alter weiser Kater. Ich wurde vom SternenClan gesandt um dir, Worgenfell, zu helfen..."
Tzu wollte Worgenfell trainieren. Worgenfell sollte lernen, die Bestie zu kontrollieren und dafür musste er sich Respekt verschaffen und die Werkatze seinem Willen unterwerfen.
Es folgten einige Lektionen, wie Geduldsübungen und Krafttraining, sowie Meditation und Körperkontrolle.
Nach kurzer Zeit war Worgenfell soweit. Tzu meinte: "Nun bist du bereit. Jetzt wirst du den schwersten Kampf deines Lebens kämpfen müssen!"
Der SternenClan-Kater sammelte Energie um sich und teleportierte sich und Worgenfell in die ewige Unterwelt. Worgenfell spürte, wie er innerlich zerrissen wurde und fühlte sich auf einmal sehr schwach.
Worgenfell fand sich in der Unterwelt wieder und vor ihm stand die leibhaftige Bestie. Verwirrt und ängstlich sah er zu Tzu. Dieser sagte: "Das hier ist die Bestie. Als du geboren wurdest, hat sie deinen Körper ausgesucht, um dich zu regieren. Bestien kommen aus der Unterwelt. Wenn du sie beherrschen willst, musst du ihr Angst einjagen und dir Respekt verdienen. Du musst mit der Bestie später kooperieren."
Worgenfell schluckte und fragte: " Heißt das, ich muss mit ihr kämpfen?"
Tzu antwortete daraufhin: "Du musst die Bestie besiegen.. Wenn nicht, wird sie deinen Körper an sich reißen und darin leben."
Zweifelnd und voller Panik überlegte der Krieger kurz, doch dann sagte er mutig: "Gut - dann stelle ich mich der Bestie! Falls ich es nicht überlebe, sag Wolkenschweif, dass ich sie über alles liebe!"
Er trat hervor auf ein kreisförmiges Plateu, das von Lava umgeben war. Die Bestie stand ihm gegenüber und knurrte laut.
Worgenfell rief: "So, du Bestie! Du willst meinen Körper haben?! Dann musst du dich erst mir stellen!"
Die Kreatur knurrte nur und ging sofort auf Worgenfell los. Der Krieger wich aus und sprang dem Tier auf den Rücken.
"unterwerfe dich!", schrie Worgenfell, "Ich bin der Herrscher von uns beiden und nicht du!"
Bellend und rasend vor Wut versuchte die Kreatur den Krieger auszuschütteln. Auch Worgenfell war äußerst wütend geworden. Er biss und kratze die Bestie und rief dabei: "ICH LASSE MICH NICHT KONTOLLIEREN!"
Doch dann wurde er abgeworfen und die Werkatze nagelte ihn am Boden fest. Sie beugte sich über ihn und drückte ihn mit der gewaltigen Pranke zu Boden. Als Worgenfells Gegner gerade zum finalen Schlag ansetzen wollte, schlug Worgenfell seine spitzen Krallen in die Pfote des Tiers. Die Bestie jaulte und zog ihre Pfote zurück - der junge Krieger nutzte diese Chance und stand wieder auf.
Worgenfell stürze sich auf die Bestie. Sie taumelte nach hinten und ehe sie sich versah, rutschte sie über den Rand des Felsplateaus und fiel in die glühende Lava hinein. Sie jaulte so laut wie tausend Wölfe und versank im Feuer.
Doch kurze Zeit später tauchte die Kreatur wieder auf, mit versengtem Fell und dampfenden Gliedmaßen.
Sie knurrte erschöpft: "Du hast... gewonnen. Ich unterwerfe mich deinem Willen - für immer." Dann brach sie am Boden zusammen.
Auf einmal kam eine Katze zu Worgenfell. Sie hatte Fell, das schwärzer war als Schatten und große, runde Augen, die farblos wie ein Todeshauch waren.
"Hallo Worgenfell", sagte sie mit tonloser Stimme. Worgenfell erschrak und fragte sich, woher diese Katze seinen Namen kannte.
"Ich kenne dich", zischte sie leise, während sie lautlos um den Kater herumlief. Worgenfell kamen plötzlich Erinnerungen an seine Kindheit.
"Mutter..?", fragte er leise.
Die Katze betrachtete ihn weiterhin. "Worgenfell...", sagte sie, "Ich hatte einst einen Sohn, der so hieß... Aber ich kann mich nicht erinnern. Wenn du das denkst, dann muss es der Wahrheit entsprechen."
Sie sah ihn weiterhin mit undefinierbarem Blick an. "Nun kann ich dir endlich dein Schicksal mitteilen."
Worgenfell nickte nur, unfähig etwas zu antworten.
Die schwarze Katze sah zu der Bestie hinüber.
"Als du geboren wurdest, hat sich die Bestie mit deiner Seele verbunden.
Dein Schicksal wird unaufhaltbar sein, denn wenn du wieder zurück zu den Lebenden an die Oberfläche gehst, dann wird sich der Worgen für immer mit dir verbinden, denn du hast es geschaft, ihn zu unterwerfen... Du wirst für ewig in Werkatzengestalt bleiben und unsterblich sein! Solltest du dies nicht tun, wirst du, sobald du ans Tageslicht kommst, zu Staub zerfallen und ein ewiger Teil des Universums werden." Plötzlich verschwand die Katze wieder im Schatten.
Tzu kam wieder zu Worgenfell. "Nun weißt du alles, was du wissen musst. Möchtest du zurück an die Oberfläche?"
Worgenfell nickte schweren Herzens. Er musste sich wohl mit der Bestie verbinden, wenn er nicht sterben wollte. Er hätte das seiner Gefährtin und dem Clan niemals antun können...
Tzu sammelte erneut Energie und brachte sie zurück an die Oberfläche. Sobald Worgenfell Boden unter den Pfoten spürte, spürte er auch, wie er begann zu Staub zu zerfallen - es war also wahr.
"Tzu, beeil dich, ich zerfalle sonst zu Staub!"
Um Worgenfell und das Tier, das bewusstlos neben ihm lag, bildete sich eine Energieblase. Ein Blitz schlug neben Worgenfell ein. Der Kater spürte, wie er sich verwandelte, doch anders als sonst war er diesmal weiterhin komplett bei Bewusstsein und behielt die Kontrolle über seinen Geist.
Die Kreatur neben Worgenfell war verschwunden und Worgenfell war nun für immer in der Werkatzengestalt... und unsterblich.